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G egenkulturelles Experim ent oder w eltfrem de V erbohrtheit?

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Academic year: 2022

Aktie "G egenkulturelles Experim ent oder w eltfrem de V erbohrtheit?"

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kü m mer n, di ese i m mer wi eder dahi n r otten oder versc h wi n den sehen. Ko m mt der Ei n- dr uc k hi nz u, dass Or gani si er u n g von Ersatz u n d neuen Ressour cen sehr u n gl ei ch vertei l t si n d, nei gen vi el e Menschen z ur For mal i si e- r u n g sol cher Pr ozesse. Z war l u gt dan n ü ber- deutl i ch di e F D P- Den ke des „ Lei stu n g sol l si ch l oh nen “ her vor, aber das z u verstehen, hi l ft auch ni cht wei ter.

Zu n äc hst i st z wei fel h aft, ob es si ch hi er ü ber- h au pt u m ei n Pr obl e m offener R äu me h an del t bz w. es dort z u gespi tzt i st. Den n di e gl ei chen Pr obl e me si n d aus kontr ol l i erten R äu men n ur al l z u bekan nt. Aus ei ner gegen kul tur el l en Per- spekti ve i st di eser P u n kt für offene R äu me aber su bstanti el l . Den n ger ade wei l hi er kei ne Pri vi l egi en bei m Zu gan g z u den Ressour cen bestehen, gr ei ft ei ne der wi chti gsten Er ken nt- ni sse aus der Theori e der H errsch aftsfr ei hei t ( www. herrsch aftsfr ei . de. vu): Ei gen- u n d Ge- mei n n utz fal l en z usa m men, wen n mensch kei - ne Mögl i ch kei t h at, si c h H an dl u n gs mögl i ch- kei ten i n di vi duel l z u si c her n. N ur wen n das gi n ge, l oh nt es si c h, di e ei genen Bedi n gu n gen auf Kosten an der er z u ver besser n. I n offenen R äu men i st di e ei gene H an dl u n gsfähi gkei t da- von abh än gi g, wi e gut das Ganze l äuft. Wil l hei ßen: Der ei gene Wil l e, gut agi er en z u kön- nen, fü hrt z ur Täti gkei t, das Ganze i n ei ne m

mögl i chst guten Zustan d a m L aufen z u h al ten.

Sch ade n ur, dass di ese I dee der H errsc h afts- fr ei hei t den mei sten Menschen ni cht kl ar i st, si e an ders sozi al i si ert si n d u n d i n pol i ti schen Be wegu n gen sol che Debatten auch gar ni cht gefü hrt wer den.

Hi er ar c hi e n gi bt es doc h i m mer

Was ü ber al l gi l t, gi bt auch i m offenen R au m:

Wer vi el macht u n d si c h ei n mi scht, h at ( auch) hi er vi el Macht. Hi er ar chi en kön nen z u de m dur c h den U mgan g mi t An der en begr ü n det sei n ( do mi n antes Redever h al ten, I gn or anz ge- gen ü ber An der en bz w. an der en Vorstel l u n gen) oder auc h dur ch di e R ol l e i m Pr oj ekt ( hi er ar- c hi sche Wissens- u n d Ko mpetenzver h äl tni sse − z. B. wi ssen Ei nzel ne deutl i c h mehr ü ber di e Fu n kti ons wei se des Pr oj ektes al s An der e). Al - l er di n gs: Sol che Mech ani s men wi r ken i m mer.

I m kontr ol l i erten R au m verstär ken si e for mal e Hi er ar chi en, da di ej eni gen, di e di e for mal e Macht h aben, auc h besser an Wissen u n d Res- sour cen ko m men us w.

Wi chti ger wär e der kon kr ete Abbau von Hi e- r ar chi en, i m Fol gen den a m Bei spi el von Wis- sensu n gl ei c h hei ten:

„ Offene R äu me “ si n d Orte, an denen Ei gen- tu msl ogi k u n d di e Do mi n anz von El i ten u n d Chec kerI n nen abgebaut wer den. I m Gen aue- r en:

• Orte, an denen Meth oden al l er Art z u m Ei nsatz ko m men oder neu ent wi ckel t wer den, u m Do mi n anz abz u bauen.

• Orte, an denen mögl i c hst al l e al l es gl ei c h- ber echti gt n utzen kön nen.

• Orte, di e j ede R mi tgestal ten kan n.

• Orte, wo erst mal j ede R wil l ko m men i st.

• Orte, an denen mensc h kei n Pl en u m u n d kei ne Chefs „u m Erl au bni s “ fr agen muss, bevor mensch et was machen „darf “.

