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Vorschlag für ein Hausgebet am Montag der 19. Woche im Jahreskreis 09. August 2021: Heilige Theresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein)

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Academic year: 2022

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mit dem Verrat durch Denunzianten. Lähmende Angst schleicht sich ein.

Corrie, eine seiner Töchter, erinnert sich später, wie er eines Abends die Bibel aufschlug und feierlich mit zitternder Stimme den Text aus dem 8.

Kapitel des Römerbriefes vorlas, der beginnt mit der Frage: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?“ Dieses Schriftwort wird für Corrie zu einem Machtwort gegen die lähmende Angst. Denn wie Edith und Rosa Stein wird auch sie mit ihrer Schwester Betsie ins Konzentrationslager deportiert. Und wie Edith Stein in Auschwitz, so wurde Corrie ten Boom in Ravensbrück als „Engel im Todeslager“ bezeichnet. Im Gegensatz zu ihrer Schwester überlebt sie die schreckliche Zeit im KZ. Nach ihrer Befreiung gründet sie sofort nach dem Krieg ein Rehabilitationszentrum für Opfer der national-sozialistischen Gewaltherrschaft und setzt sich für die Versöhnung von Opfern und Tätern ein. Bei einem Gottesdienst in München begegnet sie einem ehemaligen Aufseher aus dem KZ und sie sieht all die schrecklichen Bilder wieder, die sie zu vergessen suchte, jene schrecklichen Bilder aus Ravensbrück. Und dieser Mann streckte ihr die Hand entgegen.

Wie in Trance betete Corrie leise: Herr Jesus‚vergib mir und hilf mir zu vergeben, gib mir deine Vergebung! Und dann, als sie seine Hand ergriff, passierte etwas Unglaubliches. Sie schreibt: Von meiner Schulter durch meinen Arm und meine Hände schien ein Strom von mir zu fließen, während in meinem Herzen eine Liebe für diesen Fremden entsprang, die mich fast überwältigte. Und so habe ich entdeckt, dass es nicht von meiner Vergebung und Güte abhängt, ob diese Welt geheilt wird, sondern von seiner! „Nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi“. Dieser Satz des Römerbriefs ist so zu einem Machtwort vergebender Liebe für Corrie ten Boom geworden, das ihr half, die tiefen Wunden des Hasses aus der Kraft der Liebe Christi zu überwinden. Heute am Gedenktag der heiligen Edith Stein dürfen wir dankbar sein für die vielen Zeugen, die sich von solchen Machtworten haben inspirieren haben lassen und die sich wie Paulus ganz für Christus und das Kommen des Reiches Gottes eingesetzt haben – über die Konfessions- grenzen hinweg. So wie Edith und Rosa Stein, so wie Corrie und Betsie ten Boom.

Segen: Gott des Himmels,

segne das Leben der Menschen vergangener Zeiten, segne ihre Worte und Taten,

segne ihre Gräber und schenke uns dein Heil.

Das gewähre uns, dreieiniger Gott: Vater...

Vorschlag für ein Hausgebet am Montag der 19. Woche im Jahreskreis – 09. August 2021: Heilige Theresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein) Eingangslied: GL 439 – Melodie GL 418 Befiehl du deine Wege

1 Erhör, o Gott, mein Flehen, hab auf mein Beten acht. Du sahst von fern mich stehen, ich rief aus dunkler Nacht. Auf eines Felsens Höhe erheb mich gnädiglich. Auf dich ich hoffend sehe: Du lenkst und leitest mich.

2 Mein Bitten hast erhöret, mein Gott, in Gnaden du. Wer deinen Namen ehret, dem fällt dein Erbe zu. So schenke langes Leben dem, der sich dir geweiht; wollst Jahr um Jahr ihm geben, ihn segnen allezeit.

3 Du bist gleich einem Turme, den nie der Feind bezwang. Ich weiche keinem Sturme, bei dir ist mir nicht bang. In deinem Zelt bewahren willst du mich immerdar. Mich hütet vor Gefahren Dein schirmend Flügelpaar.

4 Vor Gottes Angesichte steh er in Ewigkeit. Es wird ja nie zunichte des Herrn Barmherzigkeit. So will dein Lied ich singen, wie ich es dir versprach,

´mein Lobesopfer bringen von neuem Tag um Tag.

Eröffnung: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen.

Einführung: Die Textfassung von Psalm 61, die wir soeben gesungen haben, stammt von Edith Stein. Sie wurde am 12. Oktober 1891 als Kind jüdischer Eltern in Breslau geboren. Sie studierte als eine der ersten Frauen von 1916-1918 in Freiburg Philosophie. Nach langer Suche fand sie den verlorenen Gottesglauben wieder. Sie wandte sich der katholischen Kirche zu und wurde am 1. Januar 1922 in Bad Bergzabern in der katholischen Kirche getauft. Fortan verstand sie ihre wissenschaftliche Arbeit und ihren Dienst als Lehrerin als Dienst an Gott.

1933 trat sie in Köln in den Orden der Karmelitinnen ein und erhielt den Namen Teresia Benedicta vom Kreuz. Wegen der einsetzenden Judenverfolgung verließ sie Deutschland und fand am Silvestertag 1938 Aufnahme im Karmel von Echt in den Niederlanden. Am 2. August 1942 wurde sie dort von Nationalsozialisten verhaftet und als Mitglied der jüdischen Rasse ins Vernichtungslager Auschwitz - Birkenau verschleppt.

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Dort traf Edith Stein am 8. oder 9. August ein und dort wurde gleich nach ihrer Ankunft zusammen mit ihrer Schwester Rosa mit Giftgas ermordet. Sie steht für das Leid unzähliger Menschen, die bis heute Opfer totalitärer Regime geworden sind. Für sie alle beten wir in besonderer Weise.

Gebet: Du Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, du hast die heilige Märtyrin Edith Stein zur Erkenntnis deines gekreuzigten Sohnes geführt und in seine Nachfolge bis zum Tod gerufen. Auf ihre Fürsprache lass alle Menschen im Gekreuzigten den Erlöser erkennen und durch ihn zur Schau deiner Herrlichkeit gelangen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in Ewigkeit. Amen.

Lesung vom Gedenktag: Ester 4, 17k-m.r-t

Die Königin Ester wurde von Todesangst ergriffen und suchte Zuflucht beim Herrn. Sie legte ihre prächtigen Gewänder ab und zog die Kleider der Notzeit und Trauer an. Statt der kostbaren Salben tat sie Asche und Staub auf ihr Haupt, vernachlässigte ihren Körper, und wo sie sonst ihren prunkvollen Schmuck trug, hingen jetzt ihre Haare in Strähnen herab. Und sie betete zum Herrn, dem Gott Israels:

Herr, unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar vor mir. Von Kindheit an habe ich in meiner Familie und meinem Stamm gehört, dass du, Herr, Israel aus allen Völkern erwählt hast; du hast dir unsere Väter aus allen ihren Vorfahren als deinen ewigen Erbbesitz ausgesucht und hast an ihnen gehandelt, wie du es versprochen hattest. Denk an uns, Herr! Offenbare dich in der Zeit unserer Not und gib mir Mut, König der Götter und Herrscher über alle Mächte! Leg mir in Gegenwart des Löwen die passenden Worte in den Mund und stimme sein Herz um, damit er unseren Feind hasst und ihn und seine Gesinnungsgenossen vernichtet. Uns aber rette mit deiner Hand!

