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Nutztierhaltung: Treibhausgase und Ammoniak reduzieren

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179 Agrarforschung Schweiz 9 (6): 179, 2018

Editorial

Nutztierhaltung: Treibhausgase und Ammoniak reduzieren

Liebe Leserin, lieber Leser

«Das Ziel ist nicht erreicht», schrieb der Bundesrat im Dezember 2016 in seinem Be- richt zur Beurteilung der Umweltziele Landwirtschaft und den Treibhausgas- und Ammoniakemissionen. Konkret: In den Jahren 1990 bis 2014 verfehlte die Land- wirtschaft bei den Methan- und Lachgasemissionen das Ziel um rund 3 %; beim Ammoniak waren es sogar 17 % zu viel.

Die Ammoniak-Emissionen der Landwirtschaft haben zwischen 1990 und 2000 zwar um rund 16 % abgenommen, seither haben sie sich aber kaum mehr verändert und verharren auf einem unverändert hohen Niveau von rund 48 000 t. Mit der Agrar- politik 2014–2017 war als Etappenziel eine maximale jährliche Emissionsmenge von 41 000 t auf dem Weg in Richtung Erreichen der Umweltziele anvisiert worden.

Weltweit sind rund 18 % des von Menschen verursachten Treibhausgaseffekts auf die Nutztierhaltung zurückzuführen. In der Schweiz stammen 75 % der Lachgas- und 80 % der Methanemissionen aus der Landwirtschaft; die Klimastrategie Land- wirtschaft des Bundesrats sieht eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2050 um einen Drittel vor.

Die Emission von Treibhausgasen und stickstoffhaltigen Luftschadstoffen aus der Landwirtschaft – und insbesondere der Nutztierhaltung – sind für Umweltfach- leute problematisch und verlangen nach effizienten Massnahmen. Damit es der Landwirtschaft gelingen kann, ihre Emissionen zu senken und die Ziellücke zu den Umweltzielen des Bundes zu schliessen, braucht es Wissen. Dieses Wissen stammt aus der Forschung, und die Forschung im Themenkreis Nutztieremissionen läuft auf Hochtouren.

So leistet Agroscope, das Kompetenzzentrum des Bundes für die Forschung in der Land-, Ernährungswirtschaft und im Umweltbereich, einen wichtigen Beitrag zur Klimastrategie und zur Ammoniak-Reduktion. Agroscope forscht im Bereich der Nutztieremissionen – national und international vernetzt – mit dem Ziel, praxis- taugliche Lösungen aufzuzeigen. Ein konkretes Ergebnis dieser Forschungstätigkeit halten Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, mit der aktuellen Ausgabe von Agrar- forschung Schweiz und dem Artikel «Methanemissionen von weidenden Kühen:

Vergleich zweier Messmethoden» in den Händen (Seiten 180–185).

Doch damit nicht genug: Sie dürfen sich bereits heute auf weitere Beiträge zum Thema Tieremissionen freuen, die wir in den nächsten Ausgaben der Agrarfor- schung Schweiz publizieren werden: Wie beeinflusst die Gülle-Applikationstechnik den Ertrag und die Stickstoffflüsse in Grasland? Wie sieht es mit den Treibhausgas- emissionen aus der Schweizer Nutztierhaltung aus: Wo wird wie viel ausgestossen und wie können die Emissionen reduziert werden? Welche Ammoniak-Emissions- werte sind auf den Weideflächen zu messen? Und wie steht es mit den Methan- emissionen von Milchkühen? – So lauten weitere Themen, die wir Ihnen bis und mit der Februar-Ausgabe 2019 präsentieren werden.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre.

Dieter Hess

Leiter Forschungsbereich Produktionssysteme Tiere und Tiergesundheit, Agroscope

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