• Orte, an denen ger ade desh al b Tr anspar enz wi chti g i st. Das bedeutet, dass j ede R Zu- gan g z u al l en den Ort betr effen den I nfor ma- ti onen h at u n d i h m z ur Verfü gu n g stehen de I nfor mati onen wei ter gi bt. ( Z. B. den Pl an, i r gen det was z u bauen oder z u ver än der n,

da mi t an der e Menschen mi tgestal ten, Kri ti k ü ben u n d Ei n wän de äu ßer n kön nen. )

• Orte, di e es Menschen er mögl i chen, ge- mei nsa m et was auf di e Bei ne z u stel l en.

Das kön nen B ür os sei n, Se mi n ar h äuser, Woh n pr oj ekte, Wer kstätten, Pr ober äu me,

Tr effen u n d Kon gr esse u n d vi el es mehr. . .

Es si n d mehr er e Sch wi eri gkei ten, an denen

„offene R äu me “ z u kn abber n h aben u n d oft schei ter n. Di e erste betri fft di e Fol gen fehl en- der Regel n u n d Zustän di gkei ten. Fr ustri erte S pr üche, di e di e L age besc hr ei ben, l auten u n- gefähr so:

• Kei ne_r fü hl t si ch ver ant wortl i ch

• Der R au m ver wahrl ost, wen n ni e man d ver- ant wortl i ch i st

• Das H aus geh ört ni cht u ns − wi e sol l en wi r ver hi n der n, dass es z. B. besc h ädi gt wi r d?

Di e Ver h äl tni sse, di e so beschri eben wer den, si n d i n der Tat weni g erfr eul i ch. Al l er di n gs wä- r e es zi e ml i ch vor ei l i g, dahi nter spezi fi sc he

Pr obl e me des offenen R au mes z u sehen.

Di e mei sten der Kri ti kpu n kte an offenen R äu- men passen bei n äher e m Hi nsehen gar ni cht.

Si e besc hr ei ben Ver h äl tni sse i n von mehr er en Gr u ppen gen utzten, pol i ti sc hen R äu men, di e aber ni cht spezi fi sch dafür si n d, dass ei n R au m offen i st. Ver wahrl osu n g, Zerstör u n g von I n- ventar, Dr ec k u n d Pri vati si er u n g von Gel d oder Ger äten tr eten gen auso i n kontr ol l i erten R äu- men auf. Es gi bt etl i che Beobac htu n gen, dass es sogar h äufi g ger ade di e Pri vi l egi erten si n d, di e R äu me zerl egen oder sch wächen. Kontr ol - l i erter Zu gan g wür de hi er gar ni chts hel fen.

Ni cht dur ch di e E xi stenz ei nes offenen R au mes oder dur ch sei ne Fu n kti ons wei se wer den di ese Pr obl e me ver ursac ht. Al l er di n gs tr eten si e auch dort auf. Daher i st es si n nvol l u n d n ot wen- di g si ch mi t i h nen ausei n an der z u setzen; aber ni c ht al s beson der e „ Offener R au m“- Pr obl e-

me, son der n u n abh än gi g davon.

Ei n spezi fi sc her Gr u n d des Schei ter ns von of- fenen R äu men i st i hr gegen kul tur el l er Ansatz.

Di e I dee wil l mi t gel ten den N or men u n d Zu- ri chtu n gen br echen − ni c ht ger ade ei n kur zfri s- ti ges Erfol gsr ezept ( si e- he u nten).

Oft sc hei ter n Pr oj ektan- sätze von offenen R äu- men ber ei ts a m Wi der- stan d i n der l i n ken Sze- ne. Den n auch i n ner h al b ei ner Be wegu n g, di e e manzi patori sche An- sätze auf i hr e Fah nen schr ei bt, wol l en di e r au mbeherrschen den Gr u ppen sel ten i hr e Vor- r ec hte aufgeben u n d „i hr e “ R äu me oder I nfr a- str u ktur al l en z ur gl ei c h ber echti gten N utz u n g z ur Verfü gu n g stel l en. Di e An gst vor de m Machtverl ust wi r d dan n hi nter vi el en Ar gu- mentati onen gegen di e Ei nri chtu n g offener R äu me verstec kt.

Wer sc hafft das Gel d ( Materi al . . . ) r an?

Sol c he Gedan ken entspri n gen de m N ei d u n d/oder Fr ust der er, di e si ch u m I nfr astr u ktur

G egen kultu relles Experim en t od er w eltfrem d e V erbohrtheit?