Hilf mir, denn ich bin allein und habe niemand außer dir, o Herr!

Lied: Text: Peter Gerloff – Melodie: alte jüdische Volksweise

Wisst ihr von E- dith Stein? Ihr Le - ben er- zählt vom Kreuz.

Zei- chen des Glau- bens setz- te sie in ei – nem Meer des Leids.

Sie fol - gte Je - su Ruf, trug auf - recht den Da- vids - stern,

stand mit- ten im Ver - nich- tungs- graun treu bei dem Volk des Herrn.

2 Abrahams Tochter du, aus gläubigem Elternhaus, von deiner Heimat zogst du einst ohne den Glauben aus. Wahrheit hast du ersehnt, untrüglich und sonnenhell, fandest im Kreuz dich selbst und Gott und fandest Israel.

3 Mutige Edith Stein, sei mit uns in dieser Zeit, segne das Volk, dem du entstammst; segne die Christenheit. Konnte durch Wahn und Furcht die schreckliche Schuld geschehn, hilf uns, berührt von deinem Geist, Wege des Lebens gehn.

Impuls zum Gedenktag: Es geschieht im Sommer 1942 in Holland. Die katholischen Bischöfe der Niederlande protestieren in einem Hirtenbrief scharf gegen die Deportation jüdischer Mitbürger in die Konzentrations- lager durch die nationalsozialistische Besatzung. Die Machthaber rächen sich und verfügen auch die Vernichtung der Juden katholischen Glaubens.

Unter ihnen Edith Stein, die aus dem Karmel Echt abgeholt und zusammen mit ihrer Schwester Rosa in der Gaskammer von Auschwitz ermordet wird.

Beim Verlassen ihres Klosters fasst sie Rosa an der Hand und sagt zu ihr

„Komm, wir gehen für unser Volk!“ Edith Stein vergleicht sich in einem ihrer letzten Briefe mit der jüdischen Königin Ester, die in größter Bedrängnis betet: „Herr, offenbare dich in der Zeit unsrer Not!“ (Est 4,17), und schreibt von sich selbst: „Ich bin eine sehr arme und ohnmächtige Ester, aber der König, der mich erwählt hat, ist unendlich groß und barmherzig!“

Gegen die schreckliche Angst vor der Vernichtung im Konzentrationslager setzt sie ein Machtwort des eigenen Vertrauens. Zwei Jahre später. - Die Uhrmacher-Familie ten Boom in Haarlem versteckt Juden. Die Familienmit- glieder leben als überzeugte reformierte Christen. Vater ten Boom rechnet

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dies auch schon viele tun, durch ihre Mitarbeit oder Unterstützung in Ein- richtungen, Beratungsstellen oder ähnliches, durch materielle Gaben sowie im Gebet.

Zugleich dürfen wir uns immer wieder neu gegenseitig ermutigen darin, dieses Engagement weiter zu tun und weiterzugeben. Durch unser aktives Mittun durch das Handeln wie durch unser Wort und unsere innere Einstellung können wir – als Christen und unter dem Schutz des Heiligen Laurentius – hier bei uns einsetzen für die wirklichen Schätze des Lebens, die in einem jeden stecken. In der Nachfolge Jesu wurde der heilige Laurentius zum Weizenkorn, das in die Erde fällt und reiche Frucht bringt.

Möge Gott auch uns zu einer Gabe machen, die ihm wohlgefällt und der Welt zum Segen wird. Amen.

Lied: GL 210, 1 + 2 + 4

1 Das Weizenkorn muss sterben, / sonst bleibt es ja allein; / der eine lebt vom andern, / für sich kann keiner sein. / Geheimnis des Glaubens: Im Tod ist das Leben.

2 So gab der Herr sein Leben, / verschenkte sich wie Brot. / Wer dieses Brot genommen, verkündet seinen Tod. Geheimnis des Glaubens: Im Tod ist das Leben.

4 Als Brot für viele Menschen / hat uns der Herr erwählt; / wir leben füreinander, / und nur die Liebe zählt. Geheimnis des Glaubens: Im Tod ist das Leben.

Gott, segne uns mit deinen reichen Gaben.

Segne und gib Entfaltung dem, was du in uns angelegt hast.

Führe uns nach dem Gesetz des Weizenkorns durch Dunkel und Tod in das ersehnte Leben der Fülle bei dir.

Amen.

Vorschlag für ein Hausgebet am Dienstag der 19. Woche im Jahreskreis - 10. August 2021: Fest des Heiligen Laurentius

Lied zu Beginn: Melodie von GL 409 Singt dem Herrn ein neues Lied

1 Diakon Laurentius, Hoffnungsbild und Segen, stark durch Klugheit und Entschluss, treu auf Jesu Wegen: Gott hat sich ein Haus gebaut und es Menschen anvertraut – hilf, dass wir es pflegen!

2 Kostbar ist der Tempelschatz über Maß und Zählen. Nicht in Truhen hat er Platz; niemand kann ihn stehlen. Arme, Kranke, Greis und Kind, alle, die bedürftig sind – sie sind die Juwelen.

3 Diesen Schatz hast du bewacht, nur vom Geist gerüstet, und die blinde Gier der Macht hast du überlistet. Zeuge auf dem Feuerrost, schenk uns Glauben, Mut und Trost, wenn der Tod sich brüstet.

4 Mach Humor und Weisheit groß, wandle Trauermienen; mach die Herzen schattenlos, ganz von Gott durchschienen! Heiliger Laurentius, Christen- mensch aus einem Guss, gib uns Kraft zum Dienen!

Eröffnung:Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Einführung: Märtyrer sind im christlichen Sinne keine, die im Einsatz für ihren Glauben mit der Waffe in der Hand sterben. Im Christentum gilt als Märtyrer nur, wer wegen eines gewaltlosen Bekenntnisses zu Christus getötet wird, weil er einer ihm feindseligen Gesellschaft unliebsam ist.

Der Diakon Laurentius war ein fähiger Finanzverwalter der römischen Gemeinde um die Mitte des 3. Jahrhunderts. Er verteilte die Mittel der Kirche, die der Staat einkassieren wollte, unter die Armen.

Sie waren für ihn der wahre Schatz der Kirche. Laurentius starb einen furchtbaren Foltertod auf dem glühenden Rost. Über seinem Grab erhebt sich die Basilika San Lorenzo - eine der sieben alten Hauptkirchen Roms.

