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Umrichter
SINAMICS SM150
Typ 6SL3845
Nachschlagewerk
Ausgabe 05/2020
Prüfungen an Umrichtern Diese Dokumentation gehört zu SM150 wassergekühlt G20 F03 F72 F79 F76
V9.00
Umrichter
SINAMICS SM150 Typ 6SL3845
Nachschlagewerk
Diese Dokumentation gehört zu SM150 wassergekühlt
G20 F03 F72 F79 F76
Ausgabe 05/2020
Einleitung 1
Allgemeiner
Leistungsumfang 2
Prüfungen 3
Warnhinweiskonzept
Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.
GEFAHR
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
WARNUNG
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
VORSICHT
bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
ACHTUNG
bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet.
Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.
Qualifiziertes Personal
Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes:
WARNUNG
Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und
Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.
Marken
Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der
Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.
Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.
Siemens AG
Large Drives Applications Vogelweiherstr. 1-15 90441 NÜRNBERG DEUTSCHLAND
Dokumentbestellnummer: 8888888888-000088
Ⓟ 05/2020 Änderungen vorbehalten Copyright © Siemens AG 2020.
Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung...7
2 Allgemeiner Leistungsumfang ...9
2.1 Stückprüfung ...12
2.2 Sichtprüfung ...13
2.3 Funktionsprüfungen ...14
2.4 Isolationsprüfung...15
2.5 Schnittstellenprüfung...16
3 Prüfungen ...17
3.1 Sichtprüfung ...18
3.1.1 Typenschild ...18
3.1.2 Gehäuseschutzart ...18
3.1.3 Schaltschrankkomponenten...19
3.1.4 Leitungsverlegung...19
3.1.5 Leitungskennzeichnung ...20
3.1.6 Einstellwerte von Schutzschaltern, wenn vorhanden...20
3.1.7 Abmessungen ...20
3.2 Funktionsprüfung ...22
3.2.1 Hilfsspannungen ...22
3.2.2 Temperaturüberwachung im Steuerschrank ...22
3.2.3 Türendschalter ...23
3.2.4 Türverriegelungssystem...23
3.2.5 Erdschlussüberwachung ...24
3.2.6 Zwischenkreisvorladung und Unterspannungsüberwachung...24
3.2.7 Istwerterfassung der Zwischenkreisspannung ...25
3.2.8 Ausgangsstrommessung...25
3.2.9 Überspannungsüberwachung im Zwischenkreis...26
3.2.10 Ausfall eines Leistungshalbleiter-Moduls ...26
3.2.11 Sicherheitsabschaltung ...27
3.3 Kühlsystemprüfung ...28
3.3.1 Statische Druckprüfung...28
3.3.2 Differenzdruckmessung ...29
3.3.3 Messung von Kühlmittel-Leitfähigkeit und Kühlmitteltemperatur ...29
3.3.4 Überwachung Kühlmittelübertemperatur...30
3.3.5 Differenzdrucküberwachung ...30
3.3.6 Fehlermeldungen Rückkühleinheit...31
3.3.7 Leckageüberwachung ...31
3.4 Isolationsprüfung...33
3.4.1 Hochspannungsprüfung ...33
3.4.2 Messung des Isolationswiderstands ...34
3.5 Schnittstellenprüfung...35
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 5
3.5.1 PROFIBUS-Kommunikation...35
3.5.2 Signale zur Kundenanlage ...35
3.5.3 Signale zwischen Umrichter und Rückkühleinheit ...36
3.5.4 Weitere Schnittstellen ...36
Index...37
Bilder Bild 3-1 Zeitlicher Ablauf der Druckprüfung...28
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6 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
Einleitung 1
Dieses Dokument beschreibt die Vorbedingungen für die Durchführung von Prüfungen an Umrichtern. Die Erfüllung dieser Vorbedingungen bildet die Basis für einen möglichst reibungslosen Ablauf und eine möglichst hohe Kundenzufriedenheit.
Die folgenden Prüfungen an Umrichtern werden beschrieben:
● Stückprüfungen
● Prüfungen, die standardmäßig angeboten werden Hinweis
Wenn sich die Kundenwünsche mit dem angebotenen Prüfumfang nicht erfüllen lassen, dann sprechen Sie Ihren Siemens Vertriebspartner im Stammhaus an.
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8 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
Allgemeiner Leistungsumfang 2
Ein drehzahlveränderbarer Antrieb kann folgende Komponenten beinhalten:
● Asynchronmotor, Synchronmotor oder PEM-Motor mit oder ohne Drehzahlgeber
● Frequenzumrichter der Baureihe SINAMICS
● Stromrichtertransformator
● Rückkühleinheit bei wassergekühlten Umrichtern
● Kleinere, antriebsnahe SPS-Steuerungen
Das Werk bietet auf derartige Systeme angepasste Prüfanlagen.
Hinweis
Wenn für Ihr Projekt zusätzliche Komponenten berücksichtigt werden müssen, dann sprechen Sie Ihren Vertriebspartner an.
Leistungsumfang
Der Leistungsumfang der bestellten Prüfungen beinhaltet alle Aktivitäten, Geräte, Materialien und Verbrauchsmittel, die hierfür erforderlich sind, sofern dies nicht anders spezifiziert ist.
