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Der erste Band dieses groß angelegten Werkes wurde von mir in dieser Zeitschrift, N

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(1)

Adolf Grohmann, Arabic Papyri in the Egyptian Library.

Volume II, Legal Texts. With twenty-four plates. Cairo,

Egyptian Library Press 1936. 4°. VIII u. 259 S. — Vo¬

lume III, Administrative Texts with a contribution by

Carl Schmidt, D. D. With twenty-four plates. Ebd. 4°.

IX u. 233 S.

Der erste Band dieses groß angelegten Werkes wurde von

mir in dieser Zeitschrift, N. F., Band 14, S. 401 ff., besprochen.

Was dort über die Aufgaben und die Schwierigkeiten der

arabischen Papyruskunde sowie über die sachkundige Art, in

der A. Grohmann sie gelöst hat, gesagt wurde, gilt auch von

diesen beiden Bänden. Es werden noch weitere Bände folgen;

wenn das ganze Werk einmal vollendet ist, so wird es ein

bedeutsamer Markstein sein für die Kunde von der Entwick¬

lung der arabischen Schrift und von dem Leben und der Ge¬

schichte des mittelalterlichen Ägypten.

Band 2 bringt, wie der Titel besagt, Rechtsurkunden, das

sind vor allem Verträge mannigfacher Art. Der Verf. teilt sie

ein in: Contracts of Sale; Leases; Hire of Employees; Written

Obligations; Order for Payment and Receipts of Varied

Content; Deeds of Gift (sadaqdt); Miscellaneous Fragments;

Signatures of Witnesses; Certificate of Discharge; Supple¬

ment. Das Supplement enthält drei Urkunden: 1. Erbteilung;

2. Ehevertrag über Gleichstellung der Gatten und Morgen¬

gabe; 3. Landverpachtung.

Ein paar Bemerkungen zu diesen Texten seien hier mit¬

geteilt. S. 9 (u. S. 160): Der Name <^ wird hier wohl, wie

der Verf. annimmt, derselbe wie Zipia sein ; man könnte aber

auch an den arab. Frauennamen Sumaiya denken, der aus

alter und aus neuer Zeit bekannt ist; vgl. I. Dorkid 186, i;

2 0

(2)

248, 7; Wüstenfeld, Register, 431; meine Arab. Beduinen¬

erzählungen I, s. V.

S. 10: Die kopt. Form Aiovpig^*.Ai für Maria ist das Vorbild

der äthiop. Form Märlhäm. In äthiop. Texten findet sich

manchmal die Bemerkung „unsere Herrin Märyäm, die auf

Hebräisch Märihäm heißt". — In <-!»,» würde ich eher eine

Femininform von IlQoxXrjiog sehen; vgl. Preisigke, Namen¬

buch, Sp. 345. *nQoxXrj'ia wäre dann von Procia abzuleiten;

Pröda und ihr Gatte Pilatus (s. unten zu Bd. 3, S. 207)

werden in der kopt. und abess. Kirche als Heilige verehrt,

erstere, weil sie ihrem Manne abriet, Jesum töten zu lassen.

S. 26: Der Name wird hier Masts oder MuSaiS ge¬

lesen; S. 40 wird er durch Moses wiedergegeben, und S. 42

wird gesagt, sei eine verkürzte Form von ^j-^y, kopt.

A&uicHr. Die letzte Erklärung ist wohl die wahrscheinlichste.

S. 39: Das in Z. 10 des Textes unerklärt gelassene Wort

ist am ehesten Oj-üj zu lesen; aber der Zusammenhang

ist doch nicht ganz klar.

S. 43: Das Wort ÜL wird in der Übersetzung durch

„noria" wiedergegeben. Letzteres findet sich in keinem der

mir bekannten englischen Wörterbücher, auch nicht im

Concise Oxford Dictionary; es scheint aus nä'üra entstanden

zu sein. Aber nä'üra und säqiya sind zwei verschiedene

Wasserschöpfwerke; und es wäre besser, in beiden Fällen den

arabischen Namen beizubehalten. Die nä'ära kommt in

Syrien und Mesopotamien öfters vor; in Ägypten habe ich

sie nur bei Medinet il-Faiyüm gesehen. Die gebräuchlichsten

Schöpfwerke in Ägypten sind säqiya und Sädäf.

S. 62 f.: Der Name o"!^! wird durch Einfügung eines hy¬

briden n aus Athanas {<A^avdaiog), kopt. «.««.n&c (Heuser,

S. 91) entstanden sein.

S. 82: Der Verf. nimmt hier sowohl wie an mehreren

anderen Stellen und jl« als „old orthography for

^"L." (so S. 116) an. Diese Annahme geht zunächst zurück

auf eine Lesung von Karabacbk, der in einem Faksimile

mit rückläufigem Yä schrieb; vgl. Grohmann, Corpus

Papyrorum Raineri, III, Teil 2, S. 171. Ich glaube aber eher.

(3)

daß Karabacek einen Lese- oder Schreibfehler begangen hat,

oder daß noch zu ergänzen ist, als daß verschiedene

arabische Schreiber einen schweren Verstoß gegen ihre eigene

Muttersprache begangen haben sollten. Das Arabische er¬

fordert unbedingt die Form ^'l, (bzw. ^^'L., oder

und diese Lesung ist, soweit ich erkennen kann, in den Kai¬

riner Texten, die Grohmann herausgegeben hat, fast überall

möglich und daher geboten. Ein sicheres rückläufiges Yä

habe ich an den hier angeführten Stellen nicht gefunden. In

Nr. 93, Z. 7 liest Verf. ^"L., in Z. 9 ^^"L.; aber in der Ab¬

bildung auf Tafel XII kann beide Male ^^"L. gelesen werden.