Treten wir mit Laurentius vor unseren Herrn und rufen:

Gebet: Barmherziger Gott, die glühende Liebe zu dir hat dem heiligen Diakon Laurentius die Kraft gegeben, dir und den Armen treu zu dienen und furchtlos für dich zu sterben. Hilf uns, dich zu lieben, wie er dich geliebt hat,

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und den Armen zu dienen, wie er ihnen gedient hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft in Ewigkeit.

Lesung vom Festtag: 2 Korinther 9, 6-10

6 Ich bin davon überzeugt: Wer wenig sät, der wird auch wenig ernten; wer aber viel sät, der wird auch viel ernten. 7 So soll jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er geben will, und zwar freiwillig und nicht aus Pflichtgefühl. Denn Gott liebt den, der fröhlich gibt. 8 Er kann euch so reich beschenken, ja, mit Gutem geradezu überschütten, dass ihr zu jeder Zeit alles habt, was ihr braucht, und mehr als das. So könnt ihr auch noch anderen auf verschiedenste Art und Weise Gutes tun. 9 Schon in der Heiligen Schrift heißt es ja von dem Mann, den Gott reich beschenkt hat: »Großzügig schenkt er den Bedürftigen, was sie brauchen; auf seine Barmherzigkeit kann man immer zählen.« 10 Gott aber, der dem Sämann Saat und Brot schenkt, wird auch euch Saatgut geben. Er wird es wachsen lassen und dafür sorgen, dass das Gute, das ihr tut, Früchte trägt.

Lied: GL 459

1 Selig, seid ihr, wenn ihr Wunden heilt, Trauer und Trost miteinander teilt.

2 Selig seid ihr, wenn ihr Krüge füllt, Hunger und Durst füreinander stillt.

3 Selig seid ihr, wenn ihr Fesseln, sprengt, arglos und gut voneinander denkt.

4 Selig seid ihr, wenn ihr Schuld verzeiht, Stütze und Halt aneinander seid.

Impuls: Beim Stichwort „Schatz“ denken die meisten an Gold, Edelsteine, Münzen, edle Kostbarkeiten, Reichtümer…. Solch ein Bild vom Schatz wird auch Kaiser Valerian vor Augen gehabt haben, als er der Legende nach hörte wie der festgenommene Papst Sixtus seinen treuen Diakon Laurentius zugerufen hat: „In deine Hände lege ich die Schätze der Kirche.“ Kein Wunder, dass Laurentius auch vor den Kaiser geführt wurde, um diesem die Schätze der Kirche zu übergeben. Den Kaiser lockten die Kirchenschätze, und Laurentius willigt ein.

Doch der Schatz, den Laurentius danach dem gierigen Kaiser präsentiert, besteht weder aus Gold noch aus anderen Edelmetallen. Der Schatz der Kirche – wie ihn Laurentius verstanden hatte – war eben nicht das Geld und die Reichtümer. Er brachte den Schatz, den der Kaiser auf keinen Fall haben wollte: Die Armen und Bedürftigen der Stadt Rom.

Sehr geschickt von diesem heiligen Mann, den Kaiser so auszutricksen. Mit diesem Trick hätte man die Reichtümer retten können und gleichzeitig noch ein großartiges Zeugnis davon gegeben, dass man die Lehre Jesu verstanden hat.

Die Legende – unabhängig davon, welcher Teil genau so passiert ist und welcher sich hinzu entwickelt hat – berichtet jedoch, dass Laurentius zudem die „scheinbaren Reichtümer“ vorher verschenkte. Warum? Weil er es ernst meinte. Der Schatz der Kirche ist nichts Materielles. Weder unser Kirchengebäude, noch das Inventar, nicht das Geld auf dem Konto – sondern die Armen und Bedürftigen. Verrückt und irgendwie auch nicht.

Sondern typisch Jesus. Er dreht mit seiner Hochschätzung der Armen – auf die sich Laurentius beruft, alles um. Ebenso ist es auch mit dem Kreuz. Das Zeichen des Todes wird durch Jesus zum Lebens- und Glaubenssymbol. Das Weizenkorn muss erst in die Erde fallen, um dann Frucht zu bringen – heißt es im Evangelium vom heutigen Festtag. Durch den Tod erst kommt es zu neuem Leben.

Es geht nicht darum, allen Besitz schlecht zu reden – das nicht, aber ihn richtig in das Leben einzuordnen. Nicht der Besitz und das Haben stehen an erster Stelle unseres Glaubens, sondern das Teilen, das Aussäen des Saatguts Jesu. Alles soll Menschen und Gott gleichermaßen dienen. Das, was wir an Besitz und auch an mancherlei „Gold“ haben, soll der Verherrlichung Gottes dienen, nicht dem Prunk.

An vielen Stellen in unserer Gesellschaft fallen Menschen hinten runter und werden als überflüssig oder nicht einsetzbar angesehen und aussortiert. Am Ende des Lebens ist es ähnlich. Wer nichts mehr kann, ist durch eine rein materielle Brille betrachtet nichts mehr wert.

Feiern wir das Fest des heiligen Laurentius, kann uns dieses Fest neu gerade dorthin blicken lassen, wo manches Mal nicht gern hingesehen wird. Wir als Christen sind aufgerufen, die wirklichen Schätze zu suchen, die Menschen.

Jeder Mensch ist Abbild Gottes und darin eben Träger des Schatzes Christi – egal, was er leisten kann oder was er verdient. Als Christen sind wir gerade deshalb aufgerufen, die Initiative zu ergreifen. Ich bin überzeugt davon, dass

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Einladung zum Vaterunser: Alles, was zwei auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie vom himmlischen Vater erhalten. So beten wir voll Vertrauen…

Schlussgebet: Gott des Erbarmens, in unserer Welt und in uns selber liegen Leben und Tod, Wachsen und Zerstörung, Gut und Böse, Liebe und Gewalt oft gefährlich nahe beieinander. Umarme uns mit deinem Geist der Einsicht, damit wir in unseren Abgründen nicht verstrickt bleiben, sondern deine heilende Gegenwart spüren und annehmen können. Amen.

Segensbitte:

Gott,

segne uns mit Menschen, die uns den Weg weisen.

Gott,

segne uns mit Menschen, die uns die Augen für Fehler öffnen.

Gott,

segne uns mit Menschen, die uns vom Bösen zurückhalten.

Gott,

segne uns mit Menschen, die uns deine Liebe zeigen.

Amen.

Vorschlag für ein Hausgebet am Mittwoch der 19. Woche im Jahreskreis:

11.August 2021 Lied zu Beginn: altes GL 062

Eröffnung: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Einführende Gedanken: Gemeinschaft macht stark. Das erfahren wir in unserem Leben immer wieder. Gemeinsam können Probleme überwunden, Konflikte ausgetragen, neue Perspektiven gefunden werden.

„Gemeinschaft macht stark“ – das gilt auch für unseren Glauben.

Denn Jesus sagt uns heute wieder zu: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ So stehen wir als Getaufte als Gemeinschaft vor Gott. In Jesu Namen beten und singen wir und bitten für uns und unsere Geschwister im Glauben.

