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Archiv "Arzneimittelstudien: JASAP-Studie ist publiziert" (08.08.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 31–32

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8. August 2011 A 1687

A RZNEIMITTEL STUDIEN

Wer Studiendaten zurückhält, schädigt Patienten, Ärzte und Beitragszahler (DÄ 23/2011: „Neue Transparenz durch Studienregister“

Leserbrief von Thomas Lempert und Enrico Völzke).

JASAP-Studie ist publiziert

Prof. Lempert und Dr. Völzke äu- ßern in ihrem Leserbrief: „Ein ak- tuelles Beispiel für eine unterlasse- ne Publikation ist die JASAP-Stu- die (Japanese Aggrenox Stroke Prevention vs. Aspirin Program- me). Die vom Hersteller durchge- führte Phase-III-Studie, die im

März 2009 abgeschlossen wurde, aber bis heute unveröffentlicht blieb, hat die Evidenzlage zur Se- kundärprävention von Schlaganfäl- len verändert.“

Boehringer Ingelheim, der Herstel- ler von Aggrenox, legt Wert auf fol- gende Fakten:

Der Studienplan der JASAP-Stu- die wurde am 28. März 2006 auf der öffentlich zugänglichen Seite von www.ClinicalTrials.gov einge- stellt.

Die Studienergebnisse von JASAP wurden am 16. Februar 2010 auf www.ClinicalTrials.gov publiziert.

Die JASAP-Studie ist seit dem 19. April 2011 in einer angesehenen internationalen Fachzeitschrift ver- öffentlicht (Cerebrovasc Dis. 2011;

31 (6): 601–13. Epub 2011 Apr 19).

Die Schlussfolgerung der Auto- ren in diesem Peer-reviewed-Jour- nal war, dass die Ergebnisse der Studie keine Rückschlüsse auf die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Aggrenox zulassen.

Die deutsche Zulassungsbehörde (BfArM) und die EMA (European Medicine Agency) sind bereits 2009 über die Hauptergebnisse von JASAP in Kenntnis gesetzt worden. Die EMA hat sich am 29. April 2010 öffentlich geäußert, dass die Ergebnisse der JA- SAP-Studie keine Bedeutung für die Einschätzung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses von Aggrenox in Europa haben. (http://www.emea.europa.eu/

docs/en_GB/document_library/Re port/2010/04/WC500089948.pdf)

Dr. Sieghard Gera, Dr. Joachim Leonard, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, 55216 Ingelheim am Rhein

W z P B 2 T S Leserbrief von Thom

A LTERN ATIVMEDIZIN

Politiker machen sich für eine For- schungsförderung stark (DÄ 18/2011:

„Komplementär - medizinische For- schung: Raus aus dem Schattendasein“ von Nora Schmitt- Sausen).

Viele Synonyme

Wolfgang H. Hopff, vormals Phar- makologe in Zürich, hatte schon 1994 formuliert: „Die uneinge- schränkte Unterstützung paramedi- zinischer Behandlungsweisen durch inkompetente Medienschaffende und Politiker bereitet uns nämlich nicht nur Sorgen, sondern führt auch eine breite Öffentlichkeit in die Irre“.

Es hat sich seitdem nichts geändert – nicht in der Schweiz, nicht in Deutschland oder in den USA. Ob- wohl das berühmte Hahnemann Medical College in Philadelphia, Pennsylvania (USA), nach 102-jäh- riger Tätigkeit 1950 die Homöopa- thie in Forschung und Lehre auf- gab, weil es nichts zu erforschen gab, kann sich nun das „National Center for Complementary and Al- ternative Medicine“ über einen Jah-

resetat von 129 Millionen Dollar er- freuen. Offenbar ist das kein Pro- blem in einem Land, in dem Krea- tionisten heute noch meinen, Gott habe die Welt in sechs Tagen ge- schaffen – trotz Darwin.

