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Schattenriss und Sonnenuhr : Überlegungen zu einer kunsthistorischen Diagrammatik

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Academic year: 2022

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68. Band 2005 .

KUNSTVERLAG

Konstanzer Online-Publikations-System (KOPS)

URL: http://kops.ub.uni-konstanz.de/handle/urn:nbn:de:bsz:352-183284

(2)

ZEITSCHRIFT FÜR KUNSTGESCHICHTE 68. Band!

In

(3)

ern. I\lir anzuldickenden durch das Internet

154

Kurvendia- zu- pen- das

oc!scanaLgenAustausch mit

dcr

haben wir und RunSI:lll~;­

verfaßt.: StcHen

In

Bild

Schattenriss

Z/3ITSCHRIFf 68. Band/

(4)

11

GbSCI-I1:CH-rE 68. 2005

(5)

12

verzeichnet mathematische Lauf der Sonne und

des

Ein klei-

ZEITSCHRIfT FÜR KUNSTGESCHICHTE

(6)

nes das sich

mon

distarlt rH"<:f',-"."\nr,nr-." hOrOI()iZlOn nibus. Umbrarum enim "A, .. ""n",,'''''

bus analemmatorum

lS1:

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pClrt1<:mntlH ad rationcm locorum e[ umbrae anArrlr.-

horarum oeSCI~lpnCm(;:s.

solls cursu et umbrae cn~sc:entIS

ZEITSCHRTFT FÜR KUNSTGJ.:;SCf-JICHTE

auch vor von

gramm. Der Wortstamm von den Autoren

klärt.

16

17 ra ru r.

Die

architecto- effecws Libri Decem, Curt Fenster-

I57

(7)

tio des 1vlalers zielt die

Interesse sein werden.

I. Der ;')CJl1at:teI1r der

lVfalerei stmultanen Schancnv-rurf ei-

der be-

im Liniennetz des Ana-

3- ihre

wenn Liniennerz Schatten mtet-clgll~r

jje!!;fljtts~~eSIChlcht:e siehe Bonhoff

Scharten des Gnomon muss onen-

[lerte Analelnma fallen. Es stellt sich als

von se1ner

ZElTSCHRIFT Band/

(8)

l\'Ian wurde noch auf Flößen zu Schiff würde sich noch darauf des Schattens, den nachzuziehen. «

Band/2e05 159

(9)

160 ZEITSCHRUT FÜR KUNSTGESCHICHTE Band

(10)

3- rragmenI

die die .U''-''-L'-.HUUL>; zwischen den Punkten dar- srellL«

27 Siehe Schaldach ff. mit älterer Literatur,

_."-: :-s.CHRn'T FÜR 16r

(11)

vor

In

D'Onofrio Anm.28), mir wohlwollenden Kommcm:arcn.

Buchner Antn. 9-

Zn TSCHRiFT FÜR Band /2005

(12)

des Schattennsses zu um eIl1 L:rc:Uc:DLen an \\land zu müssen im Ver-

J ... "l1H_'U..~~~'-~~ Versu-

Dcr-

KUNSTGESCHICHTE 63. 2005

(13)

. . . seIn, Je welliger

werden.

Band

(14)

_'::~~~SCHRn:T FÜR KtJNSTGES(:I-I1~C.H[TE 68. Band! 2005

(15)

mix der Reiseuhr des ... "' ... eLLL'_.i.U

deutlichen.

166

schen semer

ZEITSCI-IRIIT /100)

(16)

6. Ansich(cn

sen zu ziehen.

5-

ZEITSCI-IRU'T rÜR KUNSTGESCHICHTb Ba.nd/200)

(17)

wemgstens ange- deutet werden.

6. )la:p"ran'7rrZal~IS(~ht~n in Kunst

Warum kann dass das erste

.LJ.LiU)li.'lCl aus Ton »im bis zur Zerstö-

rung von Karinth durch MUffilnlUS aufbewahrt

Kurz zusammen- unvermeidlicher

49

zu kunst- und

mcn vor. Sein Ansatz macht "U\_"~'ULJ:,'>

Gefahr den

168

dem überhistorischen Ansatz des zu 01-

FÜR Band!

