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Tension Free Vaginal Tape (TVT)

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(1)

Aus der Klinik und Poliklinik

für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

- Klinikum der Universität München -

Direktor: Prof. Dr. med. K. Friese

Tension Free Vaginal Tape (TVT):

Erfolgsraten bei Allein- und Kombinationseingriffen

bei Frauen mit Stressharninkontinenz

Dissertation

Zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin

an der medizinischen Fakultät der

Ludwig- Maximilians- Universität zu München

vorgelegt von

Annegret Weitzel

aus Memmingen

2007

(2)

Mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät

der Universität zu München

Berichterstatter: Frau Priv. Doz. Dr. med. U. Peschers

Mitberichterstatter: Prof. Dr. med. A. Schilling

Dekan: Prof. Dr. med. D. Reinhardt

Tag der mündlichen Prüfung: 08. November 2007

(3)

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1

2 Vorbemerkungen 4

2.1 Anatomie 4

2.1.1 Anatomie der Kontinenz 4

2.1.2 Mechanismus der Kontinenz 5

2.2 Ätiologie und Pathophysiologie der Inkontinenz 7

2.2.1 Ätiologische Faktoren 7

2.2.1.1 Vaginale Geburten und Beckenbodentrauma 7

2.2.1.2 Alterung und Menopause 8

2.2.1.3 Konstitutionelle Bindegewebsschwäche 8

2.2.1.4 Hohe körperliche Belastung 9

2.2.1.5 Adipositas 9

2.2.1.6 Nikotinkonsum 9

2.2.2 Pathophysiologie 9

2.3 Formen der Inkontinenz 11

2.3.1 Stressinkontinenz 11

2.3.2 Überaktive Blase (Overactive Bladder Syndrom) 12

2.3.3 Gemischte Inkontinenz 12 2.3.4 Sonderformen 13 2.4. Bisherige Behandlungsmöglichkeiten 14 2.4.1 Konservative Behandlungsmöglichkeiten 14 2.4.1.1 Beckenbodentraining 14 2.4.1.2 Biofeedback 15 2.4.1.3 Elektrostimulation 15 2.4.1.4 Mechanische Vorrichtungen 16 2.4.1.5 Medikamentöse Therapie 16 2.4.1.6 Begleitmaßnahmen 17 2.4.1 Operative Behandlungsmöglichkeiten 17 2.4.2.1 Suspensionsverfahren 18 2.4.2.2 Nadelsuspensionen 18 2.4.2.3 Schlingenverfahren 19

(4)

2.4.2.4 Endoskopische Techniken 20

2.4.2.5 Kolporrhaphia anterior 20

2.4.2.6 Injektionen 20

2.4.2.7 Salvage - Operationen 21

2.5 Neues Behandlungskonzept 21

3 Ziel und Fragestellung 23

4 Patientinnen und Methodik 24

4.1 Patientinnen 24

4.2 Operationsindikation 24

4.3 Operationserfolg 25

4.4 Operationsverfahren bei TVT 25 4.5 Operationsverfahren bei TVT mit Kombinationseingriffen 27

4.6 Präoperative Abklärung 27 4.6.1 Anamnese 27 4.6.2 Gynäkologische Untersuchung 28 4.6.3 Restharnbestimmung 29 4.6.4 Stresstest 29 4.6.5 Padtest 29 4.6.6 Profilometrie (Urethradruckmessung) 29 4.6.7 Miktiometrie 31 4.6.8 Zystometrie 31 4.6.9 Uroflow 31 4.6.10 Miktionstagebuch 32 4.7 Postoperatives Management 33 4.8 Nachuntersuchungen 33

4.8.1 Nachuntersuchung nach 6 Wochen 33

4.8.2 Nachuntersuchung nach 6 Monaten 34

5 Ergebnisse 35

5.1 Anamnese der Patientinnen 35

5.1.1 Kollektiv 35

5.1.2 Alter 35

(5)

5.1.4 Körperliche Maße 36

5.1.5 Parität 36

5.1.6 Rauchen 37

5.1.7 Voroperationen und -behandlungen 37

5.2 Klinische Befunde 39 5.2.1 Gynäkologische Diagnosen 39 5.2.2 Perinealsonographie 39 5.2.3 Levatorkontraktion 39 5.3 Urogynäkologische Aspekte 40 5.3.1 Stresstest 40 5.3.2 Padtest 41 5.3.3 Uroflow 42 5.3.4 Funktionelle Urethralänge 42 5.3.5 Maximaler Urethraverschlussdruck 43 5.3.6 Maximale Blasenkapazität 44 5.4 Operation 44 5.5 Stationärer Aufenthalt 45 5.6 Komplikationen 45 5.6.1 Intraoperative Komplikationen 45 5.6.2 Postoperative Komplikationen 46

5.7 Subjektive Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis 50 5.8 Einfluss verschiedener Faktoren auf den Stresstest 51

5.8.1 Stresstest und subjektive Zufriedenheit 51

5.8.2 Stresstest und Alter 52

5.8.3 Stresstest und Body - Mass - Index 52

5.8.4 Stresstest und hypotone Urethra 52

5.8.5 Stresstest und Urgeinkontinenz 52

5.8.6 Stresstest und vorausgegangene Inkontinenzoperationen 53

6 Diskussion 54

6.1 Vergleich der beiden Kollektive 54

6.1.1 Anamnese 54

6.1.2 Stresstest 54

(6)

6.1.4 Uroflow 55

6.1.5 Funktionelle Urethralänge 56

6.1.6 Komplikationen 56

6.1.6.1 Intraoperative Komplikationen 56

6.1.6.2 Postoperative Komplikationen 56

6.1.7 Subjektive Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis 57

6.2 Vergleich des Single- und Kombinationseingriff in der Literatur 58 6.3 Vergleich der TVT - Operation mit anderen Therapiemöglichkeiten 59

6.3.1 Vergleich mit konservativen Methoden 59

6.3.1.1 Zusammenfassung 62

6.3.2 Vergleich mit bisherigen Operationsverfahren 62

6.3.2.1 Zusammenfassung 66

6.4 Vergleich mit den Ergebnissen der TVT - Operation in der Literatur 68

6.4.1 Patientinnenkollektiv 68 6.4.2 Subjektive Heilungsrate 68 6.4.3 Objektive Heilungsrate 70 6.4.3.1 Stresstest 70 6.4.3.2 Padtest 70 6.4.4 Urodynamische Parameter 71 6.4.5 Komplikationen 72 6.4.5.1 Intraoperative Komplikationen 72 6.4.5.2 Postoperative Komplikationen 73

6.5 Einfluss verschiedener Faktoren auf den Therapieerfolg 75 6.6 Kritische Betrachtung der TVT - Methode 77

7

Zusammenfassung 79

8 Literaturverzeichnis 82

9 Anhang 97

Lebenslauf 98

Erklärung an Eides Statt 99

(7)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Körperliche Maße der Patientinnen 36 Tabelle 2: Parität der untersuchten Frauen 36

Tabelle 3: Raucherstatus 37

Tabelle 4: Art der inkontinenzchirurigischen Voroperationen/ 37

Behandlungen

Tabelle 5: Art der gynäkologischen Voroperationen 38

Tabelle 6: Hormonbehandlung 38

Tabelle 7: Gynäkologische Diagnosen 39

Tabelle 8: Deszensusformen 39

Tabelle 9: Levatorkontraktion 39 Tabelle 10a, 10b: Stresstest 40/41

Tabelle 11a, 11b: Padtest 41/42

Tabelle 12: Hypotone Urethra 43

Tabelle 13: Blasenkapazität 44

Tabelle 14: Zusatzoperationen 44

Tabelle 15: Intraoperative Blasenperforation 45 Tabelle 16: Durchschnittlicher intraoperativer Blutverlust 45 Tabelle 17a, 17b: Postoperativer Restharn und Harnableitung 46

Tabelle 18: Restharn 47

Tabelle 19a, 19b: Urgesymptomatik 49 Tabelle 20a, 20b: Subjektive Zufriedenheit 50 Tabelle 21: Patientinnencharakteristika 68

(8)

Verzeichnis der Graphiken

Graphik 1: Altersverteilung in der TVT - Gruppe 35 Graphik 2: Alterverteilung in der Kombi - Gruppe 35 Graphik 3a, 3b, 3c: Anamnestische Daten im Vergleich 36/37/38 Graphik 4: Stresstest im Vergleich 40 Graphik 5: Padtest im Vergleich 41 Graphik 6: Zunahme Urethralänge 43 Graphik 7: Komplikationen im Vergleich 47 Graphik 8: Blasenentleerungsstörung im Vergleich 48 Graphik 9: de - novo - Urgency 6 Monate postoperativ 49 Graphik 10a, 10b: Subjektive Zufriedenheit 51

(9)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Diaphragma pelvis 5

aus: Behr J, Harninkontinenz der Frau, Klinische und funktionelle Aspekte

Perimed - Fachbuch - Verlag, Erlangen, 1991, Seite 9

Abbildung 2: Halteapparat des Uterus 5

Ebd. S. 9

Abbildung 3: Vesikourethraler Winkel 7

Ebd. S. 15

Abbildung 4: De Lancey ´s „Hängematten - Hypothese“ 10

aus: Rieprich M, Morphologie der suburethralen Fascia pubocervicalis bei Frauen mit Stressharninkontinenz, Medizinische Fakultät Charité, Berlin 2002

Abbildung 5: Schemazeichnung zur Lage des Bandes 22

aus: Ethicon TVT, Informationsmappe für trainierte Kunden

Abbildung 6: Ruheprofil 30

aus: Abrams P, Feneley R, Torrens M, Urodynamik für Klinik und Praxis, Springer - Verlag, 1983, Seite 53

Abbildung 7: Korrespondierende Druck- und Flusskurven während 31

der Miktionsphase Ebd. S. 78

Abbildung 8: Uroflowkurve 32

aus: Behr J, aaO, S. 17

(10)

1 Einleitung

Die Harninkontinenz der Frau ist, aufgrund der physiologischen Gegebenheiten des weiblichen Urogenitaltrakts, ein weit verbreitetes Symptom und Krankheitsbild. Eine ganze Reihe physiologischer Vorgänge während des Lebens der Frau, wie Schwangerschaft, Geburt, Menopause und altersbedingte Atrophie des Gewebes begünstigen Störungen im Bereich des unteren Harntrakts.