Weitere Aktivitäten, Dienstleitungen und Beistellungen wie z. B. der Einsatz von Fremdumrichtern müssen im Vorfeld abgestimmt werden.
Der genannte Termin- und Prüfzeitraum und die damit verbundenen Kosten können nur eingehalten werden, wenn alle Prüfungen bereits im Vorfeld im Detail geklärt wurden. Durch den hohen Auslastungsgrad der Einrichtungen können verspätet gemeldete Einzelprüfungen evtl. nicht mehr berücksichtigt werden, falls die geplante Prüfung bereits ansteht.
Wenn Sie von Ihrem Kunden spezifische Anforderungen erhalten haben, schicken Sie diese bitte frühestmöglich mit den nötigen Eckdaten an das jeweilige Werk.
Prüfausrüstung
Siemens stellt die Verfügbarkeit aller für die vereinbarten Prüfungen und Inspektionen erforderlichen Ausrüstungen sicher, einschließlich Prüfkupplungen für Lastläufe usw.
Kundenkupplungen, Kupplungsdummys oder Kupplungslehren für nicht zylindrische Antriebswellenenden sind davon ausgeschlossen.
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Ablauf einer Kundenabnahme
Die Kundenabnahme läuft üblicherweise in dieser Reihenfolge ab:
1. Aufbau und ggfs. Inbetriebnahme der Komponenten vor Ankunft des Kunden
2. Kickoff mit Vorstellung des Prüfplans und Durchsprache der einzelnen Abläufe für die Abnahme
3. Durchführung der Prüfungen gemäß Prüfplan 4. Durchsprache der Testergebnisse
5. Erstellung der Prüfdokumentation für den Kunden.
Die Prüfdokumentation wird abhängig vom Prüfumfang und dem zeitlichen Ablauf vor oder nach Abreise des Kunden erstellt.
Kundenbeistellungen
Für eine zeitgerechte Durchführung der Prüfungen müssen Kundenbeistellungen pünktlich vorhanden sein. Das Werk hat keinen Zugriff auf Komponenten, die nicht im Lieferumfang von PD LD sind. Dies gilt auch für Komponenten, die von anderen Siemens-Bereichen bestellt wurden. Die technischen Daten für diese Komponenten werden spätestens acht Wochen vor Beginn der Abnahme benötigt, z. B.:
● Abmessungen
● Gewichte
● Energiebedarf
● Schnittstellen
Ort der Kundenabnahme
Alle Kundenabnahmen finden in den Prüffeldern für Umrichter im Rahmen des Fertigungsprozesses statt.
Hinweis
Beschränkte Anzahl von Personen im Prüffeld
Aus Sicherheitsgründen ist die Anzahl von Personen im Prüffeld beschränkt. Neben dem regionalen Vertriebspartner dürfen nur zwei Personen von Seiten des Kunden gleichzeitig das Prüffeld betreten.
Hinweis
Prüfungen ohne Belastungsmotoren oder mehrpulsige Einspeisungen über Transformatoren im Prüffeld
Einige Prüfungen werden simuliert oder im Testmodus mit eingeschränkten Nenndaten durchgeführt.
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Hinweis
Prüfungen mit kundeneigenen Rückkühlanlagen oder Erregereinrichtungen
Wenn kundeneigene Rückkühlanlagen oder Erregereinrichtungen geprüft werden sollen, dann können Sie eine Systemprüfung (Option F97) bestellen.
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2.1 Stückprüfung
Der Umrichter wird während der Fertigung einer internen Stückprüfung unterzogen.
2.1 Stückprüfung
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2.2 Sichtprüfung
Die Sichtprüfung dient der visuellen Überprüfung auf Übereinstimmung mit den Auftragsanforderungen. Geprüft wird im spannungslosen Zustand des Umrichters.
Die Sichtprüfung mit dem Kunden bzw. mit dem Abnehmer erfolgt am fertig montierten und beschilderten Umrichter. Jeder Prüfschritt wird mit eigenen Ergebnissen im Abnahmeprotokoll dokumentiert.
Die Sichtprüfung ist Teil der Funktionsprüfung (F72, F73).
Sichtprüfung Kurzangaben
Ohne Kun‐
denbeisein Mit Kunden‐
beisein
● Typenschild
● Gehäuseschutzart
● Schaltschrankkomponenten
● Leitungsverlegung
● Leitungskennzeichnung
● Einstellwerte von Schutzschaltern, wenn vorhanden
● Abmessungen
- F03
Siehe auch
Sichtprüfung (Seite 18)
2.2 Sichtprüfung
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2.3 Funktionsprüfungen
Die Funktionsprüfungen des Umrichters werden nach IEC 61800-5-1 durchgeführt. Zusätzlich gelten Auszüge aus weiteren Normen, die in den jeweiligen Kapiteln genannt werden, sowie Siemens interne Vorgaben im Rahmen der Qualitätssicherung.
Die Funktionsprüfungen werden im Prüffeld von Siemens internem Prüffeldpersonal durchgeführt und dokumentiert. Der Umrichter befindet sich für alle Funktionsprüfungen im Testmodus mit eingeschränkten Überwachungen.
Die erfolgreiche Prüfung wird in einem 3.1-Zeugnis bestätigt, bzw. bei bestellter Kundenabnahme in einem 3.2-Zeugnis.