Kyrie: Herr Jesus Christus,

* du bist mitten unter uns,

wenn wir das Leben miteinander teilen: Herr, erbarme dich.

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* Du bist mitten unter uns,

wenn wir Irrenden mit Rat und Tat zur Seite stehen: Christus...

* Du bist mitten unter uns,

wenn wir deinen Namen anrufen: Herr...

Ja, Herr, erbarme dich unser. Lass uns die Sünden nach und führe uns zum neuen und ewigen Leben. Amen.

Gebet: Gott. In Jesus von Nazareth hast du der Welt den neuen Menschen gegeben. Wir danken dir, dass wir ihn kennen dürfen; dass sein Wort und Beispiel in dieser Stunde unter uns lebendig wird. Öffne uns für seine Gegenwart. Rühre uns an mit seinem Geist. Mach durch ihn auch uns zu neuen Menschen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit.

Ruf vor dem Evangelium: GL 174, 7

Vers: So spricht der Herr: „Alles, was ihr auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein.“

Evangelium vom Tag: Matthäus 18, 15-20

15 »Wenn dein Bruder oder deine Schwester Schuld auf sich geladen hat, dann geh zu dieser Person hin und stell sie unter vier Augen zur Rede. Wenn sie auf dich hört, hast du deinen Bruder oder deine Schwester zurückgewonnen. 16 Will sie davon nichts wissen, nimm einen oder zwei andere mit, denn durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache entschieden werden. 17 Wenn dein Bruder oder deine Schwester auch dann nicht hören will, bring den Fall vor die Gemeinde. Nimmt die betreffende Person selbst das Urteil der Gemeinde nicht an, dann behandle sie wie einen Gottlosen oder Betrüger. 18 Ich versichere euch: Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein. 19 Aber

auch das sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater im Himmel um etwas bitten wollen und sich darin einig sind, dann wird er es ihnen geben. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte.«

Wiederholung des Halleluja-Rufs

Impuls zum Evangelium: Die Gemeinderegel, die uns Matthäus im heutigen Evangelium im Blick auf begangene Schuld präsentiert, baut auf dem Miteinander auf: dem Gespräch unter vier Augen, dem Hinzu-ziehen weiterer Personen, die Beurteilung durch die Gemeinde-versammlung.

Zeigen all diese Bemühungen keinen Erfolg, gibt es nur noch den Ausschluss des Sünders, die Trennung von der Gemeinde. „Er sei für dich wie ein Heide oder Zöllner.“ sagt Matthäus. Solch eine Abgrenzung, die es auch in einer christlichen Gemeinde geben kann, ist aber nicht unumkehrbar.

Das widerspräche allem, was wir von Jesus erfahren haben, der gerade mit den Ausgestoßenen, mit Zöllnern und Sündern gegessen und getrunken hat.

Das Vorbild Jesu gibt uns Kraft, aufeinander zuzugehen und Schuld aus dem Weg zu räumen, Verletzungen zu heilen.

Das schenkt Mut. - Wie entzweit wir auch sein mögen: Christus führt uns zusammen, er eint. In der Kraft seiner Vergebung können wir neu beginnen. In der Kraft seiner Vergebung wissen wir uns, trotz allem Versagen, als Teil seiner Gemeinde.

Lied zu Beginn: altes GL 062

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oft gedankenlos, manchmal gezielt. Das vergiftet die Atmosphäre, das stört Beziehungen, oft genug zerstört es Beziehungen. Oft wird über Schuld nicht gesprochen; selten gibt es ein offenes Wort des Verzeihens, viel häufiger ein verstecktes oder offenes Vorrechnen einmal begangener Fehler, nicht selten ein Ausgleich des "Schuldkontos" mit der Genugtuung "So, jetzt sind wir wieder quitt!". Für welche Situation man das auch bedenkt - im Großen und Kleinen, auf Völkerebene oder im Verhältnis zweier Menschen - immer ist es so, dass das Nicht-Vergeben-Können oder -Wollen Entfremdung und Entzweiung vergrößert. Wer Vergebung hinauszögert, reißt einen Graben auf, verhärtet Fronten. Mit Recht ist eigentlich zu erwarten, dass derjenige, der schuldig geworden ist, den ersten Schritt zur Versöhnung macht. Aber im Leben, soll es gut funktionieren, kann man nicht nur auf Recht pochen.

Oft muss der, dem Unrecht geschehen ist, den ersten Schritt machen. Das ist ein-, zweimal vielleicht möglich; aber dann kommt die große Sperre: "Jetzt ist der andere dran, ich nicht mehr; das muss ich mit nicht mehr bieten lassen!" Petrus denkt auch in solchen Grenzen. Verzeihung steht für ihn außer Frage; die Frage ist für ihn: "Wie oft?" "Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben? Siebenmal?" Siebenmal, das ist schon viel, fordert eine Menge Überwindung. Aber für den Jünger des Herrn gibt es keine Grenze ist die Antwort Jesu. Petrus nennt eine Zahl und meint sie wörtlich:

siebenmal. Jesus antwortet auch mit einer Zahl; aber er meint nicht mehr diese Zahl. "Siebenundsiebzigmal" das heißt für Jesus: "Hör auf zu zählen, es gibt keine Grenze; immer wieder sollst du bereit sein zum Verzeihen, sooft es nötig ist." Das übersteigt normale Reaktionen. Dies Wort Jesu ist kein hartes Gebot, sondern Einladung, menschliche Maßstäbe zu überschreiten, Gottes Wege mitzugehen; denn soll das Gute mächtig werden über das Böse, dann darf es menschlich einengende Grenzen nicht geben.

Auch Gott kennt uns gegenüber keine Grenzen in seiner Bereitschaft, uns zu vergeben und mit uns neue Anfänge zu machen - es sei denn wir verschließen uns vor ihm, indem wir untereinander Vergebung verweigern.

Segensbitte: Gott, erfülle mich mit deiner Liebe,

dass ich sie an die weitergebe, die sich danach sehnen;

erfülle mich mit deiner Barmherzigkeit,

dass ich sie an denen übe, die verfolgt und rechtlos sind;

erfülle mich mit deinem Segen,

dass ich selbst zum Segen werde. Amen.

Vorschlag für ein Hausgebet am Donnerstag der 19. Woche im Jahreskreis:

12.August 2021 Lied zu Beginn: GL 272

Eröffnung: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Einführende Gedanken: Heute stellen uns die biblischen Schrifttexte zwei Neuanfänge vor Augen. Den Neuanfang des Volkes Israel nach dem Tod des Moses mit dem neuen Anführer Josua, der die Menschen in ihre neue Heimat bringen wird. Und den Neuanfang durch jede Vergebung zwischen Menschen, die Neid und Hass hinter sich lassen. Lassen wir uns mit unserem

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Leben hineinnehmen in diese neuen Anfänge und in die Wandlung der Dinge.

