221
Ein arabischer Bericht über Malta.
Von C. Broekelmann.
In al Bürlnls Sammlung zeitgenössischer Biographieen, Tarä¬
gim al a'jän min abnä! az zamän, (meine Litter. II 290) findet
sich in dem Artikel über Ahmad al Gauhari ein Bericht über die
Erlebnisse von dessen Sohn Sulaimän, der als Kriegsgefangener
einige Jahre auf Malta verlebte. Chronologische Angaben finden
sich in diesem Artikel nicht; das ungefähre Datum des Berichtes
aber wird dadurch bestimmt, dass alle in al Bürinls Werk be¬
handelten Personen um das Jahr 1000/1591 gestorben sind. Der
erste Teil dieses Berichtes ist wertlos. Im zweiten Teil schildert
der ehemalige Kriegsgefangene als Augenzeuge ein Johannesfest auf
Malta, und diese seine Schilderung bietet ein nicht geringes religions¬
geschichtliches Interesse, wie R. Wünsch in seinem Buche über dies
Fest ausführt. Zu der dort von mir gegebenen Übersetzung scheint
es mir wünschenswert, auch das Original vorzulegen. Ich gebe den
Text nach der Berliner Hds. Wetzst. I 29 (Ahlw. 9889) fol. 24 r/v.
yt^MtS^ -^'-jy«-^ J^^' L?*"!?^ ^ T*"' i^-)'-**^
».JÜ! ^y^^ ^•^! ^_y.i! 1»!)^! iCi^ xliJL/o üäjA+j ^^! j U^kä*
«J. s^jiLX*i! Ä.uiL>i ^sb»^ ^^.,! li^Ji, xAo^Li-
jJjjJ! J-wjLs Ü*.<j..>J! f^^. (♦^'■•^ jÄ!i> Ä.5yt*
J>j>.y! jaUS» LÜs üiiiLo jj^äi ^y» ^J^^'' J^^' L?/^' CT" j^''-^'^'
Ä.iaJL*J ^y_JJ-wLJ( ^^Lj» ^y: yjj^' 'iy^ --"^ lS"^'
(^jiPjJi- iA*J>! ^y ^-jUaLw ^v3j iLäilj ^bS! ^y üü^l)^. L/15
kLüLo J.?! iXj ^y ^^.,! »J ^^Läj x*>jXi! siÄ^ v_A»-L*a
(^_5yC.ÄLs JL«.j iL:>^ y^ij^' 'lK**;'-* "jij^^ «J-i! lXäc J^^^^
_^^ÄJ! J^_jJ! u^Jj ^iL**.! ^yü! ^<;y«,b!! ^.,La£! ^ iUL^
«.XiLwj Ä.J ciOi*Ä:?-!j ^^J! ^Ls-j ^jilXi! ^.,L*-J.a« («-^j
j__5jLAaÄJ! ^.,L«J ^.l*J ^ «»^'ji ^^^^^ |;_J^' ^J'lXs JLs» ^y;
{jJir iüj/^i cl>ir«^ J^' v>-iLc /jj üLJL^j
222 Brockelmann, Ein arabischer Bericht über Malta.
^y>j*l\ |.LiJ! Si.i li^Lo LJ^ (j«l\ä!! J>^Lw ^ Jo^^! ^
jyjj! a^uat |.y>;^(i >^t-ii^5 o^«-)-^! J->ij'^' ^^I-U-Jt
/XJ! ^! uAjiya J>^LJ! tii^w ^^i> v_j^! ^y ^-«-^
L^l5>! ^.jf ^^jfsA*, Ljj [jjilifts ».LiJLii »jJj^- ^J-*^^ '^^^ (j>»s
i^^-yJ! ^-Aij ^t^LJ! ^y l{ »{*".) LuÄjJoo jj^jjjj
w£
|.bL«J!j| st^LaJ! üoJlc J.^*^ iwbl u5üj5 |.X«»J!_5 BÜi*aJ! ».jJlc
w ,t
XÄy'! a5vJÄJ. ÄjO^-kxJ! 1^ (5 y\.Ix*d»J Vj^' O'^J^^ j
JU/ JwC JlXj iU-t:^ Ä.*aä ^S^j »i-^-^-J f^*^ <^^t
^yi ^jAAi' ^ ^JOc iClaJU J.S'! l5;^^'
^y |.!LX.i> ».J» äJjlX.ajij />l^b j-«>y i»A.5>L>.J!