Siehe auch
Funktionsprüfung (Seite 22) 2.3 Funktionsprüfungen
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14 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
2.4 Isolationsprüfung
Der Isolationswiderstand wird vor und nach der Hochspannungsprüfung gemessen. Die Isolationsprüfung kann nur zusammen mit der Funktionsprüfung (F72, F73) bestellt und durchgeführt werden.
Isolationsprüfung Kurzangaben
Ohne Kun‐
denbeisein Mit Kunden‐
beisein
● Hochspannungsprüfung
● Messung des Isolationswiderstands F76 F77
Die erfolgreiche Prüfung wird in einem 3.1-Zeugnis bestätigt, bzw. bei bestellter Kundenabnahme in einem 3.2-Zeugnis.
Siehe auch
Isolationsprüfung (Seite 33)
Die Isolationsprüfung findet an einem separaten Abnahmetag vor der Funktionsprüfung statt.
2.4 Isolationsprüfung
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Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 15
2.5 Schnittstellenprüfung
Die analogen, digitalen und seriellen Schnittstellen zwischen Umrichter und der
kundenseitigen übergeordneten Steuerung werden geprüft. Die Schnittstellenprüfung kann nur zusammen mit der Funktionsabnahme bestellt und durchgeführt werden.
Der Umrichter wird während der Prüfungen nur mit Hilfsspannung versorgt.
Schnittstellenprüfung Kurzangaben
Ohne Kun‐
denbeisein Mit Kunden‐
beisein
● Ethernet-Kommunikation
● Signale zur Kundenanlage
● Signale zwischen Umrichter und Rückkühleinheit, wenn vorhanden
● Weitere Schnittstellen
- F79
Die Prüfung wird in einem 3.1-Zeugnis bestätigt, bzw. bei bestellter Kundenabnahme in einem 3.2-Zeugnis.
2.5 Schnittstellenprüfung
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Prüfungen 3
Im Folgenden finden Sie die Prüfungen, die explizit für den Umrichter mit der Seriennummer 12345670001001 bestellt wurden.
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3.1 Sichtprüfung
Die Sichtprüfung dient der visuellen Überprüfung des Umrichters auf Übereinstimmung mit den Auftragsanforderungen. Die einzelnen Prüfschritte werden im spannungslosen Zustand des Umrichters durchgeführt.
Die Prüfung mit dem Kunden oder seinem Vertreter erfolgt am fertig montierten und beschilderten Umrichter. Die Ergebnisse aller Prüfungen werden im Abnahmeprotokoll dokumentiert.
3.1.1 Typenschild
Grundlagen
Die Technischen Daten und bestellten Optionen auf dem Typenschild und dem Stückprüfschein werden auf Übereinstimmung überprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Die Daten auf dem Typenschild werden mit denen auf dem Stückprüfschein visuell verglichen.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die Daten übereinstimmen.
3.1.2 Gehäuseschutzart
Grundlagen
Geprüft wird, ob die ausgeführte Gehäuseschutzart der bestellten Ausführung entspricht, wie im Katalog beschrieben.
Ablauf der Prüfung
1. Die Gehäuseschutzart wird laut Typenschild festgestellt.
2. Je nach Ausführung werden die folgenden Komponenten visuell geprüft, z. B.:
– Dachhauben – Kühlschlitze
– Stutzen und Gummidichtungen in den Türen und zwischen den Schrankeinheiten – Kabeleinführungen
– Öffnungen für die Wasserverrohrung, wenn vorhanden – Weitere Komponenten, wenn vorhanden
3.1 Sichtprüfung
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18 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die benötigten Komponenten für die geforderte Gehäuseschutzart vorhanden sind.
3.1.3 Schaltschrankkomponenten
Grundlagen
Visuell wird geprüft, ob die Schaltschrankkomponenten entsprechend Anordnungsplan bzw.
Stromlaufplan eingebaut sind.
Ablauf der Prüfung
1. Der Kunde wählt stichprobenartig Schaltschrankkomponenten aus.
2. Die ausgewählten Schaltschrankkomponenten werden visuell auf korrekten Einbau und Kennzeichnung überprüft.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die ausgewählten Schaltschrankkomponenten entsprechend Anordnungsplan bzw. Stromlaufplan eingebaut sind.
3.1.4 Leitungsverlegung
Grundlagen
Visuell und mechanisch wird überprüft, ob Leitungen und Kabel fachgerecht verlegt sind und entsprechend dem Stromlaufplan ordnungsgemäß angeschlossen sind.
Ablauf der Prüfung
1. Der Kunde wählt stichprobenartig Leitungen oder Kabel aus.
2. Folgendes wird geprüft:
– Sind die Leitungen fest angeschlossen?
– Sind scharfe Kanten durch einen Kantenschutz gesichert?
– Entspricht die Leitungsverlegung dem Stromlaufplan?
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die Leitungsverlegung keine Mängel aufweist und mit den Angaben im Stromlaufplan übereinstimmt.
3.1 Sichtprüfung
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Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 19
3.1.5 Leitungskennzeichnung
Grundlagen
Visuell wird überprüft, ob Leitungen und Kabel entsprechend dem Stromlaufplan gekennzeichnet sind.