In Deutschland leiden insgesamt über 4 Millionen Menschen an einer Harninkontinenz, wobei Frauen zwei- bis dreimal häufiger betroffen sind als Männer (59, 63, 150, S.34).

Bei Frauen steigt die Prävalenz der Harninkontinenz in der Menopause auf mehr als 40 % an (155).

Eine Inkontinenz bedeutet für die Patientin neben medizinischen und pflegerischen Problemen, vor allem eine Einengung ihres sozialen Lebens und eine psychische Belastung - kurz, eine entscheidende Einschränkung ihrer Lebensqualität.

Die Beeinträchtigungsraten werden in der Literatur mit 8 % bis 52 % angeführt (150, S.39). Vor allem geben Frauen an, ihre Aktivitäten außer Haus stark einzuschränken, da dort oftmals eine Unsicherheit über das Vorhandensein von sanitären Einrichtungen besteht.

Im Rahmen von Persönlichkeitstests stellte sich heraus, dass inkontinente Frauen öfter unter Angstzuständen und Depressionen leiden als kontinente Frauen (150, S.41).

43 % der Betroffenen sprechen nicht mit ihrem Arzt über ihre Beschwerden und das, obwohl die Hälfte der befragten Patientinnen bereits seit über einem Jahr durch die Inkontinenz beeinträchtigt ist. Die psychologischen Probleme werden durch die Tabuisierung der Erkrankung noch größer und tragen zur Vereinsamung der Frauen bei (155).

Auch das Sexualleben inkontinenter Patientinnen wird tangiert. Die enge Nachbarschaft zwischen Blase und Vagina legt eine Assoziation zwischen einer Dysfunktion des unteren Harntrakts und sexuellen Schwierigkeiten nahe; so geben beispielsweise 26 % der Frauen einen Urinverlust während des Geschlechtsverkehrs an (150, S.42).

Die Definition der ICS (International Continence Society) (150, S.84ff.) in der Literatur beschreibt genau diese Problematik: Als Harninkontinenz wird jedweder unfreiwillige Harnverlust definiert.

Dieser wird objektivierbar mit Hilfe einer Anamnese, klinischer Untersuchungen, urodynamischer Messungen und unterschiedlichen, von der ICS definierten Tests (z.B. Padtest, Stresstest).

(11)

Unterschieden wird zwischen einer Stressinkontinenz und dem Syndrom der überaktiven Blase (Overactive Bladder Syndrome) sowie den selteneren Fällen von neurogenen Blasenstörungen und extraurethraler Inkontinenz. Neuerdings wird von vielen Autoren der Begriff Belastungsinkontinenz anstelle von Stressinkontinenz verwendet.

Die Stressinkontinenz ist die am häufigsten vorkommende Form der Inkontinenz (140) und ihr kommt auch im Rahmen dieser Arbeit die wichtigste Bedeutung zu.

Bei dieser Form sind die Verschluss- und Haltemechanismen von Blasenhals und Beckenboden insuffizient und somit unzureichend, wenn es zu einer intraabdominalen Druckerhöhung kommt. Diese ganz allgemein als „Stress“ bezeichneten Bedingungen sind z. B. Husten, Niesen, Pressen oder auch das Heben von schweren Gegenständen.

Nach Ingelman - Sundberg (121, S.6) werden 3 Schweregrade unterschieden, je nachdem ob der Urinverlust nur bei körperlicher Belastung oder bereits in Ruhe auftritt.

Aufgrund der Anatomie leiden fast nur Frauen unter dieser Form der Inkontinenz. Erstens geraten sie mit jeder Schwangerschaft in die Gefahr der Erschlaffung und Verletzung des Beckenbodens und zweitens hat die kurze weibliche Harnröhre weniger Möglichkeiten Urin zurückzuhalten.

Seit vielen Jahren beschäftigen sich Gynäkologen und Urologen mit möglichen Therapien. Im Vordergrund steht grundsätzlich erst einmal die konservative Behandlung der Patientinnen in Form von Beckenbodentraining, Biofeedback, Elektrostimulation oder mittels Medikamenten. Obwohl diese Maßnahmen sowohl für die Patientin als auch für den Arzt sehr zeitaufwendig sind und eine hohe Compliance verlangen, stellen sie eine effektive Therapiemöglichkeit dar. Vor allem Frauen mit einer gering ausgeprägten Inkontinenz und solche, die aufgrund internistischer Erkrankungen eine eingeschränkte Operationsfähigkeit besitzen, schöpfen die Möglichkeiten der konservativen Therapien aus, deren Erfolge in der Literatur mit ca. 60 % angegeben werden (115).

Bei Erfolglosigkeit der konservativen Maßnahmen wird eine Operation in Betracht gezogen. Erstmals wurde im Jahre 1864 von Baker und Brown eine Operationsmethode zur Korrektur der Stressinkontinenz beschrieben (127).

Seither gibt es mehrere hundert verschiedene Techniken, über die in der gegenwärtigen Literatur berichtet wird.

In den letzten 20 Jahren war diese Domäne einem großen Wandel unterworfen, was nicht zuletzt daran liegt, dass diese Operationen teils schwierige und für die Frauen sehr belastende Eingriffe waren und zudem oftmals nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

(12)

Die diversen Inkontinenzoperationen reichen von einer Wiederherstellung des Verschlussmechanismus der Urethra, so der Fall bei Schlingen- und Suspensionsverfahren, bis hin zu einer anatomischen Rekonstruktion des defekten Beckenbodens, wie beispielsweise bei der Kolporrhaphia anterior und posterior (118). Erfolgsraten variieren auf dem Gebiet der Chirurgie zwischen 40 % und 100 % (127).

In neuester Zeit ist eine weitere operative Methode zur Behandlung der weiblichen Stressinkontinenz populär geworden: Das Tension Free Vaginal Tape (TVT ®, Gynecare, Norderstedt).

Dieses erstmals 1996 von Ulmsten in Schweden beschriebene Verfahren, bei dem ein Proleneband spannungsfrei unter die Harnröhre gelegt wird, gilt als sehr Erfolg versprechend. Aufgrund seiner minimalen Invasivität, der Durchführung in Lokalanästhesie, der kurzen Hospitalisationszeit und der geringen postoperativen Komplikationen erfreut sich dieses Verfahren mittlerweile weltweit großer Beliebtheit bei Arzt und Patientin.

Nilsson et al publizierte nach einem mittleren Follow - Up von 56 Monaten eine subjektive und objektive Heilungsrate von 85 % bei Patientinnen mit einer Stressharninkontinenz (136). Auch 5 - Jahres Studien mit objektiven Nachkontrollen liefern – sogar bei Vorliegen einer gemischten Stress- / Dranginkontinenz – ermutigende Ergebnisse, mit Erfolgsraten weit höher als 80 % (118).

Ob die guten Heilungsquoten jedoch auch langfristig Bestand haben und welche Komplikationen durch das Bandmaterial entstehen können, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht hinreichend dokumentiert. Doch trotz noch wenig vorhandener Langzeitstudien wird die TVT Operation immer häufiger eingesetzt und verzeichnet heute mehr als 1.000.000 Eingriffe weltweit (31).

Diese nach Ulmsten benannte Methode, die ursprünglich als Alleineingriff zur Therapie der Stressinkontinenz konzipiert wurde, wird zunehmend auch als Zusatzeingriff bei Deszensusoperationen angewandt.

Inwiefern die Heilungs- oder Verbesserungsresultate oder auch etwaige Komplikationen bei einem Kombinationseingriff im Vergleich zum Singleingriff variieren, soll anhand dieser Arbeit untersucht werden.

(13)

2 Vorbemerkungen

2.1 Anatomie

2.1.1 Anatomie der Kontinenz

Dem Beckenboden kommt die wesentliche Rolle bei der Lagesicherung von Becken- und Bauchorganen zu. An dessen Aufbau sind zahlreiche Muskeln beteiligt:

Die äußere Schließmuskelschicht bilden die Mm. bulbospongiosus, sphinkter ani externus, ischiocavernosus und transversus perinei superficialis.

In einer weiteren Schicht folgt das als „Damm“ bezeichnete Diaphragma urogenitale – bestehend aus dem M. transversus perinei profundus und Teilen des muskulären Harnröhrenverschlusses.

Als innerste Schicht schließt sich das Diaphragma pelvis an. Dieses wird vom M. levator ani, der mehrere Anteile hat, darunter die Mm. pubococcygeus und puborectalis, gebildet. Dieser Muskel formt auch das sog. Levatortor.