Di e Sac he bl ei bt u mstri tte n − u n d verli ef bi sl an g we ni g erf ol gr ei c h. Fast all e Vers uc he der l etzte n Jahr e, offe ne Akti ons pl attf or me n z u sc haffe n, si n d me hr oder we ni ger mi ssl u n ge n − ei n Teil versc h wan d sc h nell wi e der. Ist di e I dee fal sc h? Oder i n der fal sc he n Zei t?

Was i st von de n Kri ti ke n an offe ne n Räu me n z u hal te n? Ist das Konze pt gesc hei tert?

N ich t al l e „offen en Aktion spl a ttform en“ geh en u n ter: D ie P rojektwerkstatt (seit 1 993 in Sa asen ) b esteh t sch on 2 4 J a h re − u n d ist gu t in Sch u ss!

(2)

• Er kl är u n gszettel , u m An wen du n gs mögl i ch- kei ten z u er kl är en ( Anl ei tu n gen, Hi n wei se z u Materi al l ager n, S pen den quel l en us w.)

• To- do- Li sten: Was i st z u tu n ? ( a m besten mi t Hi n wei sen, wer n och z u fr agen i st für Hi l fe, Materi al . . . )

• Was-fehl t- Li sten: Gesuc hte Materi al i en ( S achspen den, B au materi al . . . )

• Anspr ech partnerI n nen- Li ste: Wer ken nt si ch bei was aus, kan n für was befr agt wer- den ?

• Ter mi ne u n d Akti onen: Wo passi ert was ( z u m Mi t machen, u m B ücher-/I nfostän de z u

machen . . . ) ?

• „ Tech ni sche Anl ei tu n g “: Zu gän gl i c he I n- for mati onen ü ber Anl ei tu n gen, Ger äte,

Quel l en, Tel efon n u m mer n bi s hi n z u Bri ef- kasten ort u n d -l eer zei ten . . . ber ei tstel l en ( Bei spi el : „ TA S aasen “, auc h i m I nter net do wnl oadbar)

• I nter netsei ten mi t To- do-, S achspen den- u n d Anspr ech partnerI n nen- Li sten; a m bes- ten al s Wi ki da mi t al l e gl ei ch ber echti gt was ei n- u n d austr agen kön nen

• er gänzen d si n d Austausc h- u n d I nfotr effen mögl i ch ( oh ne Beschl ussko mpetenz u n d An- spr uch, dass al l e ge mei nt si n d − al so kei n

Pl en u m o. ä. )

Di e Erfahr u n gen si n d j edoc h er n üc hter n d. G u- ter Wil l e u n d di e ei ne oder an der e passen de U msetz u n gsi dee r ei c hen ni cht. Ei n pr ägn antes Bei spi el war en di e bi sheri gen Versuche, di e gl ei c h ber echti gte N utz u n g von R äu men u n d Ei nri chtu n gen dur ch vi el e Beschr ei bu n gen z u er mögl i chen. Doc h gen au di ese I nfor mati ons- fl ut ersch werte Ü bersch au bar kei t u n d Er ken- nen der Ei nzel i nfos, den n . . .

• das Beachten z. B. von Zettel n mi t I nfor ma- ti onen erfor dert ber ei ts ei ne ge wi sse Sel bst- or gani sati on u n d den Wil l en auf mer ksa m z u sei n

• to- do- Li sten kön nen auch Hi er ar chi en sch affen: di e ei nen h än gen auf, was z u tu n i st; di e an der en fü hr en aus ( oder auch ni cht)

Spi tzel us w. kön nte n dan n auc h r ei n Kl ar, wer wol l te das bez wei fel n. Aber dass das i n ei ne m offenen R au m ei nfacher gehen sol l , wär e n och z u be wei sen. Bi sl an g i st kei n sol cher

• Kn o w- H o w- Wor ksh ops or gani si er en, z. B.

aus Anl ass ei ner kon kr eten Ar bei t ( Repar a- tur, Ausbau/ Ren ovi er u n g, L ayout, Koc hen,

G arten bau, Akti onen, Kl auen . . . )

• I nter netsei te mi t vi rtuel l e m N ach bau des kon kr eten Pr oj ekt- R au mes u n d I nfor mati o- nen, was wo i st

• S pi el z u ei ne m kon kr eten R au m mi t ei n ge- bauten I nfor mati onen, was wo geht, n öti g i st us w.: Br ettspi el , Sch ni tzel j agd . . .

