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Filmausschnitte «der kleine nick» zur Nachbearbeitung des Films

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Academic year: 2022

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KinoKultur in Der schule WirD unterstützt Von:

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partnerinstitutionen Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Solothurner Filmtage

zur nachbearbeitung Des films

ausschnitt 2

54 Sek.

ausschnitt 1

2 Min. 26 Sek.

ausschnitt 3

1 Min. 52 Sek.

(2)

einstellungsgrössen unD KameraperspeKtiVen

Im Folgenden wollen wir einzelne ausgewählte Szenen des Films «Der kleine Nick» ganz genau anschauen, dass heisst in der Fachsprache, den film analysieren, um das Handwerk des Regis- seurs besser kennen zu lernen und dann selber als Regisseurin, als Regisseur einen kleinen Film zu drehen.

Ein Film besteht aus einer Vielzahl von Einzelbildern (genau 24 Bilder pro Sekunde), aus deren rascher Abfolge im Projektor der Eindruck einer Bewegung entsteht.

Bei der Filmanalyse gilt nicht das Einzelbild als kleinste Einheit, sondern die Einstellung.

Als Einstellungen werden die Einheiten bezeichnet, die durch zwei Schnitte begrenzt sind und die einen einheitlichen Kamerablick haben.

… unD los gehts mit analysieren!

Als erstes achten wir auf die Anzahl Einstellungen.

1) schaut euch in partnerarbeit den ausschnitt 1 an.

Was vermutet ihr, aus wie vielen Einstellungen besteht dieser zweieinhalbminütige Ausschnitt.

2) schaut euch ausschnitt 1 ein zweites mal an und zählt die einstellungen genau.

Habt ihr richtig vermutet?

Um jede dieser Einstellungen drehen zu können, muss der Regisseur vor der Aufnahme folgende Fragen mit dem Kameramann besprechen:

Die frage Der einstellungsgrösse:

Welcher Bildausschnitt soll gezeigt werden: Nahaufnahme, Gesicht, Brustbild, Person, viele Perso- nen, ganzer Raum etc.

Die frage Der KameraperspeKtiVe:

Aus welchem Blickwinkel (Kameraperspektive) soll gefilmt werden, zum Beispiel mit Kamera von oben, von unten, auf Augenhöhe oder mit schräg gestellter Kamera?

Die frage Der Kameraführung:

Soll sich die Kamera bewegen oder stillstehen?

Die frage Des zooms:

Soll gezoomt werden, von nah nach fern oder von fern nach nah?

(3)

In unserer Filmanalyse wollen wir die einstellungsgrössen und Kameraperspektiven etwas genau- er unter die Lupe nehmen.

Dazu als Erstes ein wenig Theorie, so dass wir dann in unserer Analyse alle vom Gleichen reden.

Weit

zeigt ein weites Panorama, z.B. eine Landschaft, in der die Personen verschwindend klein sind.

totale

zeigt Personen in einer weiteren Umgebung, z.B. Menschen vor einem Haus. Es dominiert die Umgebung, nur die Körperhaltung steht der Person als Ausdrucksmittel zur Verfügung.

halbtotale

zeigt die Person in voller Grösse in ihrer unmittelbaren Umgebung, z. B. Menschen an einem Tisch im Zimmer.

halbnah

zeigt die Person vom Kopf bis zu den Knien in einer angedeuteten Umgebung. Als Ausdrucksmittel steht der Person die Gestik zur Verfügung.

ameriKanische

zeigt eine Person vom Kopf bis zur Hüfte, also bis zum Revolvergurt.

Sie ist darum eine der wichtigsten Einstellungen im Western und wird darum «amerikanische Einstellung» genannt.

nah

zeigt eine Person vom Kopf bis zum Oberkörper (Brustbild).

gross (close up)

zeigt hauptsächlich den Kopf einer Person und somit auch ihre Mimik.

Detail

nur Teile des Gesichts (oder auch eines Gegenstands) sind zu erkennen.