Was mir besonders auffällt, ist aller- dings das Fehlen relevanter Publi- kationen aus dem „National Cen- ter“. Für den Begriff „Komplemen- tärmedizin“ hat es in der Vergan- genheit schon viele Synonyme ge- geben, zum Beispiel Naturheilkun- de, Erfahrungsmedizin, holistische Medizin, sanfte Medizin, biologi- sche Medizin, menschliche Medi- zin, humane Medizin, Ganzheits- medizin, Gesamtmedizin, Medizin ohne Nebenwirkungen. Aber gleichgültig, welchen Terminus man bevorzugt, es sollte die Formu- lierung des Klinikers H. J. Dengler auf dem 89. Internistenkongress in Wiesbaden: „Alle Therapierichtun- gen haben die gleiche Beweislast“, nicht vergessen werden. Die belieb- te Formel „Wer heilt, hat recht!“

greift dabei zu kurz. Korrekt sollte es heißen: „Wer heilt, hat recht, aber er muss beweisen, dass er wirklich geheilt hat!“ Also: Heraus aus dem Schatten! . . .

Literatur beim Verfasser Prof. Dr. med. Frank P. Meyer, 39164 Wanzleben-Börde P

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„ m s demSchattendasein

TR A NS ITION

Versorgungsanfor- derungen an die medizinische Be- treuung im Über- gang vom Jugendal- ter zum Erwachse- nenalter (DÄ 16/

2011: „Fort von Cinderella und Pi- nocchio“ von Eva Richter-Kuhlmann).

Zertifizierte Kardiologen

Mit Interesse habe ich Ihren Bericht über das BÄK-Symposium zur Transition gelesen. Auf dem Gebiet der Kinderkardiologie wurde dieses Problem schon vor vielen Jahren deutlich, als nämlich die am Herz- fehler gut operierten Kinder und Ju- gendlichen älter wurden und den Kinderkardiologen „entwuchsen“, eine sachgerechte Betreuung durch die internistischen Kardiologen aber nicht gewährleistet war. Deshalb hatten die drei Fachgesellschaften, die Deutsche Gesellschaft für Pädia- trische Kardiologie, die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie und die Deutsche Gesellschaft für Herz- Thorax-Chirurgie schon im Jahr 2002 eine interdisziplinäre Task Force zum Thema „Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)“

gegründet, die in drei Arbeitsgrup-

S O

V d m t g t n 2011: Fort von Cind

B R I E F E

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A 1688 Deutsches Ärzteblatt

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8. August 2011 pen Strukturen zur besseren Versor-

gung der EMAH-Patienten, ein Cur- riculum zur Weiterbildung von Kin- der- und Erwachsenen-Kardiologen zum „EMAH-Doktor“ und Leitlini- en zur rationalen Therapie von EMAH-Patienten erarbeiteten. Die Arbeitsergebnisse wurden in den Jahren 2007–2009 national (Clinical Research in Cardiology) und inter- national (International Journal of Cardiology) publiziert.

Die von der Task Force vorgeschla- gene Zertifizierung zum „EMAH- Doktor“ wurde von den Fachgesell- schaften akzeptiert und in die Tat umgesetzt. Mittlerweile sind 224 Kollegen, davon 168 Kinderkardio- log(inn)en und 56 internistische

Kardiolog(inn)en nach erfolgreich abgelegtem Fachgespräch zertifi- ziert. Weiterhin ist die Zertifizie- rung der überregionalen EMAH- Zentren (nach dem Vorbild der Chest Pain Units) angelaufen. Eine Anerkennung dieser Zusatzweiter- bildung durch die Bundesärztekam- mer wurde leider abgelehnt.

Erfolgreich kann eine Transition aber erst dann werden, wenn auch die KBV sich bewegt und eine Be- zahlung auch der zertifizierten Kin- derkardiologen für Leistungen an den jungen Erwachsenen erlaubt, zum Beispiel über Ausnahmeziffern in begrenztem Ausmaß . . .

Prof. em. Prof. h. c. Dr. med. Achim A. Schmaltz, Geschäftsführer DGPK, 45133 Essen

PEER REVIEW

Ein Fortbildungscur- riculum der Bundes- ärztekammer will die Ärzte auf dieses Verfahren zur Quali- tätssicherung im Krankenhaus vorbe- reiten (DÄ 16/2011: „Ärztliches Peer Re- view: Dialog auf Augenhöhe“ von Jens Flintrop und Thomas Gerst).

Lernen auf Gegenseitigkeit

Die Landesärztekammer Baden- Württemberg führte (nach dem da- mals noch vorläufigen Curriculum) eine erste Schulung für Peers am 9.

Oktober 2010 durch; es nahmen 20 Ärztinnen und Ärzte sowie Pflege- kräfte der Intensivmedizin teil. Das erste Review mit diesen Peers fand am 1. Dezember im Katharinenhos- pital in Stuttgart statt.

