Andreas Bois
Auswirkungen der LKW-Maut auf die Kostensituation einer mittelständigen Musterspedition
Einbindung in deren Haustarife, sowie Methoden zur Weiterbelastung an die Auftraggeber und deren
Problematik
Projektarbeit
Technik
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Andreas Bois
Auswirkungen der LKW-Maut auf die Kostensituation einer mittelständigen Musterspedition
Einbindung in deren Haustarife, sowie Methoden zur Weiterbelastung an die Auftraggeber und deren Problematik
Diplom.de
ID 6582
Andreas Bois
Auswirkungen der LKW-Maut auf die Kostensituation einer mittelständigen Musterspedition
Einbindung in deren Haustarife, sowie Methoden zur
Weiterbelastung an die Auftraggeber und deren Problematik
Projektarbeit
an der Deutschen Aussenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV) Februar 2003 Abgabe
ID 6582
Bois, Andreas: Auswirkungen der LKW-Maut auf die Kostensituation einer mittelständigen Musterspedition - Einbindung in deren Haustarife, sowie Methoden zur Weiterbelastung an die Auftraggeber und deren Problematik
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Bremen, Akademie, Projektarbeit, 2003
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Diplomica GmbH
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2
Inhaltsverzeichnis
Seite
Inhaltsverzeichnis 2
Abbildungsverzeichnis 5
Abkürzungsverzeichnis 6
1. Einleitung 8
1.1. Hintergrund der Projektarbeit 8
1.2. Problemdefinition und Zielsetzung 9
2. Vorstellung der Musterspedition 9
3. Rahmenbedingungen 10
3.1. Der Verkehrsmarkt und das Zukunftsszenario 10
3.2. Gründe für die Einführung der Lkw-Maut 12
3.2.1. Zusätzliche Einnahmen für den Staat 12
3.2.2. Verursachungsgerechte Anlastung der externen Kosten 13 3.2.2.1. Begriff externe Kosten 13
3.2.2.2. Problematik der Erfassung 13
3.2.3. Verlagerung des Güterverkehrs auf andere Verkehrsträger 14 3.2.4. Optimale Ausnutzung der Transportkapazitäten 14 3.2.5. Vorreiterrolle Deutschlands im Technologiebereich 15
3.3. Vorstellung des Gesetzentwurfes 15
3.3.1. Geltungsbereich 16
3.3.2. Die Bezeichnung des Mautschuldners 17
3.3.3. Höhe der Maut 17
3.3.4. Mautentrichtung 18
3.3.4.1. Automatische Mauterhebung 18
3.3.4.2. Manuelle Mautentrichtung 19
3.3.5. Nachweis und Kontrolle 21
3.3.6. Nachträgliche Erhebung 22
3.3.7. Bußgelder bei Verstößen 22
3.4. Das System Toll Collect 23
3
Seite 3.5. Potentielle Auswirkungen der Lkw-Maut 25
3.5.1. Staatliche Zusatzeinnahmen 25 3.5.2. Gerechte Anlastung der Wegekosten 26 3.5.3. Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen 26 3.5.4. Verlagerung des Gütertransportes 28 3.5.5. Umweltentlastung 29 3.5.6. Höhere Verkehrssicherheit 29 3.5.7. Wirtschaftliche Ausnutzung der Transportkapazitäten 29 3.5.8. Preiserhöhungen für den Verbraucher 30 3.6. Harmonisierungsmaßnahmen der Bundesregierung 30 3.7. Die Lkw-Maut im europäischen Vergleich 31
4. Darstellung der Kostensituation 34 4.1. Analyse der aktuellen Kostensituation 34
4.1.1. Definition der Ziele 34
4.1.2. Datengewinnung 34
4.1.2.1. Ermittlung der tatsächlichen Autobahnkilometer 34 4.1.2.2. Analyse der Kostenstruktur 35 4.1.3. Darstellung der erhobenen Daten 36 4.1.3.1. Ermittelte Autobahnkilometer 36 4.1.3.2. Aktuelle Kostensituation 36 4.1.3.3. Break-even-Analyse 39 4.1.3.4. Deckungsbeitragsrechnung 40 4.2. Analyse der zukünftigen Kostensituation 41
4.2.1. Darstellung der zukünftigen Kostensituation 41 4.2.2. Kosten der Betriebsbereitschaft 45 4.2.3. Break-even-Analyse 46 4.2.4. Deckungsbeitragsrechnung 46 4.3. Vergleichende Kostendarstellung 47
4.3.1. Fahrzeugkosten 47
4.3.2. Beispieltransporte 49 4.3.3. Break-even-Point 51