(18)

... <:..-'-'- .. '-' ... · . u ' - . u in allen großen Städten beträgt demnach ...::.:3, für 5:3, Rom 9:8 uswY

Hätte Virruv recht, wäre die Beobachtung ein :::.ndrucksvoller dafür, Welt :::inem rationalen Plan geschaffen ist und dass ':::ieser Plan auch die Gründung großen Kul-

in sich einschloss. Nach heutigen

und Berechnungen Ver-

Rom jedoch zum ( :::: °>884725 ...

Autors

ideale geometrische Relationen soll die kul-

Ordnung der Form als

der vorgefundenen Welt und Natur -,erhöhen. Vitruv in unseren ge-

dort, wo er den Gebrauch der Sonnenuhr verallgemeinert, eine fiktive in einigen Zügen mit der \X'elt,

.::.~C wir für wirklich halten,

gewisser Weise, und das ist die Pointe, +.eint del- Kern von Vitruvs Denken von einer gar nicht berü hrt zu sein.

die den Einsatz der Sonnenuhr

»göttlich geordneten KOSInos« und den

erfahren der verbindet,

nämlich einen An-

Bauwerk er- geordnete Totalität darstellen, in Analogie zur geometrischen Relationalität ies Koslnos gesehen werden kann.53 Bei der Son- :::-u2nuhr wird dieser nur eInen

c:t:eiter getrieben: Hier soll ein technisches Gerät

ZWln-

lichen Welt bezogen iSL

Damit scheinen zweI grundlegende Optionen in die

torisch ~'UJu.J...J..'-

(wie Anm.. und Gcrhard Wolf, Schleier und geL Tradttionen des Christusbildes und die DlLaR.(Jn-

der Renaissance, München 2002.

De Architectura Libri Decem, r.

~n:lck:eltleql:er (wie Anm. 29), 53.

den nicht unumsrrincnen locus classjcus dieser

ZEITSCHRIFT ruR KUNSTGESCHICHTE 68. Band/zoo5

Seite was man die ,;vissenschaftliche Orien-

nennen kann: Das soll

Sonnenuhr wird des Sonnen- beobachter und soll dennoch Aufschluss über »die Wirkung der Sonne UTI \X/dtall«

Das scheint typisch wissenschaftliche Kontexte, in denen vor allem U,-".LI.,I.'..l.J~)'-

ge- wenn die >Tatsachen<

als im werden

können).54

Auf der anderen Seite das, was man sche nennen könnte: Die

matischen Merkmale erlau ben es hier, eine zweite

\Velr parallel zur Welt zu errichten, das Bild möglichen das Init der wirklichen dennoch einige Regeln der Her-

haben soll. In einer solchen

""cU.\..u..,I.J..F-, wird man die innere Ordnung der

SIgnifikanten Formen achten und den damit ver- bundenen Referenzanspruch offen halten.

Die bedeutsamste

der scheint allerdings weder der äs- der wissenschaftlichen Seite ganz werden können, sondern sich in

-LJ.LU ... .L.'-' ... .Lu. zu halten: Sie be-

eine vorgegebene Relation des Kosmos zu analysieren, noch eine zweite bildhaf- te Parallelwelt zu bauen, sondern den Wechsel

und Nacht in ein kulturelles Zeitsystem zu Das wird besonders beim Blick auf andere Kulturen So verzeichnet eIne Sonnenuhr aus dem 14· Jahrhun-

die für den Breitengrad von Tunis ist, an Stelle der Stundengrenzen insgesaInt fünf religiös bedeutsame Momente, Gebetszeiten und den Beginn von Handlungen, die zur Vorbereitung der Gottesdienste dienenY

,''''LL''.''''-LU. Rudolf der Ar-

Zeztalte"r des Humanismus, :München London 1962).

54 VgL Pecer Galison, Image and A lvfatcri- al Culture

0/

Jvficr()ph)'sic~, Chicago 1997, die Kate- des logischen Instruments, das auf numerische

(19)

und mlt

V ... H."" •• , die kulturell bestimmt' werden n'-""'-u.Lv.L . .L.