Gebet: Herr, unser Gott, wir wissen um unsere kleinen und großen Unzulänglichkeiten, aber auch um deine barmherzige Vergebung. Wir bitten dich: Lass uns frohe Zeugen deiner unermesslichen Liebe und Güte unseren Mitmenschen gegenüber sein, damit alle dich loben können.

Amen.

Lesung vom Tag: Josua 3,7–10a.11.13–17

7 Der HERR sagte zu Josua: »Ich will heute damit beginnen, dir bei allen Israeliten Achtung zu verschaffen. Sie sollen wissen, dass ich dir beistehe, so wie ich Mose beigestanden habe. 8 Befiehl den Priestern, mit der Bundeslade anzuhalten, sobald ihre Füße das Wasser des Jordan berühren.«

9 Josua ließ die Israeliten zusammenkommen und rief ihnen zu: »Hört, was der HERR, euer Gott, euch sagt: 10 Ihr sollt wissen, dass der lebendige Gott bei euch ist und dass er ganz sicher für euch die Kanaaniter vertreiben wird.

11 Seht, hier ist die Bundeslade des Herrn, dem die ganze Welt gehört! Die Priester werden sie vor euch her in den Jordan tragen. 12-13 Sobald ihre Füße den Jordan berühren, wird das Wasser sich flussaufwärts stauen und wie ein Wall stehen bleiben.« 14 Das Volk brach seine Zelte ab und war bereit, den Fluss zu überqueren. Vor ihnen gingen die Priester mit der Bundeslade. 15 Der Jordan war wie jedes Jahr zur Erntezeit über die Ufer getreten. Als nun die Träger der Bundeslade das Wasser berührten, 16 staute es sich. Es stand wie ein Wall sehr weit flussaufwärts in der Nähe des Ortes Adam, der bei Zaretan liegt. Das Wasser unterhalb des Walles lief zum Toten Meer hin ab. So konnte das Volk durch das Flussbett gehen. Vor ihnen lag die Stadt Jericho. 17 Die Priester mit der Bundeslade des HERRN standen auf festem Grund mitten im Jordan, und die Israeliten zogen trockenen Fußes an ihnen vorüber ans andere Ufer.

Ruf vor dem Evangelium: GL 643, 1

Vers: Vergebt einander wie der Herr euch vergeben hat.

Evangelium vom Tag: Matthäus 18, 21 - 35

21 Petrus wandte sich an Jesus und fragte ihn: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder oder meiner Schwester vergeben, wenn sie mir Unrecht tun?

Ist siebenmal genug?« 22 »Nein«, antwortete ihm Jesus. »Nicht nur siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal. 23 Denn mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem König, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte. 24 Als Erstes wurde ein Mann vor den König gebracht, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. 25 Aber er konnte diese Schuld nicht bezahlen.

Deshalb wollte der König ihn, seine Frau, seine Kinder und seinen gesamten Besitz verkaufen lassen, um wenigstens einen Teil seines Geldes zurückzubekommen. 26 Doch der Mann fiel vor dem König nieder und flehte ihn an: ›Herr, hab noch etwas Geduld! Ich will alles bezahlen.‹ 27 Da hatte der König Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm seine Schulden. 28 Kaum war der Mann frei, da traf er einen anderen Verwalter, der ihm einen vergleichsweise kleinen Betrag schuldete. Er packte ihn, würgte ihn und schrie: ›Bezahl jetzt endlich deine Schulden!‹ 29 Da fiel der andere vor ihm nieder und bettelte: ›Hab noch etwas Geduld! Ich will alles bezahlen.‹ 30 Aber der Verwalter wollte nichts davon wissen und ließ ihn ins Gefängnis werfen. Er sollte erst dann wieder freigelassen werden, wenn er alles bezahlt hätte. 31 Als nun die anderen Verwalter sahen, was sich da ereignet hatte, waren sie empört. Sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles. 32 Da ließ der König den Verwalter zu sich kommen und sagte: ›Was bist du doch für ein boshafter Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich darum gebeten hast. 33 Hättest du da nicht auch mit meinem anderen Verwalter Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir?‹ 34 Zornig übergab der Herr ihn den Folterknechten. Sie sollten ihn erst dann wieder freilassen, wenn er alle seine Schulden zurückgezahlt hätte. 35 Auf die gleiche Art wird mein Vater im Himmel jeden von euch behandeln, der seinem Bruder oder seiner Schwester nicht von ganzem Herzen vergibt.«

Wiederholung des Halleluja-Rufs

Impuls Wie schnell werden wir schuldig am anderen, wie schnell andere an uns: durch eine gezielte Kränkung, eine Stichelei, ein böses Wort, ein hartes Urteil, durch Vertrauensbruch, durch Danklosigkeit, durch Nicht-Ernst- Nehmen, Ausnutzung oder Vernachlässigung, vielleicht sogar durch Gewalt. Wir werden schuldig am anderen, andere werden schuldig an uns -

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Lied: GL 437

Segensbitte:

Gott,

segne uns mit Menschen, die zu uns stehen.

Gott,

segne uns mit einer Liebe, die bereit ist, sich zu binden.

Gott,

segne uns mit deinem Geist, der uns einander verstehen und lieben lehrt.

Amen.

Vorschlag für ein Hausgebet am Freitag der 19. Woche im Jahreskreis – 13. August 2021: Pontianus und Hippolyt

Lied zu Beginn: GL 481

Eröffnung:Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

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Einführende Gedanken: Heute gedenkt die Liturgie zweier Märtyrer der Alten Kirche: Hippolyt und Pontianus. Diese verbindet ein eigentümliches Schicksal: Hippolyt war Anfang des 3. Jahrhunderts Gegenpapst zu Papst Kallistus – eine Spaltung der Kirche Roms, die auch noch unter Papst Pontianus anhielt. In der Christenverfolgung unter Kaiser Maximin wurden dann beide in die Bergwerke Sardiniens verbannt, wo sie – versöhnt miteinander – ihr Leben ließen. Pontianus trat von seinem Amt zurück und Hippolyt verzichtete ebenfalls, so dass die Einheit wieder hergestellt war.

Hyppolyt wurde lange Zeit die „Traditio Apostolica“, eine Kirchenordnung, zugeschrieben, die bei der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils eine wichtige Grundlage für das heutige Zweite Hochgebets der Liturgie bildete.

Gebet: Herr, unser Gott, wir gedenken der heiligen Märtyrer Pontianus und Hippolyt und ehren ihre Liebe zu Christus. Das Beispiel ihrer Treue und ihre Sorge um die Einheit der Kirche mehre in uns die Liebe zu dir und stärke unseren Glauben. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Amen.