Die beiden letztgenannten Muskeln spielen die Hauptrolle im Bezug auf die Lage des weiblichen Urogenitals und der Sicherung der Kontinenz. Der M. pubococcygeus schient schlingenförmig den Blasenboden und die proximale Harnröhre. Der M. puborectalis ist hingegen für die anale Kontinenz und die Lage des Rektums verantwortlich (16, Abbildung 1, siehe nächste Seite).

In der zwischen den beiden Levatorschenkeln befindlichen Lücke, dem Hiatus gentialis, findet sich die Vagina und die Harnröhre, mit dem für die Kontinenz wichtigen M. sphincter urethrae, dessen Fasern bis zur Harnblase aufsteigen.

Die Harnblase, als vorderstes Organ im kleinen Becken, liegt dem Diaphragma urogenitale an und wird dorsal von der Vagina und vom Uterus bzw. der Excavatio vesicouterina begrenzt (82, S.359). Ein großes Netzwerk an Ligamenten und Bindegewebe fixiert diese Strukturen federnd im kleinen Becken (16, Abbildung 2, ebenfalls nächste Seite).

(14)

Abbildung 1: Diaphragma pelvis Abbildung 2: Halteapparat des Uterus

Harnröhre und Blase lassen sich grob in 3 Bereiche aufteilen (150, S.10ff.):

1. Pars supradiaphragmatica; dieser Teil wird von den benachbarten Organen sowie dem Fettgewebe umfasst.

2. Pars diaphragmatica; Verbindungsstelle mit dem Diaphragma urogenitale und -pelvis 3. Pars infradiaphragmatica; Teile, die aus der Bauchkapsel herausragen.

Der M. levator ani kontrolliert die Position der Harnröhre und des Blasenhalses mit Hilfe der Verbindung zur endopelvinen Faszie. Diese stellt die Gesamtheit aller Strukturen dar, welche Vesica urinaria, Uterus, Vagina und das Rektum durch ein Netzwerk aus Gewebesträngen an der Beckenwand aufhängen und bildet sozusagen das für die Kontinenz wichtige Widerlager. Für die Fixation der Urethra sind außerdem die Ligg. pubourethralia von Bedeutung, die von der Symphyse zur proximalen Harnröhre und zum Blasenhals ziehen.

Weitere kräftige Verbindungen existieren zwischen dem Arcus tendineus fasciae pelvis und dem Parurethrium. Die als Urethralspangen bezeichneten Strukturen haben einen großen Stellenwert für die vesicourethrale Verschlussregion.

2.1.2 Mechanismus der Kontinenz

Voraussetzung für eine Harnkontinenz ist ein normales Funktionieren des ZNS, des PNS, der Blasenwand, des vesikalen Detrusormuskels, der Urethra bzw. der periurethralen Muskulatur und der Muskeln des Beckenbodens (150, S.176).

(15)

Blase und Detrusor

Der Druck in der Blase steigt bei Zunahme des Urinvolumens nur minimal oder gar nicht an. Dieser als Akkomodation bezeichnete Vorgang erklärt sich mit Hilfe der passiven elastischen und viskoelastischen Eigenschaften der Blasenmuskulatur und des Blasenbindegewebes. Zudem wird der Detrusor in seiner Kontraktilität gehemmt, was über eine Übertragungs-hemmung an den parasympatischen Ganglien geschieht. Eine Detrusorinstabilität entsteht, wenn eine Schädigung in einem der genannten Bereiche auftritt. (150, S.176)

Urethra und Muskulatur

Die Druckverhältnisse in der Urethra werden durch ein Zusammenspiel von glatter Muskulatur, Wandelastizität, quergestreiften periurethralen Muskeln, Durchblutung der Urethra und ungestörter Drucktransmission aufrechterhalten (16, 142).

Dies ist notwendig, da der intraurethrale Druck sowohl in Ruhe als auch unter Belastung größer dem intravesikalen Druck sein muss.

Ebenso wichtig ist der urethrale Halteapparat, der eine intakte und korrekte Verankerung des Blasenhalses gewährleistet.

Die schnelle Kontraktion der periurethralen Muskulatur – eine intakte Innervation durch den Nervus pudendus gilt als vorausgesetzt – bei intraabdominaler Drucksteigerung trägt ebenso zur Erhaltung der Kontinenz bei.

Dabei werden 2 verschiedene Vorgänge unterschieden, die von Lund et al. näher beschrieben wurden: zum einen konnte er eine Kontinenz auf Ebene des Blasenbodens zeigen, der angehoben und nach kranial gezogen wird. Zum anderen stellte er eine Konstriktion des mittleren Harnröhrenabschnitts fest: diese bewirkt, dass Urin, der sich bereits in der Urethra befindet, wieder in die Blase zurückgedrängt wird (150, S.177).

Beckenboden

Bei intaktem Beckenboden liegen der Blasenboden und die blasennahe Harnröhre kranial desselben. Die Urethra ist steil gestellt und der vesicourethrale Winkel beträgt ungefähr 90°. Kontrahiert sich der Levator hebt sich der Blasenhals – der urethrovesicale Winkel verringert sich. Erschlafft der Levator, wie bei der Miktion, begradigt sich der Harnröhrenverlauf – der Winkel wird größer (16, 116).

Ist der Beckenboden insuffizient verstreicht dieser Winkel oft schon beim Pressen und erreicht eine „Miktionsstellung“ – die Frau verliert Urin.

(16)

Abbildung 3: Vesikourethraler Winkel; a) normaler gyn. Situs, b) bei Stressharninkontinenz

Da der Übergang von Blase zu Harnröhre und das innere Genitale durch zahlreiche Ligamente (Ligg. vesicounterina, supravaginale und cardinalia) miteinander verbunden sind, umfassen die beschriebenen Vorgänge alle Beckenorgane. So erklärt sich auch der Zusammenhang zwischen Inkontinenz und einem urogenitalen Deszensus.

2.2 Ätiologie und Pathophysiologie der Inkontinenz

2.2.1 Ätiologische Faktoren

Die Insuffizienz des Halteapparats kann konstitutionell bedingt oder sekundär erworben sein. Meist liegt eine Kombination verschiedener Faktoren als Ursache der Inkontinenz zugrunde: So kann die „Kontinenz - Anatomie“ einerseits durch Schäden des Halteapparates und andererseits durch Schäden der Harnröhre oder aber durch eine nervale Schädigung bedingt sein. Der relative Anteil einer Schädigung variiert jedoch von Patientin zu Patientin.

Die wichtigsten ätiologischen Faktoren sind:

2.2.1.1 Vaginale Geburten und Beckenbodentrauma

Eine entscheidende Rolle bei der Genese der Stressinkontinenz spielt die Parität der Frau. 5 Jahre nach einer Spontangeburt wird die Prävalenz einer Stressinkontinenz mit 30 % angegeben (146).

Durch die intrapartale Dehnung des Beckenbodens können Muskel- und Faszienrisse sowie Schädigungen des Nervus pudendus und seiner Äste entstehen, die einen eventuellen Funktionsverlust nach sich ziehen. Dieser wird durch vaginal operative Entbindungen, lange Austreibungsperioden sowie makrosome Kinder begünstigt (99).

Diese Behauptung wird auch von Gainey et al belegt, der bei einer Untersuchung von 2000 Patientinnen im Hinblick auf postpartale Beckenbodenschäden eine signifikante Beziehung

(17)

zwischen Stressinkontinenz und einer Lockerung der urethralen Verankerung oder einer Atrophie des Musculus levator ani feststellte (150, S.182).

Ebenso zeigten die Untersuchungen von Snooks et al, dass die Muskelkraft des Beckenbodens nach vaginaler Entbindung abnimmt und auch 5 Jahre postpartum nicht wieder die antepartalen Werte erreicht werden. Die maximalen postpartalen Analkanaldruckwerte Mehrgebärender blieben mit 50 cm H2O deutlich unter dem Ausgangswert von 73,5 cm H2O und unter dem Vergleichswert von 104,7 cm H2O der Nulliparae. (150, S.186).

Auch Smith et al konnte nachweisen, dass eine partielle Denervierung der Beckenbodenmuskulatur zwar eine normale Erscheinung des Alters ist, jedoch nach vaginalen Entbindungen verstärkt auftritt (150, S.185).

Heute weiß man, dass der Nervus pudendus schon bei einer normalen Geburt stark gedehnt und um circa 8 cm verlängert wird. Auch Druckschädigungen des Nervs durch kindliche Teile bei komplizierten Geburten können zu einer Denervierung und folglich einer Atrophie des umliegenden Gewebes führen (114).

2.2.1.2 Alterung und Menopause

Im Alter führt die mangelnde Östrogenisierung des Gewebes bedingt durch den Funktionsverlust der Ovarien, ebenso wie die altersbedingte Gewebsatrophie zu einem Absinken des Urethraverschlssdrucks, der zum Großteil durch die glatte und quergestreifte Urethramuskulatur erreicht wird (99). Mehrere Studien zeigten eine Zunahme der Harninkontinenz mit steigendem Alter (150, S.35).

Auch die Zahl der Nervenfasern nimmt mit zunehmendem Alter ab. Es konnte gezeigt werden, dass die Nervenfasern im Alter einem jährlichen Verlust von 1% unterliegen, was wiederum einen Muskelschwund bedingt (113, 114).

Im Schnitt verschwindet so eine quergestreifte Muskelfaser pro Tag. Der Verlust an quergestreifter Muskulatur entspricht ungefähr der Abnahme des Urethraverschlussdrucks von 54 % ab dem 20. bis zum 70. Lebensjahr (113).

