Flüssigchromatographie
(liquid chromatography = LC)
flüssige mobile Phase feste stationäre Phase
Skript ab S57ff
Flüssigchromatographie (LC)
Die heute am häufigsten eingesetzte instrumentelle LC-Technik ist die
HPLC
high performance liquid chromatography
ursprünglich: high pressure liquid chromatography
• Hochdruckpumpen zum Fördern der mobilen Phase (300–400 bar)
LC: Einsatzbereich
Mittels Gaschromatographie (GC) lassen sich nur Analyten untersuchen, welche sich unzerstört verdampfen lassen
(also v.a. kleine, unpolare, flüchtige Moleküle)
Die Flüssigchromatographie (LC) hat ein viel breiteres Anwendungsfeld, da man mit ihr auch thermolabile und grosse Moleküle trennen kann:
z.B.
kleine ungeladene Moleküle
anorganische und organische Ionen Organometallkomplexe
Polymere
grosse (Bio-)Moleküle (z.B. Proteine)
Die Analyten müssen nur ausreichend in der mobilen Phase löslich sein.
Es existieren verschiedene Trennprinzipien, welche Moleküle nach verschiedenen
LC: Trennprinzipien
Trennmethode Trennprinzip
Normalphasen-HPLC Adsorption (und Verteilung) Umkehrphasen-HPLC Verteilung (und Adsorption) Grössenausschlusschromatographie Grössenausschluss
Ionenchromatographie Ionische Wechselwirkung
Affinitätschromatographie Bindungsaffinität (nicht-kovalent) Chirale Chromatographie Enantiomerentrennung durch
Bildung und Trennung von
Diastereomeren
LC: Trennprinzipien
Trennmethode Trennung nach...
Normalphasen-HPLC Polarität
(tR: polare > apolare Analyten)Umkehrphasen-HPLC Polarität
(tR: apolare > polare Analyten)Grössenausschlusschromatographie Molekülgrösse
Ionenchromatographie Ladung und Grösse von Ionen
Polarität…….. Ladungsverschiebung à getrennte Ladungsschwerpunkte à Dipolmoment
Normalphasen- und Umkehrphasen-LC
Normalphasen- und Umkehrphasen-LC
Normalphasen- (NP) und Umkehrphasen(RP)-HPLC machen den Grossteil aller flüssigchromatographischen Trennungen aus. Die RP-HPLC deckt etwa 70%
aller Anwendungen ab.
Methode stationäre Phase mobile Phase Elutionsreihenfolge
NP-HPLC polar apolar apolare vor polaren Analyten
RP-HPLC apolar polar polare vor apolaren Analyten
Normalphasenchromatographie
Stationäre Phase: polar (z.B. Kieselgel, Al2O3) Mobile Phase: apolar (z.B. Hexan, Pentan)
Polare Moleküle adsorbieren stark an die polare stationäre Phase und werden retendiert. Apolare Moleküle halten sich vor allem in der apolaren mobilen Phase auf und werden schnell eluiert.
Geeignet für Moleküle, die in apolaren Lösungsmitteln löslich sind.
Umkehrphasenchromatographie
ODS =
Octadecylsilan (C18 bzw. RP18)
Hydrophobisierung der Kieselgeloberfläche durch Reaktion mit Alkylchlorsilanen
Umkehrphasenchromatographie
Typische Umkehrphasen
Umkehrphasenchromatographie
Stationäre Phase: apolar (z.B. RP18-Kieselgel) Mobile Phase: polar (z.B. Wasser, Methanol,
Acetonitril)
Die Verteilung der Moleküle zwischen chemisch gebundener stationärer und mobiler Phase liegt für apolare Moleküle auf der Seite der stationären Phase, weshalb apolare Moleküle stärker retendiert werden als polare.
Geeignet für Moleküle, die in polaren Lösungsmitteln löslich sind (inkl. Wasser und wässrige Pufferlösungen).
Elutionsreihenfolge und elutrope Reihe
Elutionsreihenfolge
Normalphasenchromatographie: apolare Moleküle eluieren vor polaren Molekülen
n
... ...