Ablauf der Prüfung
1. Der Kunde wählt stichprobenartig Leitungen oder Kabel aus.
– Sind Leitungen und Kabel bezüglich Kabelendbeschriftung und Aderfarbe entsprechend Stromlaufplan gekennzeichnet?
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die Kennzeichnung der Leitungen und Kabel mit dem Stromlaufplan übereinstimmt.
3.1.6 Einstellwerte von Schutzschaltern, wenn vorhanden
Grundlagen
Die Einstellungen der Schutzschalter werden mithilfe des Stromlaufplans visuell überprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Der Kunde wählt stichprobenartig Schutzschalter aus.
2. Die Einstellungen der Schutzschalter werden mit dem Stromlaufplan verglichen.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die Einstellungen der Schutzschalter mit dem Stromlaufplan übereinstimmen.
3.1.7 Abmessungen
Grundlagen
Die Abmessungen des Umrichters werden geprüft. Die Grundlage für die visuelle Überprüfung ist die auftragsspezifische Maßzeichnung.
Ablauf der Prüfung
1. Die Außenmaße Länge, Breite und Höhe des Umrichters werden gemessen.
3.1 Sichtprüfung
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20 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die Abmessungen mit der Maßzeichnung übereinstimmen.
3.1 Sichtprüfung
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Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 21
3.2 Funktionsprüfung
Die Mittelspannung wird in den Zwischenkreis eingespeist.
3.2.1 Hilfsspannungen
Grundlagen
Geprüft wird nach DIN EN 60146-1. Die Hilfsspannungen werden mithilfe der entsprechenden Kontroll-Leuchten visuell oder mit einem Spannungsmessgerät überprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Der Leistungsteil des Umrichters ist abgeschaltet.
2. Die Hilfsspannungen werden eingeschaltet.
3. Die Hilfsspannungen werden überprüft.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn alle Hilfsspannungen anstehen.
3.2.2 Temperaturüberwachung im Steuerschrank
Grundlagen
Der Steuerschrank ist mit Temperaturfühlern zur Überwachung der Schrankinnentemperatur ausgerüstet. Die Schaltschwellen der Temperaturüberwachung werden überprüft. Die eingestellten Schaltschwellen sind im Stromlaufplan angegeben. Die Temperaturen werden am Prüffeldrechner beobachtet.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der Temperaturfühler wird bis zu den entsprechenden Schaltschwellen erwärmt:
– TLüfter: Die Hilfslüfter schalten sich ein.
– TStörung: Eine Störmeldung wird am Prüffeldrechner angezeigt.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn der Umrichter an den Schaltschwellen die beschriebenen Reaktionen zeigt. Der Toleranzbereich an den Schaltschwellen beträgt ±5 K.
3.2 Funktionsprüfung
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22 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
3.2.3 Türendschalter
Grundlagen
Geprüft wird nach IEC 61800-5-1.
Die Türen des Umrichterleistungsteils werden mit Türendschaltern überwacht. Diese Überwachung stellt sicher, dass der Umrichter bei geöffneten Türen nicht eingeschaltet werden kann.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an. Alle Türen des Umrichters sind geschlossen.
2. Eine Tür des Umrichterleistungsteils wird geöffnet.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn am Prüffeldrechner die entsprechende Meldung erscheint.
3.2.4 Türverriegelungssystem
Grundlagen
Geprüft wird nach IEC 61800-5-1.
Um Unfälle zu vermeiden, müssen die Türen des Umrichters während des Betriebs geschlossen sein. Das elektromagnetische Türverriegelungssystem gewährleistet das. Die Türen des Leistungsteils bleiben so lange verriegelt, bis der Zwischenkreis vollständig entladen und eine Sicherheitswartezeit abgelaufen ist.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Alle Türen des Umrichters werden geschlossen.
3. Die Zwischenkreisspannung wird auf einen vorgegebenen Wert eingestellt.
Das elektromagnetische Türverriegelungssystem verriegelt die Türen des Leistungsteils.
4. Die Türen des Leistungsteils lassen sich nicht öffnen.
5. Die Spannungsversorgung des Leistungsteils wird abgeschaltet. Der Zwischenkreis entlädt sich vollständig. Die Sicherheitswartezeit läuft ab.
6. Wenn ein Erdungsschalter vorhanden ist, wird dieser manuell eingelegt.
7. Die Türen des Leistungsteils lassen sich öffnen.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn das Türverriegelungssystem wie beschrieben funktioniert.
3.2 Funktionsprüfung
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Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 23
3.2.5 Erdschlussüberwachung
Grundlagen
Die Erdschlussüberwachung wird nach EN 60204-1 geprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der Zwischenkreis ist entladen und geerdet.
Die Erdschluss-Meldung wird am Prüffeldrechner angezeigt.
3. Die Erdung wird aufgehoben.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn am Prüffeldrechner die entsprechende Meldung nicht mehr angezeigt wird.
3.2.6 Zwischenkreisvorladung und Unterspannungsüberwachung
Grundlagen
Beim Einschalten des Umrichters wird zuerst der Zwischenkreis aufgeladen. Dann erst wird der Leistungsschalter eingeschaltet. Der Zwischenkreis muss in einer vorgegebenen Zeit auf 85 % der Zwischenkreisspannung aufgeladen werden.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der Vorladetestmodus wird aktiviert.
