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Max Slevogt (1868-1932) - Faust. Zweiter Teil

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MAX SLEVOGT (1868-1932) FAUST. ZWEITER TEIL

Berlin: BrunoCassirer1927

Einmalige nummerierte Auflage von250 Exemplaren (90/250)

Kreidelithographien undRadierungen;

45,5x33,0 cm (Blatt)

Mit einer Kassette;Bezug aus blauemLeder, aufder Vorderseite arabeske Zeichnung, Goldprägung, nach Slevogts Entwurf (oben:

Der Herrinmitten derHimmlischen Heer­

schar; unten:Die Lemuren hebenFausts Grab aus); 49,3 x38,5 cm

FDH-FGM, Inv. Nr. 111-15713

Literatur: Rümann25a; Imiela 1968, S.238- 243; Kat. Mainz 1982; Claussen 1982, S.64-81;

Kat. Saarbrücken 1992, S. 89f.

Die ,Faust‘-Illustrationen stellenSlevogtsletz­

tes großes Illustrationswerk dar. DerUmfang ist gewaltig,dieAusgabevon 1927hat510 Li­ thographien und 11 große Radierungen. Sle- vogt istvon dieser Arbeit erschöpft, an Illus­ trationen folgen nur nochdie 12 Radierun­

genzum .Reineke Fuchs von 1928. Daserste illustrierte Buch mit Originalgraphiken ist der,Sindbad‘von 1908. Bereits zu diesem frühen Zeitpunktadaptiert Slevogt denTy­

pus der Randzeichnung. Er kennt die Tradi­ tionder strixnerschen Lithographiennach Dürers Randzeichnungen zum Gebetbuch KaiserMaximilians, aberauch RaffaelsLog­

giendekorationen und auch Moritz von SchwindsWerke sind ihm geläufig.In seinen ,Lederstrumpf‘-Hlustrationen von 1909 mischt er je nachGegenstanddieTechniken:

Kreide-, Pinsel- oder Federlithographie. 1911 lässt er sich zu Wandbildern in Neu-Cladow überreden und ganz offensichtlich rekurriert er hier auf den vierten pompejanischen Wandstil, die Mischung der unterschiedli-

304 VII. ILLUSTRATIVE ARABESKEN

Originalveröffentlichung in: Busch, Werner ; Maisak, Petra ; Weisheit, Sabine (Hrsgg.): Verwandlung der Welt : die romantische Arabeske, Petersberg 2013, S. 304-305

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chen Realitätssphären ist offensichtlich, Or­

namente wechseln mit szenischen Bildfel­ dern oder Friesen, Rahmungentreten hinzu, farbige Gründe ebenso.

Bereits imJahr 1908 hat Slevogt einen farbi­

gen Titelblattentwurf für ,Die Inseln Wak- Wak‘gefertigt, es ist das anschaulichste Bei­ spieldafür, dasser bereitsjetzt die Prinzipien der Arabeskevollständig beherrscht, Pflanz­ liches dominiert,inseriertistFigürliches,die Rahmensind bei allem Wildwuchs symme­ trisch geordnet, eines ergibt sich aus deman­

deren, Ursprung und luftige Höhe als Ziel sind geschieden, aber beide sind auf der senkrechtenMittelachse angeordnet.Diesen Entwurf sollte er für die 56 Lithographien für die.InselnWak-Wak' 1920-1922nutzen.Das Werk erschien wie die meisten slevogtschen Illustrationswerke beiPaul Cassirer. 1920 er­ schienen auchdie 47 Radierungen zu den ausdrücklich so genannten .Randzeichnun­ gen zuMozarts Zauberflöte1, Zeichnungen, die um Kopiender mozartschen Original­ partitur geführt wurden. Sie prägen dieAuf­

fassung der ornamentalen Einfassungen be­ sonders der Illustrationen zum .Faust II*.

Denn dieser alsunillustrierbar geltende Text schreitet nicht eigentlichszenisch fort,sondern stelltdieZusammenführungunendlicherBe­

zügeund Traditionen dar, die in der Tatsinn-

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voll nur mit weitgehendabstraktenRandzeich­ nungenzu verzierenwaren. Man meinte Sle­

vogtdafür kritisieren zu sollen,bemängelte einengewissen Operncharakter, der beiMo­

zart passendgewesen sei und fanddie Illustra­

tionen zu spielerisch leicht gegenüber der schweren Textkost (Max J. Friedländer, in:

Kunstund Künstler 27, 1929,S. 3).

Uns scheintdieseher Absicht gewesenzu sein, ganz im Sinne des brentanoschen „Über­ phantasierens“, das er sich vonRunge zu sei­

nen.Romanzen wünschte, woraufRunge gar

mit einem kontrapunktischen Vorschlag antwortete: „[...] wird das Gedicht individu- el, so wird dieArabeske simbolisch - ist es traurig, so seydieseüber daßselbe fröhlich undausgelaßen, so giebt auch das Rahmen artige Gelegenheit, dasselbe,was unten ge­

schieht, oben aus einer höhernAnsicht zu zeigen.“ (Feilchenfeldt 1974, S. 31). Slevogt verfährt verwandt: Derkomplexe goethesche Textwird von leichtherzigen Arabesken um­ zogenund so in dialektischem Sinne aufge­

hoben. W.B.

KAT. NR. 128-151 305

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