R
O
O O
NH2
H
O O
OH
OH O
NH2 O
< < <
< < < ~ <
< <
gesättigte Kohlenwasserstoffe
ungesättigte Kohlenwasserstoffe
aromatische Kohlenwasserstoffe
Ether Ester Amine Aldehyde und Ketone
Alkohole Carbonsäuren Amide
NP-Elutionsreihen- folge nach
aufsteigender Retentionszeit geordnet.
Elutionskraft
Die Elutionskraft bezeichnet die Fähigkeit eines Lösungsmittels, Analytenmoleküle von der stationären in die mobile Phase zu überführen.
Erhöhung der Elutionskraft führt zu kleineren Retentionszeiten.
Erhöhung der Elutionskraft führt zu kleineren Verteilungskonstanten.
Die Elutionskraft eines Lösungsmittels ist dann hoch, wenn seine Polarität ähnlich der der stationären Phase ist.
Analytenmoleküle mit ähnlicher Polarität wie die stationäre Phase adsorbieren stark und brauchen eine mobile Phase mit hoher Elutionskraft, um eluiert zu werden.
Die elutrope Reihe ordnet Lösungsmittel nach aufsteigender Elutionskraft in der Normalphasenchromatographie.
Herbstsemester 2015 ETH Zurich | Dr. Thomas Schmid | Dr. Martin Badertscher | martin.badertscher@org.chem.ethz.ch
Elutrope Reihe
15
Die elutrope Reihe ordnet Lösungsmittel nach aufsteigender Elutionskraft in der Normalphasenchromatographie.
<
Cl Cl
Cl Cl
Cl
O Cl Cl
Cl
Cl Cl HO
N
H3C CN
OH
O O
S H3C H3C
O
O
OH H3C OH
H N
O
H O
H
H O
H +
n-Heptan n-Hexan n-Pentan
Cyclohexan Isooctan Tetrachlorkohlenstoff Toluen
Benzen Chlorbenzen Diethylether Chloroform
Dichlormethan 1-Butanol Pyridin Acetonitril
2-Propanol Ethylacetat Dimethylsulfoxid Aceton
< <
< < < <
< < < <
< < < <
< < < <
< < < <
...
Fortsetzung è
Elutrope Reihe
<
Cl Cl
Cl Cl
Cl
O Cl Cl
Cl
Cl Cl HO
N
H3C CN
OH
O O
S H3C H3C
O
O
OH H3C OH
H N
O
H O
H
H O
H + Ionen
n-Heptan n-Hexan n-Pentan
Cyclohexan Isooctan Tetrachlorkohlenstoff Toluen
Benzen Chlorbenzen Diethylether Chloroform
Dichlormethan 1-Butanol Pyridin Acetonitril
2-Propanol Ethylacetat Dimethylsulfoxid Aceton
Ethanol Methanol Dimethylformamid Wasser wässrige Puffer- lösungen
< <
< < < <
< < < <
< < < <
< < < <
< < < <
...
Gradientenelution: Fliessmittelgradienten
Eluent 1
geringe Elutionskraft
Eluent 2
hohe Elutionskraft
Gradient: Eluent 1 è Eluent 2 geringe è hohe Elutionskraft
Aufbau einer HPLC-Anlage
Aufbau einer HPLC-Anlage
Oft modularer Aufbau mit Modulen zum/
zur...