Die Zeitmessung startet.
Der Zwischenkreis wird aufgeladen.
3. Bei Erreichen von 85 % der Zwischenkreisspannung wird die Aufladezeit gemessen.
Der Vorladetransformator schaltet ab.
Das Signal zum Einschalten des Leistungsschalters steht an. Die Haupteinspeisung wird nicht zugeschaltet. Der Zwischenkreis entlädt sich selbst.
4. Bei Erreichen von 75 % der Zwischenkreisspannung schaltet der Umrichter wegen Unterspannung ab.
Eine entsprechende Meldung wird am Prüffeldrechner angezeigt.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn der Zwischenkreis innerhalb des vorgegebenen Zeitraums aufgeladen wurde und sich der Umrichter bei Erreichen der Schaltschwelle für Unterspannung abschaltet.
3.2 Funktionsprüfung
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24 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
3.2.7 Istwerterfassung der Zwischenkreisspannung
Grundlagen
Die Istwerterfassung der Zwischenkreisspannung UDC+ und UDC- wird überprüft. Als Referenz dient das kalibrierte Messmittel.
Ablauf der Prüfung
1. Der Zwischenkreis wird auf Nennspannung aufgeladen.
2. Die im Umrichter eingebaute Istwerterfassung misst die Spannung.
Die Werte UDC+ und UDC- werden gemessen und am Prüffeldrechner in den entsprechenden Parametern angezeigt.
3. Die Messwerte des kalibrierten Messmittels werden mit den Werten der Istwerterfassung des Umrichters verglichen.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die angezeigten Werte am Prüffeldrechner mit den Referenzwerten bei einer Toleranz von ±10 % übereinstimmen.
3.2.8 Ausgangsstrommessung
Grundlagen
Die interne Strommessung des Umrichters wird bei induktiver Last überprüft. Als Last dienen drei in Stern geschaltete Drosseln. Als Referenz dient das kalibrierte Messmittel.
● Bei SINAMICS GM150 wird der Wechselrichter geprüft.
● Bei SINAMICS SM150 wird entweder der netz- oder der motorseitige Umrichter im Wechselrichtermodus geprüft.
● Bei SINAMICS GH150 wird das Motor Module im Wechselrichtermodus geprüft.
● Bei SINAMICS SM120 werden Active Line Module und Motor Module im Wechselrichtermodus geprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Der Umrichter ist eingeschaltet.
2. Der Zwischenkreis wird auf Nennspannung aufgeladen.
3. Die Wechselrichterfreigabe wird erteilt.
4. Die effektiven Werte der Ausgangsströme IL1, IL2, IL3 werden max. 10 min lang bei vorgegebener Frequenz gemessen und zum Prüffeldrechner übertragen.
3.2 Funktionsprüfung
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Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 25
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die angezeigten Werte am Prüffeldrechner mit den Referenzwerten bei einer Toleranz von ±5 % übereinstimmen.
3.2.9 Überspannungsüberwachung im Zwischenkreis
Grundlagen
Schwankungen in der Spannungsversorgung können zu einer kurzfristigen Veränderung der Zwischenkreisspannung führen.
Die Überspannungsüberwachung erfasst den Istwert der Zwischenkreisspannung und schaltet den Umrichter bei einer definierten Nennspannung ab.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der Zwischenkreis ist zu 100 % aufgeladen.
3. Der Umrichter wird mit einem Laststrom ILast = 50 ±5 A betrieben.
4. Mit der Gleichspannungsversorgung wird die Zwischenkreisspannung langsam erhöht.
Bei Erreichen der Überspannungsgrenze wird eine Meldung am Prüffeldrechner angezeigt.
Der Umrichter wird abgeschaltet.
5. Am Prüffeldrechner wird der Spannungswert zum Zeitpunkt der Meldung ermittelt.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn der ermittelte Wert 123 % der Zwischenkreis-Nennspannung beträgt.
3.2.10 Ausfall eines Leistungshalbleiter-Moduls
Grundlagen
Bei Ausfall eines Leistungshalbleiter-Moduls muss sich das Leistungsteil abschalten. Der Ausfall wird durch Abziehen des Lichtwellenleiter-Steckers an der Ansteuerbaugruppe eines Moduls simuliert. Dadurch wird die Ansteuerung unterbrochen.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der Lichtwellenleiter-Stecker einer Ansteuerbaugruppe wird abgezogen.
Am Prüffeldrechner wird eine Meldung angezeigt.
3.2 Funktionsprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
26 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn am Prüffeldrechner die entsprechende Meldung angezeigt und der Wechselrichter gesperrt wird.
3.2.11 Sicherheitsabschaltung
Grundlagen
Geprüft wird nach IEC 60146-1-1 und IEC 60204-11.
Die Sicherheitsabschaltung des Leistungsteils schaltet den Wechselrichter aus, wenn der Taster betätigt wird.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der Umrichter wird mit einem Laststrom ILast = 50 ±5 A betrieben.
3. Der Taster wird betätigt.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn sich der Wechselrichter abschaltet und am Prüffeldrechner die entsprechende Meldung angezeigt wird.
3.2 Funktionsprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 27
3.3 Kühlsystemprüfung
3.3.1 Statische Druckprüfung
Grundlagen
Geprüft wird nach IEC 61800-5-1 und DIN EN 805.
