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Gott mit uns Imanuel. Zweiter Weihnachtsfeiertag Matthäus 1, Predigt am

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Academic year: 2022

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Gott mit uns– Imanuel

Zweiter Weihnachtsfeiertag Matthäus 1, 18-25

Predigt am 26.12.2020

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Jesu Geburt (Matthäus 1, 18-25)

18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. 19 Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlas- sen. 20 Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. 21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. 22 Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14): 23

»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns. 24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25 Und er berühr- te sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.

Ihr Kinderlein kommet! – Josef hätte zu Beginn dieser Geschichte gewiss nicht mitsingen mögen. Er war eher ein wandelndes Fragezeichen wie ein stolzer Vater. Was war mit seiner Verlobten geschehen? Wie kann ich möglichst schnell einen Weg finden, um dieses unselige Verhältnis zu beenden? Es ist doch noch gar nicht lange her, als wir das Aufgebot be- stellt und den Ehevertrag unterschieben hatten. Soll das alles nicht mehr gelten?

Ich weiß nicht, mit welchen Fragen Sie momentan umtreiben. Was so ganz tief in Ihnen/ dir sitzt.

In diesem Jahr ist Weihnachten ganz anders. Für viele Menschen sind diese Weihnachtstage eher eine Anfechtung wie ein großes Fest.

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Manche Gefühle, Ängste und auch Erinnerungen werden nach oben ge- spült. Dann empfinden wir in uns eher eine „laute“ wie eine stille Nacht.

Aber dann ist diese biblische Geschichte, welche die Geburt von Jesus aus der Sicht von Josef beleuchtet, wohl gerade die richtige an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag.

Sie erzählt von Bedürfnissen, die nicht gestillt werden. Sie erlaubt Fragen, auf die es nicht gleich eine Antwort gibt. Sie lädt uns ein, dass wir uns mit unserem ganzen Leben einlassen, dass Gott trotzdem in meine, ihre und unsere Welt gekommen ist. Denn das steht fest: Jesus ist da!

„Die Geburt Jesu Christi aber geschah so!“

Das ist das erste, was wir heute festhalten wollen. Es liegt nicht an uns, dass Jesus kommt. Meine Befindlichkeiten, meine Gefühle, selbst mein Glauben sind nicht entscheidend für das, was heute geschieht. Aber wenn Jesus kommt, dann geschieht etwas mit meinem Glauben, mit mei- nen Gefühlen und meinen Befindlichkeiten. Dann formt sich aus vielen Sandkörnern wie gerade gesehen ein wunderbares Bild. In unserer Ge- schichte ist dieses Bild in ein Wort gefasst: Immanuel- Gott ist mit uns!

Mit diesem Licht, diesem Focus, wie ein großer Scheinwerfer beleuchtet er unser Leben. Drei Lichter heute morgen:

Die Geburt Jesu Christi aber geschah so – Gott mit dir!

Für den Josef war das zunächst überhaupt nicht klar. Maria war abgereist und trifft sich mit ihrer Base Elisabeth. Da geht er hin und her, wägt ab.

Bis in die Nacht hinein überlegt er, wie er es anstellen kann die Verlo- bung zu lösen und Maria dabei nicht zu schädigen. Denn käme es heraus, dass das Kind nicht von ihm ist, dann wäre damals die Steinigung nicht weit gewesen. Josef, der Mensch mit tausend Fragen und keiner Ant- wort. So ist er irgendwann dann doch eingeschlafen. Der Traum als Gottes vergessene Sprache! Das Gespräch mit dem Engel ordnet die tau-

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Vielleicht kennen Sie das doch auch. Nach langem Hin und her, auch nach vielen Gesprächen klären sich Situationen unseres Lebens. Dann bekom- men wir Mut längst fällige Entscheidungen zu treffen. Dann stehen wir zu uns selber und gehen Wege, die nicht die einfachen und ebenen sind, sondern steil und hügelig, manchmal auch von Kurven und Abzweigun- gen geprägt sind. Unter diesem einen Vorzeichen ändert sich alles: „Gott mit dir!“

Josef war fromm, steht hier. Das bedeutet: Josef war in der Bibel seiner Zeit zu Hause. Auf einmal hat er verstanden, dass er im Mittelpunkt einer atemberaubenden Geschichte steht. Gott kommt und der Weg vom Him- mel zu unserer Welt, zur Erlösung führt über die Schwangerschaft einer Jungfrau. Ausgerechnet dies geschieht mit mir, mit uns?

