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Die richtige Ernährung bei Fettstoffwechselstörungen. Bessere Blutfettwerte durch gesundes Essen und Bewegung Ein Service Ihres Versorgungsteams

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Academic year: 2022

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Die richtige Ernährung bei Fettstoffwechselstörungen

Bessere Blutfettwerte durch gesundes Essen und Bewegung

Ein Service Ihres Versorgungsteams

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Inhalt

Was Sie über Blutfette wissen sollten

Einfluss von Ernährungsfaktoren auf die Blutfette

Ein gesunder Lebensstil hilft, Cholesterinwerte zu senken

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Alle medizinischen Informationen und Empfehlungen sind neutral und basieren auf den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. oder der anerkannten Lehrmeinung. Unsere Broschüre wurde von einem Team aus Ärzten, Krankenschwestern, Apothekern und Ernährungswissenschaftlern für Sie verfasst.

Alle Personenbezeichnungen in diesem Druckstück beziehen sich auf alle Geschlechter (m/w/d). Um unsere Druckstücke einfacher lesbar zu machen, werden jedoch nicht immer alle Geschlechter genannt.

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Leben mit Fettstoffwechselstörungen

Liebe Lesende,

Fettstoffwechselstörungen sind ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei etwa 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland liegen erhöhte Cholesterinwerte vor. Eine Fehl ernährung, gekenn zeichnet durch zu viel Fett, Zucker, Alkohol, und zudem wenig körper liche Bewegung sind ausschlaggebende Auslöser für die Entstehung von Fettstoff wechsel störungen.

Hohe Blutfettwerte begünstigen die Entwicklung von Kalkablagerungen in den Blutgefäßwänden (Arteriosklerose). Als Folgen der dadurch bedingten Mangel durch- blutung mit unzureichender Sauerstoffversorgung drohen die Schau fenster krankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit), Herzinfarkt und Schlag anfall.

Durch eine gesunde Lebensweise und Ernährung können Sie Fettstoff wechsel- störungen und ihre Folgeschäden positiv beeinflussen. In dieser Broschüre erfahren Sie alles über die Blutfette, ihre Bedeutung für die Entstehung von Herz-Kreislauf- Erkrankungen und wie Sie selbst zur Senkung Ihrer Cholesterinwerte beitragen können.

Falls Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns an oder nehmen Sie direkt Kontakt mit Ihrem Arzt auf.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!

Ihr KKH Versorgungsteam

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Was Sie über Blutfette wissen sollten

Blutfette sind wichtig. Ist jedoch das Gleichgewicht zwischen der Menge an Cholesterin im Blut und in den Zellen gestört, lagert es sich an Arterienwänden ab und begünstigt die Entstehung einer Arterienverkalkung.

Welche Blutfette gibt es?

Fett ist nicht gleich Fett! Fett und Fettbegleitstoffe sind eine Substanzklasse von großer Vielfalt. Zu den Blutfettwerten, die Ihr Arzt im Labor bestim- men lässt, gehören das Choles terin und die Trigly- ceride. Dies sind Fette, die in der Leber produziert oder mit der Nahrung auf genommen worden sind. Die Triglyceride, die man auch als Neutral- oder Speicherfette bezeichnet, schwanken nah- rungsabhängig erheblich; die gemessenen Werte sind daher wenig aussagekräftig. Ein erhöhter Cholesterin spiegel im Blut wird auch „Hypercholes- terinämie“ genannt.

Cholesterinstoffwechsel

Die meisten Menschen würden bei dem Begriff

„Cholesterin“ wohl zuerst an eine schädliche Substanz denken. Dabei handelt es sich eigentlich um einen lebenswichtigen Stoff, ohne den kein Organismus existieren kann. Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz und ein wichtiger Baustein von Zellwänden. Darüber hinaus dient es als

„Rohstoff“ für Vitamin D, verschiedene Hormone und Gallensäuren. Auf all diese Stoffe kann unser Körper nicht verzichten und ist glücklicherweise in der Lage, das dafür benötigte Cholesterin selbst herzustellen. Die wichtigste Produktions- und Speicherstätte für Choles terin ist neben dem Darm die Leber. Etwa vier Fünftel des im Körper vorhan- denen Cholesterins hat unser Organismus selbst produziert. Auch dann, wenn wir überhaupt kein Choles terin mit der Nahrung aufnehmen würden, käme es nicht zu Mangelerscheinungen.