Die inzwischen veranlassten Ver- besserungen machen das Potenzial eines Expertendialoges auf Augen- höhe deutlich – und dies bei relativ geringem Aufwand. 15 Intensivab- teilungen haben sich inzwischen für ein Peer Review beworben . . . Im Unterschied zu Audits und Kon- trollen stellt ein freiwilliges Peer Review ein Lernen auf Gegenseitig- keit dar. Auch der aufsuchende Peer ist ein Lernender, der in der aufge- suchten Einrichtung wertvolle An-

regungen für die eigene Klinik/Pra- xis mitnehmen kann. Dieses Lernen auf Gegenseitigkeit und die ge- meinsame Suche von optimalen Lö- sungen bei gegebenen Rahmenbe- dingen ist gefährdet, wenn das Peer Review bei negativen Abweichun- gen verpflichtend durchgeführt wird, wie es im Beitrag von der Ini- tiative Qualitätsmedizin berichtet wird.

Auch in der Richtlinie zur einrich- tungs- und sektorenübergreifenden Qualitätssicherung – Qesü-RL des gemeinsamen Bundesausschusses – zählt ein Peer Review zur Maßnah- mestufe eins, wenn Auffälligkeiten durch den „Strukturierten Dialog“

nicht ausreichend aufgeklärt werden konnten. Hierbei entsteht die Ge- fahr einer Rechtfertigungskommu- nikation, die es ebenso zu verhin- dern gilt, wie die Scheu, echte Män- gel deutlich anzusprechen.

Neben den speziellen kommunikati- ven Fähigkeiten, die durch das Cur- riculum vermittelt werden, müssen fachspezifische Kriterien als Grund- lage des Dialoges entwickelt wer- den, wie es beispielhaft für die In- tensivmedizin bereits geschehen ist (DÄ 41/2010). Allerdings fehlte hier das Thema Organspende, das aus Sicht der Landesärztekammer Baden-Württemberg dringend zu ergänzen ist. Die Organspenden in Deutschland decken nur einen Bruchteil des Bedarfs. Die Organi- E

r ä d V t K reiten (DÄ 16/2011:

sation von Organspenden ist imma- nenter Teil der Intensivmedizin. Es bleibt zu hoffen, dass Peer Reviews auch hier einen Beitrag zur Verbes- serung leisten.

Matthias Felsenstein, Leiter der Abteilung Fortbildung und Qualitätssicherung, Landesärzte- kammer Baden-Württemberg, 70195 Stuttgart

BERN A RD LOWN

Am 7. Juni wurde der Friedensnobel- preisträger 90 Jahre alt (DÄ 22/2011:

„IPPNW-Gründer und berühmter Kar- diologe“ von Ulrich Gottstein).

Die verlorene Kunst des Heilens

Die Laudatio von Prof. Gottstein für Bernard Lown zu dessen 90.

Geburtstag ist nur eine Seite der glorreichen Medaille dieses groß - artigen, phänomenalen Vorbildes jedes Arztes.

Bernard Lown erhielt nicht nur den Friedensnobelpreis für seinen Kampf gegen Atomwaffen; er war nicht nur ein begnadeter Kardiologe mit unendlichen Verdiensten; Er ist vor allem Arzt, der „Die verlorene Kunst des Heilens“ beklagt: „Zuhö- ren können ist das komplizierteste und schwierigste aller Instrumente im Repertoire eines Arztes.“

Für ihn, der den Defibrillator u. a.

erfunden hat, ist „die Kunst der Diagnosestellung : dem Patienten zuzuhören“.

In eindrucksvollen Kasuistiken liefert er den Beweis, wie man sich durch sorgfältige Anamnese und Einfühlungsvermögen vor Fallstri- cken hüten kann, um nicht auf dia - gnostische Irrwege zu geraten . . . Er resümiert: „Einige der herausfor- derndsten medizinischen Probleme, denen ich begegnete, konnten allein durch die Information, die der Pa- tient lieferte, gelöst werden.“

Jedem werdenden Arzt – eigentlich jedem Arzt – ist sein Buch ( B.

Lown: Die verlorene Kunst des Heilens, 2. deutsche Auflage, Schat- tauer Verlag) ans Herz zu legen.

Dr. med. Peter Ausserehl, 46149 Oberhausen A

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Referenzen

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