2.2.1.3 Konstitutionelle Bindegewebsschwäche

Laut Walters und Newton gibt es eine genetische Prädisposition zur Stressharninkontinenz (99, 150, S.36). Die Wirksamkeit und Widerstandskraft der Diaphragmen des Beckenausgangs, die für Stabilität bzw. Labilität des statischen - dynamischen Verhältnisses im Beckenbauchraum und damit für die Pathogenese der Inkontinenz verantwortlich sind, spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle.

(18)

2.2.1.4 Hohe körperliche Belastung

Auch schwere körperliche Arbeit, wie häufiges Tragen und Heben schwerer Lasten, etc. bewirkt eine Steigerung des intraabdominalen Drucks und begünstigt somit eine Schwächung des Beckenbodens (99).

2.2.1.5 Adipositas

Durch Fettleibigkeit kann es laut Abrams zu einer Schwächung bzw. Erschlaffung des Beckenbodens kommen. Infolge einer Veränderung der intraabdominalen Druckverhältnisse verstärkt sich der Druck auf die Muskulatur (2, 99).

Ob jedoch starkes Übergewicht alleine die Entwicklung einer Inkontinenz begünstigt, oder ob auch weitere Faktoren vorhanden sein müssen, ist bisher nicht bekannt.

2.2.1.6 Nikotinkonsum

Zigarettenrauchen ist mit einem zwei- bis dreifach höherem Risiko der Entwicklung aller Inkontinenzformen assoziiert. Diese Tatsche wurde in einer großen Fallkontrollstudie erkannt und sollte als weiteres Argument gegen das Rauchen gelten (150, S.38).

2.2.2 Pathophysiologie

Pathophysiologische Ansätze zur Entstehung der Stressinkontinenz wurden im letzten Jahrhundert viele entwickelt. Oftmals wurden sie nach einigen Jahren jedoch wieder verworfen.

• Wichtige Erkenntnisse gewann Enhörning (114), der die Theorie der Drucktransmission formulierte. Stressinkontinenz sei eine Folge des Verlustes der passiven Druckübertragung auf die proximale Urethra bei abdominaler Drucksteigerung. Durch Absinken des Blasenhalses nach extraabdominal, wie es bei einem urogenitalen Descensus passiert, ist das physiologische Druckgleichgewicht, welches normalerweise zwischen Blase und Harnröhre herrscht, gestört und der Blasendruck übersteigt den urethralen Druck. Die Folge ist ein Harnverlust.

Aufgrund dieser Vorstellung war es das Ziel vieler Harninkontinenzoperationen, die proximale Urethra soweit wie möglich nach kranial zurückzuverlagern. Kritiker dieser Methode wiesen jedoch nach, dass es gemäß physikalischen Gesetzmäßigkeiten nicht möglich ist eine Drucktransmission auf das Urethralumen zu erreichen (39).

• Große Anerkennung fand auch De Lancey ´s „Hängematten- Hypothese“ (113). Bei seiner Theorie spielen die endopelvine Faszie und die vordere Vaginalwand als suburethrales

(19)

Widerlager eine wichtige Rolle. In Form einer Hängematte stützen diese Strukturen die Harnröhre. Die Stabilität dieses Widerlagers gewährleisten fibromuskuläre Verbindungen zum M. levator ani und zum Arcus tendineus fasciae pelvis.

Bei einer Beckenbodenkontraktion wird die Urethra durch den Muskelzug in Richtung Symphyse gegen die stützende Schicht gepresst und somit das Urethralumen verschlossen. Liegt eine Beckenbodeninsuffizienz vor, wird die Urethra bei Erhöhung des abdominalen Drucks nicht komprimiert und die Patientin wird inkontinent.

Im Gegensatz zu Enhörnings Vorstellungen steht hier also vielmehr die Qualität des Widerlagers als die Lage der Urethra im Vordergrund.

Abbildung 4: De Lancey ´s „Hängematten- Hypothese“

(S= Symphyse, BH= Blasenhals, 1= Arcus tendineus fasciae pelvis, 2= M. levator ani, 3= präurethrales Binde-gewebe, 4= suburethrales Widerlager)

• 1990 wurde von Ulmsten und Papa Petros erstmals die Integraltherapie publiziert (111, 112). Das Zentrum der Druckübertragung auf die Urethra bei Belastung ist der Bereich zwischen äußerem und mittlerem Harnröhrendrittel, also die Stelle an der auch das TVT bei der nach Ulmsten bezeichneten Operation eingelegt wird (114). In diesem Bereich erfolgt auch der Verschluss der weiblichen Harnröhre und nicht am Blasenhals (31).

Anatomisch ist diese Region gleichzusetzen mit der Verankerung der Urethra durch die pubourethralen Ligamente.

Ulmsten und Papa Petros sind der Ansicht, dass ein urethraler Verschluss nur durch ein korrektes Zusammenspiel der Kraftvektoren gewährleistet wird, welches von der Vagina koordiniert wird. Die Wirkung ist wiederum von der Intaktheit des periurethralen und paravaginalen Gewebeapparates abhängig. Hierzu zählen unter anderem die Ligg. pubourethralia und pubovesicalia, der M. pubococcygeus, der Levator und die Muskulatur des Anus.

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Dieser kann bei Frauen aus den verschiedensten Gründen beschädigt sein und so seine Aufgabe der suffizienten Verankerung nicht mehr erfüllen.

Gemäß der Theorie gibt es 3 Defektzonen (131):

- Anteriores Kompartiment: Pubourethrales Ligament

- Mittleres Kompartiment: Arcus tendineus fasciae pelvis

- Posteriores Kompartiment: Sakrouterines Ligament

Vor allem eine Schädigung im vorderen Kompartiment korreliert mit dem Auftreten einer Stressinkontinenz.

2.3 Formen der Inkontinenz

Die Harninkontinenz wird eingeteilt in eine Störung der Harnspeicherung und eine Störung der Harnentleerung. Darüber hinaus unterscheidet die ICS (International Continence Society) zwischen weiteren Formen der Inkontinenz:

2.3.1 Stressinkontinenz

Diese stellt die häufigste der weiblichen Inkontinenzformen dar; hauptsächlich bei Frauen in der Postmenopause (140).

Laut ICS - Definition ist darunter ein unwillkürlicher Urinabgang bei Erhöhung des intraabdominalen Druckes zu verstehen. Zu diesem kommt es z. B. bei körperlicher Arbeit, beim Husten, Niesen und Pressen (121, S.82).

Die Konditionen einer genuinen Stressinkontinenz, wie sie ebenfalls von der ICS beschrieben werden, sind erfüllt, wenn der unwillkürliche Urinabgang als Folge eines intravesikalen Druckanstiegs auftritt. Dieser Druck muss den maximalen Urethraverschlussdruck überschreiten. Eine unwillkürliche Detrusoraktivität kommt hierbei nicht vor.

Häufig findet man in der Gynäkologie die Gradeinteilung nach Ingelman - Sundberg (121, S.6):

Grad 1: Harnverlust beim Husten, Lachen, Pressen

Grad 2: Harnverlust bei Körperbewegungen ( Laufen, Aufstehen, Hinsetzen) Grad 3: Harnverlust im Liegen / Ruhe

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Als Ursachen einer Stressinkontinenz kommen in Frage (119, S.250):

- Eine Schwäche des Beckenbodens infolge von Geburten, die meist mit einem Tiefertreten der Beckeneingeweide vergesellschaftet sind und zu einer Verkürzung der funktionalen Harnröhre und Öffnung des urethralen Schließmuskels führen.

- Eine alleinige Schwäche der Ligg. pubovesicale und pubourethrale, wobei hier der Urethravesikalwinkel verstreicht und größer als 100° wird. Das bedeutet, dass die Drucktransmission auf die Harnröhre verloren geht.

- Veränderungen der glatten und quergestreiften Muskulatur - Veränderungen der Elastizität der Harnröhre

2.3.2 Überaktive Blase (Overactive Bladder Syndrom)

Von dieser Form der Inkontinenz wird gesprochen, wenn bei starkem Miktionsdrang ein unwillkürlicher Urinverlust stattfindet und der Urin nicht willentlich zurückgehalten werden kann. Häufig wird auch von einer Reizblase gesprochen. Oftmals geht die Drangsymptomatik mit einer Pollakisurie und einer Nykturie einher (119, S.250).

Nach der Definition der ICS liegt eine überaktive Blase vor, wenn mehr als 8 Miktionen pro 24 h auftreten und mehr als einmal Nykturie (121, S.81). Zudem „überfällt“ der Harndrang die Patientin. Eine überaktive Blase ist nicht zwingend mit einer Harninkontinenz assoziiert. Beim Vorliegen von Symptomen einer überaktiven Blase mit Inkontinenz wird auch der Begriff „wet OAB“ verwendet.

Ursächlich für das Syndrom der überaktiven Blase sind unter anderem eine Genitalatrophie, Harnwegsinfekte, Restharnbildung sowie eine Trichterbildung am Blasenhals. Bei vielen Patientinnen kann allerdings keine Ursache gefunden werden.

2.3.3 Gemischte Inkontinenz

Oftmals liegt bei Frauen auch eine gemischte Inkontinenz vor. Hiervon wird gesprochen, wenn die Symptome nicht genau eruierbar sind, bzw. wenn eine Frau mit Stresssymptomatik gleichzeitig einen imperativen Harndrang verspürt, also Kriterien für beide bereits genannten Formen aufweist (119, S. 249ff., 121).