• Entgasen der Lösungsmittel
• Mischen von Lösungsmittelgradienten
• Pumpen der mobilen Phase
• Probeninjektion
• Trennung der Substanzen (Säule)
• Detektion der getrennten Substanzen
Aufbau einer HPLC-Anlage
Eluentenvorrat
Entgaser Gradientenmischer Pumpe
Injektionsventil mit Probenschleife
HPLC-Injektionsventil
Aufbau einer HPLC-Anlage
Eluentenvorrat
Entgaser Gradientenmischer Pumpe
Injektionsventil mit Probenschleife
Vorsäule
Trennsäule
Detektor
Abfallgefäss Computer
Fortsetzung: LC - Trennprinzipien
Trennmethode Trennprinzip
Normalphasen-HPLC Adsorption (und Verteilung) Umkehrphasen-HPLC Verteilung (und Adsorption) (Dünnschichtchromatographie)
Ionenchromatographie Ionische Wechselwirkung Grössenausschlusschromatographie Grössenausschluss
Affinitätschromatographie Bindungsaffinität (nicht-kovalent) Chirale Chromatographie Enantiomerentrennung durch
Bildung und Trennung von Diastereomeren
Skript S79ff
Dünnschichtchromatographie (DC / TLC)
Stationäre Phasen:
Meist Normalphasen (z.B. Kieselgel) oder Umkehrphasen (z.B. C18) immobilisiert auf Trägermaterialien (z.B. Aluminiumfolie, Kunststofffolie oder Glasplatte)
Mobile Phasen (Laufmittel):
Lösungsmittel wie in der NP-HPLC und RP-HPLC
Räumliche Trennung der Analyten auf der DC-Platte Analyten eluieren hier nicht von der stationären Phase
Dünnschichtchromatographie (DC / TLC)
Durchführung
Auftragen der Proben
(meist mit dünnen Kapillaren)
Entwicklung
Dünnschichtchromatographie (DC / TLC)
R
F= s
xs
fDetektion:
• Visuell
nur bei VIS-Absorbern (Farbstoffe)
• Fluoreszenzdetektion
Anregung mittels UV-Lampe (254 oder 366 nm)
Fluoreszierende Analyten è Autofluoreszenz UV-Absorber è Schwächung der Fluoreszenz
eines Indikators in der Platte
• Chemische Anfärbemethoden
z.B. H2SO4 + Erhitzen è Schwarze, verkohlte Analytflecken
z.B. KMnO4 + Erhitzen è Flecken bei
oxidierbaren Analyten
Auswertung:
Verzögerungsfaktor oder RF-Wert:
vgl. Retentionszeit LC bzw. GC !
Dünnschichtchromatographie (DC / TLC)
Beispiel:
Test verdächtiger Pflanzenproben auf Tetrahydrocannabinol (THC)
Standard
LC: Trennprinzipien
Trennmethode Trennprinzip
Normalphasen-HPLC Adsorption (und Verteilung) Umkehrphasen-HPLC Verteilung (und Adsorption) (Dünnschichtchromatographie)
Ionenchromatographie Ionische Wechselwirkung
Grössenausschlusschromatographie Grössenausschluss
Affinitätschromatographie Bindungsaffinität (nicht-kovalent) Chirale Chromatographie Enantiomerentrennung durch
Bildung und Trennung von
Diastereomeren
Ionenchromatographie (IC)
Ionenaustauschchromatographie
(ion exchange chromatography = IEC)
Ionenchromatographie (IC)
UV: 190 bis 400 nm VIS: 400 (violett) bis
800 nm (rot)
+ +
+ + +
+ +
+
+ + +
+
+ + + + +
+ - -
- - -
- -
-
- - - - - -
- - Typische Anwendung: Trennung kleiner anorganischer Ionen
Stationäre Phase: Ionenaustauscher
(organisches Polymer mit geladenen Ankergruppen)
Kationentrennung: Kationenaustauscher Anionentrennung: Anionenaustauscher
Mobile Phase: Wässrige Salzlösung oder verd. Säure Detektor: oft Leitfähigkeitsdetektor
(aber auch alle anderen LC-Detektoren im Prinzip möglich)
Ionenchromatographie (IC)
UV: 190 bis 400 nm VIS: 400 (violett) bis
800 nm (rot)
Funktionelle Gruppen Eigenschaften
Kationenaustauscher
(negativ geladen) –COOH, –OPO3H2 schwach sauer
–SO3H stark sauer
Anionenaustauscher
(positiv geladen) Primäre Amine –NH2 bzw. –NH3+ OH– schwach basisch Quarternäre Ammoniumsalze –NR3+ OH– stark basisch
Ionenchromatographie (IC)
Harz–SO
3-Eluent
++ Analyt
+H a r z – S O
3-Analyt
++ Eluent
+Harz–NR3+ Eluent- + Analyt- H a r z – N R3+ Analyt- + Eluent- Mobile Phase:
Kationentrennung: verdünnte Säuren (Eluent+ = H+)
Anionentrennung: z.B. NaHCO3-Lösung (Eluent – = HCO3–)
Prinzip: Gleichgewicht zwischen Analyt und Eluent. Menge und Stärke von Eluent entscheidet dann über Zeitpunkt der Elution!