In Bd. 1, Nr. 48, is steht ji,}. im Text, in Z. 17 u. 24 aber

^-L.; in Z. 13 scheint nach dem Faksimile tatsächhch

geschrieben zu sein, und diese Schreibung mag auf einem

Schreibfehler beruhen. In Nr. 8 meiner Arabic Inscriptions

(Semitic Inscriptions, Chapter VI) steht ganz deutlich ^U;

aber dort folgt noch das Wort <u., und das Datum ist un¬

geschickt ausgedrückt, wörtlich ,,des Jahres von zweiund¬

zwanzig und zweihundert Jahren".

S. 88: Der Name i^jUiJI (al-Qalamäwl) ist auch heute

noch in Kairo bekannt. Die Schriftstellerin j,j\Ji}\ gab

1935 eine Sammlung von Erzählungen heraus unter dem

Titel JJ»- ijjUl.

S. 112 heißt es: ,,No reference can be given as for the

name <)jj." Er gehört ohne Frage zu Aaygö&eog. Koptisch

sind belegt ^lupooeoc (Heuser, S. 79) und Äuipuiec (ebd.,

S. 91). Die zweite Form würde zu ^jjj gut passen; aber sie

ist weiblich und aus Acogo&da verkürzt, während hier

männlich ist. Die griechischen Eigennamen sind bekanntlich

von den Syrern und Kopten oft in der Vokativform über¬

nommen; darüber habe ich ausführlich gehandelt in meinem

Aufsatz ,, Anredeformen in erweiterter Bedeutung" (Nachr.

K. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Philol.-histor. Kl. 1916,

S. 94 ff.), und auf ihn sei hier verwiesen für manche der

Formen, die Grohmann als ,, verkürzte" bezeichnet, wie z. B.

luÄc, II, S. 84. Der Vokativ von &e6g lautet allerdings meist

wie der Nominativ ; und so behalten die mit -&eog zusammen-

(4)

gesetzten Namen für gewöhnlich ihre Endung. Aber die Form

^ei kommt im Neuen Testament und in der Septuaginta vor;

daher ist es möglich, daß ^jjj auf *A(0Q6'&Ee zurückgeht,

falls nicht eine einfache Übertragung der weiblichen Form

^uipui<>c stattgefunden hat.

S. 150: tr>^" wird kaum eine Kurzform von Damianos

sein, sondern eher Tannüs, eine Koseform von Antonios, die

heute in Syrien aber Tannüs (mit T) lautet.

S. 171 wird der Name 4,yL in Z. 4 ,,Pilote (Bilüte)" in

Z. 15 u. 18 „Balüte" umschrieben. Eine einheitliche Schrei¬

bung wäre hier angebracht; freilich schwankt die Vokalisa¬

tion des koptischen Namens, wie Verf. auf S. 172 angibt.

S. 182: Zu vgl. unten die Bemerkung zu Band III,

S. 208/9.

S. 189: In Z. 4 des Textes ist der vom Verf. nicht um¬

schriebene Name zu lesen , d. i. Bugair; vgl. I. Doreiö

57, i; 208, 7. lo; Wijstknfeld, Register, S. 114 f. u. a. m. Der

Name ist eine Diminutivform des bekannten Namens Abgar.

S. 191/92: In Z. 10 des Textes ist wahrscheinlich

al-^Ahram (nach Z. 8) zu ergänzen; der Name ist bei Wxjsten-

FELD, Reg., S. 39 belegt.

S. 205: In Z. 16 liest Verf. ein Wort ^ und verweist in

der Anm. auf Wiistenfeld, Register, S. 275. Dort ist der

Name Lihyän angeführt; aber der paßt nicht hierher. Am

ehesten ist ^ (ZiÄm'") zu lesen, etwa in der Bedeutung

„zu gleicher Zeit"; dann wäre zu übersetzen: „and this

acknowledgment has been written at the same time by the

hands of both of them."

Mehrere Indices (Sachindex, Namenindices), Table of

papyri. List of Plates und die sehr gut hergestellten Tafeln

schheßen diesen inhaltsreichen Band.

Band 3 enthält ,, Administrative Texts" und zwar: Letters

and Documents from and to the Governor; Official Declara¬

tions; Miscellaneous Documents (wie Anweisungen an einen

Beamten, eine Bittschrift an den Kalifen, Schriftstücke für

Steuerzahler); Lists, Registers and Accounts Relating to

Taxation. Neben den arab. Texten, die in diesem Bande ver-

(5)

öffentlicht und bearbeitet sind, befinden sich einige zwei¬

sprachige, ein griechischer (Nr. 200), drei koptische (Nr. 164

bis 166) und ein dreisprachiger (Nr. 167); der letztere, der

80 koptische, 12 griechische und 9 arabische Zeilen enthält,

ist besonders instruktiv. Für das Koptische standen dem Ver¬

fasser die gründlichen Kenntnisse von W. E. Crum und von

Carl Schmidt (f) zur Verfügung. Eine Anzahl der Doku¬

mente dieses Bandes stammt aus dem berühmten Aphrodito-

fund, dessen arabische Texte zum Teil bereits von C. H.

Becker in mustergültiger Weise herausgegeben wurden. Die

von Becker bearbeiteten 15 Cairoer Stücke hat Grohmann

natürlich auch mitgeteilt und besprochen; dabei konnte er

sich an die Lesungen und Übersetzungen seines Vorgängers

halten, konnte aber auch gelegentlich andere Lesungen und

Erklärungen vorschlagen. Becker gab zu seinem Aufsatze

,,Neue arabische Papyri des Aphroditofundes" (Der Islam,

Bd. 2) keine photographische Reproduktionen; die von Groh¬

mann veröffentlichten Tafeln sind dem Leser jedoch sehr

willkommen. Beide Publikationen ergänzen einander somit in

erwünschter Weise. — Auch zu diesem Bande gebe ich hier

einige Bemerkungen.