Jj=-j '-^^-i-'-^! ,«-i*3-J! j>.i>L 'sSm i).^= j, ,«.J.w.AA»^jSJ jv^LfcS»^
XÄäJj ityib!!^ Ljj t!ijJU.)Ll JyiJ^ J/J! j^.jLx.«j j
«^JiÄJ |jjlX:S\s (vXaC J.i>j3 /».^Ü^ i_ÄAiic. i>Js ^j! ^J.,L!J! ^tjj;
V'^! ^^.jj-iö. 3^ ».IJ! ^"! ilwJju ^ ^ ^
Kjuf^ J -iä*»J i^ji^' ^5*^' V^'y \:)y^.i>
f^y^y ^JiS oüjIaJ! uAa^ LlaU Lj.>jjAÄ ^-i! (_jJl J-m->*J!
cir^ rtij*'^^ '^j^' yy* ^-5 a'i^' ri^
Lij^Ls L« _,! ^Lj! iü^- v*^' er" cr^ LT+^i r^!i ^^'j
j_^J! ,u*aJ! ^.,yO^. ^yÄJ'! ^-jW^^J ^!y' j^.jyt«..?ri
j^-j^i ü^J! J4^! v^y' ^ ^.,!
J»i>iAj^ «jLCsyo ^ io ,_jj'Lj» v.aS'!^! i_A.S>j«_jj x!L»Ail*«#bi ^.^y>-j^ff^
»iLX/i ^! ».l.i>-LXj ^^.,! ^\ j.Lc J'-xäx*»!. K^aNc »jJ^ iCÄj>xt! a.j
o'-^ji f-^-^y^ '^y*^. ,^.jy>jijj *j?j.lä ^^.^laj L^icj
^5 ^y (.S-'^j:^ ^ L5^' uÄajSUmJ! JoUJ! IÄS> ^y «.ULj ÖjjUs
JJ>! LlU:^!^ i^-iUjbS! Luli I5L! Ä.i:Ua!i ^ jJLäc
*=»j! Lj «JwüLlcj ij^aLjJij ^.,LiiJbS!► iX-cs-jJÜ!
223
Alt- und Neuelamitisches.
Von P. jenseii.
I. Allerlei Bemerkungen zur Ausspraehe.
Im Folgenden transskribiere ich, in vielen Fallen im Gegensatz
zu der herrschenden Theorie und Praxis, die elamitischen Schrift¬
zeichen in der Hauptsache einfach mit den Lautwerten der ihnen
im Assyrisch-Babylonischen entsprechenden Hieroglyphen. Ich ver¬
meide so ein ürteil über ihre wirklicbe Aussprache im Elamitischen,
die übrigens von deren üblicher Transskription weit verschieden
sein dürfte. Dass z. B. die auf dem Holzwege sind, die für's
Elamitische, wenigstens das Neuelamitische, tönende Mediae leugnen
und dem entsprechend assyrisch-babylonische Zeichen für Mediae
im Neuelamitischen überall durch Tenues wiedergeben, scheint mir
jedenfalls absolut sicher. Asiurbänaplu nennt unter den elamitischen
Gottheiten auch Swmudu, Lagamaru, Uduran, Ragiba, Bilala,
Silagara. V R 6, 33 if. . Wenn nun neben diesen Namen mit b,
d oder g in derselben Liste Namen mit j), t oder Ii erscheinen,
wie Partikira, Ammankasi-MAS, Sapak(g), Karsa, Kirsamas,
A.y{a)pak{g)sina, Panint{d)imri, Nap(h)irtu, Kindakarb{p)u, so
wiire es meines Erachtens schon deshalb äusserst künstlich und
gesucht, wollte man für die Zeit AsSurbänaplu's für das Elamitische
je 2 verschiedene labiale, dentale und palatale Explosivlaute, d. h.
also doch je einen tönenden und je einen tonlosen, bez. je eine
Tenuis und je eine Media, leugnen.
Ob hebräisches ~{ayh in "layblia (Genesis XIV) mit ver¬
mutlich tönendem 3> die Stimmhaftigkeit des Palatals in dem oben
erwähnten Lagamar{u) erweisen kann, ist ungewiss, schon weil der
Name über Babylonien gekommen sein und somit das y ein baby¬
lonisches g reflektieren könnte.
Dasselbe gilt von dem Namen Lahamun für die Sarpänltu
von Tilmun, in der ich die elamitische Lagamar^) wiederfinden
rnöehte, in einer assyrischen Liste. Denn der Name gehört ja
nicht demselben Dialekt an, wie Lagamar, stammt 2. aus unbe-
1) LajMmun = Sarpanitu in Tilmun nacli V R 46, 39, Laga[ nach
K. 2100 Ohv. Col. n, 29 = IStar, Lagamal aber nach IH K 68, 58 eiu Sohn
des jfa(?), also in K. 2100, falls zu Lagamal ode t Lagamar zu ergänzen, zu
Letzerem, somit Lagamar = Istar. Zu Istar = Sarpanitu s. Craig Relig.