Quelle: Länderkonferenz Medienbildung / Glossar

Wenn du lust und zeit hast kannst du ein merkblatt gestalten indem du zu den acht oben beschrieben Einstellungsgrössen ein Beispiel zeichnest oder fotografierst.

Die einstellungsgössen

(4)

3) schaut euch den ausschnitt 1 in partnerarbeit nochmals an und analysiert die einstellungen bezüglich einstellungsgrössen und Kameraperspektiven.

- Welche Einstellungsgrössen und Kameraperspektiven könnt ihr entdecken?

- Beschreibt möglichst genau die Wirkungen, die der Einsatz dieser beiden Gestaltungselemente auf die Zuschauerinnen und Zuschauer haben.

4) Vergleicht und diskutiert die ergebnisse eurer partnerarbeit in der Klasse.

5) gestaltet eine merkblatt zur einstellungsgrösse und Kameraperspektive, in dem ihr eure beobachtungen zusammenfasst. zum beispiel:

- Eine dominante Person zeige ich aus … - Eine ängstliche Person zeige ich … - Übersicht verschaffe ich mir mit …

- Etwas hervorheben, wichtig machen, kann ich mit … etc.

6) schaut euch in der Klasse ausschnitt 2 an und diskutiert:

- Wie unterscheidet sich dieser Ausschnitt von Ausschnitt 1.

- Mit welchen zusätzlichen Gestaltungsmitteln setzt der Regisseur in diesem Ausschnitt die Verzweiflung, Wut, Unsicherheit und auch Angst von Nick in Szene.

In der

normalperspeKtiVe

ist die Kamera auf der gleichen Höhe des gefilmten Objekts, bei einem Menschen also auf der Augenhöhe. Die Normalperspektive versucht die natürliche Wahrnehmung zu zeigen.

In der

VogelperspeKtiVe

ist die Kamera erhöht und blickt von oben hinab.

In der

froschperspeKtiVe

blickt die Kamera von unten nach oben.

Die Drei Wichtigsten KamerasperspeKtiVen

(5)

humor im film

Die Szenen in Ausschnitt 3 sind darauf angelegt, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer das Gezeigte lustig finden und lachen.

7) schaut euch den ausschnitt 3 an und diskutiert in der gruppe:

- Wie unterscheidet sich dieser Ausschnitt von den beiden Ausschnitten 1 und 2?

- Ist euch bezüglich Einstellungsgrössen und Kameraperspektiven etwas besonderes in diesem Ausschnitt aufgefallen?

- Welche Gestaltungsmittel tragen dazu bei, dass diese Szene lustig wirkt?

Beachtet dabei auch den Ton, die Musik, das Tempo, den Rhythmus, die Handlung etc.

8) Diskutiert eure beobachtungen und überlegungen in der Klasse

9) fasst die ergebnisse auch hier als merkblatt mit dem titel «Wenn ich die zuschauerinnen und zuschauer zum lachen bringen will, muss ich darauf achten, dass …» zusammen.

experimente mit Dem filmton

Auffällig ist in Ausschnitt 3, dass kaum gesprochene Dialoge vorkommen, sondern der Filmton weitgehend aus Musik und einigen Geräuschen besteht.

10) schaut euch auschnitt 3 einmal ohne ton an.

- Beschreibt wie sich die Wirkung der Szene verändert hat.

11) experimentiert mit dem filmton, indem ihr:

- zu den Bildern live selber Töne und Geräusche macht.

- verschiedene Musikstücke abspielt.

- Musik und Geräusche mischt.

- verschieden Schlaginstrumente braucht.

- nur mit eurer Stimme die Filmtöne erzeugt.

etc.

13) spielt euch die besten szenen in der Klasse vor.

- Diskutiert wie sich die Aussagen der Bilder durch die verschieden Filmtöne verändern.

(6)

Wir machen einen Kleinen film!

Euer Film soll maximal 30 Sekunden lang sein und höchstens 20 Einstellungen beinhalten.