S. 8/9: Z. 10/11 enthält ein von Becker und Grohmann

nicht erklärtes Wort ; ersterer gab als Übersetzung „was

Du zusammengebracht hast (?)", letzterer bietet „what thou

hast gathered in (?)". Ich glaube doch, daß hier zu lesen ist

4. ,,was du zu senden pflegtest", obwohl man die

Form lil erwarten würde; aber das Auslassen der Kasus¬

endung ist leicht erklärlich. — Bei der Besprechung des

Wortes maks hätte vielleicht erwähnt werden können, daß

es ursprünglich aus dem Akkadischen stammt und auch im

Hebräischen vorkommt.

S. 14: In Z. 24 des Textes ist „had" zu lesen statt „has".

Es handelt sich um einen irrealen Bedingungssatz (mit y);

daher hat Becker auch „wenn die Steuereingänge zu mir

gekommen wären". — Das Wort 1^ bereitet Schwierig¬

keiten, auch Grohmann's Erklärung „have been uneasy"

befriedigt nicht ganz. Ich schlug Becker seinerzeit vor

Zeitachrift d. DMQ Bd. M (Keue Folge Bd. 1») 20

(6)

hummü in der Bedeutung von humma lahum „es ist ihnen

auferlegt" oder hämä „sie haben zurückgehalten". Ersteres

leuchtete ihm mehr ein; er dachte aber auch an eine Ab¬

leitung von hamma „explorer" und an die „Ausmessung und

Einschätzung der Steuerbeträge".

S. 17: Becker ergänzt am Anfang „(Habe ich Dir denn

nicht geschrieben, daß ich jeden, der nicht einhält) den Ter¬

min, bestrafen werde ..." Dadurch wird der von Grohmank

fragmentarisch gelassene Satz verständlich.

S. 18: Da das letzte Wort des Textes tll;!» ist, so muß

nicht übersetzt werden „but if thou", sondern mit Becker

,,denn siehe Du".

S. 25: Die Form jy_ ist von Grohmann richtig übersetzt;

sie ist yu'wä zu lesen, also IV. Stamm, nicht I. von <^jf, wie

Becker meinte.

S. 26/27: Der fragmentarische Text wurde von Becker

nicht übersetzt; aber der Inhalt wurde von ihm richtig an¬

gegeben. Grohmann gibt eine Übersetzung der erhaltenen

Wörter; ich glaube, man kann durch Ergänzungen noch

etwas weiterkommen. In Z. 2 las B. das erste Wort ^L,

während Gr. Jl>- bietet wegen ,,an apex between Alif and

Hä". Dieser Haken ist zu erkennen; er mag aber auf einem

Versehen beruhen, und der letzte Buchstabe kann ein Yä

sein, über dem ein Nün in der Bruchstelle verlorengegangen

ist. Denn die Lesung j.\>. gibt einen guten Sinn. Vor Z. 1 ist

wohl gemäß Z. 5 zu ergänzen. Ich würde also vorschlagen

etwa zu lesen:

(3) [d;U] ^ J.L (2) [^^JÜI >^L53l Ulj .iJr (1) [j iujl]

{Q)[\'*'\Ji\) J cS-iJl (5)[c5^]^l Jl (4)[.U-jl]ui d;l Jl

i-li J]l foi 4 ^ (8)[<i:i]l ^ j\) ^> (7)[jJI >.jJI] iJ:i jpji

. . . Lj (9) [*.

,,[vier Dinare und] (1) ein Drittel-[Dinar. Was den Brief be¬

trifft, der] (2) zu mir kam von deinem Boten, [so hast] (3) du

mir geschrieben, daß [du abgesandt hast] (4) an mich den

Bauern aus Bü[8ir?], (5) der geflohen war, und die vie[r]

(6) Dinare und den Drittel-[Dinar, die] (7) du ihm als Buße

(7)

auferlegt hast. Doch, siehe, ich hahe ihn nicht [empfangen].

(8) Und wenn er sich noch nicht auf den Weg gemacht hat

zu [mir, so schicke ihn] (9) und was du ihm als Buße auf¬

erlegt hast . . ."

S. 28, Anm. zu Z. 5/6: Grohmakk hat ohne Zweifel die

Namen richtig gelesen gegenüber Becker.

S. 34, Z. 7 des Textes: Die Klammern am Anfang []

sind eigentlich überflüssig, da ja kein Buchstabe fehlt. Becker

schrieb mir, er habe durch [ nur andeuten wollen, daß am

Papyrus etwas fehlt.

S. 36/37: Der Text Nr. 156 besteht aus zwei Streifen, die

auf alle Fälle von dem Manne, der sie zusammenfügte, nicht

richtig aneinandergesetzt sind. Becker schrieb (S. 264): ,,Die

rechte und die linke Hälfte gehören kaum zusammen; wenn

aber, dann müßte die rechte Hälfte eine Zeile weiter herab¬

gerückt werden." Ich änderte diesen Satz in meinem Exem¬

plar: ,,Die rechte und die linke Hälfte gehören zusammen;