Kationentrennung:
Anionentrennung:
Ionenchromatographie (IC)
Trennung gemäss: Bindungsstärke der Ionen an den Ionenaustauscher (Ladung, Grösse, Hydrathülle, Polarisierbarkeit)
Nicht immer leicht vorhersagbar, aber allgemein gilt:
Stärker geladene und kleine Ionen binden stärker.
Typische Elutionsreihenfolge (nach aufsteigender Retentionszeit geordnet):
Kationentrennung
Li+ < H+ < Na+ < NH4+ < K+ < Rb+ < Cs+ < Mg2+ < Zn2+ < Ca2+ <Ba2+
Anionentrennung
Fluorid F- < Hydroxid OH- < Acetat CH3COO- < Chlorid Cl- < Nitrit NO2- < Bromid Br-
Ionenchromatographie (IC)
Beispiele
Anionen
Kationen
Ionenchromatographie (IC)
Detektion:
oft Leitfähigkeitsdetektor
universell, da alle Ionen die Leitfähigkeit beeinflussen/ändern
(im Prinzip kann man aber auch alle anderen LC-Detektoren einsetzen) Problem: hohe Grundleitfähigkeit des Eluenten
è Einsatz von Suppressorsäulen
= entfernen von „Störionen“ vor dem Detektor
Trennsäule Suppressorsäule
Kationenanalyse Kationenaustauscher Anionenaustauscher Anionenanalyse Anionenaustauscher Kationenaustauscher
Ionenchromatographie (IC)
Prinzip der Suppressorsäulen
Anionentrennung (Beispiel: NaHCO3-Eluent, Analyten: NaCl und NaBr, Trennung von Cl– und Br–)
Kationentrennung (Beispiel: HCl-Eluent, Analyten: NaBr und KBr, Trennung von Na+ und K+) Harz–SO3H + Na+ + HCO3- Harz–SO3Na + H2CO3
H a r z – S O3H + Na+ + Cl- Harz–SO3Na + H+ + Cl- H a r z – S O3H + Na+ + Br- Harz–SO3Na + H+ + Br-
Harz–NR3OH + H+ + Cl- Harz–NR3Cl + H2O
H a r z – N R3OH + Na+ + Br- Harz–NR3Br + Na+ + OH- H a r z – N R3OH + K+ + Br- Harz–NR3Br + K+ + OH- Eluent:
Analyt 1:
Analyt 2:
Eluent:
Analyt 1:
Analyt 2:
LC: Trennprinzipien
Trennmethode Trennprinzip
Normalphasen-HPLC Adsorption (und Verteilung) Umkehrphasen-HPLC Verteilung (und Adsorption) (Dünnschichtchromatographie)
Ionenchromatographie Ionische Wechselwirkung Grössenausschlusschromatographie Grössenausschluss
Affinitätschromatographie Bindungsaffinität (nicht-kovalent) Chirale Chromatographie Enantiomerentrennung durch
Bildung und Trennung von
Diastereomeren
Grössenausschlusschromatographie (SEC)
UV: 190 bis 400 nm VIS: 400 (violett) bis
800 nm (rot)
Trennung von Molekülen nach ihrer Grösse
Stationäre Phase: poröse Materialien mit definierter Porengrösse (z.B. poröse Polymer– oder Kieselgelpartikel)
Mobile Phase: Lösungsmittel ähnlicher Polarität wie stationäre Phase (Nur Trennung nach Grösse, kein Einfluss der Polarität)
Unterteilung von SEC (size exclusion chromatography):
Gelpermeationschromatographie (GPC): für unpolare, hydrophobe Analyten
(apolare stationäre Phase und apolares Lösungsmittel)
Gelfiltration: für polare, wasserlösliche Analyten (polare stationäre Phase, polares
Grössenausschlusschromatographie (SEC)
Kleine Moleküle können in Poren eindringen und werden zurückgehalten.
Elutionsreihenfolge: grosse vor kleinen Molekülen
Zu grosse Moleküle: Ausschlussgrenze
Keine Diffusion in die Poren Keine Retention
Zu kleine Moleküle: Permeationsgrenze
Grössenausschlusschromatographie (SEC)
Molekülgrösse (logarithmische Achse)
Retentionsvolumen VR
V’: Volumenstrom (ml/min)
V0: freies Lösungsmittelvolumen Vi: Porenvolumen
KC: Verteilungskonstante
Alle Analyten verlassen zwischen V und V + V die Säule.