/

I7° ZEITSCHRIfT KUNSTGI:SCmCHTE 68. Baod

(20)

der Relation deutlicher zu machen und

aus einem kollektiven Bildergedächtnis anzurei- chern.

\N~ird man >heimkeh-

Kunst in ganz unter- Kontexten von genau dieser Trans- :onnation geprägt ist: Sie verwandelt

Bilder. Die ästhetische Anreicherung kann hier echten Legitimationsdruck

Es muss nicht um die Wahrheit und

der getroffenen und I-Iandlungs-

r>-D<·.- ... ·';-f-D.-. werden, es die

der diagrammatischen Be- Komponente eines gemeüJ- Schauens zu n1achen.5 s Die dar- hinaus weisenden Ansprüche der Fremd- -::::.::renz offen gehalten

Entlastung von unmittelbar pragmatischen können die Anteile auch neu ausbalanciert werden: er- _-:clnen nicht bildhaft, SOl1-

Bild er diagrammatisch,

Diese These soll abschließend an der vielleicht Wandlung in der Kultur Frühen Neuzeit werden, die Init der eines neuen emphatischen Be- Kunst verbunden ist: Damit

auf die Einführung eines

Perspektivsysrems. SeIt Erwin Panof- Aufsatz kann darin eine, \.-venn

=cht sogar die symbolische Fonn der Neuzeit Zu einer starken dieser Funkrionen kOlnmt es er~r dann, wenn man

den geschehen) das Ideal der (und die damit verbundene

der freien Kreativität (und einer damit verbundenen Selbstreferenz) abhebt, siehe die Einleitung zu Jones/

Galison (wie Anm. 2), -::::; Erwin Panofsky, Die

Form, in: Vorträge deT 25), Leipzig/Bel'En 1927, druckt in: ders., zu

wissenschafr, Berlin 1992, 99- 168). Aspekt der Subjektivität vgI. zulerzt: Frank Büttner, Die Macht des Bi.ldes über den Betrachter. Thesen zu Bildwahr- nehmung, Optik und im

Mittelalter zur Frühen Neuz.eit, in: \Xlulf

cher, Gcrhard Regn u. \Xfinfried Schulze (Hrg.), Auto-

ZUTSCHRln' FÜR KUNSTGESCJ-HCl-JTF 6S. Band 12005

erkannt die zwischen den Ansprüchen der reinen Objektivität und freien Subjektivität vermittelr.6c Aus dem Blickwinkel der hier vor- getragenen Überlegungen ist darin auch eine Ver-

bindung von und bildlichen

Aspekten unter dem Vorzeichen der mimetischen Kunst zu erkennen: Ein nach der Zentral- perspektive aufgebautes >Bild< kann

seIner Konstruktionsprinzipien iJnmer angeschaut werden. Es ist das

\Xlelt und zugleich die

matische Darlegung Regeln, die in der fiktiven wie in der wirklichen \XTelt gelten sollen.

Man kann auch sagen: Eine Art von erzeugt Bilder - sind die figürliche Einkleidung eines Diagramn1s. GI

In gewisser Weise lässt sich das perspektivische

Bild eme von Son-

nenuhr und Schattenriss beschreiben. Diese Ver- anschaulichung 1st historisch nicht einmal Ul1-

angelnessen. Inan etwa Dürers Under- weysung der auf, bekanntlich das mit dem das Wissen um die mathematische Per- spektive über die Alpen kommt, wird irn

Kapitel die Konstrulnion einer Sonnenuhr erklärt (Dürers Figuren 21 bis 27), im 5. die Konstruktion eines Schauenwurfs 52 bis 5 Uln daraus den Aufbau einer perspektivi- schen Abbildung herleiten zu können (Figuren

56 bis {,2 Die gleichen Pro-

jektionsregeln könnt 'inmal

von künstlicher Lieh und Schattenbild, das rität der Form -

1V1 ünstcr u. a. 2004, 17 - 36; zum Jane Andrnvs Aiken, Truth in From the Tcchnical DJ"waings of Ibn Al-Razzaz Jazari, Campanu~ of Novara and Giovanni de Dondi

(Q the Perspective Projec[ion of LeoD BattisLa Alberti, in: Viator 25, T994, 32 5

61 Hierzu arn Beispiel von della Francesca:

J anhsen-Vukicevic, Perspektivregeln und Bildgestal- tung bei Piero del1a lvlünchen 1990.

