Aus Bund und Ländern
Austritt aus Verband der Freien Berufe
BREMEN. Die Ärzte- kammer Bremen muß aus dem Bremer Landesverband der Freien Berufe austreten.
Das hat das Oberverwal- tungsgericht in Bremen ent- schieden. Es bestätigte damit die Entscheidung der Vorin- stanz und gab der Klägerin, Prof. Dr. med. Gine Elsner, recht. Elsner ist stellvertre- tende Vorsitzende des Ver- eins Demokratischer Ärztin- nen und Ärzte. Aus dem Ur- teil ergeben sich vermutlich Konsequenzen für alle Lan- desärztekammern.
Prof. Elsner hatte vor Ge- richt argumentiert, daß sie und ein großer Teil der Ärzte ihren Beruf als Angestellte oder Beamte ausübten. Da sie Zwangsmitglied in der Ärztekammer seien, sei diese nicht berechtigt, einem Ver- band beizutreten, der die In- teressen der freien Berufe und damit auch der niederge- lassenen Ärzte einseitig ver- trete. Das Oberverwaltungs- gericht war dieser Argumen- tation gefolgt (AZ: OVG 1 BA 7/92). Gegen diese Ent- scheidung hat die Bremer Ärztekammer Beschwerde
eingelegt. dfg/th
Informationen zur GesundheHsvor.sor:ge
DÜSSELDORF. Mit ei- nem vielfältigen Informati- onsangebot zur Gesundheits- vorsorge beteiligen sich die Ärztekammer Nordrhein und die Kassenärztliche Vereini- gung Nordrhein an der NR W-Verbraucherausstel- lung "aktiv leben". Die Messe findet vom 14. bis zum 22.
August auf dem Düsseldorfer Messegelände statt.
Täglich von 10 bis 18 Uhr sind Ärzte verschiedener Fachrichtungen am Gemein- schaftsstand (Halle 7, Stand C 24) vertreten. Zu den Schwerpunktthemen zählen Suchtvorbeugung, Schutz vor Hautkrebs, verantwortungs- voller Umgang mit der Sexua-
...
NACHRICHTEN lität und Vermeidung unge-wollter Schwangerschaften sowie Tips zur Kontaktlinsen- versorgung. Außerdem stel- len sich 26 Selbsthilfegruppen von chronisch Kranken und Behinderten vor. Vom Aller- giker- und Asthmatikerbund können sich Allergiker diäte- tisch beraten lassen. Der Deutsche Diabetiker-Bund führt Blutzuckertests durch.
Die Lebenshilfe wird auf 60 Quadratmetern einen Erleb- nisparcours für Jung und Alt
aufbauen. WZ
Ausgaben für Klankenhauspflege:
Entlastung erwartet
BONN. Bundesgesund- heitsminister Horst Seehafer prognostiziert, daß die gesetz- liche Krankenversicherung bei den Ausgaben für stationäre Krankenhauspflege jährlich um rund 2,5 Milliarden DM entlastet werden kann, wenn bei Einführung der Pflegever- sicherung bisher vollstationär genutzte Krankenhausbetten in Pflegebetten "umgewid- met" oder stillgelegt werden.
Wenn die Pflegeversicherung ergänzend neben die Kran-
kenversicherung tritt, könnte die Verweildauer in den Kran- kenhäusern spürbarverringert werden.
Unter Zitierung einer Stu- die des Instituts Infratest Ge- sundheitsforschung, Mün- chen, verwies Seehafer auf rund 34 200 mit Pflegefällen fehlbelegte Akutbetten. Jähr- lich würden zu Lasten der Krankenkassen 10,7 Millio- nen Pflegetage von über 60jährigen Krankenhauspa- tienten abgerechnet. Bei rund 40 Prozent aller stationären Krankenhausbehandlungen läge,n die Patienten heute län- ger als medizinisch erforder- lich im Krankenhaus. Hoch- gerechnet auf alle Kranken- häuser (altes Bundesgebiet) seien dies 85 000 "überflüssi- ge Betten" und 26 Millionen Pflegetage jährlich infolge der Fehlbelegung.
Künftig sollen die Kran- kenkassen für die "Auftrags- leistung" Pflegeversicherung eine Verwaltungskostenpau- schale in Höhe von vier Pro- zent der Leistungsaufwen- dungen erhalten. Außerdem soll die Pflegeversicherung die Hälfte der Aufwendungen für den Medizinischen Dienst
tragen. EB
Von 1980 bis 1992 erhöhte sich die Zahl der Ge- mei nschaftspra- xen in den
altenBundesländern
Entwicklung der
Gemeinschaftspraxen seit 1980
um 5810 auf ins- gesamt 8654; die Zahl der in ihnen tätigen Ärzte stieg sogar um 12 659.
Im gleichen Zeit- raum betrug der Zuwachs bei den übrigen Praxisfor- men lediglich 8479 Ärzte. Im Jahr 1992 waren 23,9 Prozen!
1das sind 18 477 Arzte, in kassenärztli-
(nur altes Bundesgebiet) Index
chen Gemein- 1+-+-+-+-+--1-+--+--+-r--+--+-+-
schaftspraxen tä-
1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992tig. Auch bei Ein-
'-'o"'u""eu"'e:-"K"'-Bv' - -- - -- - -- -- - - - =@'--F-"""'_'_99---'3zelpraxen gibt es mehrere Kooperationsmöglichkeiten Apparategemeinschaften, Ärztehäuser u. a.
wie beispielsweise
DKursangebot im Bereich Türkisch
ESSEN. Ein umfangrei- ches Kursangebot im Bereich Türkisch für Mitarbeiter im Gesundheitswesen für das zweite Halbjahr 1993 bietet die Universität/Gesamthoch- schule Essen, Fachbereich Li- teratur- und Sprachwissen- schaften, an. Vorgesehen sind einwöchige Intensivkurse und ein-oder zweitägige Wochen- endseminare auf verschiede- nen Niveaustufen.
..,.. Informationen: Dr. Ro- semarie Neumann, Universi- tät GHS Essen, Fachbereich 3, 45117 Essen, Tel: 02 01 I 18
3- 30 23. Kli
Vergleich mit Mucos
KÖLN. Die Firma Mucos Pharma hat vor kurzem in ei- ner Pressemitteilung darauf hingewiesen, daß die Kritik an einigen ihrer Präparate entfalle: Die Bundesärzte- kammer habe nach einem Verfahren vor dem Kölner Landgericht eine entspre- chende Behauptung der Arz- neimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft zu- rücknehmen müssen. Ge- meint sei die Aussage, "Enzy- me könnten unter physiologi- schen Bedingungen nicht re- sorbiert werden und daher auch nicht wirksam sein".
In dem Rechtsstreit war es um das Präparat Wobenzym®
gegangen. In einem Vergleich verpflichtete sich die Bundes- ärztekammer nach Darlegung des Gerichts zur Unterlas- sung folgender Aussage: "Die in Wobenzym® enthaltenen Enzyme besitzen alle ein so großes Molekularvolumen, daß sie nicht imstande sind, unter physiologischen Ver- hältnissen die Mucosa-Bar- riere zu überwinden, um dann eine systemische Wir- kung auszuüben." Umstritten sei jedoch, so das Gericht, zwischen den Parteien die Frage geblieben, "ob die Quantität der Resorption ausreicht, um die Wirksam- keit von Wobenzym® für die in Anspruch genommenen In- dikationen zu erklären." th Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 31/32, 9. August 1993 (13) Ar2101