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Factsheet zur Studie „Was Strom wirklich kostet“

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Academic year: 2022

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Factsheet zur Studie „Was Strom wirklich kostet“

1. Konventionelle-Energien-Umlage

Die konventionellen Energieträger verursachen in den Jahren 2014 und 2015 insgesamt Zusatzkosten in Höhe von jeweils 40 Milliarden Euro. Das ist doppelt so viel wie im EEG-System an Differenzkosten für Erneuerbare auf die Verbraucher umgelegt wird.

Der Großteil der Kosten für Kohle und Atom wird nicht transparent über den Strompreis ausgewiesen. Diese „versteckten Kosten“ gehen zu Lasten des Staatshaushalts – und damit zu Lasten jedes einzelnen Steuerzahlers. Mit der EEG-Umlage hingegen werden die Förderkosten der erneuerbaren Energien transparent und direkt an die Verbraucher weitergegeben. 2015 beträgt diese Umlage für Privathaushalte und andere Verbraucher ohne Vergünstigungen 6,17 Cent je Kilowattstunde.

Würde man die Belastungen des Staatshaushalts und die externen Kosten durch die konventionellen Energieträger nach EEG-Methode auf die Verbraucher umlegen, so würde sich diese Konventionelle-Energien-Umlage im Jahr 2014 rund 10,6 Cent pro

Kilowattstunde belaufen.

Und: Während die EEG-Umlage im Jahr 2015 pro Kilowattstunde sinkt, würde eine Konventionelle-Energien-Umlage voraussichtlich weiter steigen. Mit durchschnittlich 11,0 Cent wäre sie fast doppelt so hoch wie die für 2015 geltende EEG-Umlage von 6,17 Cent pro Kilowattstunde.

2. Staatliche Förderungen im Strombereich im Zeitraum 1970-2014

Die konventionellen Energieträger Atomenergie, Stein- und Braunkohle profitieren seit Jahrzehnten in erheblichem Umfang von staatlichen Förderungen in Form von

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Finanzhilfen, Steuervergünstigungen und weiteren finanziell begünstigenden Rahmenbedingungen (Atomrückstellungen, Förderwert des Emissionshandels, EEG).

Die Fördersummen für die einzelnen Energieträger (Anteil Stromerzeugung) belaufen sich im Zeitraum 1970 bis 2014 auf folgende Werte (real):

Atomenergie 190 Mrd. Euro Steinkohle 186 Mrd. Euro Erneuerbare* 85 Mrd. Euro Braunkohle 69 Mrd. Euro

*) Erneuerbare Energien profitieren erst seit Mitte der 90er Jahre von nennenswerten Förderungen.

Dies zeigt, dass die Förderung der konventionellen Energien zusammen mehr als fünfmal so hoch ausfällt wie die Förderung der Erneuerbaren.

2. Gesamtgesellschaftliche Kosten der Stromerzeugung

Die fossilen und atomaren Energieträger verursachen hohe Folgekosten durch Umwelt- und Klimaschäden sowie durch die mit der Atomenergie verbundenen Risiken. Diese

„externen“ Kosten – für Luft- und Klimaschäden oder für das Risiko nuklearer Unfälle – werden den Betreibern der jeweiligen Kraftwerke nur zu geringen Anteilen in Rechnung gestellt.

Kohle und Atomenergie verursachen zudem kaum bezifferbare Folgekosten, die auch nach Abschaltung der Kraftwerke fällig werden – als solche „Ewigkeitskosten“ gelten etwa Endlager für radioaktive Abfälle oder die Grubenwasserhaltung in ehemaligen Steinkohlebergbaugebieten.

Die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung im direkten Vergleich Wasser 8,5 Cent pro Kilowattstunde

Wind 9,2 Cent pro Kilowattstunde

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Atomenergie 14,3 bis 37,1** Cent pro Kilowattstunde Steinkohle 14,4 Cent pro Kilowattstunde

Braunkohle 14,9 Cent pro Kilowattstunde

**) oberer Wert der Bandbreite bei Betrachtung der externen Kosten der Atomenergie

3. Vollkosten neuer Anlagen 2014

Der Kostenvorteil der Erneuerbaren wird noch deutlicher, wenn man die so genannten

„Vollkosten“ neuer Anlagen miteinander vergleicht, die auch die Investitionskosten beinhalten.

Die Vollkosten belaufen sich 2014 für die jeweiligen Energieträger auf:

Wasser 4,7 bis 19,3 Cent pro Kilowattstunde Wind 5,1 bis 8,7 Cent pro Kilowattstunde Photovoltaik 10,4 bis 17,1 Cent pro Kilowattstunde Braunkohle 12,6 bis 14,1 Cent pro Kilowattstunde Steinkohle 14,7 bis 16,7 Cent pro Kilowattstunde Atomenergie 18,5 bis 49,8 Cent pro Kilowattstunde

Hier zeigt sich, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen durch Lernkurven- und Skaleneffekte in den letzten Jahren immer kostengünstiger geworden ist, während sich neue konventionelle Kraftwerke kaum noch am Markt refinanzieren können.

Quelle für alle Zahlen: Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Januar 2015

Pressekontakt Christoph Rasch

Politik und Kommunikation Greenpeace Energy eG Telefon 040 / 808 110 – 658

christoph.rasch@greenpeace-energy.de www.greenpeace-energy.de

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