Ausschlussgrenze Permeationsgrenze
VR = tR ⋅ ′ V
V
R= V
0+ K
C⋅ V
iGrössenausschlusschromatographie (SEC)
Beispiele:
tR ∝ 1
log Molekulargewicht
( )
Trennung einer homologen Reihe von Fettsäuren CH3(CH2)nCOOH
Trennung des Proteins Ovalbumin
in seine
mono-, di- und tetramere Form
Wann, welche Technik ?
(aus: Zusammenfassung S24)à Worin lösen sich die Analyten?
à Polar/apolar/ionisch?
à Molekulargewicht?
DETEKTOREN
Flüssigchromatographie (LC) Detektoren
Trennsäule
Detektor
1. UV/VIS-Detektor (ultraviolet/visible)
Signal: Extinktion von Eluent + Analyt
Grundlinie: Extinktion des Eluenten (oft automatisch abgezogen)
UV: 190 bis 400 nm
VIS: 400 (violett) bis 800 nm (rot)
UV/VIS-Detektor
d
I
0Probe
I
Lichtintensität
Abstand
Li ch tin te nsi tä t
A = lg I
0I = ε λ ( ) c d
I = I
010
−ε λ( )c dI = I
0e
−µdLambert-Beersches Gesetz E
E .... Extinktion
ε .... Extinktionskoeffizient c .... Konzentration
d .... Schichtdicke
• Hohe Schichtdicke der Messzelle für eine empfindliche Detektion
UV/VIS-Detektor
d
I
0Probe
I
Lichtintensität
Abstand
Li ch tin te nsi tä t
• Hohe Schichtdicke der Messzelle für eine empfindliche Detektion
Varianten des UV/VIS-Detektor
• Festwellenlängengeräte
(z.B. Hg-Dampflampe mit λ = 254 nm)
• Geräte mit variabler Wellenlängeneinstellung
• Dioden array detektoren (DAD)
UV/VIS-Detektor
mit variabler Wellenlängeneinstellung
Lichtquellen: Deuteriumlampe (λ = 190-370 nm) und/oder Wolfram-Halogenlampe (λ = 370-800 nm)
UV/VIS-Detektor
Diodenarraydetektor (DAD)
Polychromatische Anregung (Deuteriumlampe und/oder Wolfram-Halogenlampe)
UV/VIS-Detektor
Der UV/VIS-Detektor erfasst nur Analyten, die ausreichend UV-Strahlung bzw.
sichtbares Licht (VIS) absorbieren.
Bei kleinen Wellenlängen um 200 nm absorbieren viele Substanzen, meist aber auch der Eluent. Das Absorbptionsmaximum des Analyten soll längerwellig als die Eluentabsorption sein.
UV/VIS-aktiv:
• (polyzyklische) Aromaten, konjugierte Doppelbindungssysteme
• Doppel- und Mehrfachbindungen
• Carbonylgruppen C=O
• –Br, –I
R R R
... ...
2. Brechungsindexdetektor
(refractive index detector = RID)
Signal: Brechungsindex-Änderung im Vergleich zum Eluenten Prinzip: Durchflussrefraktometer
Messung der Änderung von Brechungswinkeln
- Vielseitig, da praktisch jeder Analyt den Brechungsindex ändert, aber unspezifisch
- Empfindlichkeit bei vielen Analyten um 2–3 Grössenordnungen schlechter als bei UV/VIS- Detektion. Nicht kompatibel mit Gradientenelution.
Verdampfungs-Lichtstreudetektor
(evaporative light scattering detector = ELSD)
Signal: Intensität des an festen
Analytpartikeln gestreuten Lichts
Prinzip: Eluent + Analyt werden fein vernebelt.