Das Kühlmittelsystem des Umrichters wird eine Stunde lang auf Leckagen und Druckabfall überprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Das Kühlmittelsystem ist mit Kühlmittel befüllt, die Ventile in Vor- und Rücklauf sind geschlossen.
2. Der Druck wird bei geschlossenen Ventilen auf den Prüfdruck pt erhöht und während der nächsten 10 min nachgeregelt.
3. Nach insgesamt 30 min wird der Druck p1 gemessen.
4. Nach insgesamt 60 min wird der Druck p2 gemessen.
'UXFN 3U¾IGUXFN 3W
3 3
PLQ
ืPLQ PLQ PLQ =HLW
9RUSU¾IXQJ +DXSWSU¾IXQJ
Bild 3-1 Zeitlicher Ablauf der Druckprüfung
5. Der Druckabfall wird aus den Messwerten berechnet: Δp = p1 - p2
3.3 Kühlsystemprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
28 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn der Differenzdruck ≤0,4 bar beträgt und im Kühlsystem keine Leckage aufgetreten ist.
Netz- und Motorseitiger Umrichter werden getrennt geprüft.
3.3.2 Differenzdruckmessung
Grundlagen
Der Differenzdruck Δp gibt den Druckabfall des Kühlmittels zwischen Vorlaufdruck pV und Rücklaufdruck pR des Umrichters an. Der Kühlmitteldurchfluss ist an der Rückkühleinheit auf den berechneten Durchfluss eingestellt.
Ablauf der Prüfung
1. Der berechnete Durchfluss wird kontrolliert. Der Durchfluss darf ±5 % vom berechneten Wert abweichen.
2. Der Differenzdruck wird aus dem entsprechenden Parameter am Prüffeldrechner ausgelesen.
Berechnungen
Der Referenz-Differenzdruck wird aus den Messwerten der Rückkühleinheit berechnet:
Δp = pV - pR
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn sich der Differenzdruck auf folgende Werte einstellt:
● Umrichter Netzseite: Δp = 3,1 ±0,2 bar
● Umrichter Motorseite: Δp = 3,1 ±0,2 bar
3.3.3 Messung von Kühlmittel-Leitfähigkeit und Kühlmitteltemperatur
Grundlagen
Geprüft wird nach IEC 60146-1-1.
Fühler im Kühlkreislauf des Umrichters erfassen die Kühlmitteltemperatur im Vorlauf und die Kühlmittel-Leitfähigkeit. Die Messwerte dieser Fühler werden mit den Messwerten der kalibrierten Rückkühleinheit auf Übereinstimmung verglichen.
Der Kühlmitteldurchfluss ist an der Rückkühleinheit auf den berechneten Durchfluss eingestellt.
3.3 Kühlsystemprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 29
Ablauf der Prüfung
1. Die Rückkühleinheit ist eingeschaltet. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der berechnete Durchfluss wird kontrolliert. Der Durchfluss darf ±5 % vom berechneten Wert abweichen.
3. Die von den Fühlern erfassten Werte werden am Prüffeldrechner angezeigt:
– Temperatur im Vorlauf – Leitfähigkeit
4. Die Messwerte der Fühler werden mit den Referenzwerten der Rückkühleinheit verglichen.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die Abweichungen der Messwerte innerhalb der Toleranzen liegen:
● Temperatur im Vorlauf ±5 K
● Leitfähigkeit ±0,2 µS/cm
3.3.4 Überwachung Kühlmittelübertemperatur
Grundlagen
Geprüft wird nach IEC 60146-1-1.
Fühler im Kühlkreislauf des Umrichters erfassen die Kühlmitteltemperatur. Die Übertemperaturabschaltung wird überprüft: Ein Leitungsbruch wird durch Ziehen des Temperaturfühlersteckers simuliert. Dies wiederum simuliert eine sehr hohe Temperatur.
Ablauf der Prüfung
1. Die Rückkühleinheit ist eingeschaltet. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der Stecker des Temperaturfühlers wird gezogen.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn am Prüffeldrechner die entsprechende Meldung angezeigt wird.
3.3.5 Differenzdrucküberwachung
Grundlagen
Der Differenzdruck Δp gibt den Druckabfall des Kühlmittels zwischen Vorlauf pV und Rücklauf pR des Umrichters an. Der Kühlmitteldurchfluss ist an der Rückkühleinheit auf den berechneten Durchfluss eingestellt. Bei Durchflussreduzierung sinkt der Differenzdruck.
3.3 Kühlsystemprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
30 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
Der Kühlkreislauf des Umrichters ist mit einer Differenzdrucküberwachung ausgerüstet. Die parametrierte Schaltschwelle wird überprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Die Rückkühlanlage ist eingeschaltet. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Der Kühlmitteldurchfluss wird reduziert.
3. Bei Erreichen der Schaltschwelle 1 wird eine Warnung am Prüffeldrechner angezeigt.
4. Bei Erreichen der Schaltschwelle 2 wird eine Störung am Prüffeldrechner angezeigt. Der Wechselrichter wird abgeschaltet.
5. Der Differenzdruck und die Schaltschwelle werden aus den entsprechenden Parametern am Prüffeldrechner ausgelesen.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn der Umrichter an den Schaltschwellen die beschriebenen Reaktionen zeigt.