die rechte Hälfte muß eine Zeile weiter herabgerückt wer¬

den." Jetzt sehe ich, daß auch Grohmann dieser Ansicht

ist; er sagt: ,, After close examination, however, I am bound

to conclude that they do belong together." Als ich Becker

meine Ansicht schrieb, äußerte er doch wieder Bedenken und

meinte, man könne in solchen Fällen leicht einer Täuschung

unterliegen. Wenn man die Stücke zusammenfügt, so bleiben

doch noch manche Rätsel, trotzdem nur wenige Buchstaben

zu fehlen scheinen. Das hebt auch Grohmann gebührend

hervor. Vielleicht können folgende Bemerkungen zur weiteren

Klärung dienen. Z. 4 und 5 können gelesen werden [j^l] ^v*

liLi J (iU Ii* ^ Ij. ,, Ferner, wenn nach diesem

meinem Briefe dir in deiner Seele noch ein Wunsch auf¬

kommt." Dann würde in Z. 6 statt Ij zu lesen sein LJ (/a-

mimma), was nach der Abbildung nicht ausgeschlossen zu

sein scheint. In Z. 7 wäre ebenso wie in Z. 4 und 5 in der

Fuge nichts zu ergänzen und VI» (ÄaZ"") zu lesen. Das fol¬

gende 1^ kann nicht nur minhum, sondern auch mannihirn

,, gewähre ihnen" gelesen werden. Aber das Ganze sciiwebt

doch in der Luft.

2ü*

(8)

S. 59/60: In Z. 3 u. 4 des Textes ist i>.yus „und" zwischen

den Namen von Sohn und Vater sehr auffällig. Zunächst wäre

zu übersetzen „der Schreiber Psige und der Sohn des Victor

{Z. 3)" und „der Schreiber Pesoou und der Sohn des Peööä"

{Z. 4). Ich dachte zuerst an das griechische 6 xai] aber dies

steht zwischen eigentlichem Namen und Beinamen. Um zwei

Personen kann es sich in beiden Fällen natürlich nicht han¬

deln. Ich bat daher Herrn Prof. Till in Wien um Auskunft,

und seiner Freundhchkeit verdanke ich die folgenden Mit¬

teilungen: „Ein *.Tai zwischen Name und Vatername ist mir

sonst aus keinem Text bekannt, «.f lu in der Bedeutung ,und

zwar' ist auch nicht denkbar ... Es erscheint mir im Augen¬

bhck als einzig mögliche Erklärung, dieses rätselhafte i^yai

mit dem vorgesetzten Titel \^a.g in Zusammenhang zu bringen.

Dieses mit dem Namen bezeichnet praktisch eindeutig

die gemeinte Person ; der Schreiber fügt aber auch noch den —

hier überflüssigen — Vaternamen hinzu, vielleicht daher

das *.Tiu." Prof. Till verweist dann noch auf die Parallele in

Z. 6, wo die Titel des Pagarchen durch «.ym verbunden sind.

Seine Erklärung wird das Richtige treffen. Wir hätten dann

in Z. 3 zu übersetzen „der Schreiber Psige und Sohn des

Victor", oder verständücher „Psige, der Schreiber und Sohn

des Victor", und entsprechend in Z. 4.

S. 63: In Nr. 166 sind die ersten beiden Zeilen, die grie¬

chisch sind, mit griechischen Buchstaben gedruckt, während

es in Bd. I, S. 39 von diesem Texte heißt ,,4 lines of a Coptic

document". In Nr. 164 und 165 sind die gleichen Zeilen mit

koptischen Buchstaben gedruckt. Hier wäre Einheitlichkeit

geboten. Bei den kopt. Texten ist mir das Fehlen des Striches

für den unbestimmten Vokal mehrfach aufgefallen; so S. 59,

Z. 3 u. 4 xxn statt Ain u. a. m.

S. 87: Der Name «.«Aip«. wird vermutungsweise als Va¬

riante von s.A»ep angesehen, allerdings mit dem Bemerken, es

sei rätselhaft, daß der Name des Beamten in demselben Do¬

kument verschieden geschrieben sei. Mir wäre das ». der

Endung von «.uip«. noch auffälliger.

S. 107: Der Name Pakemis wird als koptisch bezeichnet;

(9)

genauer ist es die griechische Form eines koptischen Namens.

Koptisch müßte er lauten ne.Kfiiic oder n*.KHJuii „der [Mann]

von Ägypten".

S. 112: Zu Z. 5 wird o als „patronymic" von Yohannes

bezeichnet; es ist aber eher ein Beiname oder eine Berufs¬

bezeichnung wie in derselben Zeile. Vielleicht ist er aus

*n«.nneg „der Ölmann" entstanden. Prof. Till teilte mir mit,

daß n«.nne£ in dem Wörterbuch von Crum nicht verzeichnet

sei, was aber nicht unbedingt gegen ein Vorkommen sprechen

müsse.

S. 127: In Z. 4 des Textes ist zu lesen als Hanlya

(I. DoREiD 295, 22) bzw. iLu Hanta (1. Habib 11, e. 7. a)

oder Hunaiya (I. Dorkid 295, i).

S. 133: In Z. 2 der Übersetzung besser Raga' (I. Doreid

221,5; 328,9) als Riga. Ich lernte im Haurän-Gebiet im

Jahre 1904 zwei Beduinen namens Ragä kennen; aber Hess,

Beduinennamen, S. 25, hat Rigä. Das Vocab. des noms des

indigenes, S. 326, hat Redja, dessen e ein a oder i sein kann.

S. 151 (zu Z. 4): Zusammensetzungen fremder Namen mit

kopt. n oder n*. habe ich im Anhange zu Preisigke's Namen¬

buch, Sp. 513, angeführt.

S. 152: In dem Namen Fib mit all seinen Nebenformen in

koptischer, griechischer und arabischer Schrift werden die

ägypt. Namen p3-hb ,,der Ibis" (Ranke, Die ägypt. Personen¬

namen, S. 115, Nr. 4, und Heuser, Die Personennamen d.

Kopten, S. 19) und p3-tb „das Böckchen" (Ranke, S. 100,

Nr. 14) sowie der griech. Name 0olßog zusammengeflossen

sein, letzterer in verkürzter Form und mit Itazismus.