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Lipoproteine – Spezialisten für den Cholesterintransport

Die fettähnliche Substanz Cholesterin ist eigent lich im Blut nicht löslich, weil dieses überwiegend aus Wasser besteht. Wie ein Öltropfen auf einer Was- serpfütze würden die beiden Stoffe normalerweise deutlich voneinander getrennt bleiben. Damit das Cholesterin trotzdem über die Blutbahn in die einzelnen Zellen gelangen kann, wird es von bestimm ten Blutbestandteilen dorthin transportiert.

Diese bestehen überwiegend aus Eiweißen und Fetten und betten das Cholesterin zum Transport ein. Die dabei entstehenden großen Komplexe heißen Lipopro teine.

Lipoproteine gibt es in mehreren Varianten.

Die wichtigsten sind das HDL und das LDL. Diese Abkürzungen stehen für „high density lipoprotein“

und „low density lipoprotein“. „Density“ ist das englische Wort für Dichte – die Moleküle unter- scheiden sich also durch eine hohe oder niedrige Dichte ihrer Bestandteile. Vielfach liest man vom

„bösen“ LDL und vom „guten“ HDL. Diese etwas banal anmutenden Bezeichnungen beruhen dar- auf, dass die eine Substanz eine gefäßschädigende, die andere eine schützende Wirkung hat. Beim Choles terintransport haben LDL und HDL verschie- dene Funktionen. Das LDL hat die Aufgabe, Choleste rin zu den Organen des Körpers zu bringen und dort bei den einzelnen Zellen abzuliefern. Die Zellen haben hierfür spezifische „Annahmestellen“.

Die Aufnahmekapazität der Zellen für Cholesterin ist jedoch nicht unbegrenzt. Ist zu viel Cho les terin im Blut vorhanden, so wird es zwar vom LDL aufge- nommen, kann aber nicht in den Zellen unterge- bracht werden. Überschüssi ges LDL lagert sich dann in Arterienwänden ab und kann mit der Zeit verkal- ken. So verengt sich der Durchmesser der Blut- gefäße. Diese Veränderung bezeichnet man als Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Genau um gekehrt verhält es sich mit dem HDL. Seine Fähigkeit besteht darin, Gefäßablagerungen zu vermeiden, indem es überschüssiges Cholesterin aus den Zellen und dem Blut aufnimmt und zur Leber zurückbringt. HDL kann sogar Choles terin ablösen, das bereits an Zellen der Gefäßwände gebunden ist.

Wie es zu erhöhten Cholesterin- werten kommt

Bei einer Fettstoffwechselstörung ist das Gleich - gewicht zwischen der im Blut und in den Zellen vorhandenen Fettmenge gestört. Die Zellen können nicht so viel Cholesterin aufnehmen und weiterver- arbeiten, wie ihnen angeboten wird. Dies kann verschiedene Gründe haben. In den allermeisten Fällen, bei etwa vier Fünfteln aller Betroffenen, lässt sich jedoch kein Auslöser für die erhöhten Blutfett- werte finden.

Nur in vergleichsweise wenigen Fällen können die Ursachen für eine Cholesterinerhöhung nachge- wiesen werden. So gibt es unter anderem familiär gehäuft auftretende, vererbbare Fettstoffwechsel- störungen. Dabei kann das Cholesterin zwar theo- retisch in den Zellen verarbeitet werden, gelangt aber gar nicht erst dort hinein. Erhöhungen der Blutfette können aber auch auf einer Unterfunk- tion der Schilddrüse, einer Zuckerkrankheit, der Einnahme bestimmter Medikamente oder einem hohen Alkohol konsum beruhen.

LDL-Cholesterin:

Wie hoch darf es sein?

Die Obergrenze, ab der ein erhöhter LDL-Wert im Blut kritisch wird, ist nicht für alle gleich.

Sie hängt in erster Linie von den individuellen Risikofaktoren wie z. B. Bluthochdruck, einer koronaren Herzkrankheit oder Diabetes ab.

Außerdem ist relevant, ob Sie bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hatten bzw. Rau- cher sind. Fragen Sie am besten Ihren Arzt, an welchem Wert Sie sich orientieren können.

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Einfluss von Ernährungsfaktoren auf die Blutfette

Wer zu oft zu viel isst, belastet seinen Körper. Stellen Sie Ihre Ernährung auf fettarme, ballaststoffreiche Kost um. Das verbessert Ihre Blutfettwerte und lässt überflüssige Pfunde schmelzen.