Evangelium: Matthäus 19, 3-12

3 Es kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten.

Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?« 4 Jesus antwortete: »Habt ihr denn nicht gelesen, was in der Heiligen Schrift steht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang die Menschen als Mann und Frau schuf 5 und sagte: ›Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹ 6 Sie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Und was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.« 7 »Doch weshalb«, fragten sie weiter, »hat Mose dann vorgeschrieben, dass der Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde geben soll, wenn er sie wegschicken will?« 8 Jesus antwortete: »Mose erlaubte es, dass ihr euch von euren Frauen scheiden lasst, weil er euer hartes Herz kannte. Am Anfang ist es jedoch anders gewesen. 9 Ich sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch, es sei denn, seine Frau hat ihn betrogen.« 10 Da sagten die Jünger zu Jesus:

»Wenn das mit der Ehe so ist, dann heiratet man besser gar nicht!« 11 Jesus

antwortete: »Nicht jeder kann begreifen, was ich jetzt sage, sondern nur die, denen Gott das Verständnis dafür gibt. 12 Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere werden es durch menschlichen Eingriff. Und es gibt Menschen, die verzichten von sich aus auf die Ehe, um sich Gottes himmlischem Reich ganz zur Verfügung zu stellen. Wer das begreift, der richte sich danach!«

Impuls zum Evangelium: (aus TeDeum) Christliches Verständnis der Ehe, Ehescheidung, Teilhabe an der Kommunion für geschiedene Wiederverheiratete, Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare …, die Liste der in unseren Kirchen diskutierten Fragen zum Thema ist lang, die Sachlage kompliziert, das empfundene Leid mancher Betroffenen groß.

Können wir in der Heiligen Schrift Antworten auf diese konkreten Fragen von heute finden?

Im vorliegenden Text aus dem Matthäusevangelium sind die Forderungen Jesu bezüglich der ehelichen Treue und Scheidung unmissverständlich, genau wie in der vorangegangenen Bergpredigt in Kapitel 5, 27-32. Beide Texte kennen aber schon eine Ausnahme vom Scheidungsverbot, nämlich das Betrügen des Partners oder der Partnerin. Paulus fügt im 1.

Korintherbrief in Kapitel 7 noch eine andere Ausnahmemöglichkeit hinzu, nämlich die, wenn in einer sogenannten Mischehe der ungläubige Teil sich trennen möchte oder den christlichen Teil vom Glauben abzubringen oder an der Glaubensausübung zu hindern versucht.

Das zeigt, christliche Gemeinschaften müssen immer wieder nach neuen, der veränderten Situation angepassten Antworten auf ihre Fragen suchen, und das im Geist ihres Meisters. Er stellte wirklich hohe Ansprüche, auch und gerade in Bezug auf eheliches Leben und Treue. Aber hat sich ebenso in zahlreichen Situationen dem Einzelnen zugewandt und ihm die göttliche Barmherzigkeit zugesprochen, davon zeugen in dem hier behandelten Zusammenhang viele seiner Begegnungen mit Frauen. Jesu Haltung ist Maßstab, die Umsetzung in unserem Leben eine Herausforderung.

Barmherziger Gott, wir möchten von Herzen unser Leben nach dir ausrichten, aber wir erleben uns oft so strauchelnd, unschlüssig und kraftlos.

Führe du uns in deinem Geist der Stärke, dass wir immer wieder die Kraft zum Aufstehen und zum Aufrechtgehen finden. Amen.

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als spielerischer Wunsch begonnen, danach von Eltern durchgesetzt existieren. Kindern wird die Kindheit geraubt. Sie erleben nicht eine Zeit des Lernens, des Spielens, eine Zeit, in der man seine eigenen Fähigkeiten, Wünsche und Träume erkennt, und lernt, was für Vorstellungen man in seinem Leben daraus entwickeln möchte.

Kinder haben nach dem heutigen Evangelium ein besonderes Anrecht, ja die persönliche Einladung zu Jesus kommen, bei ihm zu sein, sie sind schon so, wie wir für das Himmelreich wieder werden müssen. Kinder sind, solange Erwachsene sie nicht verbogen, verdreht, ausgebeutet und umerzogen haben, zuerst einmal vertrauensvoll, offen, meist zuversichtlich, sie glauben viel leichter Gutes als Böses und tun es auch leichter, solange bis wir Ihnen anderes vorgemacht, bewiesen oder zugemutet haben.

Kinder können zunächst Menschen ohne Einschränkung vertrauen - uns Erwachsenen fällt dies unsagbar schwer. Deshalb sind Kinder dem Himmelreich näher. Die Kinder und ihre Kindheit sollen ihre Heimat in der Kirche, im Glauben finden. Jedes Kind ist so wie es ist von Gott gewollt und geliebt. Wir können und dürfen Kinder nicht nach unserem Maß messen, denn das Maß, nach dem sie gemessen werden sollen, ist das Maß des Himmelreiches. Kinder sollen nicht ihren Wert haben, als Arbeitskraft, als Handelsware, aber auch nicht als angehender Sportler, als zukünftiges Genie, als zukünftige Schönheitskönigin. Kinder sollen sich nach ihren Fähigkeiten aber auch nach ihren Wünschen frei entfalten. Behütet und beschützt und dabei eigenständig, selbständig, Menschen, die eigene Entscheidungen treffen. Sie sollen die Zeit haben, das zu tun, was sie gerne tun, die sollen die Menschen haben, bei denen ihr Vertrauen nicht enttäuscht wird. Kinder brauchen Freiheit, um zu wachsen, Vorbilder, denen sie nacheifern und Freude an dem, was sie selbst tun und sind. Wenn unsere Kinder, wenn alle Kinder so heranwachsen können, dann können sie zu Menschen werden, die dem Himmelreich ein Stück näher sind.

Liedstrophe: GL 712 Weißt du, wieviel Sternlein stehen…

3 Weißt du, wie viel Kinder frühe stehn aus ihrem Bettlein auf. Dass sie ohne Sorg und Mühe fröhlich sind im Tageslauf. Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen. Kennt auch dich und hat dich lieb; kennt auch dich und hat dich lieb.

Vorschlag für ein Hausgebet am Samstag der 19. Woche im Jahreskreis – 14. August 2021: Hl. Maximilian Kolbe

Lied zu Beginn: (Melodie GL 385 Nun saget Dank und lobt den Herren)

1. Sankt Maximilian, Gottes Zeichen / in all dem Unheil dieser Welt, in Werken fruchtbar ohnegleichen, doch dann, im Tod, ein Glaubensheld.

Denn groß warst du in jenen Stunden, wo Macht und Ohnmacht dich umfing;

da hast das Leben du gefunden als es für Gott verloren ging.

2. Gott rief dich schon in jungen Jahren; du gingst und folgtest all sogleich;

und alsbald hat dein Herz erfahren die tiefe Sorge um sein Reich. Dein Wort hat Tausende beschworen, zu widerstehn dem Wahn der Zeit: „Gebt euren Glauben nicht verloren! Erwacht aus der Gleichgültigkeit!“

3. Doch mitten in dem Tun und Bauen schlug man das Werk dir aus der Hand und hat dich an den Ort voll Grauen, nach Auschwitz´ Höllenkreis verbannt. Das ist die Stunde deiner Wende: Das Lot der Gnade sinkt zu Grund, die Ohnmacht der gebundnen Hände tut dir die Macht des Leidens kund.