S. 193 (zu Z. 1): Der Name wird hier wohl, wie

der Verf. annimmt, dem kopt. ^epuHc entsprechen; er kann

aber auch vom arab. hirmls, das als Beiname für ,,Löwe,

Büffel, Nashorn" gilt, abgeleitet sein.

S. 203 (zu Z. 4): Es hätte vielleicht gesagt werden können,

daß noc-voAoc eine durch Haplologie entstandene Nebenform

von ii«.noc-io'.\oc ist; letztere Form hndet sich hier in Nr. 175,

Z. 4 und in Nr. 211 verso, Z. 5.

(10)

S. 207 (zu Z. 1): Der Name Pilatus, der in diesen Urkunden

mehrfach vorkommt, ist als Ghristenname zunächst auffällig;

aber es ist ja bekannt, daß in der koptischen und abessinischen

Kirche Pilatus als Heiliger gilt, weil er seine Hände in Un¬

schuld gewaschen hat.

S. 208/9: In Z. 5 des Textes wird Bämun, in Z. 10 Pamün

umschrieben; einheitliche Wiedergabe des Anlauts wäre

besser. Dieser Name, zu deutsch „Der dem Ammon Gehörige"

war in Ägypten sehr beliebt; er kommt in verschiedenen

Schreibungen in altägypt., kopt. und griech. Schrift vor, wie

sich aus den Namenbüchern von Ranke, Heuser und Prei¬

sigke ersehen läßt. Es scheint, daß er auch über Ägypten

hinaus bekanntgeworden ist; in einer thamudischen Insclirift

findet sich (vgl. meine Schrift ,,Thamüd und Safä", S. 91,

Nr. 157), und noch heute gibt es in Algerien den Namen

Bammoun nach dem Vocabulaire des noms des indigenes,

S. 26.

S. 210 (zu Z. 10): Käse {gibne) ist auch heutzutage bei

den Ägyptern noch eine sehr beliebte Speise, namentlich zu¬

sammen mit großen Bohnen (/uZ); dazu vgl. den Spruch aus

dem von mir veröffentlichten kopt.-arab. Bauernkalender (In

piam memoriam Alexander von Bulmerincq, Riga 1938), I,

Nr. 7.

S. 216 (zu Z. 1): Daß die Abkürzung für ^

stehen soll, ist mir nicht ganz sicher. Ich glaube eher, nament¬

lich wegen des 'Alif in ^^b, daß es für ^ steht. Letzteres

findet sich ausgeschrieben in Nr. 209, Z. Iff., und ebenso

mehrere Male in Nr. 210.

S. 227 (zu Z. 5): Der Name jy- (Sur) kann auch arabisch

sein; er findet sich I. Dor. 293, i3 und Wxistenfeld, Register,

S. 262, Z. 7 V. u. und sehr häufig in den Safä-Inschriften.

Den Schluß des Bandes bilden zwei vergleichende Ta¬

bellen der Papyrus-Nummern, eine kurze Liste von Verbesse¬

rungen und Zusätzen, ein Verzeichnis der Tafeln und dann

die wiederum sehr wichtigen Tafeln.

Der Druck und die Ausstattung dieser beiden Bände sind

vortrefflich, ebenso wie in Bd. 1. Druckfehler sind mir nur

(11)

sehr selten begegnet; sie können vom Leser rasch verbessert werden. Nur auf „Saitic" (II, S. 106, Z. 3) sei hingewiesen;

es muß natürlich „Saidic" oder „Sahidic" heißen und könnte

leicht mit „saitisch" verwechselt werden. Die Umschrift ist

nicht immer ganz gleichmäßig; auf ein paar Fälle ist bereits

oben hingewiesen. Dazu kommt vor allem, daß das kopt. -s.

hier nach englischer Weise durch / wiedergegeben wird, wäh¬

rend der entsprechende arab. Laut ^ in der Umschrift als §

erscheint und sonst das /' ein deutsches /' (englisch y) ist.

Im Englischen sind mir einige Unebenheiten begegnet, die

in Orthographie und Sprachgebrauch von dem mir bekannten

Englisch abweichen. Ich erwähne nur: ,,cu8tumary" (II,

S. 152, Z. 12) für ,, customary"; „consignement (III, S. 5,

Z. 4 der Übers.) für „consignment" ; „flown" (III, S. 27, Z. 5) für „fled" (geflohen); „into" (S. 29, Z. 11) für „unto"; „il- lustrius" (III, S. 60, Z. 6 der Übers.; S. 62, Z. 7 der Übers.;

S. 80, Z. 2 der Übers.) für „illustrious" ; „the 3^^ January"

(S. 164 unten) für „the 3"^ of January" or „ January 3'*".

Dazu kommen noch ein paar andere Kleinigkeiten, die viel¬

leicht auf Druckfehlern beruhen. Für „Umschrift" wird stets

„transcription" gebraucht; genauer wäre „transliteration", da „transcription" ja eigentlich „Abschrift" bedeutet.

Der Dank der Wissenschaft gebührt dem unermüdlich

schaffenden Verfasser für seine entsagungsvolle Arbeit und

den ägyptischen Behörden dafür, daß sie durch ihre Unter¬

stützung die Publikation dieser wichtigen Dokumente er¬

möglichen. E. LiTTSLANN, Tübingen

F. Thuhkau-Dangin, Textes Maihimatiques Babyloniens

transcrits et traduits. Uitgaven van het voorasiatisch-egyp¬

tische Gezelschap Ex Oriente Lux. DeelL Leiden: E. J. Brill

1938. XL und 243 S.

Dem Verfasser des vorliegenden Werkes gebührt neben

O. Neugkbaukr das Hauptverdienst an der Erschließung der

babylonischen Mathematik. Beide Forscher, die schon lange

in zahlreichen Arbeiten das Verständnis für Einzelfragen der

(12)

babylonischen Mathematik förderten, haben auch sämthche

Texte vorgelegt, Nbugebauer i. J. 1935 und 1937 in den

M(athematischen) K{eilschrift-)T(exten), Thureau-Dangin

in den vorhegenden T(extes) M(athematiques) B(abyloniens).