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2.3.4 Sonderformen Überlaufinkontinenz

Hierunter wird nach ICS - Definition ein Harnverlust verstanden, zu dem es kommt, wenn der intravesikale Druck den Harnröhrenverschlussdruck übersteigt, ohne dass eine Detrusor-kontraktion stattfindet. Dieser Druckanstieg ist Folge einer passiven Überdehnung der Blasenwand (121, S.83).

Ursache dieser Inkontinenzform ist nicht selten eine Denervierung sympathischer und parasympathischer Nervenfasern durch (gynäkologische) Operationen oder eine Schädigung des Rückenmarks.

Die gleiche Symptomatik entsteht auch beim so genannten „Quetschhahn - Phänomen“ der Urethra. Dies ist der Fall, wenn die Harnröhre durch ein mechanisches Hindernis wie beispielsweise durch einen deszendierten Uterus, eine Zystozele, einen Ovarialtumor, einen schwangeren Uterus, ein Myom, etc. komprimiert wird oder die Harnröhre selbst durch eine Striktur stenosiert ist (119, S.251).

Die Patientinnen leiden unter einer unvollständigen Blasenentleerung mit sehr hohen Restharnmengen. Als Hauptsymptom findet man das ständige Harnträufeln.

Neurogene Inkontinenz

Die neurogene Inkontinenz wird auch als Reflexblase bezeichnet. Die ICS beschreibt diese als Harninkontinenz, welche Folge eines anomalen spinalen Reflexes ist. Ein subjektives Gefühl des Harndrangs besteht nicht, die Blase kontrahiert sich unwillkürlich (121. S.60ff.).

Die neurogene Form der Inkontinenz findet sich nur bei Patienten mit einer bestehenden neurologischen Grunderkrankung, wobei die Schädigung meist oberhalb des sakralen Miktionszentrums (S2 - S4) liegt und der Reflexbogen somit erhalten ist. Zugrunde liegen können Rückenmarksschädigungen infolge von Tumoren, Traumata, Erkrankungen des ZNS und vor allem eine Multiple Sklerose (119, 121, S.60ff.).

Die Patienten sind in der Lage durch Beklopfen und Berühren von Triggerzonen eine Detrusorkontraktion zu indizieren und die Blase nach einem bestimmten zeitlichen Schema zu entleeren.

Häufig findet sich bei den Betroffenen ein erhöhter Restharn, der zu Harnwegsinfekten führen kann; oder aber es bildet sich ein Hochdrucksystem aus, was eine Dilatation des oberen Harntrakts zur Folge hat (121, S.59).

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2.4 Bisherige Behandlungsmöglichkeiten

2.4.1 Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Konservative Möglichkeiten haben in der Therapie der Stressinkontinenz einen wichtigen Stellenwert. Die Erfolgsraten verschiedener konservativer Methoden bei der Behandlung der Stressinkontinenz liegen zwischen 40 % und 90 % (9, 115). Viele Gründe sprechen für eine primär konservative Therapie:

Konservative Methoden haben in der Regel keine relevanten Nebenwirkungen im Vergleich zu operativen Verfahren und sind zudem kostengünstiger (140). Auch gibt es seitens der Patientinnen keine nennenswerten Kontraindikationen.

Jedoch gibt es Patientinnen, die von der konservativen Therapie mehr profitieren als andere: Höheres Lebensalter, Vorhandensein von Zysto- oder Rektozelen und Zustand nach Hysterektomie scheinen keine Rolle zu spielen, wohingegen sich ein hoher BMI, eine hypermobile Urethra, vorausgegangene Inkontinenzoperationen und eine schwache Beckenbodenmuskulatur als nachteilig für einen Erfolg erweisen können. Neben allen positiven und negativen Faktoren sind die Motivation und die Compliance der Patientin die wichtigsten Grundlagen für einen Erfolg (99, 140, 154).

Wenn ein ausreichender Wille der Patientin vorhanden ist, zudem eine eher ablehnende Haltung gegenüber einer Operation besteht oder auch ärztlicherseits eine Kontraindikation zum operativen Eingriff existiert, sollte ein konservativer Therapieversuch, auch wenn er zeitaufwendig ist, vorgenommen werden - das Spektrum der Möglichkeiten ist sehr weitläufig.

Welche Therapieform am ehesten zu einer Heilung oder Verbesserung der Inkontinenz führt, ist in der Literatur jedoch nicht ausreichend dokumentiert und hängt zudem von diversen, durch die Patientin vorgegebene, Faktoren ab.

2.4.1.1 Beckenbodentraining

Beckenbodentraining ist das am häufigsten verwendete Verfahren in der konservativen Therapie der Inkontinenz.

Ziel des Beckenbodentrainings, das erstmals 1948 von Kegel beschrieben wurde, ist „die Wiederherstellung der Kontinenz durch Wiedererlangen der Kontrolle über die Becken-bodenmuskulatur (115). Dies geschieht mit Hilfe von speziellen Übungen, welche die Muskelkraft steigern und den gezielten Einsatz dieser Muskelgruppen möglich machen.

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Das Prinzip beruht darauf, dass durch eine willkürliche Kontraktion des M. levator ani die Urethra eingeklemmt werden kann und es somit nicht zu einem Urinverlust kommt.

Stressinkontinente Patientinnen können mit Hilfe des vorgegebenen Trainings die Fähigkeit erlangen, bei abdominaler Druckerhöhung (wie z. B. Husten, Niesen, Lachen, etc.) die Harnröhre willkürlich zu „verschließen“.

Eine Variante des Beckenbodentrainings stellt die Kombination mit Vaginalkonen dar (99, 115).

Dies sind kegel- oder tamponförmige Gewichte, welche die Frau in die Scheide einlegt. Durch Kontraktion des Beckenbodens soll versucht werden den Konus auch beim Stehen, Laufen und Husten zu halten, was den Effekt des Muskeltrainings verstärkt.

2.4.1.2 Biofeedback

Eine weitere Anwendung in der Inkontinenztherapie findet das Biofeedback, welches häufig in Kombination mit dem Beckenbodentraining angewendet wird. Unter Biofeedback versteht man die Visualisierung der Muskelaktivität. Ebenso kann die Muskelkontraktion in ein akustisches Signal umgesetzt werden (115, 150, S.194ff.). So erhält die Patientin eine Information über den An- bzw. Entspannungszustand ihres Beckenbodens.

Gearbeitet wird meist mit Sonden, die intravaginal platziert werden. Diese messen entweder in Druckeinheiten oder mittels Elektromyographie (99, 115).

2.4.1.3 Elektrostimulation

Auch die Elektrostimulation ist mit dem klassischen Beckenbodentraining kombinierbar. Jedoch findet diese Art der Therapie hauptsächlich Anwendung bei Frauen, die nicht in der Lage sind ihren Beckenboden willkürlich anzuspannen.

Als Kontraindikationen sind ein ausgeprägter Vaginalprolaps, kardiale Arrhythmien und eine extraurethrale Harninkontinenz zu beachten (99, 150, S.205ff.).

Erstmals führte Caldwell 1963 die Behandlung der Inkontinenz mit der Elektrostimulation ein. Damals wurde noch mit implantierten Elektroden gearbeitet (150, S.205ff.). In der heutigen Zeit arbeiten die meisten Geräte mit Hilfe einer in die Vagina oder in das Rektum eingeführten Sonde, die mit einer Frequenz von 35 - 50 Hz elektrische Impulse an die Umgebung abgibt (115).

Auf diese Art wird eine Levatorkontraktion hervorgerufen, die das Bewusstsein der Patientin für diese Muskelgruppe fördern soll.

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Zusätzlich kommt es über eine Stimulation des N. pudendus zu einem passiven Training der Muskulatur des Beckenbodens und der Urethra (Sphinkter). Eine Stärkung der pubourethralen und pubovesikalen Ligamente wird noch diskutiert (9).

Neben einer Verbesserung der Stresssymptomatik wird auch eine Dranginkontinenz positiv beeinflusst, da hemmende Reize aktiviert werden (9).

2.4.1.4 Mechanische Vorrichtungen

Darunter sind Pessare verschiedener Größe, Form (Schalen, Ringe, Würfel) und unterschiedlichen Materials (Latex, Hartgummi) sowie sog. Inkontinenztampons zu verstehen. Diese intravaginalen Hilfsmittel sind vor allem für Frauen geeignet, die planbare Inkontinenzperioden haben und nur eine temporäre Behandlung der Inkontinenz wünschen bzw. brauchen, wie beispielsweise beim Sport oder bei einer vorübergehenden Atemwegs-erkrankung (115, 150, S.209).

Zudem kommen sie bei älteren Frauen, bei denen zugleich ein Deszensus besteht und / oder eine Kontraindikation zur Operation existiert, zum Einsatz.

Als Nachteil dieser Therapie muss die gelegentlich erschwerte Blasenentleerung angeführt werden. Bei langen Wechselintervallen sind darüber hinaus vaginale Entzündungen und Ulzerationen keine Seltenheit (115).

2.4.1.5 Medikamentöse Therapie

Anwendung in der medikamentösen Therapie finden hauptsächlich Östrogene.

Auch das Weglassen von Medikamenten mit Negativ - Wirkung auf den urethralen Verschlussdruck, wie z. B. α - Blocker, kann laut einer Studie von Dwyer et al (9) zu einer Verbesserung der Stressinkontinenz beitragen. Vor zwei Jahren ist der Wirkstoff Duloxetine für die Behandlung der Belastungsinkontinenz zugelassen worden.

