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1.Adventswoche Gedanken zu Macht hoch die Tür, die Tor macht weit

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1.Adventswoche 2020

Gedanken zu

„Macht hoch die Tür,

die Tor macht weit“

(2)

Das Lied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“

gehört sicherlich zu den bekanntesten Adventsliedern.

Für viele ist es unverzichtbar für die Adventszeit.

1. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Es kommt der Herr, der Herrlichkeit:

ein König aller Königreich.

ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt:

Gelobet sei mein Gott,

mein Schöpfer reich von Rat.

2. Er ist gerecht, ein Helfer wert, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt.

Sein Königskron ist Heiligkeit.

Sein Zepter ist Barmherzigkeit.

All uns’re Not zum End’ er bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt:

Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat.

3. O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat.

Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König ziehet ein.

Er ist die rechte Freudensonn’,

bringt mit sich lauter Freud’ und Wonn’.

Gelobet sei mein Gott, mein Tröster früh und spat.

4. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Eu’r Herz zum Tempel zubereit’!

Die Zweigleich der Gottseligkeit

steckt auf mit Andacht, Lust und Freud!

So kommt der König auch zu euch, ja, Heil und Leben mit zugleich.

Gelobet sei mein Gott, voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

5. Komm, o mein Heiland Jesu Christ!

Mein’s Herzens Tür dir offen ist.

Ach zieh mit deiner Gnade ein!

Dein Freundlichkeit auch uns erschein!

Dein Heil’ger Geist uns führ und leit den Weg zur ew’gen Seligkeit!

Dem Namen, dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr!

(3)

Der Text dieses Liedes stammt von Georg Weissel und wurde im Jahr 1623 anlässlich der Einweihung der Altroßgärter Kirche in Königsberg verfasst.

Die Grundlage für das Lied sind Verse aus Psalm 24 Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre?

Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre?

Es ist der Herr Zebaoth.

Er ist der König der Ehre.

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“

Das ist ein Aufruf. Ein sehr konkreter Aufruf!

Wir sollen etwas tun – im Advent.

Keine Frage: Die Adventszeit ist eine Zeit der sich öffnenden Türen.

Normalerweise jedenfalls.

Jeden Tag dürfen die Kinder ein Türchen am Adventskalender öffnen.

Das ist ja noch möglich – trotz Corona.

Bei anderen Türen sieht es in diesem Jahr anders aus.

Wie viele Türen sich bei den Geschäften öffnen im Advent, das muss sich noch zeigen.

Weniger als sonst sind es auf jeden Fall.

Immer mehr Menschen öffnen anstelle der Türen der Läden und Kaufhäuser nun „Windows“ am PC,

also die Fensterchen von Amazon oder anderen Online-Anbietern und bestellen die Geschenke im Internet.

Die Türen der Advents- und Weihnachtsfeiern bleiben sowieso ganz zu;

und die Tore der Weihnachtsmärkte auch.

Und viele ahnen:

Auch die eigenen Türen werden sich für Familienbesuche wohl weniger öffnen als in anderen Jahren.

Wie dann: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“?

Wie müssen wir das verstehen?

In Corona-Zeiten müsste es doch heißen:

Lasst bloß die Türen möglichst geschlossen!!

Geht bloß möglichst wenig durch andere Türen!!

Doch es heißt: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“.

Warum aber soll man denn Türen hoch und Tore weit machen?

(4)

Das Lied gibt eine ganz direkte Begründung:

„Es kommt der Herr, der Herrlichkeit!“

Die Türen sollen hoch und die Tore sollen weit gemacht werden, weil da einer kommt.

Wer? - Der „Herr der Herrlichkeit“ kommt.

Aber nicht irgendein vornehmer Herr, ein VIP, ein Star, der mit Pomp und Tralala einen Auftritt inszeniert.

Es kommt „ein König aller Königreich“

- also einer, der mehr ist als alle einzelnen Könige;

es kommt „ein Heiland aller Welt zugleich“

- also einer, der für die ganze Welt da ist und handelt;

einer, das Heil bringt und das Leben

und zwar für die ganze Welt, nicht nur für Einzelne oder ein einzelnes Volk.

Da kommt also einer, der umfassend und global regiert, und der es umfassend und global gut macht.

Da kommt einer, der mehr ist als ein Mensch es sein kann.

Denn: Er kommt von Gott – als Gott!

Und als solcher zeichnet er sich aus durch Sanftmütigkeit, durch Barmherzigkeit, durch Gerechtigkeit

Er kommt, nicht um selber seine Macht auszuleben

- wie so viele und viel zu viele irdische Machthaber das tun.

Er kommt nicht, um Angst und Schrecken zu verbreiten Er kommt, um die Not, die da ist, zum Ende zu bringen.

Er kommt, damit die Herzen von Freude erfüllt werden.

Wenn so einer kommt: Kann man da anders, als ihn loben?

Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat.

Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat.

Gelobet sei mein Gott, mein Tröster früh und spat.

Wer ganz genau hinschaut und hinhört, der merkt,

wie in den letzten beiden Zeilen der ersten drei Strophen die drei Personen der heiligen Dreieinigkeit genannt sind:

- Gott, der Schöpfer - Gott, der Heiland

- Gott, der Tröster: das ist der Heilige Geist.

Also: Gott in seiner Dreiheit ist zu loben:

denn beim Kommen Gottes handelt Gott dreifaltig.

Dieser Dreifaltigkeitshinweis gibt dem Lied seine Gliederung.

Der erste Teil: das sind die ersten drei Strophen, die zum Öffnen von Tor und Tür aufrufen und sagen, für wen Tür und Tor weit geöffnet werden sollen.

Im zweiten Teil des Liedes in den Strophen 4 und 5 wird dann genauer gesagt, wie das gemeint ist mit dem Öffnen von Tor und Tür.

Die vierte Strophe setzt ja noch einmal ein mit:

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“;

und dann findet sich in jeder dieser beiden Strophen das Stichwort, um das es geht.

(5)

Was ist das?

Es ist das „Herz“ - jeweils in der zweiten Zeile dieser beiden Strophen:

„ … eu’r Herz zum Tempel zubereit’“;

„ … mein’s Herzens Tür dir offen ist“.

Ja, das ist die entscheidende Tür und das entscheidende Tor im Advent:

Die Tür des Herzens – das Tor des Herzens.

Um sie geht es im Advent: Die Tür des Herzens – das Tor des Herzens.

Genauer: die Tür deines Herzens, deine Herzenstür.

Sie soll offen sein für den, der da kommt,

soll offen sein für den Heiland, soll offen sein für Gott.

Damit er, der da kommt, einziehen kann in dein Herz, hineinkommen kann in dein Herz.

Denn: Gott will ankommen bei dir: Advent!

Darum heißt es eben so ganz persönlich: „ … mein’s Herzens Tür dir offen ist“.

Denn so soll es sein:

Dass meine Herzenstür offen ist für ihn, der zu mir kommt - eben auch ganz persönlich und direkt zu mir.

Ist sie denn offen für ihn – meine Herzenstür? Jetzt im Advent?

Wie stelle ich mich auf ihn ein, der da kommt?

Rechne ich mit ihm – in meinem Leben?

Wie erwarte ich ihn? Was erwarte ihn von ihm – in meinem Leben?

Mit dem Lied „Macht hoch die Tür“ ist eine Geschichte verbunden, die beispielhaft erzählt,

wie sich die Tür eines verschlossenen Herzens geöffnet hat und wie dadurch sehr direkt Tore geöffnet wurden.

Im Königsberger Stadtteil Altroßgarten, wo Georg Weissel Pfarrer geworden war,

gab es einen Geschäftsmann mit Namen Sturgis.

Dieser Geschäftsmann hatte sich ein "Schlösschen" neu erbaut.

Auch das daran angrenzende Wiesengrundstück hatte er erworben.

und dann mit einem Zaun versehen.

Die Tore hatte er fest verschlossen.

Damit war den Leuten aus dem benachbarten Armen- und Siechenheim nicht nur der nahe Weg in die Stadt versperrt, sondern auch der zur Kirche.

Sie mussten jetzt eine weite, mühevolle Strecke zurücklegen, für deren Bewältigung die Kräfte vieler Heimbewohner

nicht mehr ausreichten.

Die Forderungen der Stadtväter und zahlreicher Bürger, er möge doch die Gartentore öffnen,

stießen bei Herrn Sturgis auf taube Ohren.

So schritt denn an einem Adventssonntag 1624 nicht nur der Chor, der das Lied anstimmen sollte,

zu Sturgis' Haus,

sondern es schlossen sich auf Vorschlag von Pfarrer Weissel

zahlreiche arme und gebrechliche Leute aus dem Heim den Sängern an.

(6)

Mit ihnen selbstverständlich auch der Dichter selbst.

Nachdem der Chor

vor dem Gartentor des Geschäftsmannes Aufstellung genommen hatte, hielt Georg Weissel eine kurze Predigt.

Mit großem Ernst sprach er von der hochmütigen Verblendung, mit der viele Menschen dem König aller Könige,

der ja auch das Kind in der Krippe sei, die Tore ihres Herzens versperrten,

so dass er bei ihnen nicht einziehen könne.

Mit erhobener Stimme fuhr er fort:

"Und heute, lieber Herr Sturgis, steht er vor eurem verriegelten Tor.

Ich rate euch, ich flehe euch an bei eurer Seele Seligkeit, öffnet ihm nicht nur dieses sichtbare Tor,

sondern auch das Tor eures Herzens

und lasst ihn demütig mit Freuden ein, ehe es zu spät ist."