Überernährung und Übergewicht gehen mit er höhten Werten von Triglyceriden und oft auch LDL-Cholesterin einher. Eine Gewichtsabnahme lässt die Werte für die Triglyceride und das LDL-Cholesterin absinken. Gleichzeitig steigt der HDL-Cholesterin-Wert an.

Auch Lebensmittelauswahl und -menge bestimmen den Cholesterin- und Triglyceridgehalt im Blut.

Er wird vor allem durch Fettmenge, Fettsäuren- zusammensetzung, Cholesterin- und Ballaststoff- gehalt der Lebensmittel beeinflusst.

Was ist Normalgewicht?

Ihr Gewicht können Sie anhand des Body-Mass-Index (BMI) bewerten.

Beispiel: Bei 170 cm (1,70 m) Körpergröße und 70 kg Körpergewicht liegt der BMI bei 24,2.

Empfehlung

Bei starkem Übergewicht, d. h. einem BMI ab 30, sollten Sie Ihr Gewicht unbedingt reduzieren. Bei einem Wert unter 30 vermeiden Sie eine Gewichts- zunahme.

BMI = Körpergewicht in kg(Körpergröße in m)2

Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Taillenumfang bei Männern:

erhöht ≥ 94 cm

deutlich erhöht ≥ 102 cm Taillenumfang bei Frauen:

erhöht ≥ 80 cm

deutlich erhöht ≥ 88 cm

Besser Birne als Apfel: Die „Apfelform“ des Körpers mit viel Bauch birgt ein größeres gesundheitliches Risiko als die „Birnenform“

mit schmaler Taille und breiten Hüften.

Normalisieren Sie Ihr Körpergewicht

Bei bestehendem Übergewicht ist eine Gewichts- abnahme unbedingt empfehlenswert. Das gefähr- liche („böse“) LDL wird gesenkt bei gleichzeitiger Erhöhung des schützenden („guten“) HDL. Eine langsame Gewichtsabnahme von 0,5 kg/Woche ist sinnvoll und sollte je nach Ausgangs gewicht und Ziel der Gewichtsreduktion über 12 Wochen oder mehr erfolgen.

Bewertung BMI

BMI unter 18,5 Untergewicht BMI 18,5 bis 24,9 Normalgewicht BMI 25 bis 29,9 mäßiges Übergewicht BMI 30 bis 34,9 starkes Übergewicht

(Adipositas Grad I) BMI 35 bis 39,9 Adipositas Grad II BMI ab 40 Adipositas Grad III

(Gemäß Einteilung der World Health Organization (WHO) für Erwachsene ab 20 Jahre)

Der BMI ist nur ein grober Richtwert, da er die Statur eines Menschen nicht berücksichtigt. Neben dem BMI wird daher auch der Bauchumfang zur Bestim- mung von Übergewicht und zur Abschätzung des Risikos für das Auftreten von Krankheiten wie koro- narer Herzkrankheit, Schlaganfall und Diabetes verwendet.

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Essen Sie fettarm

Fette sind neben den Kohlenhydraten (Zucker, Glykogen) die wichtigsten Energiespeicher der Zellen. Der physikalische Brennwert liegt bei ca.

9 kcal/g Fett und ist somit mehr als doppelt so hoch wie bei Kohlenhydraten und Eiweiß (4 kcal/g).

Fette werden im menschlichen Körper unter anderem benötigt als:

ó Energielieferanten

ó Isolatoren gegen Kälte

ó Lösungsmittel für nur fettlösliche Stoffe wie einige Vitamine

ó Schutzpolster für innere Organe und das Nervensystem

ó Bestandteil der Zellmembranen

Fette sind also wichtig für unseren Organismus.

Der tägliche Fettbedarf beträgt aber nur 60 bis 80 g. Da die durchschnittliche Fettzufuhr aber bei 110 bis 130 g Fett pro Tag liegt, ist die wichtigste Regel: Fett einsparen.

Wo Fett enthalten ist:

ó sichtbare Fette: in Butter, Speck, Sahne, Schmalz, Margarine, Öl

ó versteckte Fette: in Wurst, Käse, Fleisch, Fisch, Ei, Milchprodukten, Nüssen, Kuchen, Gebäck, Schokolade, Keksen

Messen Sie Ihren Taillenumfang mög lichst morgens vor dem Frühstück. Stellen Sie sich dafür unbekleidet vor einen Spiegel und entspannen Sie Ihren Bauch. Messen Sie nun Ihren Taillenumfang dort, wo Ihr Bauch den größten Umfang hat – das ist bei den meisten Menschen etwa die Nabelhöhe.