Östrogene können zur Behandlung der Inkontinenz isoliert oder als begleitende Basistherapie, z. B. bei Pessarträgerinnen eingesetzt werden. Untersuchungen zufolge erzielen lokale und systemische Östrogengaben die gleichen Erfolge (150, S.201).

Östrogene verbessern die Durchblutung und den Aufbau des Gewebes und tragen zu einem normalen Scheidenmilieu bei. Dieselbe positive Wirkung lässt sich auch in der urethralen Schleimhaut nachweisen. Durch zytologische Veränderungen kommt es zu einem besseren „Versiegelungseffekt“ der Mukosa und somit zu einer Zunahme des urethralen Widerstands. Ebenso steigt die Füllung der periurethralen Venenplexus, ein weiterer Beitrag zur Kontinenz.

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Insgesamt führen Östrogene zu einer Verbesserung von Drangsymptomen, vulvovaginalen Beschwerden und der Stresssymptomatik, wobei die Literatur Angaben zu Besserungsraten von 20 % - 71 % macht (150, S.201ff.).

2.4.1.6 Begleitmaßnahmen

Es wird angenommen, dass durch eine Gewichtsreduktion die Symptome einer Stressinkontinenz gebessert werden können oder gar verschwinden. Doch ist diese Behauptung nur mangelhaft dokumentiert. In jedem Fall aber werden durch eine Gewichtsabnahme die Operationsbedingungen verbessert, die Morbidität der Patientin gemindert sowie die Anzahl der Misserfolge gesenkt (9, 116).

2.4.2 Operative Behandlungsmöglichkeiten

Bei schweren anatomischen und funktionellen Defekten des Beckenbodens oder bei gescheiterten konservativen Therapieversuchen hat die chirurgische Behandlung einen festen Platz in der Therapie der weiblichen Stressharninkontinenz.

Jedoch sollte sich der Operateur über Risikofaktoren bewusst sein, wie beispielsweise einer hypotonen Urethra, einer gemischten Stress- / Dranginkontinenz oder eines stark ausgeprägten Deszensus, welche eher zum Scheitern einer Operation beitragen. Auch sollte beachtet werden, dass nicht jede anatomische Rekonstruktion einer Wiederherstellung der Kontinenz gleichkommt und dass postoperative Störungen, wie eine Reizblase oder Miktions- sowie Kohabitationsbeschwerden ausgelöst werden können. Zudem bedeutet jeder operative Eingriff eine Gewebeschädigung in dem ohnehin schon beeinträchtigten Bereich (118).

In den letzten Jahrzehnten ließ sich ein Unterschied zwischen den Operationstechniken der Gynäkologen und der Urologen feststellen.

Während es das Ziel der Frauenärzte war eine Restitutio ad integrum mit Hilfe einer möglichst genauen anatomischen Rekonstruktion des Beckenbodens zu erreichen, konzentrierten sich die Urologen eher auf die Wiederherstellung der urethralen Verschlussfunktion ohne große Beachtung der Morphologie des Beckenbodens (118).

Der Vielzahl der bisherigen operativen Techniken – Suspensionen, Schlingen- und Nadelverfahren, vaginale Plastiken und Injektionen – ist allen der Wunsch nach einer Wiedererlangung der Kontinenz gemeinsam, die in erster Linie durch eine Elevation des Blasenbodens oder Blasenhalses erreicht werden soll. Dahinter steht der Gedanke die

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Blasenhalsregion und die proximale Harnröhre wieder in den abdominalen Druckübertragungsbereich zu bringen und den vesikourethralen Winkel wiederherzustellen. Mitbestimmend für die Wahl des Verfahrens sind der Wunsch der Patientin sowie die Erfahrung und Fertigkeit des Operateurs (118).

Auch sollte als Primäroperation immer diejenige gewählt werden, die individuell am Erfolg versprechendsten ist, da Rezidivoperationen oftmals eine weitaus schlechtere Prognose haben (117).

2.4.2.1 Suspensionsverfahren

Bei den Suspensionsverfahren sollen der Blasenhals und die proximale Harnröhre so angehoben und stabilisiert werden, dass auch unter Belastung ein Herabsinken der Blase aus dem Bereich der abdominalen Druckübertragung verhindert wird.

Die Erstbeschreibung dieser Technik, welche eine sehr weite Verbreitung erfuhr, erfolgte 1949 von Marshall, Marchetti und Krantz (MMK) (117, S. 232ff, 150, S.230).

Diese Kolposuspension, bei der die vordere Vaginalwand beidseits der Urethra an die Symphysenhinterwand pexiert wird, eignet sich vor allem für Frauen mit mittelschwerer und schwerer Stresssymptomatik und zusätzlich paravaginalem Abriss.

Aufgrund der unphysiologischen immobilen Fixierung der Harnröhre an der Symphyse musste allerdings mit einer hohen Rate an postoperativen Miktionsbeschwerden bis hin zum Harnverhalt gerechnet werden (118).

Seit der Originalmethode nach MMK sind viele Modifikationen erfolgt. Die bedeutendste ist die im Jahr 1961 von Burch modifizierte Kolposuspension (150, S.231). Bis in die heutige Zeit galt sie als „Goldstandard“, mit Heilungserfolgen von bis zu 95 % (116, 118, 127, 134). Der Hauptunterschied besteht in dem nunmehr nur lockeren Adaptieren der Scheidenfaszie am Cooper´schen Ligament, sodass eine hängemattenartige Suspension erfolgt (118).

Aber auch bei der Methode nach Burch kann es zu postoperativen Komplikationen u. a. in Form von Blasenentleerungsstörungen kommen.

2.4.2.2 Nadelsuspensionen

Die erste Nadelsuspension wurde 1959 von Pereyra beschrieben (117, S.246ff., 150, S.216ff.). Der dahinter stehende Gedanke ging in Richtung einer minimalen Invasivität, indem mit einer langen Nadel ein Draht von der Scheide zur Bauchdecke gezogen wurde und somit eine Laparatomie vermieden werden konnte.

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Die Originalmethode nähert mittels der so genannten Pereyra - Nadel die Ligg. pubourethralia und die endopelvine Faszie an die Rektusscheide an. So entsteht, genauso wie bei den Kolposusopensionen, eine Anhebung der proximalen Urethra in den Bereich der abdominopelvinen Drucktransmission.

Das Verfahren wurde von Pereyra viermal modifiziert. Es folgte der Ersatz des Drahtes, weil er zu einem Durchschneiden der vorderen Vaginalwand führte, durch Catgutnähte; des weiteren eine Raffung des Blasenhalses zur Unterpolsterung der Harnröhre und letztendlich eine Miteinbeziehung der hinteren pubourethralen Ligamente in die Haltenaht.

Weitere Modifikationen erfolgten durch Raz, Stamey, Gittes und Muzsnai. Diese Verfahren unterscheiden sich durch den vaginalen und suprasymphysären Zugang und durch die Strukturen, welche aufgehängt werden.

Raz erfasste mit spiralförmigen Nähten die ganze Vaginalwand unter Epithelaussparung. Aufgehängt wird die endopelvine Faszie.

Stamey unterpolsterte auf beiden Seiten des Blasenhalses die pubozervikale Faszie mit Dacron - Röhrchen um einen guten Halt der Nähte zu gewährleisten. Zudem zystoskopierte er während des Eingriffs um eine Perforation zu erkennen und damit einer postoperativen Fistelbildung vorzubeugen.

Gittes verzichtete auf eine vaginale Inzision. Seine Nähte erfassten Scheidenwand samt Epithel, welche aufgehängt wird.

Und Muzsnais Abwandlung entspricht letztendlich einer vaginalen Kolposuspension. (150, S.216ff.)

2.4.2.3 Schlingenverfahren

Bei den Schlingenoperationen, die meist kombiniert von abdominal und vaginal durchgeführt werden, erfolgt die Suspension durch einen Zügel, der unter die Urethra gelegt wird.

Die erste Schlingenplastik wurde 1907 unter Verwendung des M. gracilis von Giordano beschrieben (150, S.249ff.). Auch bei diesem Verfahren gab es im letzten Jahrhundert vielfältige Modifikationen, die sich hauptsächlich im verwendeten Material unterschieden. Die Verwendung von muskulären Schlingen wurde zunehmend verlassen. Andere autologe Gewebsstrukturen darunter die Rektusfaszie, die Faszia lata und das Lig. Rotundum fanden stattdessen Anwendung. Danach kamen auch synthetische Materialien wie Vicryl, Goretex, Silikon oder Marlex zum Einsatz (117, S.245ff.).

Unterschiede bei den Heilungsraten zwischen Schlingenoperationen mit autologem oder synthetischem Material gab es nicht.

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2.4.2.4 Endoskopische Techniken

Zu den endoskopischen Verfahren zählen die laparoskopische Kolposuspension und die Nadelsuspension. Verbreitung erfuhr vor allem die laparaskopische Kolposuspension nach Burch, die sich von der Originalmethode nur durch den Zugang unterscheidet.

Erstmals wurde 1991 eine Studie, mit jedoch sehr kleinem Kollektiv (n = 9), publiziert (134). Vorteile sah man vor allem im schonenden Zugang und der damit verbundenen schnelleren Erholung der Patientinnen und der relativ kurzen Hospitalisierungsdauer (134, 148).