4
Seite 4.3.4. Deckungsbeitrag 51
5. Anlastungsmethoden und deren Problematik 53
5.1. Umsatzrentabilität 54
5.2. Pauschale prozentuale Preiserhöhung 54 5.3. Offener Ausweis der tatsächlich angefallenen Mautgebühren 55
6. Einbindung der Mehrkosten in den tts – Haustarif 58 6.1. Darstellung der Problematik 58
6.2. Vorgehensweise 58
6.3. Darstellung der gewonnenen Daten 59
7. Alternativen / Lösungsansätze 59 7.1. Verladung per Binnenschiff 59 7.2. Ausweichen auf das nachgelagerte Strassennetz 60 7.3. Fahrzeugtechnische Umrüstung des Nahverkehrfuhrparks 62 7.3.1. Umstellung des Nahverkehrfuhrparks auf 11,99 t-Fahrzeuge62 7.3.2. Ablastung der vorhandenen Fahrzeuge auf 11,99 Tonnen 64 7.4. Nutzung des Angebotes der Kombiverkehr KG 64
8. Schlussbetrachtung 68
Literaturverzeichnis 70
Anhang
5
Abbildungsverzeichnis
Seite Abbildung 1: Anteile der Verkehrsbereiche an der Güterverkehrsleistung 11 Abbildung 2: Lkw-Mautsätze ab 2003 in Eurocent je km 17 Abbildung 3: Automatische Gebührenerhebung der Lkw-Maut in Deutschland 19 Abbildung 4: Manuelle Gebührenerhebung der Lkw-Maut in Deutschland 20 Abbildung 5: Jahresabgabenbelastung eines 40t-Lastzuges (EURO II) im 27
Deutschlandverkehr
Abbildung 6: Gebührensätze ab 1. April 2001 in EUR 32
Abbildung 7: Break-even-Analyse 40 Abbildung 8: Kostenstrukturen 49 Abbildung 9: Streckennetz der Kombiverkehr KG 65
6
Abkürzungsverzeichnis
Abb. - Abbildung
ADAC - Allgemeiner Deutscher Automobil Club AG - Aktiengesellschaft
AMÖ - Bundesverband Möbelspedition
ASFA - Association des Sociétés Francaises d´Autoroutes
Aufl. - Auflage
BAG - Bundesanstalt für Güterverkehr
BGL - Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung
BMVBW - Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen
Bzw. - Beziehungsweise
CD - Compact Disk
DB - Deckungsbeitrag D.h. - Das heißt
DAV - Deutsche Aussenhandels- und Verkehrsakademie DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag
Dipl. - Diplom
DIW - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DVF - Deutsches Verkehrsforum
DVZ - Deutsche Verkehrszeitung Etc. - Et cetera
EU - Europäische Gemeinschaft
F - Folgende
GmbH - Gesellschaft mit beschränkter Haftung GPS - Global Positioning System
GSM - Global System for Mobile Communication Hrsg. - Herausgeber
KfW - Kreditanstalt für Wiederaufbau Kfz - Kraftfahrzeug
Kg - Kilogramm
7
KG - Kommanditgesellschaft
Km - Kilometer
Km/h - Kilometer pro Stunde Lkw - Lastkraftwagen
Max. - Maximal
Min. - Minimal
Mio. - Million
mm - Millimeter
Mrd. - Milliarde O.g. - Oben genannt
P.a. - Per Anno
Pkw - Personenkraftwagen
S. - Seite
T - Tonne
UVEK - Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation in der Schweiz
VDA - Verband der Automobilindustrie
Vgl. - Vergleiche
Z.B. - Zum Beispiel
ZGG - Zulässiges Gesamtgewicht Zzgl. - Zuzüglich
8 1. Einleitung
1.1. Hintergrund der Projektarbeit
Für das Examen zum staatlich geprüften Betriebswirt an der Deutschen Aussenhandels- und Verkehrsakademie im Börsenhof B in Bremen ist eine Projekt- arbeit gefordert, in der wir unser erlerntes theoretisches Wissen in der Praxis um- setzen können. Wir haben für diesen Zweck anhand von branchenüblichen Durchschnittswerten eine mittelständige Musterspedition definiert, die wir in Punkt 2 näher darstellen. Dies hat es uns ermöglicht, eine breite Facette unserer erlernten Methoden aus der Betriebswirtschaftslehre mit mutigen und kreativen Ansätzen zu erarbeiten. Darüber hinaus war es für uns wichtig, dass die zu bearbeitende Fragestellung von großer Bedeutung für die praxisorientierte Ausrichtung unseres gewählten Studienganges ist.
