La Maison Jaune
Ein Film von Amor Hakkar
Frankreich/Algerien 2007 – 1h22 – OV, d/fr
Verleih:
Xenix Filmdistribution GmbH Neu: Anna-Katharina Straumann
Tel. 044 296 50 40 ak.straumann@xenix.ch
Tel. 044 296 50 40 distribution@xenix.ch
www.xenixfilm.ch
Bilder sind auf www.xenixfilm.ch erhältlich
Start: 14. August 2008
FESTIVALS UND AUSZEICHNUNGEN
« FILMFESTIVAL LOCARNO»
PREIS DER OEKUMENISCHEN JURY 2007, PREIS DER JUNGEN JURY
« MOSTRA DA VALENCIA » BESTER FILM, BESTE MUSIK
« FESTIVAL INTERNATIONAL DU FILM ORIENTAL DE GENÈVE » OFFIZIELLE SELEKTION
« FIFF DE NAMUR » OFFIZIELLE SELEKTION
« PUSAN INTERNATIONAL FILM FESTIVAL » OFFIZIELLER WETTBEWERB
« FESTIVAL NOUVEAU CINÉMA MONTREAL » OFFIZIELLE SELEKTION
« MOSTRA DE VALENCIA CINÉMA DEL MEDITERRANI » PALME D’OR
« SAO PAULO INTERNATIONAL FILM FESTIVAL » OFIZIELLE SELEKTION
« LEEDS INTZERNATIONAL FILM FESTIVAL » OFIZIELLE SELEKTION
« CAIRO INTERNATIONAL FILM FESTIVAL » OFIZIELLE SELEKTION
« DUBAI INTERNATIONAL FILM FESTIVAL » ARABISCHER WETTBEWERB
Kurzinhalt
Im östlichen Algerien erfährt eine Berberfamilie, dass ihr ältester Sohn im Militärdienst bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.
Unverzüglich begibt sich der Vater Mouloud mit seinem klapprigen Traktor in die Stadt, um den Sohn heim zu holen. Unterwegs schenken ihm die unterschiedlichsten, liebevoll skurrilen Begegnungen Solidarität und Trost.
Doch zuhause versinkt seine Frau Fatima in tiefe Trauer, isst und trinkt nicht mehr. Mouloud und seine drei Töchter setzen alle Hebel in Bewegung, um Fatima wieder glücklich zu machen...
LA MAISON JAUNE vermittelt eindrucksvoll die Trauerarbeit einer Bauernfamilie in den rauen Aurès-Bergen: Wie sie einander Kraft und Hoffnung geben und wie sie sich schliesslich wieder gemeinsam zum Lachen bringen. Das algerische Roadmovie berührt mit einem Sinn für die Surrealität des alltäglichen Lebens und besticht mit
atemberaubenden Landschaftsbildern. In der Berbersprache gesprochen und untermalt mit authentischer Musik erzählt Regisseur Hakkar eine bescheidene und lokal gefärbte Geschichte, die um eine universelle Thematik kreist.
Synopsis
Die zwölfjährige Alya (Aya Hamdi) gräbt neben ihrem Wohnhaus ein Stück trockene Erde um, als sich ihr ein Polizeiauto nähert. Einer der Polizisten überreicht ihr einen Brief. Darin steht, dass ihr älterer Bruder Belkacem (Nouredine Mensria) bei einem Unfall ums Leben gekommen sei.
Der Familienvater Mouloud (Amor Hakkar) ist ein bescheidener Bauer. Er ist gezeichnet vom anstrengenden und harten Leben in der kargen Gegend der Aurès Bergen im Osten Algeriens. Als er vom Tod seines zwanzigjährigen Sohnes, der seinen Militärdienst bei der Polizei absolvierte, erfährt, steigt Mouloud unumgehend auf seinen kleinen Traktor. Samt Anhänger fährt er bei Nacht und Nebel auf der menschenleeren Wüstenstrasse Richtung Batna los.
In der 150 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt befindet sich das Leichenschauhaus.
Er erreicht sein Ziel im Morgengrauen und nimmt den Sarg gegen die offiziellen Vorschriften mit. Auf seinem langen Weg zurück nach Khenchela sind Begegnungen selten, aber die angetroffenen Menschen sind stets mitfühlend und hilfsbereit. Wieder zu Hause erwarten ihn seine Frau Fatima (Tounés Ait-Ali) und seine drei Töchter bereits. Nach islamischem Brauch begraben sie möglichst bald Belkacem. In der unmittelbaren Nähe des
Familienheims findet das Begräbnis im Schatten eines Baumes statt.
Nach der Beerdigung versinkt die Mutter Fatima in ihren von der Aussenwelt abgeschirmten Schmerz. Sie hört auf zu essen und spricht kaum mehr mit ihren Angehörigen. Ihr Ehemann ist sehr besorgt um sie. Auf der Suche nach einem Heilmittel zur Linderung ihres Leidens, empfiehlt ihm der Apotheker, das Wohnhaus gelb anzustreichen.
Mouloud nimmt den Rat an und färbt das Haus mit seinen Töchtern gelb – jedoch ohne gewünschten Erfolg.
Da erinnert sich Mouloud an eine Videokassette, die ihm nebst ein paar anderen Habseligkeiten Belkacems in der Leichenhalle überreicht wurde. Die Kassetete ist seine letzte Hoffnung. Er ist überzeugt, dass die Filmbilder seiner Frau wieder Kraft und Lebenswille zurückgeben werden. Wie aber soll Fatima dieses Video anschauen, in einem Haus, wo es weder fliessend Wasser noch Elektrizität gibt?