Jedoch führten die relativ hohen Kosten des Eingriffs und die lange mittlere Operationszeit, die erst nach einer langen Lernphase des Operateurs abnimmt (118, 134, 135), nicht zu einem durchschlagenden Erfolg dieses Verfahrens (27, 118, 134, 148).

2.4.2.5 Kolporrhaphia anterior

Die vordere vaginale Plastik (Kolporraphia anterior) ist bzw. war ebenfalls eine häufig durchgeführte Operation zur Behandlung der weiblichen Stressinkontinenz. Kelly führte dieses Verfahren 1913 und Stoecke 7 Jahre später ein (127).

Dieser Eingriff findet Anwendung bei Frauen mit einer leichten Form der Stressinkontinenz und einem guten Urethraruheverschlussdruck, wenn gleichzeitig eine Zystozele und/oder ein Prolaps der Vagina bzw. des Uterus vorliegen. Als alleinige Inkontinenzoperation ist sie jedoch ungeeignet, da sie in erster Linie den Deszensus behebt (118, 127).

Ziel dieser Operation ist die Raffung des Diaphragma urogenitale sowie die Straffung der Strukturen, die von der Beckenwand zum Parurethrium ziehen.

2.4.2.6 Injektionen

Intra- und periurethrale Injektionen haben eine lange Tradition. Bereits 1938 beschrieb Murless eine Technik bei der er sklerosierendes Fischöl in die vordere Vaginalwand injizierte. Auch Paraffin kam zum Einsatz, da unter Therapie mit Fischöl kardiorespiratorische Komplikationen auftraten. (150, S.255ff.)

Bis heute haben sich die zur Injektion verwendeten Materialien mehrmals verändert, so wurden Versuche mit GAX - Kollagen (mit Glutaraldehyd verbundenes bovines Kollagen) und autologem Fett unternommen. Aber auch diese Injektionsmaterialen hatten keinen Bestand, da allergische Reaktionen auftraten und sich der Großteil der Fettzellen mit der Zeit resorbierte

In der heutigen Zeit kommen vor allem Teflon (Polytetrafluoräthylen), Contigen (hoch gereinigtes Rinderhautkollagen) und Kunststoffballons (Silikonpellets) sowie Hyaluronsäure-

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gel (Zuidex®) zum Einsatz. Injektionen werden großteils unter Lokalanästhesie vorgenommen. Injiziert wird meist mit einem transvaginalen Zugang an mehreren Stellen periurethral mit nachfolgender urethrozystoskopischer Kontrolle (70).

2.4.2.7 Salvage - Operationen

Bei eine kleinen Gruppe von Patientinnen bleibt nach Versagen konventioneller operativer Methoden als Ultima ratio nur diese Art der Therapie, in Form von alloplastischen Harnröhrensphinktern oder Neourethraen.

Hauptursache für konventionelle Misserfolge sind die „frozen urethra“ und der völlige Verlust der Kontraktilität des Beckenbodens.

Die Sphinkterprothese wurde 1973 erstmals von Brantly Scott eingesetzt (150, S.258). Der Neosphinkter besteht aus einer Druckmanschette, die um den Blasenhals gelegt und von einem Druckreservoir automatisch mit Flüssigkeit gespeist wird. Der in die Labia majora implantierte Pumpballon ermöglicht eine Entleerung der Blasenmanschette, damit eine Miktion erfolgen kann (150, S.258ff.).

Die Neourethra, die aus einem gestielten Blasenlappen konstruiert wird, bietet zwar eine neue Harnröhre, aber diese ist entweder obstruktiv und zwingt zum Selbstkatheterismus oder die Patientinnen müssen einen Harnableitungsbeutel tragen (117, S.235ff., 118).

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es das Operationsverfahren zur Behebung einer Stressinkontinenz bisher nicht gibt, da bei jeder Inkontinenzoperation immer nur eine Teilkomponente korrigiert werden kann, nie aber die gesamte Komplexität der ursächlichen Faktoren erfasst wird.

Auch muss die Effizienz einer chirurgischen Therapie immer individuell im Hinblick auf die Physiologie und Pathophysiologie der Patientin gesehen werden.

Ein Trend in Richtung der modifizierten Kolposuspension nach Burch ließ sich in den letzten Jahrzehnten feststellen, was die vorliegenden Studienergebnissen auch bestätigen.

2.5 Neues Behandlungskonzept

In den letzten 10 Jahren hat sich die von Ulmsten entwickelte TVT - Methode weltweit bei der Behandlung der Stressinkontinenz durchgesetzt (31). Dieses Verfahren unterscheidet sich deutlich von bisherigen Operationsverfahren, da es eine Stabilisierung der mittleren Urethra

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zum Ziel hat und nicht, wie beispielsweise Kolposuspensionen, eine Reposition des Blasenhalses (14).

Die Technik des TVT basiert auf Studienergebnissen zur Untersuchung der urethralen Verschlussmechanismen der Frau und der bereits erwähnten Integraltheorie von Ulmsten und Papa Petros.

Bei der Tension free Vaginal Tape Operation wird ein Band aus Polypropylen mit einer Netzstruktur spannungsfrei über einen vaginalen Zugang schlingenförmig retropubisch unter die mittlere Urethra gelegt.

Abbildung 5: Schemazeichnung zur Lage des Bandes

Nach kranial wird das Band weder angezogen noch fest verankert. Lediglich der Reibungswiderstand und die Bandstruktur sorgen für einen Halt in situ. Durch die fehlende Spannung kann ein postoperativer Harnverhalt vermieden werden, eine Kontinenz wird jedoch trotzdem erreicht.

Die kleinen Inzisionen und der vaginale Zugang minimieren das chirurgische Trauma und ermöglichen eine Durchführung unter Lokalanästhesie. Somit ist die Patientin bei der entscheidenden Feinjustierung des Bandes kooperationsfähig und trägt zu einem guten postoperativen Resultat bei.

Das Risiko einer Vollnarkose wird also umgangen und die postoperative Hospitalisationszeit ist kurz.

Auch Patientinnen bei denen das TVT nicht als alleiniger Eingriff zum Einsatz kommt, können im Vergleich zu anderen Operationsverfahren vom TVT profitieren: Eine vaginale Hysterektomie, eine Kolporraphia anterior oder posterior können in Kombination durchgeführt werden und eine Laparatomie wird auch hierbei umgangen.

Trotz dieser unbestrittenen Vorteile des TVT kann es auch zu Komplikationen kommen: Die am häufigsten in der Literatur genannten sind eine Blasenperforation, eine de - novo - Urgency, ein retropubisches Hämatom, Blutungen, Blasenentleerungsstörungen und Harnwegsinfekte. In wenigen, in der Literatur genannten Fällen, auch Nervenverletzungen, Wundinfektionen und Unverträglichkeit bis hin zur Abstoßung des Prolenebandes (14, 31, 73, 116, 143).

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Ziel und Fragestellung

Die operative Behandlung der weiblichen Stressinkontinenz mit dem nach Ulmsten benannten TVT - Verfahren gilt aufgrund bisheriger Untersuchungen als Erfolg versprechende Therapie. Ob die TVT - Methode zu besseren Ergebnissen führt als bisherige Verfahren und ob sich dieser Erfolg auch abzeichnet wenn die TVT - Methode in Kombination mit einer weiteren Operation, wie z. B. einer vaginalen und abdominalen Hysterektomie, einer Kolporrhaphie oder einer anderen Deszensusoperation, in Intubationsnarkose durchgeführt wird, steht noch nicht fest.

Ziel dieser Arbeit ist es daher, in Form einer retrospektiven Analyse einerseits Allein- und Kombinationseingriff hinsichtlich postoperativer Erfolge nach 6 Wochen und nach 6 Monaten sowie auftretender peri- und postoperativer Komplikationen miteinander zu vergleichen. Andererseits soll die TVT - Operation den bisherigen Verfahren gegenübergestellt werden und auch mit den Ergebnissen des TVT wie sie in der Literatur beschrieben sind, verglichen werden.

Im Einzelnen soll dabei auf objektive Parameter wie Stresstest, Padtest, Restharnmenge und Ergebnisse der urodymanischen Untersuchung, ferner auch auf die Verbesserung, welche die Patientinnen subjektiv erfahren haben, eingegangen werden.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf den möglichen Komplikationen, wie beispielsweise Harnwegsinfekte, Blutungen oder Blasenperforationen.

Die Stressinkontinenz wurde als geheilt gewertet wenn die Patientin sich subjektiv als geheilt sah, und / oder wenn der postoperative Stresstest negativ ausfiel.

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Patientinnen und Methodik

4.1 Patientinnen

In einer retrospektiven Analyse wurden insgesamt 100 Patientinnen untersucht, davon 50 nach alleiniger TVT - Operation und 50 nach einer TVT - Operation kombiniert mit einem Zusatzeingriff.

Die Frauen stellten sich alle wegen einer Inkontinenzproblematik in der Urogynäkologischen Sprechstunde der Ι. Universitäts- Frauenklinik der Ludwig - Maximilians - Universität München vor und wurden anschließend im Zeitraum von Mai 1999 bis September 2001 operiert.

Zur Erfassung der Anamnese, der klinischen Befunde und der Ergebnisse der urodynamischen Untersuchung bzw. des Operationsablaufs wurde das EDV - Programm Urocom bzw. die Patientenakten und Fragebögen bearbeitet.

Die Daten wurden mit Excel 2000 ® erfasst und mit SPSS 12.0 bzw. 12.5 für Windows ® ausgewertet.

