Hoole, Physiologie Larynx-Folien
Vocal Tract
Preaspirated
Open(Vowel)Open(Vowel)Closed(Consonant)
Time
Glottal Opening
Vocal Tract
Unaspirated
Open(Vowel)Open(Vowel)Closed(Consonant)
Time
Glottal Opening Vocal Tract
(Post)aspirated
Open(Vowel)Open(Vowel)Closed(Consonant)
Time
Glottal Opening
Vocal Tract
Voiced aspirated
Open(Vowel)Open(Vowel)Closed(Consonant)
Time
Glottal Opening
Contrasting Patters of Laryngeal-Oral coordinationAs the timing of the peak glottalopening relative to the vocal tractclosure is varied the followingcategories are obtained (from early tolate peak glottal opening):
1.Preaspirated, e.g Icelandic2.Unaspirated, e.g French3.(Post)aspirated, e.g German4.Voiced aspirated, e.g Hindi (alsoreferred to as “breathy” or“murmured”)
In addition to the timing differences,the size of the glottal opening istypically somewhat smaller in the unaspirated and voiced aspirated categories than in theother two categories.
The voiced aspirated example is shown with continuous voicing. However, interruptions ofvoicing also frequently occur.
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien Sprachbeispiele
1.Präaspiration. Isländisch(Präaspiration kommt auch in einigen gaelischen undschwedischen Dialekten vor)
Im Isländischen findet man
stimmlos (post)aspiriert, stimmlos präaspiriert und stimmlos nichtaspiriert.
11 Hoole, Physiologie 2.Stimmhaft aspiriert. Hindi und SindhiViele Sprecher!Starke Verbreitung in den Sprachen des indischen SubkontinentsAls Beispiel für diese Sprachen: HindiAlle Möglichkeiten außer präaspiriertstimmlos nichtaspiriert, stimmlos aspiriert, stimmhaft aspiriertstimmhaft
BeiSindhi kommen sogar Implosive als 5. Kategorie hinzu.
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Hoole, Physiologie Stimmhaft aspirierteinerseitsgut definierte Möglichkeit der laryngealen-oralen Koordinationandererseitsmit dem VOT-Begriff nicht gut erfassbar(Präaspiration eigentlich auch nicht)
Entscheidend am Übergang von Konsonant zu Vokal:
vor allem das “Wie” und weniger das “Wann”der Phonation
ÙStimmqualität (Thema 2)
Merkmale für die Phonation am Anfang des Vokals:sehr geringe Adduktion und mediale Kompression
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien 3. Dreifacher Kontrast (1), Thai
Thai zeigt einen relativ klaren Kontrast von den drei bekanntenKategorien
stimmhaft,stimmlos nichtaspiriert, stimmlos aspiriert.
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien 4. Dreifacher Kontrast (2), Koreanisch
Typ 1. Stimmlos aspiriertTyp 2. Stimmlos nichtaspiriert, lenisTyp 3. Stimmlos nichtaspiriert, fortis
Der schwierige Fall: Typ 2 vs. Typ 3.Beide nicht aspiriert (traditionelle Bezeichnung)fortis vs. lenis = stark vs. schwach artikuliert
Typ 2 oft doch etwas stärker aspiriertAber nicht alle Unterschiede durch Timingunterschiede erklärbar
Besonders auffallend bei Typ 3: abrupter, kräftiger Stimmeinsatzd.hStimmqualität spielt wieder eine Rolle.Stimmbandspannung bei Typ 3 vermutlich höher.
19 Hoole, Physiologie ZwischenbilanzLaryngeale Beteiligung an der Konsonantenartikulation
!Die Koordinationsmöglichkeiten zeigen wie wichtig präzises Timing fürdie gesprochene Sprache ist.
!In einigen Fällen ist aber nicht nur das “Wann“Wie” der Stimmgebung von Bedeutung.
Zum Abschluß der folgenden Abschnitte zur Phonation werden wirversuchen, den speziellen Fall der koreanischen Typ-3-Konsonantenetwas präziser zu beschreiben.
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Hoole, Physiologie
2. Phonation
Übersicht Laryngeale Kräfte
1. Abduktion2. Adduktion3. Adduktion mit medialer Kompression4. Longitudinale Spannung5. Interne Spannung der Stimmbänder
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien CricothyroidsVocalfold stiffness
Abduction Interarytenoids Longitudinal tension
Posteriorcricoarytenoids Adductionwithmedial compression
Lateral cricoarytenoidsExternal thyroarytenoids
Adduction Internalthyroarytenoids(Vocalis)
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien Anmerkungen(1)Das Wechselspiel Abduktion-Adduktion:für die stimmlosen Laute (Thema 1) entscheidend
(2)Die Unterscheidung “Adduktion” und “Adduktion mit medialerKompression”:vorderer und hinterer Teil der Glottis relativ unabhängigvoneinander
(3)Nachteil dieses Schemas (Sicht von oben):Auswirkungen des Wechselspiels zwischen der longitudinalenSpannung (Cricothyroideus) und der internenSpannungsregelung der Stimmbänder (Thyroarytenoideus) nichtgut erfaßt.
27 Hoole, Physiologie Cricothryroid vs. Thyroarytenoid
Schritt 1Wir führen ein zweites Begriffspaar ein:
Cover vs. BodySchritt 2Wir machen einen Umweg über
Kontrolle der Grundfrequenz
Schritt 3Und kehren schließlich zur
Kontrolle der Stimmqualitätzurück.
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Hoole, Physiologie 30
Hoole, Physiologie Larynx-Folien Kontrolle der Grundfrequenz
Auswirkung der Muskelaktivität für zwei verschiedene Fälle:
Fall 1Nur “cover” schwingt(wann könnte das vorkommen?)