Die TMB umfassen das gesamte Quellenmaterial, nur sind hier

gegenüber MKT die Tabellentexte und einige kleinere, weniger

wichtige, zum Teil zerstörte Keilschrifttexte weggelassen.

Während Neugebauer auch den Urtext großenteils in photo¬

graphischer Reproduktion wiedergibt, wird hier nur die pho¬

netische Umschrift nebst Übersetzung und Kommentar in

einer überaus übersichtlichen Weise, die besonders auch dem

Nichtassyriologen wertvoll ist, dargeboten. In einer ausge¬

zeichneten Einleitung wird ein Überblick über Inhalt und

Methoden der babylonischen Mathematik vorausgeschickt,

der das Wesentliche der 623 Aufgaben umfaßt.

Ein Hauptzug der babylonischen Mathematik, ihr algebra¬

ischer Charakter wird klar hervorgehoben. Es ist kein Zweifel,

daß wir hier schon von ,, Algebra" sprechen dürfen, die sich

besonders bei den quadratischen Problemen deutlich zeigt.

Bedenkt man, welch lange Zeit vorhergehender Entwicklung

z. B. nötig sein mußte, um die „Lösungsformel" der quadra¬

tischen „Gleichung" zu finden, so wird man Thureau-Dangin,

der als führender und in seinen Schlußfolgerungen vorsich¬

tiger Assyriologe bekannt ist, recht geben, wenn er der An¬

sicht ist, daß bereits den Sumerern die entscheidenden Lei¬

stungen zuzuschreiben sind, mögen auch bis jetzt noch Texte

aus vorakkadischer Zeit fehlen. Die in den sumerischen Ideo¬

grammen übernommenen Termini sprechen allein schon eine

deutliche Sprache.

Über Einzelfragen wird die Diskussion weitergehen. Verf.

spricht aus, daß die babylonische Geometrie sich nicht über

die Praxis des täglichen Lebens erhoben habe. Referent

möchte demgegenüber z. B. die Herleitung der exakten Pyra-

midenstumpfformel höher einschätzen. Vielleicht kann man

hier bereits die Entdeckung mathematischer Wahrheiten auf

Grund logischer Gedankenschlüsse annehmen und so schon

den Beginn eines Beweisverfahrens konstatieren. Verf. ist der

(13)

Ansicht, daß die Lösungsmethode der quadratischen Glei¬

chung, die von den Formeln {a ± b)' = ± 2ab + und

a* — ft" = (a + • (a — b) beherrscht wird, nicht geometri¬

schen Ursprungs ist. Es wird wohl so sein, daß bei dem ur¬

sprünglich auf geometrischen Zusammenhängen auftauchen¬

den Problem (vgl. die Terminologie!) auf Grund der immer

wieder als richtig erkannten Formel die „algebraische" Lö¬

sung einsetzte, ohne daß der Babylonier gezwungen gewesen

wäre, jede Aufgabe immer wieder ins Geometrische zu über¬

setzen. Eine andere strittige Frage ist die, ob bereits negative

Zahlen bekannt waren. Neugkbaukr sieht in einem Satz wie

„6 ist kleiner (imti) als a um die Größe c" den Sachverhalt

b — a — — c, während Thurkau-Dangin das Vorhandensein

negativer Zahlen ablehnt. Von einem klaren Erfassen eines

neuen Zahlbegriffs, der es gestatten würde, mit negativen

Zahlen zu rechnen, darf man sicher noch nicht sprechen;

lediglich formell taucht die neue Zahlform auf.

Den Abschluß bildet ein umfassendes Lexikon (mit den

akkadischen Fachwörtern, den phonetisch geschriebenen

Zahlwörtern und den sumerischen Ideogrammen), das gleich¬

zeitig wertvolle Beiträge zur Terminologie liefert, auf die man

immer zurückgehen muß, wenn man den ursprünghchen

schöpferischen Gedankengängen nachspüren will.

Thurkau-Dangin hat mit seinem Standardwerk eine

vorzügliche Grundlage für das Studium der babylonischen

Mathematik und eine Plattform geschaffen, von der aus die

brennenden, noch ungelösten Fragen nach der Herkunft der

babylonischen, nach ihrer Beziehung zur ägyptischen und

ihrer Einwirkung auf die griechische, indische und musli¬

mische Mathematik in Angriff genommen werden können.

Vogel

J.-M. Unvala, Numismatique du Tabaristän et quelques mon¬

naies Sassanides provenant de Suse. Paris 1938. 1 Tafel,

41 und XLV Seiten.

Auf eine zusammenfassende Beschreibung der Münzen

der Ispahbede und der arabischen Statthalter, in der der

(14)

Verf. näher auf die Bezeichnung der Daten eingeht — die

Deutung der Legenden und Datumsangaben bedarf noch einer

dringenden Revision — folgt der erste Teil: ein sehr knapp

gehaltener Katalog der bisher dem Verf. bekanntgewordenen

Sammlungen von Tabaristanmünzen mit anschließenden

bibliographischen Angaben und Appendices. S. 23—26 wird

der Fund sassanidischer Münzen bei den Ausgrabungen in

Susa behandelt. In dem apergu historique betitelten zweiten

Teil der Arbeit gibt der Verf. eine kurze Geschichte der

Ispahbeds von Tabaristän und der Masmüghän von Dumbä-

wand. Eine Bibliographie beschließt die Arbeit.