Die statistische Auswertung erfolgte für metrische und ordinale Werte über den parameterfreien U - Test von Mann - Whitney. Für kategoriale Werte kam der Vierfelder - Chi - Quadrat-Test bzw. der exakte Test nach Fisher, für Häufigkeiten < 5, zur Anwendung. Für alle Tests wurde eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % angenommen. Somit gilt für signifikante Unterschiede: p < 0,05.

Bei dem von uns untersuchten Kollektiv handelt es sich um eine so genannte Ad - hoc - Stichprobe. Das methodologische Problem von Ad - hoc - Stichproben liegt darin, dass man ihre Ergebnisse nur schwierig verallgemeinern kann. Dies bedeutet, dass die Repräsentativität in Frage steht. Somit können Schlussfolgerungen aus dieser Arbeit nur unter Vorbehalt formuliert werden.

4.2 Operationsindikation

Die Indikation zur Operation wurde gestellt, wenn eine konservative Therapie der Inkontinenz nicht zum gewünschten Erfolg führte, wenn diese wegen eines sehr ausgeprägten Befundes nicht indiziert war, oder wenn es der ausdrückliche Wunsch der Patientin war operiert zu werden.

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Bei der Operationsaufklärung wurde besonders auf folgende Risiken eingegangen: Verletzungen von Nerven, Gefäßen und Organen (Blase, Darm, Harnleiter und -röhre), postoperative Blasenentleerungstörungen mit Restharnbildung und eventuell notwendigem Katheterismus, postoperative Drangbeschwerden, persistierende Harninkontinenz, Unverträglichkeit des Fremdmaterials, Erosion des Bandes in die Scheide, Infektion, retrosymphysäres Hämatom / Blutung, notfallmäßige Laparatomie.

Bei jüngeren Patientinnen wurde eine konservative Therapie in Form von Beckenboden-training, Biofeedback oder Elektrostimulation meist intensiver und länger durchgeführt als bei älteren Frauen, da hier die konservativen Möglichkeiten aufgrund von Motivation und Compliance Erfolg versprechender waren und es zum jetzigen Zeitpunkt noch wenig Langzeitresultate der TVT - Operation gibt.

4.3 Operationserfolg

Hier unterschieden wir zwischen einer objektiven und einer subjektiven Heilung. Die Stressinkontinenz wurde objektiv als geheilt angesehen, wenn der Stresstest 6 Monate nach dem Eingriff negativ war. Wenn die Patientin subjektiv keine Beschwerden mehr hatte, wurde sie ebenfalls als geheilt betrachtet.

4.4 Operationsverfahren bei TVT

Die TVT – Technik nach Ulmsten (14, 40, 116, 142)

Das Verfahren wurde nach der 1996 von Ulmsten et al in Uppsala, Schweden beschriebenen Technik durchgeführt. Benutzt wurde ein TVT - Set, der Firma Johnson & Johnson, welches aus einem an zwei Edelstahlspießen befestigten Prolene - Band (40 cm lang, 10 mm breit) besteht und durch eine Kunststoffumhüllung geschützt ist. Um das Band einzusetzen wurden die Spieße mit einer Einführhilfe versehen.

Nach der Prämedikation mit 7,5 mg Dormicum per os, erfolgte die Lagerung der Patientin in Steinschnittlage. Es folgte die Desinfektion von Vulva und Vagina sowie der Haut im Bereich des Unterbauches und der Oberschenkel und ein steriles Abdecken.

Die Blase wurde über einen transurethralen Katheter von 16 oder 18 Charrière entleert. Der Eingriff erfolgte großteils unter Lokalanästhesie. Zwei Minuten vor Lokalanästhesiebeginn wurde ein Perfusor mit Ultiva (Remifentanil 0,1 - 0,2 µg/kg/h i. v.) angeschlossen und 10 - 20 mg Propofol als Bolus intravenös verabreicht.

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Die Lokalanästhesie bestand aus einem Gemisch aus 50 ml Xylonest 1 %, einer Ampulle Suprarenin und 100 ml Aqua ad injectabilia. 80 ml davon wurden in die Haut, knapp oberhalb der Symphyse und retropubisch zur Hydrodissektion des Cavum retzii injiziert. Der Adrenalinzusatz diente zur Vermeidung einer stärkeren Blutung.

Ein selbst haltendes hinteres Spekulum wurde eingebracht und die vordere Vaginalwand sub- und paraurethral mit 60 ml verdünntem Anästhetikum plus Adrenalin infiltriert.

Jetzt folgten die Hautinzisionen knapp oberhalb der Symphyse und eine kleine mediane sagittale Inzision in der vorderen Vaginalwand, circa 1,5 cm unterhalb des Meatus urethrae externus. Nun konnte die beidseitige Abpräparation der Scheidenhaut vom sub- und paraurethralen Bindegewebe mit einer Schere erfolgen. Die Urethra und der Blasenhals wurden unter Zuhilfenahme einer starren Katheterführung geschient, danach die rechte Nadel in die Vaginalinzision eingeführt. Katheter und Führungsschiene wurden nach rechts gehalten um ein Ausweichen von Blase und Urethra nach links zu erreichen und somit eine mögliche Verletzung zu vermeiden. Der Spieß wurde daraufhin, unter digitaler Kontrolle, paraurethral durch das Diaphragma urogenitale und entlang dem Symphysenhinterrand durch die Muskelfaszie geführt und durch die rechte abdominale Inzision wieder herausgeleitet. Unmittelbar vor dem Durchstechen des Spießes erhielt die Patientin nochmals 10 - 20 mg Propofol als Bolus.

Der Einführgriff wurde abgenommen und das Vorgehen erfolgte analog auf der linken Seite. Eine Zystoskopie diente zum Nachweis einer intakten Harnblase, da eine Perforation derselben eine der am häufigsten dokumentierten Komplikationen darstellt.

Das Band wurde durch Herausziehen der Spieße nach abdominal gestrafft und die Nadeln sodann entfernt. Bei mit 300 ml Kochsalzlösung aufgefüllter Blase und durchgeführtem Hustentest erfolgte die Feinjustierung des Bandes. Das Band wurde soweit gespannt, dass beim Husten allenfalls einige wenige Tropfen Urin abgingen. Eine zu starke Bandspannung muss unbedingt vermieden werden, da diese zu postoperativen Blasenentleerungsstörungen führt.

Für diese Feineinstellung wurde die Scheidenwunde provisorisch mit einer Klemme verschlossen und der Operationstisch nach vorne gekippt, um eine annähernd aufrechte Körperhaltung der Frau herzustellen.

Um sicherzustellen dass beim Entfernen der Plastikhülsen keine weiterer Zug auf das Band gelangt, wurde eine Präparierschere oder Klemme zwischen Urethra und Proleneband gelegt und das Band suburethral in Position gehalten.

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Das jetzt in der Urethramitte platzierte Band lag stabil und spannungsfrei. Es folgte eine Sondierung der Harnröhre um eine freie Passage und einen mobilen Blasenhals nachzuweisen und eine Stenose auszuschließen.

Die Scheidenwunde wurde verschlossen und die Bandenden auf Hautniveau abgeschnitten aber nicht fixiert. Durch die Reibung zwischen der rauen Oberfläche und dem Gewebe ist ein Halten gewährleistet. Die Hautinzisionen wurden mittels Einzelkopfnähten verschlossen und mit einem Pflasterverband versorgt. Die Blase wurde entleert und der Katheter gezogen. Die Patientin erhielt eine Single – Shot - Antibiose (Augmentan, Ciprobay, Amoxicillin, Sobelin oder Cefuroxim) und wurde zur weiteren Überwachung auf Station verlegt. Erfolgte bis zum Abend des Eingriffs keine Spontanmiktion, wurde die Patientin nach Restharnkontrolle mit einem Dauerkatheter oder einem suprapubischen Katheter versorgt.

4.5 Operationsverfahren bei TVT mit Kombinationseingriffen

Bei einem Teil der Patientinnen wurden, je nach Zusatzbefund, ein weiterer oder mehrere weitere Eingriffe durchgeführt.

Bei allen Eingriffen erhielten die Patientinnen eine Intubationsnarkose. Zusätzlich wurde - zur Hydrodissektion der Schichten und zur lokalen Blutungsminderung - wie bei der alleinigen TVT - Operation, mit Lokalanästhetikum infiltriert.

Eine vaginale Hysterektomie oder eine Zervixstumpfentfernung erfolgten stets vor der Einlage des TVT. Ebenfalls eine abdominale Hysterektomie oder eine Sakrokolpopexie, bei denen dann eine intraoperative Umlagerung der Patientin in die Steinschnittlage notwendig war. Alle Patientinnen wurden noch intraoperativ mit einem Dauerkatheter versorgt, der aber bei komplikationslosem Verlauf spätestens am ersten postoperativen Tag entfernt wurde. War bei der Patientin eine Kolporrhaphia anterior oder posterior bzw. eine teilweise Kolpektomie oder eine Sakrospinale Fixation (nach Amreich - Richter) vorgesehen, wurde zuerst das Band gelegt. Hier erfolgte wegen eines postoperativ notwenigen Blasentrainings die Anlage eines suprapubischen Katheters.

4.6 Präoperative Abklärung

4.6.1 Anamnese

Zur Erfassung der Krankengeschichte der Patientinnen wurde eine ausführliche Anamnese erhoben. Neben Alter, Größe, Gewicht, Body - Mass - Index und Menopausenstatus wurde dabei nach folgenden Parametern gefragt:

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