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"Eiffelturm gehört weg und die Birgit hingestellt"

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Academic year: 2022

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Exklusiv-Interview

"Eiffelturm gehört weg und die Birgit hingestellt"

Im Interview mit der "Krone"

spricht Niki Lauda über seine Krankheit, die Transplantation, seine Beziehung zu Birgit und warum er mit dieser Frau jetzt auf eine ganz besondere Weise

verbunden ist.

Herr Lauda, was war Ihr erster Gedanke, als Sie vor vier Monaten erfahren haben, dass die Niere Ihres Bruders nicht mehr voll funktionsfähig ist?

Es war absehbar, dass diese Niere nicht bis an mein Lebensende arbeiten wird.

Bei Spendernieren gibt es nun einmal dieses Zeitfenster. Ich wusste, dass es nur zwei Möglichkeiten für mich gibt: Entweder ich warte auf die Niere eines Toten und werde zum Dialysepatienten - schließlich warten Tausende Menschen auf so eine Niere. Oder ich finde wieder einen Spender.

An wen dachten Sie?

An den Lukas, meinen älteren Sohn. Er wäre gerne Spender gewesen. Aber die Tests haben ergeben, dass seine Werte, obwohl wir blutsverwandt sind, doch nicht zu meinen passen. Somit kam auch mein jüngerer Sohn Matthias nicht mehr infrage.

Und da haben Sie einfach Ihre Freundin gefragt?

Nein, das war ganz anders! Als Birgit von dem Ergebnis hörte, wollte sie sofort den Test machen. Das war vor zwei Monaten. Der Test ergab, dass unsere Nieren zusammenpassen würden. Da gab es für sie kein Zögern, es war ganz klar, dass sie mir ihre Niere schenkt. Sie hat das dann mit einer Konsequenz durchgezogen, die ich sehr bewundere.

Ist es Ihnen leicht gefallen, dieses Geschenk anzunehmen?

Überhaupt nicht. Das war schon vor acht Jahren nicht leicht, als mein Bruder Florian mir eine Niere gespendet hat. Warum, hab ich mir immer wieder gedacht, soll ein anderer was von sich hergeben, nur weil ich ein Problem hab?

Die Antwort?

Weil da eine Beziehung ist, weil mich dieser Mensch mag... Trotzdem fragst du dich: Wie kannst du es verantworten, wenn es vielleicht schief geht? Wenn der Birgit etwas passieren sollte? Da hab ich Marlene um ihre Meinung gebeten.

Was hat Ihre Exfrau gesagt?

Etwas sehr, sehr Schönes: Der Eiffelturm gehört sofort weg und die Birgit dort hingestellt! Da wusste ich, dass es richtig ist, wenn ich Birgits Niere annehme.

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Jetzt trage ich vier Stück mit mir herum, zwei eigene, eine vom Florian und eine von der Birgit.

Wie dankbar sind Sie Ihrer Freundin?

Sehr. Das ist ein Gefühl, das wahrscheinlich nur ganz wenige Menschen im Lauf ihres Lebens kennen lernen. Auf diese Art verbunden zu sein mit einer Frau.

Ist es ein belastendes Gefühl?

Nein, ganz im Gegenteil. Es ist eine unglaubliche Sachezu wissen, dass Birgit zu jenen Frauen zählt, die nicht weglaufen, wenns brennt. Sondern sich für dich ins Feuer hauen.

Sehen Sies als ultimative Liebeserklärung?

Das würde ich nie so sagen. Aber auf der Stelle unterschreiben.

Müssen Sie sich jetzt noch schonen?

Überhaupt nicht. Ich werde bald wieder fit sein, muss auch keine Diät halten.

Nach Ihrer ersten Nierentransplantation hat Sie noch Willi Dungl aufgebaut...

An ihn musste ich in den vergangenen Tagen sehr oft denken. Er hat mir damals nach der Operation etwas gesagt, was ich nie vergessen werde: Niki, mach alles so, wie dus vorher auch gemacht hast. Dann wirst du bald wieder der Alte sein!

Vermissen Sie ihn?

Wir vermissen den Willi alle sehr. Auf der anderen Seite haben wir so viel von ihm gelernt, dass es reicht fürs ganze Leben.

Quelle: www.krone.at

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