Der Wert der Arbeit Unvalas liegt hauptsächlich darin,

daß er sich die Mühe gemacht hat, das bisher bekanntge¬

wordene Münzmaterial der Tabaristanherrscher zu verzeich¬

nen. Die Lesungen der Münzlegenden der bisher nichtver-

öffentlichten Sammlungen lassen sich leider nicht nachprüfen,

da nur ganz wenige dieser Münzen auf der beigefügten Tafel

abgebildet sind, aber auch diese dazu nicht ausreicht.

Olaf Hansen

Abdülhak Adnan, La sience chez les Turcs Ottomans. Paris

1939.

Das Buch enthält einen literaturgeschichtlichen Über¬

blick über das wissenschaftliche Schrifttum in der alten

Türkei (14.—19. Jahrb.). Bewußt wird eine Erörterung über

die Herkunft der einzelnen Verfasser (etwa aus dem arabischen

oder iranischen Kulturkreis) vermieden, „puisqu'une teile

discussion nous mönerait trös loin dans les speculations et les

controverses sur l'origine des savants des IX., X. et

XI. siöcles". Der Verf. will wohl überdies den Einfluß türki¬

scher Herrscher auf die wissenschaftliche Forschung und

deren Förderung behandeln, zumal bekanntlich mehrere

türkische Sultane (und auch hohe Staatsbeamte) selbst ihre

Arbeitskraft ernster und gründlicher Gelehrtentätigkeit ge¬

widmet haben.

(15)

Den Fernerstehenden wird es interessieren, aus diesem

Buch zu erfahren, daß trotz der Vorherrschaft der konser¬

vativen Geisthchkeit in der islamischen Epoche der Türkei

nicht nur religiöse und rechtswissenschaftliche Studien ge¬

trieben wurden, sondern daß in nicht unerhebhchem Maße

auch die Forschung auf anderen Gebieten der Wissenschaft,

besonders der Naturwissenschaft, gepflegt worden ist. Bei

Beachtung dieser Tatsache gewinnt nach Meinung des Verf.

die madrasa, gewöhnlich als „geistliche" Schule bezeichnet,

doch noch eine etwas andere Bedeutung. Der Verf. erklärt

weiter, daß im Zusammenhang damit auch das Wort 'ulamä

vorwiegend die Bedeutung „Gelehrter" im wahren Sinne ver¬

diene, weil die Träger dieses Titels sich mit allen Wissen¬

schaften zu befassen hatten.

Der Verf. hat sich nicht damit begnügt, die wissenschaft¬

lichen Werke aufzuzählen, sondern hat sie auch kritisch ge¬

wertet und näher untersucht, um insbesondere ihre zeitliche

Einordnung zu prüfen, soweit Angaben darüber fehlen.

Vornehmlich geschichtliche und geographische Werke

sind — auch früher schon — hier und da bekannt geworden.

Aus der vorliegenden Arbeit erfahren wir aber auch über

weniger oder bislang überhaupt unbekannte Werke türkischer

Gelehrter. So berichtet der Verf. (S. 77), daß bereits im

Jahre 1579 in Istanbul ein astronomisches Observatorium

auf Befehl von Muräd III. eingerichtet worden sei, und zwar

durch Taql al Dln al Räsid aus Kairo (vgl. die kurze Nach¬

richt bei V. Hammer, GeschdOR., Bd. IV, S. 43). Veranlaßt

hatte den Sultan zu diesem Vorhaben der bekannte türkische

Geschichtsschreiber und Prinzenerzieher Ckoga Sa'd ed Dln.

Diese Sternwarte befand sich auf dem Hügel bei Tophane.

Die Beobachtungsergebnisse dieser Sternwarte sind erhalten

und von dem türkischen Mathematiker Salih Zeki in seiner

Geschichte der Mathematik (Äsär-i baqije, 2 Bde., Istanbul

1910; vgl. Isis XIX v. 1933, S. 506) verwertet worden.

Der ganze handschriftliche Nachlaß des Taql al-Dln be¬

findet sich in der Bibliothek der Nür-i 'osmänlje-Moschee zu

Istanbul.

(16)

Es wäre schön, wenn die Arbeit von Adnan eine An¬

regung dafür sein würde, daß in der Türkei die Werke alter

türkischer Gelehrter, soweit sie für die heutige Forschung

Bedeutung gewinnen können, bearbeitet oder neu heraus¬

gegeben werden. Helmuth Scheel

Ettore Rossi, Manuale di Lingua Turca, vol. /., Grammatica

elementare, esercizi — vocabolarietti {Pubbl. delVIst. per

VOriente). VI u. 159 S. 18 Lire.

Eine eingehende Würdigung dieser Grammatik wird man

erst vornehmen können, wenn das ganze Werk vorliegt. Der

I. Teil, der vorwiegend die Formenlehre umfaßt, läßt aber

bereits jetzt erkennen, daß es sich um ein ausgezeichnetes

praktisches Lehrbuch der neuen türkischen Sprache handelt.

Der etwas gewaltsame Wandel der Sprache in der Türkei

während der letzten beiden Jahrzehnte ist noch nicht zum

endgültigen Abschluß gekommen, so daß die Abfassung einer

wirklich brauchbaren Granimatik für den Unterricht gewissen

Schwierigkeiten begegnet. Daran sind auch die meisten bisher

vorgenommenen Versuche gescheitert. Der Verf. hat die

Schwierigkeiten — soweit dies überhaupt möglich ist — ge¬

meistert. Besonders gut sind die vielen Beispiele ausgewählt,

die den Anfänger sofort mitten in das alltäglich gebrauchte

Wortgut hineinführen. Sogar die türkische Literatur ist dabei

nicht außer acht gelassen. Den Abschluß bildet der der tür¬

kischen Jugend gewidmete Teil einer Rede des verstorbenen

Staatspräsidenten Atatürk. Helmuth Scheel

Ulrich Wilcken, Griechische Geschichte im Rahmen der Alter¬

tumsgeschichte. 4. reo. Auflage. München und Berlin,

R. Oldenbourg, 1939. 287 S. Gr.-8° mit 2 Kt. Geb.

RM. 5.50.