Haben Sie sich auch schon gefragt; was Gott mit Ihnen, mit dir schon ge- tan hat und auch noch vorhat? Gott mit mir!

Eines war für Josef nun klar: Mit Maria bin ich auf dem richtigen Weg.

Und Gott ist mit uns auf seinem Weg. Er nimmt sie zu sich: Maria wohnt bei Josef, sie sind wie schon vereinbart nun Mann und Frau, ein Ehepaar, nach jüdischem Recht verheiratet.

Josef muss nun das richtige tun. Ganz zart wird das hier erzählt: „Er nahm seine Frau zu sich. Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar.“

Josef gibt Maria einen Schutzraum. Er macht genau das Gegenteil von dem, was er vorhin geplant hatte. Vorher, heimlich ab durch die Mitte.

Jetzt nimmt er sie zu sich. Er spürt, welchen besonderen Auftrag Maria hat. Obwohl er nun alle Freiheit gehabt hätte, mit ihr zu schlafen und in ehelicher Gemeinschaft zu leben, lässt er Maria ihren Raum, den sie braucht. Er berührte sie nicht- noch war sie nicht ganz die seine, sondern in Gottes Auftrag unterwegs. Das ist starke, gute Liebe. Sie verändert Jo- sef. Er kann seinen geplanten Weg nicht weiter gehen. Gott zwingt ihn zu

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neuen Überlegungen. Aber so wird er zum ganz wertvollen Mitarbeiter Gottes.

Die Geburt Jesu Christi aber geschah so – Gott mit uns!

Kann das nicht sein, dass uns das auch passiert. Es gilt ja für jeden Men- schen, der sein Vertrauen an Gott hängt. Aber vielleicht spüren Sie es in der Stille dieser Nacht zum ersten Mal.

Gott kann mich brauchen. Dann lassen sie diese Stimme zu. Hören Sie, wie Sie noch nie in ihrem Leben gehört haben. Und denken Sie daran, der neben mir, hinter mir oder vor mir sitzt, ist auch so jemand. Gemeinde wird gebaut aus hörenden Menschen.

Denn eines konnten wir gut beobachten: Josef hat die Ohren gespitzt. Er hat sich nicht ablenken lassen. Die wesentlichen Dinge ereignen sich im- mer wieder in der Stille. Wenn ein Chor ein neues Lied einübt, dann muss man aufeinander hören. Wenn eine Gemeinde wachsen will, dann muss sie hörende Gemeinde werden. Deshalb lehrt uns heute diese Josefsge- schichte:

Hört nicht auf zu hören.

Manchmal muss man sogar etwas sein lassen, um gut hören zu können.

Wir haben viele Veranstaltungen absagen müssen. Wir haben manchmal mehr Zeit übrig, als uns lieb ist. Nützen wir sie doch um die Bibel auf- schlagen und beten. Für unsere Familie und unsere Gemeinde, für die Kirche und die verfolgten Christen dieser Welt, für die Kranken…. . Wenn Sie sich da eine Liste anlegen, werden Sie staunen, wie schnell die voll werden kann. Das steckt alles in dem Wörtchen „uns“ mit drin. Gott mit

„uns!“

Immanuel- Gott mit uns! Kein flüchtiger Besuch, vorbeischauen mit dem Blick auf die Uhr, weil der nächste Termin folgt. Mit uns: das meint einen

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mit wir uns dabei nicht überfordern, menschlich ist dies nicht zu leisten.