Mit der Einführung der Lkw-Maut, die für viele Unternehmen eine existenzielle Bedrohung darstellt, wird durch die Bundesregierung eine grundlegende Veränderung der Situation im Transportgewerbe herbeigeführt. Die Aktualität des Themas, sowie unsere praktischen Erfahrungen im Verkehrsgewerbe haben uns dazu motiviert, dieses umfangreiche Themengebiet zu analysieren und die Auswirkungen auf eine Musterspedition zu erarbeiten und darzustellen.
Die Fragestellungen, die sich im Rahmen unserer Projektarbeit ergeben sind also, welche Auswirkungen auf die Kostensituation ergeben sich für die definierte Musterspedition? Wie können die neu anfallenden Kosten in den bestehenden Haustarif eingearbeitet werden und welche Anlastungsprobleme ergeben sich?
Unser Ziel ist es Lösungsansätze zu erarbeiten und aufzuzeigen.
Hiermit möchten wir uns recht herzlich für die großartige Unterstützung während der Projektarbeit bei allen Unternehmen, Verbänden und Institutionen, die uns bei der Informationsgewinnung tatkräftig unterstützt haben, bedanken.
Das Projektteam
9 1.2. Problemdefinition und Zielsetzung
Durch die Einführung der leistungsabhängigen Autobahnmaut werden viele Transportunternehmen durch die enormen Kostenzuwächse vor existenzielle Prob- leme gestellt. Durch die neuen autobahnabhängigen Kosten und die sehr geringen Harmonisierungsmaßnahmen von Seiten der Bundesregierung, kommen auf die Transportunternehmen enorme Kostenbelastungen zu.
Bereits jetzt beträgt die durchschnittliche Rendite im Transportgewerbe nur etwa 1 % und die Einführung der Lkw-Maut wird diese Situation dramatisch verschlechtern.1
Die Problematik besteht hierbei darin, dass die Verkehrsunternehmen nicht in der Lage sind, die extremen Zusatzkosten zu tragen, da die geringen Renditen im Transportgewerbe keine weiteren Kostensteigerungen zulassen. Aufgrund dieser Tatsache sind die Unternehmen gezwungen die Mehrkosten an die Verladerschaft weiterzugeben. Die Akzeptanz für die Übernahme der Lkw-Maut von Seiten der Auftraggeber ist sehr gering und stellt ein weiteres Problem dar.
Das Ziel unserer Projektarbeit besteht darin, die Rahmenbedingungen für die Einführung der Lkw-Maut darzustellen und die zukünftigen Kostenbelastungen mit der aktuellen Kostensituation zu vergleichen. Des weiteren möchten wir den zusätzlichen Kostenaufwand in die Preiskalkulation mit einbinden und Möglichkeiten der Weitergabe der Lkw-Maut an die Kunden erarbeiten und darstellen.
2. Vorstellung der Musterspedition
Die Musterspedition beschäftigt deutschlandweit 1500 Mitarbeiter, die im Jahre 2002 einen Umsatz von etwa 150 Mio. Euro erwirtschaftet haben.
Sie unterhält an 15 strategisch ausgewählten Standorten in ganz Deutschland insgesamt 400.000 m² überdachte Lagerfläche (Hochregal-, Block- und Regallager).
1 Vgl. CDU (Hrsg.) in: http://cdu-sh.de/vereinigungen/mit/000404.html, Stand 06.02.2003