Eine weitere Rolle spielt die Herkunft der Fette Tierische Fette

ó enthalten vor allem gesättigte Fettsäuren und lassen den Cholesterinspiegel ansteigen,

ó sind in Butter, Schmalz, Wurst, Ei, Fleisch, Pommes frites, Blätterteig etc. enthalten.

Pflanzliche Fette

ó enthalten vor allem ungesättigte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel senken helfen,

ó sind in Pflanzenölen, Nüssen und Diät mar garine enthalten.

Empfehlung

Verwenden Sie Fett sparsam und bevorzugen Sie pflanzliche Fette. Die besten pflanzlichen Öle sind Raps-, Oliven-, Soja-, Walnuss- und Leinöl.

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Achten Sie auf den Cholesteringehalt

Der Körper stellt Cholesterin zum Großteil (90 Pro- zent) selbst her, beim Erwachsenen in einer Menge von 1 bis 2 g pro Tag. Es wird nur zu einem kleinen Teil mit der Nahrung aufgenommen. Ein hoher Fleisch-, Wurst-, Eier- und Fettverzehr führt zu einer hohen Aufnahme an Cholesterin. Die durch- schnittliche Zufuhr liegt bei 400 bis 500 mg pro Tag, emp foh len werden dagegen maximal 300 mg Cholesterin pro Tag.

Ballaststoffreiche Lebensmittel sind:

ó Gemüse, Salate, Rohkost, Sojaprodukte, Hülsenfrüchte

ó Obst, besonders pektinreiche Sorten wie Äpfel und Beerenobst

ó Pell- oder Salzkartoffeln

ó Vollkorngetreide und -produkte (Vollkornbrot, Vollkornbrötchen, Hafer und Haferflocken, Naturreis, Vollkornnudeln, Grünkern, Dinkel, Weizen, Roggen ...)

Essen Sie mehr Seefisch

Planen Sie mindestens zwei Seefischmahlzeiten pro Woche in Ihrem Speiseplan ein. Besonders Makrele, Hering und Lachs sind günstig, da sie reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten.

Omega-3-Fettsäuren nehmen eine Sonder stellung unter den ungesättigten Fettsäuren ein. Sie gehören zu den essenziellen Fettsäuren, sind also lebens- notwendig und können vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Sie dienen als Bausteine von Zellmembranen und als Vorstufen körpereigener Boten stoffe. Sie können in relativ hoher Dosierung Triglyceride und in geringerem Maße auch Choles- terin im Blut senken.

Cholesteringehalt von

(in mg) 1 Hühnerei (Größe M) ca. 230 100 g magerem Fleisch

(Schwein, Rind – roh) 70

100 g Leber (Kalb – roh) 229

100 g Krabben (roh) 138

100 g Seelachs (roh) 60

20 g Butter 44

1 Scheibe Käse 45 % F. i. Tr. (30 g) 22 1 Scheibe Leberkäse (30 g) 23

Omega-3-Fettsäuregehalt

von Pflanzenölen

(in g/100g)

Leinöl 53

Hanföl 19

Walnussöl 12

Rapsöl 9

Sojaöl 8

Omega-3-Fettsäuregehalt

verschiedener Fische (roh)

(in g/100g)

Lachs ca. 2

Sardellen/Anchovis ca. 3

Hering ca. 4

Makrele ca. 2

Thunfisch ca. 4

Alle pflanzlichen Lebens mittel sind praktisch cho- lesterinfrei. Das sind zum Beispiel Getreide und Getreideprodukte, Kartoffeln, Gemüse, Pilze, Salat, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Obst, Nüsse und Öle.

Essen Sie mehr Ballaststoffe

Ballaststoffe quellen im Magen auf und sorgen durch die Zunahme des Volumens für eine Verstär- kung des Sättigungsgefühls. Aus ballaststoffreicher Nahrung werden die Kohlenhydrate im Darm lang- samer aufgenommen, dadurch kommt es zu einem geringeren Blutzucker anstieg nach dem Essen.

