Zwischen Rätikon und Silvretta eingebettet liegt Gargellen, Luftkurort und Wintersportzentrum mit seinen Skigebieten an der Madrisaspitze
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Leserdienst
emingway war es, der ri das Montafon, eines der schönsten Täler in Österreichs westlichstem Bundesland Vorarlberg, in- ternational gesellschaftsfä- hig machte. In den zwanzi- ger Jahren verlebte er ei- nen ganzen Winter — schreibend und skilaufend
— in Schruns im Montafon, frisch verheiratet, unglaub- lich verliebt und mit irdi- schen Gütern noch wenig gesegnet: „Morgens nach dem Frühstück... trugen wir unsere Skier auf den Schultern, begannen den Aufstieg im Dunkel. Die Sterne waren hell und sehr nahe."
Vieles hat sich geändert seitdem. Nicht nur was das Skilaufen angeht. Heute gibt es im Montafon 17 000 Gästebetten und total er- schlossene Hänge. Kein Dorf im ganzen Montafon, das nicht für Gäste gerü- stet wäre!
Unberührtes Tourenterrain für Könner
Einhundert Bergbahnen und Lifte, Langlaufloipen und Tiefschneeabfahrten, 150 Kilometer Pisten, Heli- kopter-Skiing im Silvretta- Gebiet, Flutlicht-Slalom und ein immer noch fast unberührtes, großartiges Touren-Terrain für Könner.
Der frühe Anfang in Sa- chen Tourismus — die er- sten Vorboten kamen schon vor mehr als hun- dert Jahren — erlaubte es dem Tal, sich kontinuier- lich zu entwickeln und mit den Anforderungen zu wachsen. Die anheimeln- den Bergdörfer haben ihre Bodenständigkeit noch
nicht ganz verloren, auch wenn heute die großen Ho- tels auf dem neuesten Stand sind, wenn man die Hallenbäder pro Ort kaum an einer Hand aufzählen kann und der Gast nicht nur beim Apräs-Ski-Ver- gnügen die Qual der Wahl hat, sondern auch bei der
Entscheidung zwischen Privatquartier und kom- fortabler Ferienwohnung, zwischen Bauerngasthof und Fünf-Sterne-Hotel.
Schruns und Tschagguns mit dem hinreißend schön gelegenen Dorf Bartholo- mäberg, das wie auf einem
Sonnenbalkon oberhalb von Schruns liegt, sind das Einfallstor ins Montafon.
Schruns hat 700 Meter Hö- helage, doch die Hoch- jochbahnen und die neue Zamangbahn führen direkt vom Parkplatz auf der Tal- sohle bis in 2300 Meter Hö- he hinauf zu herrlichen Ab- fahrten vom Sennigrat und Hochjoch. Auf der gegen- überliegenden Talseite, oberhalb von Tschagguns, locken die Pisten von Grüneck und Golm (2085 Meter). Passionierte Ski- fahrer verbinden wenn
möglich die Abfahrt vom Hochjoch mit der Abfahrt vom Grüneck, denn der Montafoner Skipaß gilt für sämtliche Bergbahnen und Lifte im Tal. Er offeriert zum Nulltarif die Fahrt mit der Montafoner Bahn von Bludenz bis Schruns und ebenso die Fahrt mit den Postomnibussen.
Sanft geneigte Hänge wechseln mit
rasanten Abfahrten
Weiter taleinwärts reihen sich die Dörfer St. Gallen- kirch — von dort aus ist auf einer Seitenstraße das Ho- teldorf Gargellen (1423 Meter) zu erreichen mit seinem weitläufigen Skige- biet am 2300 Meter hohen Schafberg — dann folgen Gortipohl, Gaschurn und Partenen. Hier, im Innern Montafon, sind vor mehr als zwanzig Jahren die er- sten Lifte hinauf ins Skige- biet der Silvretta Nova ge- baut worden. Auch hier ging die Entwicklung Schritt für Schritt weiter.
Heute ist dieses Skigebiet in der Tat perfekt: Dreißig- tausend Menschen kann die Technik — Einseilum-
Flutlicht-Slalom, Helikopter-Skiing und jede Menge Loipen
Ski total im Montafon
Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 8 vom 24. Februar 1984 (109) 541
Schruns gilt als Einfallstor ins Montafon. Von dort aus führen Bahnen bis auf 2300 Meter Höhe zum Sennigrat am Osthang des 2520 Meter hohen Hochjochs Fotos: Stuhler
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REISE
laufbahnen, Sessellifte, Schlepplifte — pro Stunde auf den Gampadingerberg transportieren.
Überraschenderweise ver- läuft sich der Trubel, wenn man erst die Bergstation hinter sich gelassen hat.
Das Terrain erfüllt alle Win- terurlaubswünsche: weit- gezogene, baumfreie Hän- ge, herrliche Tiefschnee- abfahrten für Kenner (und Könner!), Dutzende von Abfahrtskilometern ohne Aufstiegsmühen (anders als in Hemingways Tagen), sanft geneigtes Gelände für Anfänger und Steilhän- ge, wo hinter rasanten Ski- läufern der Schnee wie ei- ne weiße Fahne aufstäubt.