Spätestens beim Sterben müssen wir einander loslassen. Aber auch schon ein harter Streit macht deutlich, wie schwer es ist an dem „uns“

festzuhalten. Trotzdem: Der eine, der Immanuel ist mit uns und gibt un- serem Leben eine täglich neue Ausrichtung. So dürfen wir miteinander von Josef lernen.

Gott begleitet mich auch mit meinen Gefühlen. Er kennt unseren Jubel und unsere Verzweiflung. Er lässt mich nicht fallen, wenn ich niederge- schlagen bin. Er legt seinen starken Arm um mich und ermutigt mich wei- ter zu gehen.

Gott begleitet mich in meinem Denken. So öffnet er neue Blickrichtun- gen. Ich lerne meine Nächsten neu wahrzunehmen. Er und sie gehören auch mit dazu. Sie sind auch auf dem Weg. Damit sind wir schon beim dritten und letzten Licht!

Die Geburt Jesu Christi aber geschah so – Gott mit seiner Gemeinde!

Was Josef erlebt hatte, war keine Veranstaltung und kein Spiel. Es ging um sein ganzes Leben und um das der Maria mit Jesus dazu.

Gehen wir noch einmal den Schritt zur Geschichte zurück. Gott greift ein und sendet seinen Engel. Dieser redet Josef als Freund Gottes an. Er weiht ihn in die Pläne, die Gott mit dieser Welt hat, ein. Er soll ihm den Namen Jesus geben und er ist der Messias, der Gesandte vom Himmel.

Jesus, Immanuel wird in Bethlehem geboren, das ist die Mitte und Um- kehr aller Zeiten.

Und siehe, es geht. Jesus das Fundament der Gemeinde/ Kirche wird in die Familie Josefs hineingeborgen.

Und siehe, es geht mehr: Eine ganze, eine weltweite Bewegung entsteht.

Erst zwölf Schüler, dann ein Netzwerk von Leuten, die von sich sagen:

Immanuel: Gott mit uns!

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1) Fröhlich soll mein Herze springen dieser Zeit, da vor Freud alle Engel singen. Hört, hört, wie mit vollen Chören alle Luft laute ruft: Christus ist geboren!

2) Heute geht aus seiner Kammer Gottes Held, der die Welt reißt aus al- lem Jammer. Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute, Gottes Kind, das ver- bind't sich mit unserm Blute.

3) Sollt uns Gott nun können hassen, der uns gibt, was er liebt über alle Maßen? Gott gibt, unserm Leid zu wehren, seinen Sohn aus dem Thron seiner Macht und Ehren.

4) Er nimmt auf sich, was auf Erden wir getan, gibt sich dran, unser Lamm zu werden, unser Lamm, das für uns stirbet und bei Gott für den Tod Gnad und Fried erwirbet.

5) Nun er liegt in seiner Krippen, ruft zu sich mich und dich, spricht mit süßen Lippen: "Lasset fahrn, o liebe Brüder, was euch quält, was euch

Und siehe, es geht noch mehr: Menschen haben sich auf den Weg ge- macht und sind für andere zum Segen geworden. Diese besondere Mis- sion Gottes trägt einen Namen: Jesus, Jehoschua oder Jeschua:

Den trugen übrigens viele kleine Jungen damals. Gotthilf! Könnte man ihn übersetzen und dann passt er ganz gut in unser Denken. Gotthilf- für die ganze Welt. Gotthilf, der Gott mit der ganzen Welt.

Und heute bleibt die Frage: Für wen bist du ein besonderer Traum, den Gott dir schickt? Wen stellt Gott mir in den Weg? Eine ganz offene Frage für jeden von uns zum Weiterdenken und –beten.

Immanuel- Gott mit uns!

Zu Bethlehem geboren

Gottes Zusage für uns alle! Amen!

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