3.3.6 Fehlermeldungen Rückkühleinheit
Grundlagen
Die Rückkühleinheit übergibt beim Auftreten eines Fehlers eine Warnung oder Störung an den Umrichter. Diese Signale werden an der Umrichterschnittstelle simuliert.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Ein Simulationsgerät wird mit der Umrichterschnittstelle verbunden.
3. Die jeweiligen Digitaleingänge werden angesteuert. Am Prüffeldrechner erscheint entsprechend des angesteuerten Digitaleingangs eine Warnung oder Störung.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die Meldungen entsprechend am Prüffeldrechner angezeigt werden.
3.3.7 Leckageüberwachung
Grundlagen
Der Kühlkreislauf des Umrichters ist mit einer Leckageüberwachung ausgerüstet. Die Funktion des Leckagefühlers wird überprüft.
3.3 Kühlsystemprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 31
Ablauf der Prüfung
1. Die Rückkühlanlage ist eingeschaltet. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Ein Leckagefühler wird befeuchtet.
3. Am Prüffeldrechner wird eine Meldung angezeigt.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn am Prüffeldrechner eine Meldung angezeigt wird.
3.3 Kühlsystemprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
32 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
3.4 Isolationsprüfung
3.4.1 Hochspannungsprüfung
Grundlagen
Geprüft wird nach folgenden Normen:
● IEC 61800-5-1
● EN 50178
● Für Marineanwendungen können zusätzlich Anforderungen der Klassifizierungsgesellschaften gelten.
Die Hochspannungsprüfung weist die nach Norm geforderte Spannungsfestigkeit bei Überspannungsbedingungen nach.
Prüfmittel
Für die Prüfung wird ein kalibriertes Prüfgerät verwendet.
Ablauf der Prüfung
1. Die zu prüfenden Stromkreise werden entsprechend der einzelnen Spannungsebenen separat kurzgeschlossen.
– Leistungsstromkreis/-kreise – Verschiedene Hilfsstromkreise.
2. Die gerade nicht an das Prüfgerät angeschlossenen Stromkreise werden geerdet.
3. Die Prüfspannung wird für jeden Stromkreis entsprechend dem Isolationsprüfprotokoll eingestellt.
4. Die Stromkreise werden gegeneinander und gegen PE-Schutzleiter am Schaltschrank geprüft.
Die Prüfdauer beträgt jeweils 1 s, bei Marineanwendungen 60 s.
5. Die Prüfung wird mit 80 % Prüfspannung wiederholt.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn das Prüfgerät nicht wegen eines Durchschlags abschaltet.
3.4 Isolationsprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 33
3.4.2 Messung des Isolationswiderstands
Grundlagen
Geprüft wird nach EN 50178, EN 60204-1 und IEC 60146-1-1.
Der Isolationswiderstand der einzelnen Spannungskreise wird vor und nach der Hochspannungsprüfung gemessen und muss folgende Werte betragen:
Nennbetriebsspannung Isolationswiderstand
Unter 1000 V Mindestens 1 MΩ
Über 1000 V Mindestens 10 MΩ
Prüfmittel
Für die Prüfung wird ein kalibriertes Prüfgerät verwendet.
Ablauf der Prüfung
1. Die zu prüfenden Stromkreise werden entsprechend der einzelnen Spannungsebenen separat kurzgeschlossen.
– Leistungsstromkreis/-kreise – Verschiedene Hilfsstromkreise
2. Die gerade nicht an das Prüfgerät angeschlossenen Stromkreise werden geerdet.
3. Die Prüfspannung wird für jeden Stromkreis entsprechend dem Isolationsprüfprotokoll eingestellt.
4. Die Stromkreise werden gegeneinander und gegen PE-Schutzleiter am Schaltschrank geprüft.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die Isolationswiderstände innerhalb der Normtoleranz liegen.
3.4 Isolationsprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
34 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
3.5 Schnittstellenprüfung
3.5.1 PROFIBUS-Kommunikation
Grundlagen
Die Kommunikation zwischen Prüffeldrechner und dem Umrichter wird über PROFIBUS aufgebaut und auf Funktion geprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Die Verbindung zwischen Prüffeldrechner und dem Umrichter wird mit einem PROFIBUS- Kabel hergestellt.
2. Die Hilfsspannung wird eingeschaltet.
3. Die Verbindung wird über den Prüffeldrechner hergestellt. Die Bedien-Software ist im Onlinebetrieb.
4. Der Kunde wählt bis zu zehn Signale aus, die über den Prüffeldrechner ein- und ausgelesen werden. Damit wird die Kommunikation überprüft.
Bei Busverbindungen ist das Zustandekommen der Kommunikation entscheidend.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn am Prüffeldrechner die Signale angezeigt werden.
3.5.2 Signale zur Kundenanlage
Grundlagen
Die im "Functional Test Plan" definierten Signale werden am Prüffeldrechner simuliert und die Signalübergabe zur Kundenanlage geprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Die Hilfsspannung liegt an.
2. Die Verbindung ist über den Prüffeldrechner hergestellt.
3. Die Signale werden simuliert.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die entsprechenden Zustände zu den Signalen am Prüffeldrechner angezeigt werden.