Deshalb wird vor allem Diabetikern empfohlen, sich ballaststoffreich zu ernähren. Im Darm sorgen Ballaststoffe durch weitere Wasserbindung für eine Zunahme der Stuhlmenge, die auf die Darmwände Druck ausübt und dadurch die Verdauungstätigkeit (Peristaltik) anregt. Mit der Flüssigkeit binden Ballast- stoffe auch Mikroorganismen, Cholesterin und Gallensäuren, was sich positiv auf den Organis mus auswirkt. Ballaststoffe liefern nur wenige Kalorien und helfen somit, das Gewicht zu halten oder sogar zu reduzieren.

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Schränken Sie Zucker und Süßigkeiten ein

Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel sollten Sie nur sparsam verwenden, da diese kalorienreich sind und zu einem Anstieg der Triglyceride im Blut führen können. Gleichzeitig enthalten Süßigkeiten häufig viel Fett in ungünstiger Zusammensetzung.

Viel Zucker ist enthalten in

Marmelade, Honig, Nussnougatcremes, Schokola- de, Nougat, Marzipan, Bonbons, Eiscreme, Keksen, Gebäck, Pudding, Kuchen, Fruchtjoghurt, Limonade, Cola, Fruchtsaftgetränken, Obstsäften, Sirup, Milch- shakes, Kakaogetränken etc.

Auch Obst enthält Zucker: zum einen Fructose, also Fruchtzucker, zum anderen Traubenzucker (Glucose).

Honig besteht sogar bis zu 80 Prozent aus Trauben- und Fruchtzucker. Der übliche weiße Kristall zucker ist chemisch ein Zweifachzucker, bestehend aus einem Molekül Trauben- und einem Molekül Fruchtzucker. Fruchtzucker hat nur ein Molekül, dabei ist aber Fruchtzucker keineswegs ein gesün- deres Süßungsmittel, denn er liefert nicht weniger Kalorien und macht genauso wie Zucker dick.

Zu Obst mit einem hohen Fruchtzuckeranteil gehören Weintrauben, Birnen und Bananen. Grei- fen Sie öfter zu Obstsorten wie Pfirsichen, Brom- beeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Aprikosen oder Zitrusfrüchten, denn diese haben einen gerin- geren Frucht zucker anteil.

Es gibt auch versteckte Dickmacher. So enthält z. B.

der gerade im Sommer allgemein beliebte Durst- löscher Apfelsaftschorle viel Fruchtzucker.

Meiden Sie Alkohol

Alkoholische Getränke begünstigen einerseits aufgrund des hohen Energiegehaltes die Entste- hung von Übergewicht und führen andererseits zu einem Anstieg des Blutdruckes und der Triglyceride (Neutral- oder Speicherfette) im Blut.

Kaloriengehalt von

(in kcal) 1 Flasche Bier (0,5 l ) 210

1 Glas Sekt (0,2 l ) 166

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Ein gesunder Lebensstil hilft, Cholesterinwerte zu senken

Medikamente gegen Cholesterinerhöhung

Zur medikamentösen Behandlung von erhöhten Cholesterinwerten werden heute in erster Linie Wirkstoffe aus der Gruppe der Statine eingesetzt.

Für diese Wirkstoffe wurde eine Verringerung des Risikos, einen Herzinfarkt zu erleiden oder gar daran zu sterben, in Studien nachgewiesen. Statine hem- men die körpereigene Produktion von Cholesterin in der Leber. Sie können aber nur zuverlässig wirken, wenn sie regelmäßig eingenommen werden.

Wie Sie selbst zur Cholesterinsenkung beitragen können

Wenn Ihr Arzt Ihnen Statine verordnet hat, könnte man meinen, dass damit bei regelmäßiger Einnahme das Cholesterinproblem gelöst sein müsste. Aber die Tabletten allein werden den Cholesterinspiegel wahrscheinlich nicht ausreichend senken. Wichtig ist auch, dass die Zufuhr von Cholesterin mit der Nah- rung eingeschränkt wird. Ratgeber für cholesterinarme Ernährung mit Kochrezepten für jeden Geschmack gibt es in nahezu unendlicher Auswahl. Leihen Sie sich einfach mal einige aus und probieren Sie, welche Rezepte für Sie praktisch sind.