4. Und in dem Meer von Blut und Tränen verschenkst du Tröstung, brichst das Brot; hörst eines Vaters Namen nennen und stirbst für ihn den Hungertod. Sankt Maximilian, Gottes Zeichen in dieser liebesarmen Welt:

Zeig uns die Wege, dir zu gleichen! Lehr uns, dass nur die Liebe zählt!

Eröffnung:Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Einführende Gedanken: Heute gedenkt die Kirche des heiligen Maximilian Kolbe, der als KZ-Häftling in Auschwitz freiwillig den Tod – stellvertretend für einen Familienvater – auf sich nahm. Er kam aus einer deutsch- stämmigen Arbeiterfamilie, die vor und während des 1. Weltkriegs im Kampf gegen die russischen Besatzer aktiv war. Sein Vater wurde von den Russen hingerichtet, zwei seiner Brüder waren Mitglieder einer Geheimorganisation zur Befreiung Polens von der russischen Herrschaft.

Nach dem Tod des Vaters tritt die Mutter in den Benediktinerorden ein, während ihr Sohn Maximilian 1910 Franziskaner wird. Als Ordenspriester gründete er bei Warschau eine Art Klosterstadt. Viele schlossen sich ihm an

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und engagierten sich vor allem in der Jugend- und Pressearbeit. Später weitete Pater Maximilian Kolbe sein Wirken auch auf Japan aus, bevor er sechs Jahre später nach Polen zurückkehrte. Nach dem Überfall der Deutschen auf Polen 1939 fiel der engagierte Mann den Besatzern schnell auf. Im September 1940 wurde er verhaftet und ins Lager Oranienburg gebracht, im Dezember wieder freigelassen. Weil er in seinem Missions- und Pressezentrum Niepokalanów 2300 Juden und anderen polnischen und ukrainischen Flüchtlingen Zuflucht gewährte, wurde er 1941 erneut verhaftet und nach Auschwitz eingewiesen, wo er weiter als Priester und Seelsorger wirkte. Er tröstete die Traurigen, ermutigte Verzweifelte, gab seine karge Portion Suppe und Brot an Hungernde, weckte Hoffnung, zeigte den Sinn des Leidens und der Opfer, erteilte den zum Tod Verurteilten die Vergebung der Sünden und wies auf die Auferstehung nach Tod hin. Am 14. August 1941 kam er im Hungerbunker des KZ Auschwitz zu Tode. In seinem stellvertretenden Tod für einen Familienvater wurde er zum Symbol dafür, dass der Mensch frei ist und Gutes tun kann unter jeder Bedingung.

Er zeigte, was das heißt, was Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gab: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde.

Gebet Gott, im stellvertretenden Tod des heiligen Maximilian Kolbe erkennen wir staunend deine Größe und Liebe. Stärke in uns den Mut durch deinen Heiligen Geist, damit auch wir uns einsetzen für Menschen, die benachteiligt, ausgenutzt oder unterdrückt werden, und so zu wahren Zeugen deines Sohnes werden, dessen Namen wir tragen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Ruf vor dem Evangelium: GL 174, 8

Vers: So spricht der Herr: Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran, denn ihnen gehört das Himmelreich.

Evangelium vom Wochentag: Matthäus 19, 13-15

In jener Zeit brachte man Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Doch Jesus sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich. Dann legte er ihnen die Hände auf und zog weiter.

Wiederholung des Halleluja-Rufs

Impuls: Weltweit leben weit über 2, 3 Milliarden Jugendliche unter 18 Jahren, davon fast ein Drittel Kinder unter fünf Jahren. Manche Erwachsenen sprechen davon, wie schön es ist, ein Kind zu sein, und für viele Kinder trifft dies sicher auch zu. Aber es kann auch schrecklich sein, ein Kind zu sein. Kindern geschieht Gewalt, überall auf der Welt, jederzeit, immer wieder.

Ich spreche jetzt nicht von der ungezielten Gewalt, der Gewalt von Krieg, Verfolgung, Hunger, Naturkatastrophen, also den Gewalten, bei denen es Zufall ist, ob es Kinder oder Erwachsene trifft. Nein, ich spreche von der Gewalt, die sich gezielt Kinder aussucht, von der Gewalt, die Kinder als Opfer, als Mittel zum Zweck, als Ware verwendet, aber nicht als eigen- ständige Menschen. Eine Form dieser Gewalt ist die Kinderarbeit, die Ausbeutung von Kindern weit über ihre körperlichen Kräfte und ihr Alter hinaus. Arbeit in Bergwerken und Steinbrüchen, auf Müllhalden und in Fabriken, in Haushalten …

Eine weitere Form der Gewalt gegen Kinder ist die sexuelle Gewalt, die uns derzeit durch die Missbrauchsskandale innerhalb der Kirchen schmerzhaft ins Augenmerk gerückt wird. Nicht weniger schrecklich für die betroffenen Kinder ist Gewalt durch den Einsatz in militärischen Aktionen. Wir haben von " Kindersoldaten " gehört oder gelesen, Kindern im Grundschulalter oder wenig darüber, die in bürgerkriegsähnlichen regionalen Kriegen durch brutale Gewalt zu Kämpfern gepresst und gezwungen werden. Kinder, die in über 85 Ländern dieser Erde lernen ohne Skrupel und ohne Zögern zu töten, die dies oft lernen müssen an Menschen, die ihnen etwas bedeuten.

Kinder werden als Ware verkauft, als Lohnsklaven, Prostituierte, Soldaten, als Taschendiebe, die zu jung für unser Rechtssystem sind, als Wechsel- betrüger, als Drogenkuriere. Andere Kinder arbeiten frühzeitig daran, die Träume ihrer Eltern zu verwirklichen. Sport oder Modefotos sind nur 2 Wege von vielen, die sowohl von Kindern gewollt und gewünscht als auch

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ten, fanden sie in ihm nicht die sterblichen Überreste Mariens, sondern ein Meer von Blumen und Kräutern. Darin gründet die Tradition am 15. August Blumen und Heilkräuter zu Sträußen zu binden und zu weihen. Als Pius XII.

1950 das Dogma der Aufnahme Mariens in den Himmel verkündete, hat er damit einen uralten Glauben in ein Dogma gegossen und einen seit Jahrhunderten praktizierten Glaubensinhalt für die ganze Kirche verbindlich gemacht. Auf jeden Fall ist die Aufnahme Mariens in den Himmel von ihrer Gemeinschaft mit Christus her zu bestimmen. Das heißt: Weil Maria zeit ihres irdischen Lebens mit ihrem Sohn verbunden war, ist sie nach ihrem Tod in die vollendete Christusgemeinschaft eingegangen. Dass dies nicht nur eine besondere Auszeichnung der Gottesmutter ist, sondern für jeden Glaubenden gilt, hat vor allem Karl Rahner deutlich ausgearbeitet. Er sieht in der himmlischen Vollendung Mariens beispielhaft jene Vollendung vorgebildet, die alle Gläubigen erhoffen. So könnte man verkürzt sagen: Der Mensch hat Zukunft in Gott. Wie diese Zukunft aussieht, zeigt sich am Schicksal Mariens auf exemplarische Weise.