Bei der Fülle der Untersuchungen und Einzelarbeiten zur

griechischen Geschichte ist es verwunderlich, wie wenige

(17)

Bücher zu nennen sind, wenn nach grundlegenden historischen

Werken gefragt wird. Soviel auch schon gegen sie eingewandt

worden ist, immer wieder wird man auf J. Burckhardt's

„Griechische Kulturgeschichte" verweisen, in der das Schönste

und Tiefste steht, was über das Griechentum gesagt worden

ist ; in der unmittelbaren Fülle und Lebendigkeit dieses meister¬

haften Werkes ist das griechische Wesen so rein zu Wort ge¬

kommen wie nirgends sonst, ja die ,, Kulturgeschichte" er¬

scheint als die gemäßeste Form, die geschichtliche Substanz

des Griechischen zum Ausdruck zu bringen. Die Darstellungen

der griechischen Geschichte selbst müssen andere Wege gehen ;

hier wären die Namen Eduard Meyer, Julius Beloch und

Helmut Berve zu nennen, deren umfassende Werke, von

den verschiedensten Voraussetzungen ausgehend, jeweils ihr

durchaus eigenes Gepräge haben. Im Gegensatz zu diesen hat

sich der Berliner Althistoriker Wilcken die Aufgabe gestellt,

eine kleine Griechische Geschichte zu schreiben, „bestrebt, den

heutigen Stand der Wissenschaft den Lesern vor Augen zu

führen". Im Jahre 1924 zum ersten Male erschienen, liegt

das Buch heute in 4. Auflage vor, ein Zeichen, daß es einem

wirklichen Bedürfnis entgegenkommt. Und in der Tat gibt

es, von einem Fachmann ersten Ranges geschrieben, trotz

seiner Kürze einen nichts Wesentliches außer acht lassenden

Überblick über den Gang der griechischen Geschichte. Der

alte Orient wird dabei so ausführlich behandelt wie es seiner

Bedeutung für die griechische Geschichte zukommt. Die Dar¬

stellung schließt mit der römischen Eroberung von Alexan¬

dria im Jahre 30 v. Chr. Eine Zeittafel und ein Register er¬

höhen den praktischen Wert des Werkes.

Was dieses Buch, dessen schönes Anliegen es ist, in der Ju¬

gend und in weiteren Kreisen der Gebildeten, Liebe zum alten

Griechenland zu erwecken, dem Forscher nicht weniger als

den Studenten wertvoll macht, ist der Umstand, daß es eine

ausgezeichnete Übersicht über den gegenwärtigen Stand der

Forschung gibt. Zu diesem Zweck ist der Darstellung ein in

der neuen Auflage sogar wesentlich erweiterter Anhang beige¬

geben, der in der Form von Anmerkungen über die wichtigste

2 l

(18)

Literatur zu Einzelfragen berichtet. Gerade hier in der Über¬

sicht und Beurteilung der Forschungsarbeit zeigt sich die

besondere Meisterschaft des Verfassers, sein umfassendes

Wissen und sein kritischer Scharfbhck. So ist das Buch in

der Hand eines jeden zu wünschen, der nach einer knappen,

das Tatsächliche zuverlässig bietenden Übersicht über die

griechische Geschichte verlangt, oder der sich über den Stand

unseres Wissens orientieren will. Herbert Nesselhauf

(19)

zu meiner „Arabisciien Clirestomatliie'' Von A. Fischer, Leipzig

Meine „Arabische Chrestomathie'''' , von der seit 1928 eine

vierte Auflage vorliegt, wird m. W. noch immer an den

Universitäten Deutschlands und verschiedener andrer ger¬

manischer und nichtgermanischer Länder viel benutzt. In

diesem Umstände darf ich eine Aktivlegitimation für die

Veröffentlichung der nachstehenden losen Bemerkungen sehn,

die den Benutzern des Buches, Lehrern wie Schülern, nicht

unwillkommen sein dürften.

S. 1, Nr. (r). Diese Anekdote steht auch im ''Iqd des Ibn

'Abd Rabbih, in dem Kapitel ^^.ALiLL!t .Li»?, Bd. III,

S. 3 ff. des Drucks Bulaq 1293 und in französischer Über¬

setzung in Perron's Femmes arabes avant et depuis Vislamisme,

Paris-Alger 1858, S. 516 f. — Z. 5 war meine ursprüngliche

Lesung ^L.io, für die ich, von Guest beeinflußt, S. 163 der

3. Auflage der Chrestomathie ^lLj angesetzt habe, doch

richtig, denn sie fmdet sich, wie bei Säkir al-Batlüni, so

auch im ''Iqd. Man kann damit u. a. OjLit 1^ .,LüC<.5' li^Ln

^y>js ^yUiJo in S a ' d i's Guiwian, bäb I, hikäyet 4 (ed. Platts

S. lv, 4) vergleichen. — Ebenda. Der ''Iqd hat richtig wS> für

Batlünl's falsches KaI^». Siehe wieder Chrest. S. 163.

S. r, 9f. Vgl. zu diesem offenbar weit verbreiteten Sprich¬

worte al-Mufaddal b. Salamah, Fähir, S. Iva, 8; Mai¬

dänl, ed. Bulaq I, If, ed. Fkettag I, S. 19; Abü 1-Mahäsin

Zeitschrift d. DMO Bd. 94 (Neue Folge Hd. 19) 21

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