All dies im Anblick des großartigen Panoramas der schneebedeckten Sil- vretta-Gipfel. Für Sonnen-
anbeter, die nur zur Berg- station in rund 2000 Meter Höhe hinaufgefahren sind, weil hier die Sonne noch intensiver bräunt als im Tal, weil dort oben der Ausblick vom Liegestuhl noch schöner und umfas- sender ist, gibt es beim
Bergrestaurant eine große Sonnenterrasse.
Im Bereich von Partenen schließlich, tausend Meter hoch zu Füsen von Silvret- ta und Verwallgebirge, kann man sich auch spät im Frühjahr noch per Heli- kopter bis, hinein in die schneebedeckte Welt der Dreitausender liften las- sen. Wer nicht ganz so hochfliegende Pläne hat, steigt in die Langlaufloipe ein, die rund um den Sil- vretta-Stausee führt. — A propos Langlauf! In Ga- schurn wurden im Sog des
Langlauf-Booms Kurse für Langläufer eingeführt und präparierte Rundkurse ein- gerichtet von Gaschurn über Gortipohl nach St.
Gallenkirch und nach Ga- schurn zurück.
Damit nicht genug. Das Tal hat noch einen weiteren Pluspunkt zu vermelden, den Winterwanderer und nicht nur sie gar nicht hoch genug einschätzen kön- nen: Im gesamten Urlaubs- gebiet von St. Gallenkirch und Partenen ist der Win- ter autofrei. Der Skibus fährt kostenlos.
Wer dann abends in sein Hoteldorf im Montafon zu- rückkehrt, sei's vom Ab- fahrtshang, sei's aus der Loipe oder ganz einfach nur von der Sonnenterras- se in 2000 Meter Höhe, den erwartet — so er danach sucht — jede Menge Ab- wechslung. Discotheken und Bars mit Tanzbetrieb, Feinschmeckerrestaurants und urige Vorarlberger Bauerngaststuben stehen zu Diensten.
Es duftet nach Glühwein und Grog, Kenner haben ihr Lieblingsrestaurant, wo Tafelspitz mit Kren, Monta- foner Kässpatzen, Kaiser- schmarrn und Enzian aus dem Silbertal ganz ihrem Gusto entsprechen. Und selbst spät abends noch könnte man, wohleinge- packt, mit dem Pferde- schlitten durch die tiefver- schneite, stille Winterwelt gleiten.
Autofahrern sei noch ge- sagt: Die Montafoner hal- ten sich viel darauf zugute, daß man in jedem Win- ter bis Gaschurn ohne Schneeketten gelangen kann. Und dann läßt man ohnehin das Auto steh'n.
Ilse Tubessing Informationen: Verkehrs- verband Montafon, Dorf- gasse 521, A-6780 Schruns, Vorwahl aus der Bundes-
republik Deutschland:
00 43/55 56/22 53
Ferien auf
der Insel Röunion
Räunion ist ein Stück Frankreich im Indischen Ozean. Vom Tourismus et- was vergessen, bietet die Insel Tropenferien für Ein- zelgänger. Sandstrände, dichter Urwald mit tosen- den Wasserfällen, tropi- scher Regenwald und Berglandschaften mit Vul- kanen bestimmen das Bild.
Die Sportmöglichkeiten reichen von Schwimmen, Surfen, Wasserskifahren bis zu Bergsteigen, Golf, Tennis und Reiten. Die Far- be des Wassers schwankt zwischen Azurblau und Türkisgrün, die Farbpalet- te der Fische gleicht einem Regenbogen. Auch für An- fänger und Tauchunerfah- rene werden Kurse und Ausflüge angeboten. Meh- rere Hotels bieten Pau- schalaufenthalte inklusive Tauchunterricht an. Aus- künfte: Centre Räunion- nais — de plongöe suba- quatique — F-97434 Saint- G i I les-les Bai ns. FF/H
Golf für Anfänger
Der Robinson Club Atalaya Park an der Costa del Sol bietet Golf-Spezialkurse auf einem 18-Loch-Golf- platz an. Bis 4. April 1984 können Anfänger 14 Tage lang Theorie und Praxis des Golfspiels erlernen. Je Kurs betreut ein Golflehrer maximal zehn Schüler.
Nach Beendigung des Kur- ses kann die benutzte Golf-Ausrüstung übernom- men oder gegen eine Leih- gebühr zurückgegeben werden. Nach bestandener Prüfung erhalten die Schü- ler den Robinson-lntergolf- Paß. Der Golf-Spezialkurs wendet sich an Anfänger und Fortgeschrittene. Die Gruppe besteht lediglich aus drei Personen und ei- nem Golflehrer. Buchun- gen und Auskünfte in allen Reisebüros mit dem TUI- Zeichen. TUI/H
542 (110) Heft 8 vom 24. Februar 1984 81. Jahrgang Ausgabe A