14) überlegt euch in der gruppe:

- Was wollen wir darstellen? Eine lustige Szene? Eine Szenen die zum Nachdenken anregt? Eine Szene, in der jemand Angst hat, jemand dominant ist, jemand ausflippt etc.

tipp: Der Film ist technisch viel einfacher zu realisieren, wenn keine gesprochenen Dialoge vor- kommen.

13) notiert den ablauf eurer geschichte in stichworten.

14) löst den ablauf der handlung in einstellungen auf. benutzt dazu eure merkblätter und erfahrungen aus der filmanalysearbeit. beschreibt die einstellungen mit stichworten oder skizzen genau. zum beispiel:

Einstellung 1: Totale in Vogelperspektive.

Klassenzimmer mit Schülerinnen und Schüler, die herumrennen und miteinander kämpfen.

Einstellung 2: Halbtotale in Normalperspektive.

Schulhauskorridor mit Lehrer, der sich dem Schulzimmer nähert.

Einstellung 3: Gross.

Schmerz verzerrter Gesichtsausdruck eines kämpfenden Schülers im Klassenzimmer.

Einstellung 4: Detail.

Wütender Gesichtsausdruck des Lehrers im Schulhauskorridor.

Einstellung 5: Detail.

Hand des Lehrers der die Türe zum Klassenzimmer öffnet.

etc.

15) überlegt euch nun, wie ihr den film realisieren wollt.

Ihr habt dazu folgende Möglichkeiten:

a) Ihr dreht den Film mit einer Film-, Foto- oder Handykamera chronologisch, das heisst ihr beginnt mit der Einstellung 1 und geht dann der Reih nach weiter, bis zur letzten Einstellung. In der Filmsprache heisst das den Film direkt in der Kamera schneiden.

Vorteil dieser Methode ist, dass sie ganz ohne Montagearbeit und somit auch ohne Computer und Schnittprogramm auskommt.

nachteil ist, dass spontan sehr genau gearbeitet werden muss und saubere Übergange von den einzelnen Szenen technisch recht schwierig sind sowie einen Nachvertonung problematisch sein könnte.

b) Ihr dreht die Einstellungen in beliebiger Reihenfolge und schneidet sie auf dem Computer, zum Beispiel mit dem Schnittprogramm iMovie zusammen.

(7)

nachteil ist, dass ihr für die Montage der Bilder einen Computer mit Schnittprogramm braucht und natürlich wisst, wie man dass Ganze bedient.

c) Ihr arbeitet mit der so genannten Stop-Motion-Technik. Das heisst ihr schiesst mit einer digitalen Fotokamera von jeder Einstellung möglichst viele Bilder und montiert sie dann mit dem Schnittpro- gramm auf einem Computer zusammen.

Vorteil dieser Methode ist, dass sie aufnahmetechnisch zwar sehr viel Fleiss bedingt aber technisch einfach ist und die Einzelbilder mit dem Schnittprogramm im Computer weiter animiert und verändert werden können.

nachteil ist auch hier, dass es einen Computer mit Schnittprogramm für die Montage der Bilder braucht und letztendlich nicht ein eigentlicher Film sondern eher einen Diashow entsteht – was aber durchaus auch seinen Reiz haben kann.

16) Wenn ihr euch einig seid, mit welcher methode ihr euren film realisieren wollt, verteilt ihr die aufgaben:

- Wer macht Regie?

- Wer führt die Kamera?

- Wer ist für das Script verantwortlich, das heisst führt genau Buch, welche Einstellungen bereits gedreht sind und welche noch gedreht werden müssen und was jeweils beim Dreh genau berücksichtigt werden muss?

- Wer ist für den Filmton verantwortlich, insofern der Film nicht stumm ist?

- Wer macht, wenn nötig, die Montage des Films?

- Wer gestaltet das Filmplakat?

17) spielt euch die filme vor und schreibt zu jedem film eine filmkritik, in der ihr kurz beschreibt, was gelungen und allenfalls nicht gelungen ist – und das Urteil natürlich mit euren filmanalytischen Kenntnissen auch nachvollziehbar begründet.

Referenzen

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