3.5 Schnittstellenprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 35
3.5.3 Signale zwischen Umrichter und Rückkühleinheit
Grundlagen
Die im "Functional Test Plan" definierten Signale werden am Prüffeldrechner simuliert und die Signalübergabe zur Rückkühleinheit geprüft.
Ablauf der Prüfung
1. Die Verbindung zwischen Prüffeldrechner und dem Umrichter ist mit einem Ethernet-Kabel hergestellt.
2. Ein Simulationsgerät, das die Rückkühleinheit darstellt, wird mit dem Umrichter verbunden.
3. Die Hilfsspannung wird eingeschaltet.
4. Die Verbindung wird über den Prüffeldrechner hergestellt. Die Bedien-Software ist im Onlinebetrieb.
5. Die Signale werden simuliert.
Ergebnis
Die Prüfung ist bestanden, wenn die entsprechenden Zustände zu den Signalen am Prüffeldrechner angezeigt werden.
3.5.4 Weitere Schnittstellen
Grundlagen
Der Kunde oder sein Vertreter parametriert und testet die Kommunikation ausgewählter Schnittstellen selbst und mit eigenen Prüfgeräten. Zum Bedienen des Prüfplatzes steht Werkspersonal zur Verfügung. Der Schnittstellentest ist auf die Dauer von vier Stunden begrenzt.
Ablauf der Prüfung
1. Der Kunde stellt mit seinen eigenen Prüfmitteln die Hardware-Verbindung zum Umrichter her.
2. Die Hilfsspannung wird durch Werkspersonal eingeschaltet.
3. Der Kunde stellt die Software-Verbindung zum Umrichter her.
4. Der Kunde parametriert und prüft die Kommunikation ausgewählter Schnittstellen.
Ergebnis
Der Schnittstellentest ist nach vier Stunden beendet.
3.5 Schnittstellenprüfung
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
36 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
Index
A
A06, 35
F
F03, 13 F72, 35, 36 F73, 35, 36 F76, 15 F77, 15 F79, 16, 35, 36
Funktionsprüfungen, 14
Ausfall eines Leistungshalbleiter-Moduls, 26 Ausgangsstrommessung, 25
Erdschlussüberwachung, 24 Hilfsspannungen, 22
Istwerterfassung der Zwischenkreisspannung, 25 Sicherheitsabschaltung (optional), 27
Temperaturüberwachung im Steuerschrank, 22 Türendschalter, 23
Türverriegelungssystem, 23 Überspannungsüberwachung im Zwischenkreis, 26
Zwischenkreisvorladung und Unterspannungsüberwachung, 24
G
G20, 36 G21, 36 G22, 36 G23, 36 G24, 36 G25, 36 G26, 36 G28, 36 G30, 36 G34, 36 G35, 36
I
Isolationsprüfung, 15
Hochspannungsprüfung, 33
Messung des Isolationswiderstands, 34
K
Kühlsystemprüfung
Differenzdruckmessung, 29 Differenzdrucküberwachung, 30 Fehlermeldungen Rückkühleinheit, 31 Leckageüberwachung, 31
Messung von Kühlmittel-Leitfähigkeit und Kühlmitteltemperatur, 29
Statische Druckprüfung, 28
Überwachung Kühlmittelübertemperatur, 30 Kundenabnahme, 10
Kundenbeistellungen, 10
S
Schnittstellenprüfung, 16
PROFIBUS-Kommunikation, 35 Signale zur Kundenanlage, 35 Weitere Schnittstellen, 36 Schnittstellensprüfung
Signale zwischen Umrichter und Rückkühleinheit, 36
Sichtprüfung, 13, 18 Abmessungen, 20
Einstellwerte von Schutzschaltern, wenn vorhanden, 20
Gehäuseschutzart, 18 Leitungskennzeichnung, 20 Leitungsverlegung, 19
Schaltschrankkomponenten, 19 Typenschild, 18
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt 37
SINAMICS SM150 6SL3845 G20 F03 F72 F79 F76
38 Nachschlagewerk Rev.202005181153 SM150 wassergekühlt
8888888888 000088 01 DE 01
*888888888800008801DE01*
888888888800008801DE01
Further Informationwww.siemens.com/LDA
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Large Drives Applications Vogelweiherstr. 1-15 90441 NÜRNBERG DEUTSCHLAND
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Abteilung DI MC CBMF MF-NMA LDA EN Telefon +49 (911) 433-6422
Fax +49 (911) 433-6921
Email motoren.doku.aud@internal.siemens.co m
Unser Zeichen 8888888888000088
Datum 18.05.2020
Dokumentation für 6SL3845 Ihre Bestellnummer - 000010 AL: N ECCN: N UL: DE
StWanr (CD): 85234045, StWanr (Print): 49011000
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre Bestellung, zu der wir Ihnen hiermit die Dokumentation übersenden.
Mit freundlichen Grüßen
*888888888800008801DE01*
Rückenschild für Ordner 50 mm (120 g/m2)
SINAMICS SM150
6SL3845 SM150 wassergekühlt G20 F03 F72 F79 F76 Prüfungen an Umrichtern
Rückenschild für Ordner 162 mm (120 g/m2)
SINAMICS SM150 6SL3845
SM150 wassergekühlt G20 F03 F72 F79 F76 Prüfungen an Umrichtern