Fall 2“cover” und “body” schwingen
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien Fall 1:Nur “Cover”
Zusammenhang zwischenGrundfrequenz (F0) undAktivität des Thyroarytenoidund des Cricothyroid(Titze, Abb. 8.7).
Wie kommt man ameffektivsten von einerniedrigeren zu einer höherenGrundfrequenz?
CT-Aktivität verstärkenTA-Aktivität abschwächen
33 Hoole, Physiologie Fall 2:“Cover” und “Body”
Viel komplizierter:unterschiedliches Bild, je nachQuadrant.
Quadrant 1 (und 4): Auswirking einer Erhöhungder TA-Aktivität?Erhöhung derGrundfrequenz.
Quadrant 2:Ähnlicher Verlauf wie beimeinfacheren Cover-Modell.
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Hoole, Physiologie Cover-only model
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien Was hat das Ganze mit Stimmqualität zu tun?
Das fehlende Element: DieBeziehung zwischenMuskelaktivität und der Formder Stimmbänder.
Hohe CT-Aktivität undniedrige TA-Aktivität ÙFalsetto (linkes Bild).=Quadrant 2 im Cover-Body-Modell=Einfaches Cover-Modell.
Nur der dünne äußere Rand schwingt; die Kontaktfläche zwischen denStimmbändern beim Schließen ist klein.
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien Was hat das Ganze mit Stimmqualität zu tun?
Das fehlende Element: DieBeziehung zwischenMuskelaktivität und der Formder Stimmbänder.
Mittlere CT-Aktivität undmittlere TA-Aktivität ÙModal (rechtes Bild).
Durch Aktivierung desThyroarytenoideus:!Große Kontaktfläche beim Schließen!Beteiligung von Cover und Body am Schwingungsvorgang.=Das typische Bild der normalen Phonation.
40 Hoole, Physiologie Sprechen v.a. im Bereich von Quadrant 1 im Cover-Body-Modell.Typisches Muster zur Erhöhung der Grundfrequenz:Erhöhte Aktivitat von Thyroarytenoid und Cricothyroid (Von Quadrant 1 Richtung Quadrant 3).
Warum nicht von Quadrant 1 Richtung Quadrant 4?
Der Thyroarytenoid unterstützt die Adduktion der Stimmbänder.Eine einseitige starke Zunahme der TA-Aktivität (Quadrant 4) würdezwar die Grundfrequenz erhöhen, aber auch zu einer zunehmendgepresstenStimmqualität führen.
“Richtig dosiert” ÙTyp 3 (fortis) - Konsonanten des Koreanischen
Damit schließt sich der Kreis.
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Hoole, Physiologie Wie viele Stimmqualitäten lassen sich unterscheiden?Demo Laver, “The phonetic description of voice quality”
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien Welche der vielen möglichen Stimmqualitäten sind sprachlich relevant?Modal Voice plus zwei weitere Grundtypen auf der Konstriktionsachse:1.Breathy VoiceSchwächere Konstriktion= geringere Adduktionskräfte
2.Creaky VoiceStärkere Konstriktion= stärkere Adduktionskräfte
Sehr niedrige longitudinale Spannung:Stimmbänder sind sehr kurz und dickschwingen nur im vorderen Teil.
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien Creaky Voice - Weitere Merkmale
ev. Beteiligung der Taschenfalten(wegen der starken medialen Kompression).
Oft sehr unregelmäßiger Schwingungsablauf(z.B alternierende “starke” und “schwache” Schwingungen)
Bei starker Adduktion ist der Übergang zu Glottal Stop fließend
Oft unter dem Begriff “Laryngalisierung” zu finden
Die koreanischen Fortis-Plosiven:erhöhte Spannung im ThyroarytenoidÙ “Vorstufe” zu Creaky Voice
45 Hoole, Physiologie
breathy voice creaky voice
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Hoole, Physiologie Viele Sprachen verwenden zwei dieser Stimmqualitäten.Aber fast keine Sprachen verwenden mehr als zwei.Gujarati:Breathy Voice, aber auch stimmhaft aspirierte Plosive
Mpi: Creaky Voice
Hausa, Dänisch:Demo “Laryngealization”
Jalapa Mazatec:Möglicher Fall von Breathy und Creaky Voice zusätzlichzu Modal Voice
Xoo:Sehr klares Beispiel für Breathy Voice.
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien OpeningClosing OpenClosed
Time
Glottal Area
Glottal area as a function of time for onevibratory cycle of the glottis
3. Messung der Phonation
Example:Open Quotientuseful and quite easy to measureDefinition:Duration of open phasedivided byDuration of complete glottal cycle
Typically 40-50% for normal voiceDecreases for loud voiceDecreases a lot for creakIncreases for falsettoIncreases for breathy voice (may reach 100%, i.e no closed phase)
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Hoole, Physiologie Larynx-Folien Another important parameter: Relative speed of the closing phase.
Abrupt closure of the glottis “chops up” the air-stream into a series ofsharp impulses
Ù higher harmonics well-defined
49 Hoole, Physiologie Prinzip der Elektroglottographie(Laryngograph ™)
Signal roughly proportional to vocalfold contact area:
high amplitude when glottis isclosed
low amplitude when glottis isopen.
Steeper slope between points I and III (closure) than between points IV and V (opening).This is typical of normal voice.
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Hoole, Physiologie Nachtrag zum Koreanischen
Meßbare Konsequenzen der erhöhten Aktivität des Thyroarytenoid bei Typ3 (Fortis):
Öffnungsquotient niedriger bei Phonationsbeginn nach Fortis alsnach Typ 2 (Lenis).
Grundfrequenz höher bei Fortis als bei Lenis.
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