62 Zum Verhältnis von und Scbattenkon- srruktion bei Dürcx, Albeni, Piero della Francesca, Leonardo, Lomazzo u. a siehe vor allem Da Costa Kaufmann (wie Anm. 1 bes. 261 u. 273ff., und Bauer (wie Anm. 13).

63 Alle Arbeiten, die die Ursprungslegende

beziehen sich auch auf bildliehe Darstellungen, siche

I7I

(21)

8. Albrecht

Suthor

K.ulDt~erpla((en der Teutschen

ZEITSCHRIfT FÜR KUNSTGESCHICHTE 68. Band 12005

(22)

:;i.aum mehr lesbar.

dem Feld sto-

"''-JeLI.\..,''LL natürlichen und

Die

\'\1enn· der Betrachter auf die ,..,,,," ... ,",,r,,,,

ZEITSCI-T R n;T

elllen Licht-

'-'H"~"-'.L.L""'_< e.rs(:n(~menae Lich(-

I73

(23)

174

IO. Detail aus Abb. 9 mit mutmaßlichen KonsIruktionslinien des Schattenwurfs

Besonders die untere als

Konstru kti ons- Bel allen

Stab

68. 12005

(24)

12. Decail aus Abb. 9 mit >konigierten< Schattenwürfen

=-;; befind et.

der in ein SvsteIll konvergierender Zentrum' am Rand der Larer- Damit kann Sandran den '-).",'-J.JlL~i'-).J.'-U Trun1pf

neuzeitlichen Kunst Uill die 5:hatrenfonn zu er anders als des Butadcs krudes Schat- -::enexperiment zurückgreifen. Er kann den Schat-

:en und die ganze der

Szene in einem Diagramm konsrruieren) das den erhebt, Teil einer Wissen- s::haft zu sein.6)l Während die ersten Bilder -:c.-ie sie Sandrart nach den antiken Legenden ent-

an ein Nachfahren gegebener Linien gebunden sind, kann das entwickelte BiJd

Kunst eine \X1elt die

"<;\-ohl nach den optischen Prinzipien wirk- solL Im impliziten Ubung [ ... ] Ich aber vermeine zum \'<'iderspiel, dag der ungeiährc Zufall dieselbe niclu geboren, sondern nur dazu Anlaß und Ursach habe.«

I"art, ßd. I, 1. Theil, IH. Buch,

-0 Zu Leonardo als Pionier lerischer Schanensmdien und

ZElTSCr-JRUT FUR KUNSTGr:SCHICHTJ' 68. Band / 2005

111 dem das entwickelte Stadiun1 der

eIne '--ULCH_ll\_lU

\'X1arum aber bcstünmt nicht Kon- turen iln Rahmen der optischen Wissenschaft?

Vor alleIn der Kopf des Geliebten, der sehr viel an der Lichtquelle steht, müsste gegenüber dem Kopf des 1vlädchens deutlich vergrößert

erschei nen. Wie das

Beispiel einer auf Lconardo zurückgehenden . aus den1 Codex Hu)/gens, die wie von einer ausführlichen begleitet wird (Abb. I Der Kopf, der nah an die Lichtquelle iln Zentrum der Dar- stellung heranrückt, erscheint an

Wand Inonsrrös In einer etwas re- Bearbeitung habe ich Sandrarts Stich

Inanipulierr (Abb. 12).

Codex H uyghens ~iehe ausführlich Da Costa Kauf-

mann Anm. c,), Stoichita

Anm. 60ft, w), bes. 164-

169.

I75

(25)

sInd die einander Das Mädchen versucht im Schatrennss

paraCLo-,.;:e \'Veise

Anm.

mir weiteren schö- J5esonaers vehement

Baxandall

hen.7> Im Kontext eines

der der

an.

74

(26)

Kunst- an.

74

ZEITSCHRIFT 'FÜR KUNSTGESCHICHTE Band

Referenzen

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