Eine Ernährung zur Cholesterinsenkung ist keines- wegs eine „Schonkost für Kranke“, sondern auch für Gesunde schmackhaft, ausgewogen und empfeh- lenswert. Wenn Sie übergewichtig sind, sollten Sie abnehmen. Dies muss nicht unbedingt schnell gehen, Ihr Zielgewicht sollten Sie aber dauerhaft halten können. Schon durch die Gewichtsabnahme lässt sich der Cholesterin spiegel oft messbar senken.

Ist Ihr Gewicht im Normalbereich, achten Sie darauf, nicht zuzunehmen.

Stellen Sie auch das Rauchen ein, denn Rauchen verschlechtert neben vielen anderen unerwünsch- ten Wirkungen auch die Blutfettwerte.

„Verheizen” Sie Ihr Cholesterin

Die Ernährungsumstellung und die Medikamen- teneinnahme sollten Sie durch eine weitere Maß- nahme unterstützen, um Ihren Cholesterin spiegel zu senken. Man weiß, dass sich durch Be we gung und Sport LDL-Cholesterin senken lässt. Vor allem im Berufs leben sitzen viele Menschen zu viel und in der Frei zeit treiben sie zu wenig Sport. Abgesehen von den positiven Auswirkungen auf den Fettstoff- wechsel begünstigt Bewegung wie Spazierengehen, Schwimmen, Wandern, Radfahren und Treppen- steigen den Energieverbrauch. Darüber hinaus kann der Spiegel des gefäßschützenden HDL-Cho- lesterins erhöht werden. Damit sich diese Effekte messen lassen, ist es notwendig, sich regelmäßig für eine bestimmte Dauer und mit einer gewissen Intensität zu belasten.

Lassen Sie sich vor Beginn Ihrer sportlichen Akti vität von Ihrem Arzt beraten, wie hoch Ihre individuelle Belastung sein sollte bzw. sein darf. Bei manchen Patienten reicht bereits zügiges Gehen oder Walken, andere können sich durch aus noch ein bisschen mehr anstrengen.

Versuchen Sie, täglich mindestens 30 Minuten körperlich aktiv zu sein. Neben den Blutfetten können durch Sport auch der Blutdruck und der Blutzucker gesenkt werden. Nach einigen Wochen werden Sie feststellen, dass die Bewegung auch Ihr körperliches und seelisches Wohl befinden fördert.

Sie werden beweglicher und belastbarer und möchten Ihren Sport bald nicht mehr missen.

Es gibt Medikamente, um erhöhte Cholesterinwerte im Blut effizient zu behandeln.

In erster Linie werden dazu Statine eingesetzt. Am meisten können allerdings Sie

selbst zur Cholesterinsenkung beitragen.

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Ein weiterer wichtiger Grund, sich zu bewegen Herzkranke können durch regelmäßiges Training ihr Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an einem plötzlichen Herztod zu sterben, um ein Viertel senken. Vielleicht finden Sie in Ihrem Familien- oder Freundeskreis motivierte Mit macher oder bekom- men Tipps, welche Möglichkeiten es in Ihrer Umge- bung gibt. Können Sie krankheitsbedingt keinen Sport treiben, reicht schon ein Spaziergang von 30 Minuten alle zwei Tage aus, um Ihre Gesundheit nachhaltig positiv zu beeinflussen.

Im Alltag gibt es zusätzlich eine Vielzahl von Situationen für die Bewegung zwischendurch:

ó Treppe nehmen statt Lift oder Rolltreppe

ó Auto bewusst nicht direkt vor der Tür parken

ó bei kurzen Wegen das Auto stehen lassen und zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren

Wenn Sie also die vier Säulen zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen

ó Ernährungsumstellung,

ó ggf. Gewichtsabnahme,

ó Bewegung/Sport,

ó Medikamente

beherzigen, können Sie Ihre Fettstoffwechsel- störungen in den Griff bekommen. So tragen Sie selbst ganz erheblich dazu bei, das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich zu verringern.

Zum Schluss …

Diese Broschüre soll Ihnen helfen, Ihre Erkrankung und den Sinn ärztlicher Maß- nahmen zu verstehen. Sie ersetzt nicht den Arztbesuch. Sicher haben Sie n och weitere Fragen; sprechen Sie uns einfach an oder nehmen Sie direkt Kontakt zu Ihrem Arzt auf.

Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Alles Gute für Sie und Ihre Gesundheit wünscht Ihnen

(12)

KKH Kaufmännische Krankenkasse 30125 Hannover

service@kkh.de kkh.de

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