Mouloud nimmt den anstrengenden Kampf gegen de Verwaltungsbürokratie auf sich. Mit dem Anschluss an das Stromnetz kann die Familie schliesslich gemeinsam die letzten Worte und Gesten ihres geliebten Sohnes und Bruders in bewegenden Bildern sehen...
Amor Hakkar
Anmerkungen des Regisseurs
LA MAISON JAUNE erzählt die Geschichte eines Mannes, der auf seinem Traktor den Leichnam seines Sohnes nach Hause holt. Ähnliches ist mir widerfahren: Ich musste den Leichnam meines Vaters von Frankreich zurück in sein Heimatdorf im Aurès-Gebirge geleiten. Während dieser Reise wurde ich sowohl mit der Trägheit der lokalen Bürokratie als auch mit der Mühsal der ansässigen Bevölkerung konfrontiert, was mir beides fremd war.
Entscheidend wurde ich aber von mitfühlenden Blicken aufgefangen und mir unbekannte Menschen reichten mir ihre Hand zur Unterstützung. Ich schätzte diese Männer und Frauen, welche mir letzten Endes massgeblich glichen. Ich hatte beinahe vergessen, dass auch ich ein Kind der Aurès Bergen war. Aus all diesen Begegnungen und aus den Spaziergängen durch dieses Gebirge, das feindselig und schön zugleich ist, wuchs in mir der innige Wunsch, dort einen Film zu realisieren.
Biographie
Amor Hakkar ist 1958 im Aurès-Gebirge im Osten Algeriens geboren. Als er sechs Monate alt war, verliessen seine Eltern das Bergdorf, um nach Besançon in Frankreich zu ziehen. Während des Wissenschaftsstudiums entdeckte Hakkar aber seine Leidenschaft für das Kino und das Schreiben. Nach einem Kurzfilm drehte er seinen ersten Langspielfilm mit dem Titel SALE TEMPS POUR UN VOYOU. Im Jahre 2002 brachte ihn die Beerdigung seines Vaters zurück nach Algerien. Durch die Rückkehr an seinen Geburtsort entdeckte er das Aurès-Gebirge neu, das er nun intensiv erkundete. Wieder in Frankreich schrieb er das Drehbuch zu LA MAISON JAUNE. Ende 2006 realisierte er im Aurès-Gebirge den in der Berbersprache gesprochenen Film. Zurzeit arbeitet Amor Hakkar an QUELQUES JOURS DE RÉPIT. Das neue Filmprojekt wird auf Französisch gedreht und spielt in der Region der Franche-Comté in Frankreich.
Filmografie
2007/2008: QUELQUES JOURS DE RÉPIT, Drehschluss voraussichtlich Ende 2008 Langspielfilm. Produktion: SarahFilms
2006/2007: Realisierung des Langspielfilmes LA MAISON JAUNE Produktion: SarahFilms
2004: Drehbuchentwicklung LA MAISON JAUNE
Auserwählt für ein Stipendium der Drehbuchentwicklung vom Festival Méditerranée de Montpellier, Lauréat Fondation Beaumarchais SACD
2002: Realisierung des Dokumentarfilms TIMGAD, LA VIE AU CŒUR DES AURÉS TV5 Preis: Festival Vues d’Afrique Montréal 2003
2001: Roman «La cité des fausses-notes»
Marcel Aymé Buchpreis 2001
1992: Realisierung des Langspielfilmes SALE TEMPS POUR UN VOYOU mit Pierre-Loup RAJOT, Sylvie FENNEC,
Offizielle Selektion des Festivals de Carthage, Tétouan, Paris
Credits
Buch und Regie: Amor HAKKAR
Kamera: Nicolas ROCHE
Ausstattung und Kostüme: Kim NEZZAR
Schnitt: Amor HAKKAR & Lyonnel GARNIER
Ton: Kamel MEKESSEUR
Tonmischung: Eric TISSERAND
Musik: Aurélien DUDON
Fayçal SALHI Basile NTSIKA
Kameraassistenz: Alan GUICHAOUA
Regieassistenz: Céline BROTONS
Beleuchtung: Amar RABIA
Kulisse: Lakhdar HAMINA
Script: Julie PERRIOLLAT
Tonaufnahme (Musik): Alain ROY
Produktionsleitung: Merah HAKKAR
Produktionsassistenz: Céline BROTONS
Produktion: Sarah Films (Frankreich)
Beigezogene Produktion: H.A. Films (Algerien) Ausführende Produktion Algerien: Flora BOUMIA
Mit der Beteiligung von Fond Sud Cinéma, CNC, Région Franche-Comté,
Alger Capitale de la Culture Arabe 2007, Ministère de la culture Algérie, FDATIC, Fondation Beaumarchais SACD
Hauptrollen:
Alya Aya HAMDI
Mouloud (Vater) Amor HAKKAR
Fatima (Mutter) Tounés AIT-ALI
Nebenrollen:
Bissa Bissa-Ratiba GHOMRASSI
Inés Inés BENZAIM
Belkacem Nouredine MENASRIA
Taxichauffeur Abdelbaki HAMDI
Tankwart Abderrahman BENGHELAB
Krankenschwester Khaled DERBOUCHE
Angestellter des Bürgermeisters Merah HAKKAR
Bürgermeister Amar SCHAIBI
Apotheker Ammar GHODBANE
Garagist Belkacem BELA
Sohn des Garagisten Zakaria HAKKAR
Wirt des Gasthauses Kamel SALEM
Sohn des Wirtes Amer HADID
Präfekt Mekki OUCHENE
Bedienung im Gasthaus Belkhir SAHLI