Lied: GL 897

1 Ma- ri- a, wir prei- sen mit dir un- sern Gott, sein A- tem ist Le- ben, be-

siegt Leid und Tod. A- ve, a- ve, a- ve, Ma- ri-

a, a- ve, a - ve, a - ve, Ma - ri - a.

5 Wir singen dem Retter ein dankbares Lob, / ihm, der dich, Maria, zum Himmel erhob. / Ave, ave…

6 Es krönt dich, Maria, dein Sohn Jesus Christ, / ein leuchtendes Zeichen des Glaubens zu bist. / Ave, ave…

Segensbitte:

Gott, segne uns mit Gesundheit des Leibes und dem Heil der Seele.

Segne uns mit der Vollendung, in der unser Leben bei dir ankommt.

Amen.

Vorschlag für ein Hausgebet am 20. Sonntag im Jahreskreis B - 15. August 2021: Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel Lied zu Beginn: GL 892

Eröffnung:Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Einführende Gedanken: Wir sprechen immer wieder im Credo: Ich glaube an die Auferstehung der Toten. Am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel wird dieser Satz konkret. Denn das Fest besagt, dass dieser Satz des Glaubensbekenntnisses sich an Maria, der Mutter Jesu, erfüllt hat. Auch wenn das Dogma von der Aufnahme Mariens in den Himmel erst 1950 verkündet wurde, so reicht die gläubige Überzeugung davon bis in die Frühzeit der Kirche zurück. An diesem Fest feiern wir, dass sich so wie an der Mutter Jesu einmal an allen Menschen erfüllen

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soll, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“

Gebet: Gott des Lebens, Anfang und Ende unseres Daseins hältst du in deinen Händen. Im Bild der in den Himmel aufgenommenen Mutter Jesu sehen wir die Vollendung zu der wir alle berufen sind. Lass uns Hoffnung und Freude schöpfen aus dieser Verheißung und dich mit Maria preisen durch Jesus Christus im Heiligen Geist. Amen.

Erste Lesung vom Festtag: Offenbarung 12, 1-6a. 10

Es zeigte sich am Himmel eine gewaltige Erscheinung: Es war eine Frau, die war mit der Sonne bekleidet und hatte den Mond unter ihren Füßen und trug auf dem Kopf eine Krone von zwölf Sternen. Sie stand kurz vor der Geburt und die Wehen ließen sie vor Schmerz aufschreien. Dann zeigte sich am Himmel eine andere Erscheinung: ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern. Jeder Kopf trug eine Krone. Mit seinem Schwanz fegte der Drache ein Drittel der Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde. Er stand vor der Frau, die ihr Kind gebären sollte, und wollte es verschlingen, sobald es geboren wäre. Die Frau brachte einen Sohn zur Welt, der alle Völker der Erde mit eisernem Zepter regieren wird. Das Kind wurde sofort nach der Geburt weggenommen und zu Gott, zum Thron Gottes, gebracht. Die Frau aber flüchtete in die Wüste; dort hatte Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen, an dem sie zwölfhundertsechzig Tage lang mit Nahrung versorgt werden sollte. Dann hörte ich eine mächtige Stimme im Himmel sagen: »Jetzt ist es geschehen: Unser Gott hat gesiegt!

Jetzt hat er seine Gewalt gezeigt und seine Herrschaft angetreten! Jetzt liegt die Macht in den Händen des Königs, den er gesalbt und eingesetzt hat! Der Ankläger unserer Brüder und Schwestern ist gestürzt; er, der sie Tag und Nacht vor Gott beschuldigte, ist nun aus dem Himmel hinausgeworfen.

Antwortgesang: GL 531 (Fassung EGB 1972)

1 Sagt an, wer ist doch diese, die vor dem Tag aufgeht, die überm Paradiese als Morgenröte steht? Sie kommt hervor aus Fernen; geziert mit Mond und Sternen, im Sonnenglanz erhöht.

2 Sie ist die edle Rose, ganz schön und auserwählt, die Magd, die makellose, die sich der Herr vermählt. O eilet, sie zu schauen, die schönste aller Frauen, die Freude aller Welt.

3 Du strahlst im Glanz der Sonne Maria, hell und rein; von deinem lieben Sohne kommt all das Leuchten dein. Durch diesen Glanz der Gnaden sind wir aus Todes Schatten kommen zum wahren Schein.

Zweite Lesung vom Festtag: 1 Korinther 15, 20-27a

Schwestern und Brüder! Christus ist als Erster von den Toten auferstanden.

So können wir sicher sein, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden.

21 Der Tod ist durch die Schuld eines einzigen Menschen in die Welt gekommen. Ebenso kommt auch durch einen Einzigen die Auferstehung. 22 Wir alle müssen sterben, weil wir Nachkommen von Adam sind. Ebenso werden wir alle zu neuem Leben auferweckt, weil wir mit Christus verbunden sind. 23 Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich: Als Erster ist Christus auferstanden. Wenn er kommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören. 24 Danach kommt das Ende: Christus wird alles vernichten, was Gewalt und Macht für sich beansprucht, und wird Gott, seinem Vater, die Herrschaft über diese Welt übergeben. 25 Nach Gottes Plan wird Christus so lange herrschen, bis er alle Feinde unterworfen hat. 26 Als letzten Feind vernichtet er den Tod, 27 denn es heißt in der Heiligen Schrift: »Alles hat Gott ihm zu Füßen gelegt.«

Impuls zum Festtag: Auch wenn keine Bibelstelle überliefert ist, aus dem hervorgehen würde, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen ist, so ist diese Aussage doch in anderen Bibelstellen enthalten, bspw. in jenen, die besagen, dass alle Glaubenden Anteil erhalten an der himmlischen Herrlichkeit und an der Auferstehung Jesu von den Toten. Aufgrund der besonderen Nähe Mariens zu Jesus kann angenommen werden, dass sie, die Gott zur Mutter seines Sohnes berufen hat, auch im Tod und durch den Tod hindurch in dieser Beziehung bleibt. Die Vollendung, die allen Glaubenden zugesagt ist, ist Maria in besonderer Weise zuteilgeworden. Schon im 5. Jh. hat man in Jerusalem das Fest der Entschlafung Mariens und ihre Grablegung gefeiert. Ab dem 8. Jh. wurde das Fest dann auch in der Westkirche begangen. Auch wenn die Bibel zum Lebensende Marias schweigt, haben sich bald Legenden entwickelt, welche die Ereignisse rund um den Tod der Gottesmutter beschreiben. Eine dieser Legenden erzählt: Als Maria im Haus des Apostels Johannes auf dem Berg Zion gestorben ist, kamen die Apostel zusammen, um Abschied zu nehmen.

Als sie aber den Sarkophag, in den der Leichnam gelegt worden war, öffne-

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