Lösungsmittel verdampft
Das an den festen Analytpartikeln gestreute Laserlicht wird von einem Photodetektor erfasst
Universeller Detektor
Siedepunkt Eluent < Siedepunkt Analyten Kompatibel mit Gradientenelution
Inkompatibel mit salzhaltigen Eluenten
Fluoreszenz-Detektor
I
f∝ I
0⋅ Φ ⋅ ε λ ( Anregung) ⋅ c ⋅ d
I
f.... Fluoreszenzintensität Φ ... Quantenausbeute ε .... Extinktionskoeffizient c .... Konzentration
d .... Schichtdicke
Im Gegensatz zu UV/VIS:
Signal(Photodiode) = 0 bei c = 0
λ
Emission≥ λ
Anregung(Rotverschiebung)
Fluoreszenz-Detektor
Signal: Fluoreszenzintensität
Prinzip: Anregung mit einer definierten Wellenlänge (Lichtfilter 1)
Detektion meist im 90°- Winkel der rot verschobenen
(Lichtfilter 2)
Fluoreszenzstrahlung
Sehr empfindlich
(Faktor 100–1000 besser als UV/VIS)
Nicht universell – abhängig von der chemischen Natur der Analyten
3.Massendetektoren
Um Analyten mit Massenspektrometern zu detektieren, muss man die Analytenmoleküle vorher ionisieren! = IONENQUELLE
ESI = Electrospray ionization EI = Electron impact ionization CI = Chemical Ionisation
ESI produziert
„Pseudo- Molekülionen“
[M+H]+
• Weiches Ionisationsverfahren, das unfragmentierte Pseudomolekülionen erzeugt
• Fragmentierungen zur Strukturaufklärung in Massenspektrometern mit Kollisions- zelle möglich (z.B. Triple-Quadrupol-MS oder Quadrupol-TOF-MS)
• Massenselektive Detektion
(sogar koeluierende Analyten werden getrennt detektiert)
• Stabil-isotopenmarkierte Verbindungen als interner Standard möglich
LC-ESI-MS
(ESI = electrospray ionization)
Ausgang der Trennsäule
LC-APCI-MS
(APCI = atmospheric pressure chemical ionization)
• Weiches Ionisationsverfahren, das unfragmentierte Pseudomolekülionen erzeugt
• Fragmentierungen zur Strukturaufklärung in Massenspektrometern mit Kollisions- zelle möglich (z.B. Triple-Quadrupol-MS oder Quadrupol-TOF-MS)
• Massenselektive Detektion
(sogar koeluierende Analyten werden getrennt detektiert)
• Stabil-isotopenmarkierte Verbindungen als interner Standard möglich Ausgang der
Trennsäule
Vergleich: LC-Detektoren
(HPLC oder LC) Detektor Empfindlichkeit Linearbereich AnalytenUV/VIS + +++ UV- und VIS-Absorber
RID – – + universeller Detektor
ELSD o ++ universeller Detektor
Fluoreszenz +++ +++ Fluorophore
Elektrochemisch ++ / +++ ++ reduzier- und oxidierbare Analyten
MS + / +++ + / ++ universeller Detektor
+ massenselektive Detektion + Massenspektren zur
Derivatisierung
Derivatisierung: Wenn Analyten nicht oder mit ungenügender Empfindlichkeit durch einen bestimmten Detektor erfasst werden können.
Umsetzung z.B. mit Fluorophoren oder starken UV-Absorbern
N H3C CH3
S
O O
Cl
H2N R
+ - HCl
H3C N CH3
S
O O
HN R
Fluoreszenz
z.B. primäre Amine
5-(N,N- Dimethylamino)-
naphthalin- 1-sulfonylchlorid
Blau-blaugrün fluoreszierende
Sulfonamide
NO2 NO2
NH NH2
R1 R2 O +
- H2O
NO2
NO2
NH N
R2 R1
UV/VIS
z.B. Aldehyde und Ketone
2,4-Dinitrophenyl-
hydrazin DNP-Hydrazone
Beispiele:
HPLC-Trennungen
Anwendungsbeispiele HPLC
Trennung von Pestiziden Säule: C18 (RP)
Eluenten: Wasser – Acetonitril 55%:45%
Flussrate: 1 mL/min Detektor UV λ = 225 nm
1. Benfuresate 2. Dymron 3. Iprodione 4. Pyrazoxyfen 5. Tebufenozide
6. Iprodione Metabolite
O
CH3 H3C
O S O
O H3C
NH O N Cl
Anwendungsbeispiele HPLC
t
Trennung von polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen (PAHs)
Säule: C18 (RP)
Eluenten: (A) Wasser (B) Acetonitril Gradient:
0–10 min 48% A, 52% B 16 min 20% A, 80% B 21 min 0% A, 100% B 28 min 0% A, 100% B 30 min 48% A, 52% B 30 min stop
Flussrate: 1 ml/min (Minuten)
Anwendungsbeispiele HPLC
HPLC-Trennung von
Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (Antidepressiva)
Stationäre Phase: Cyanopropyl-Kieselgel Mobile Phase: Wasser (Phosphatpuffer,
pH 7) – Acetonitril 40%:60%
Flussrate: 1 ml/min
Detektor: UV, λ = 230 nm
Uracil
Verunreinigung
Fluvoxamin
Sertralin
Fluoxetin
NH NH O
O
CF3
N O
H2N O
HN H3C
H
H Cl
Cl
CF3 H O
N
Vergleich: LC-Detektoren
(HPLC oder LC)Detektor Empfindlichkeit Analyten
UV/VIS + UV- und VIS-Absorber
Fluoreszenz +++ Fluorophore
MS + / +++ universeller Detektor
massenselektive Detektion
MSn (Fragmentierung) zur Strukturaufklärung
Fluorescein
FITC fluorescin- Iso thiocyanate
Emission bei höherer Wellenlänge!