Er hatte das letzte Wort noch nicht ausgesprochen, als der Chor zu singen begann:

"Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich,

ein Heiland aller Welt zugleich,

der Heil und Leben mit sich bringt ..."

Sturgis stand da wie angewurzelt.

Kurz vor Beendigung des Liedes aber - die Sänger sahen es mit Erstaunen –

griff er in seine Tasche und brachte einen Schlüssel zum Vorschein, mit dem er die schweren Gartentore aufsperrte.

Und von diesem Zeitpunkt an wurden sie nie mehr verschlossen.

Als das Lied zu Ende war, bat Sturgis alle in sein Haus und bewirtete sie.

Die Heimbewohner hatten ihren kurzen Weg zur Kirche wieder, der noch lange Zeit "Adventsweg" genannt wurde.

Eine Geschichte aus einer anderen Zeit – gewiss.

Die in ihr liegende Frage aber ist zeitlos aktuell:

Denn es ist die Frage des Advent:

Ist die Tür meines Herzens offen ist für ihn, der zu mir kommt?

Wie stelle ich mich auf ihn ein, der auch zu mir kommen will?

Rechne ich mit ihm – in meinem Leben?

Wie erwarte ich ihn? Was erwarte ich von ihm – in meinem Leben?

Ja, das ist Advent

und dann erfüllt sich der wahre Sinn des Advent,

wenn wir trotz aller Corona-Einschränkungen in der Adventszeit das für uns auch so sagen und singen können:

„Komm, o mein Heiland Jesu Christ, mein’s Herzens Tür dir offen ist:

Ach zieh mit deiner Gnade ein,

dein Freundlichkeit auch uns erschein“.

(7)

Neue Liedstrophen zum Nachdenken 1x. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Es ist Advent - seid ihr bereit?

Seid ihr denn wirklich informiert, worum es geht, was da passiert?

Wisst ihr denn, dass nur Jesus Christ der Grund für die Adventszeit ist!

Drum hört es all' sogleich:

Bahn frei - Gott kommt zu euch!

2x. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Doch seid ihr wirklich eingeweiht?

Denkt ihr in eurem Alltagstrott tatsächlich noch an euren Gott?

Und hört ihr, was er zu euch sagt,

auch dann, wenn es euch nicht behagt?

Drum öffnet euch sofort für Gottes gutes Wort.

3x. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Doch sagt: Wie nutzet ihr die Zeit?

Fragt euch, was ihr selbst habt getan, dass Jesus zu euch kommen kann.

Und ist in euren Herzen Platz für diesen großen Himmelsschatz?

So hört dankbar und still, was Gott euch schenken will.

Gebet

Herr, unser Gott!

Du bist uns in Jesus Christus ganz nahegekommen bist in Jesus Christus in dieser Welt angekommen Du willst uns immer wieder neu nahe sein

und willst immer neu ankommen bei uns, in unseren Herzen.

Dafür danken wir dir.

Und wir bitten dich:

Lass uns in diesen Tagen des Advent spüren, dass du uns nahe bist.

Hilf uns, dass wir in dieser Adventszeit bereit sind für dich und für deine gute Botschaft

Hilf uns, dass wir die Tür unseres Herzens offen haben für dich und wir erkennen, dass du zu uns kommen willst.

Mache uns auch bereit,

dass wir dann unsere Herzen öffnen für andere Menschen, die uns brauchen.

Amen.

(8)

Adventlicher Segen

Genieße und nutze die Tage des Advent!

Erkenne, wie wertvoll diese Zeit ist!

Öffne dein Herz für den, der auf dem Weg ist zu dir.

Und lass dich von Gottes Segen berühren.

Genieße und nutze die Tage des Advent!

Sei dankbar für das, was Gott dir schenkt

und was du durch andere Menschen empfängst!

Und lass dich von Gottes Segen berühren.

Genieße und nutze die Tage des Advent!

Nimm dir Zeit zu entdecken, was für dich wichtig ist!

Und lass dich von Gottes Segen berühren.

Genieße und nutze die Tage des Advent!

Richte deine Gedanken und Erwartungen auf das, was sich wirklich lohnt!

Und lass dich von Gottes Segen berühren.

Genieße und nutze die Tage des Advent!

Schaue auf die Menschen um dich herum und achte darauf,

was sie von dir brauchen.

Und lass dich von Gottes Segen berühren.

Genieße und nutze die Tage des Advent!

Höre mit dem Herzen auf das, was Gott dir persönlich sagen will.

Und lass dich von Gottes Segen berühren.

Genieße und nutze die Tage des Advent!

Erkenne, was Gott dir zutraut und sei bereit zu tun, was Gott von dir erwartet!

Und lass dich von Gottes Segen berühren.

So segne und behüte dich

der allmächtige und barmherzige Herr,

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr hebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.

Amen.

Referenzen

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