Derivatisierung: Markieren von Analyten mit UV- oder fluoreszenzaktiven Molekülen:
UV Detektor … Detektoren sind selektiv
HPLC-Analyse von Olivenölproben. UV-Detektion bei zwei Wellenlängen.
UV und RI Detektor
Untersuchung einer Bierprobe Kombination von 2 Detektoren
(1) Brechungsindexdetektor (RI):
universell: erfasst alle Analyten
(2) UV/VIS-Detektor (280 nm):
für einige Analyten empfindlicher als RI
Peak 9: 5-Hydroxymethylfurfural
Massendetektoren
Um Analyten mit Massenspektrometern analysieren zu können, muss man diese vorher ionisieren = IONENQUELLE
ESI = Electrospray ionization EI = Electron impakt ionization CI = Chemical Ionization
Massendetektoren „2 Spuren“
Trennung von Metaboliten aus tierischen Zellen
(CHO)
Säule: Porous Graphitized Carbon (PGC)
Eluenten: Wasser / Acetonitril
Flussrate: 5 uL/min
Detektor ESI-MS 1. ATP (506) 2. ADP (426) 3. AMP (346)
All (M-H)-
"Chromatogram"
TIC = total ion current
Massenspur
1
2 3
1 2
3
Massendetektoren „Analyten getrennt betrachtbar“
Trennung von Metaboliten aus tierischen Zellen
(CHO)
Säule: PGC Eluenten: Wasser / Acetonitril
Flussrate: 5 µl/min
Detektor ESI-MS 1. ATP (506) 2. ADP (426) 3. AMP (346)
All (M-H)-
Chromatogram
TIC = total ion current
1 2 3
1
2
3
SIM = single ion monitoring m/z = 506
m/z = 426
m/z = 346
Anwendungsbeispiele HPLC
HPLC-MS-Trennung von Triglyceriden
A) Gesamtionenstrom
(total ion current = TIC)
B) Single ion monitoring = SIM
Masse 1
Masse 2
Masse 3
Masse 4
TIC
Anwendungsbeispiele HPLC
Analyse der Probe ohne vorhergehende Trenntechnik oft auch bei MS nicht möglich.
Chromatographie trotz Massenselektiven Detektor meist notwendig/sinnvoll
à Zu viele Analyten mit den gleichen oder ähnlichen Massen (isobare Analyten)
à Schlechte Ionisierung durch Hintergrundsubstanzen der Probe (Salze, kleine polare Analyten....)
Hunderte Analyten in einem kleinem Massenbereich
Identifizierung nicht mehr möglich
Anwendungsbeispiele HPLC
m/z = 342.2 m/z = 400.1 m/z = 404.0 m/z = 384.1 m/z = 331.0 m/z = 332.1 m/z = 706.4 m/z = 657.4
HPLC-ESI-MS-Trennung von Mykotoxinen (Giftstoffe aus Schimmelpilzen)
Säule: C18 (RP)
Eluent: Wasser (+ NH OAc)
Aflatoxin B1