• Wan dzei tu n g mi t R au mpl änen u n d aktuel l anl i egen den Gesc hi chten ( Pr oj ekte, Ter mi ne . . . ) i m Ei n gan gsber ei c h

• Str ei t wan d: Str ei tthe men benen nen, Ort u n d Zei t für Str ei t ver ei n bar en u n d tr anspa- r ent machen

• Ver ei n bar u n gs- u n d Abspr ache mögl i ch kei t sch affen: z. B. Wan dzei tu n g z ur Ko m mu ni - kati on u n d z ur An kü n di gu n g von Akti vi täten ( z. B. Ver än der u n gen a m H aus, an der Ei n- ri chtu n g . . . ) mi t Mögl i c h kei t des Wi der- spr uchs

• Ver abr edu n gs mögl i c h kei ten auf der Wan d sch affen, z. B. z u Wor ksh ops, Ei nfü hr u n gen,

Di skussi onen, Str ei t

wil l auch kei ne pol i ti sche Pr o- gr a m mati k l i e- fer n, son der n be- schr ei bt Di l l e ma- ta, Wir ku n gen u n d ei ni ge L ö- su n gsversuc he.

An dr eas Pi t- ter/ H el en a Ver del

( 2 0 1 0, Pr o medi a i n Wi en, 2 3 9 S. )

I st es ei n B uch für al l e, di e ger n auf de m Sofa von r evol uti on ä- r en H el dI n nen tr äu men, aber

si ch gen au da- dur ch abh al ten l assen ? Oder doch ei ne Anr e- gu n g für ei ge- nes H an del n ? Di e AutorI n nen stel l en 3 0 Per- sönl i ch kei ten vor, di e Ge- schi chte ge- schri eben oder das z u mi n dest versucht h aben. Vi el e von i h nen si n d i n i hr en Wir ku n gskr ei sen z u bekan nten N a men ge wor den

− vi el e wur den z u Lebzei ten ver- fol gt, später aber ver ehrt. Für ei nen wi derstän di gen Al l tag tau gen si e eher ni cht al s Vor- bi l d, aber sch on al s pol i ti sches Fan al , wi e fortschri ttsfei n dl i ch di e Wel t, al l en vor an di e westl i - che Wel t ei nsc hl i e ßl i c h der herrschen den De mokr ati en doch i st. Was vor an bri n gen kön nte,

wi r d mei st ni eder ge metzel t.

Bücher zu politischem Engagement

Kl aus Sc h ön ber ger/

Ove Sutter ( Hrsg. )

( 2 0 0 9, Assozi ati on A i n Berl i n, 2 6 9 S. )

Ei n anr egen d gestal te- tes B uch vol l er I deen u n d Bei spi el e. Der Sch wer pu n kt l i egt auf Str aßen pr otest u n d den dorti gen Kl assi ker n vo m Fah ne- sch wen ken ü ber T- S hi rt- P ar o- l en bi s z u Gr affi ti es. Et was u n- verstän dl i ch i st, vor al l e m an ge- si chts des br ei t ausl egbar en

B uchti tel s, dass vi el e bekan nte Akti onsfor men wi e Mi l i tanz, Sabotage, verstec ktes Theater u n d vi el e For men der Ko m mu- ni kati onsgueri l l a ni cht oder kau m er wäh nt wer den. Wer di e I nter netsa m ml u n g www. di r ect- acti on. de. vu ansch aut, wi r d i m Ver gl ei ch di e er hebl i chen L ü- cken sch nel l er ken nen.

Ul ri ke L au benth al / Rei ner Stei n weg ( 2 0 1 1, Br an des &Apsel i n

Fr an kfurt, 2 8 7 S. )

Fast al l e, di e R an g u n d N a men h aben i n ge wal tfr ei en Be wegu n- gen des deutschspr achi gen R au- mes tr agen hi er i hr e Si cht wei se z usa m men. Sei te für Sei te wi r d spür bar, wi e ver bi ssen si ch di e

AkteurI n nen an den Str oh h al m

„ Ge wal tfr ei hei t “ kl a m mer n.

Der sc h afft I denti tät, sch wei ßt z usa m men u n d fü hrt z u aggr es-

si ven Di stanzi er u n gen von al - l e m, was ni cht

daz u geh ört.

Ei ne gute Theo- ri e der Ge wal t- fr ei hei t i st da-

bei i m gesa m- ten Buch ni cht ben an nt. Statt- dessen wer den al l e mögl i chen erfol gr ei chen Ka mpagnen al s ei gener Erfol g dar gestel l t − was si e aber ni e war en. Den n i n der Defi ni ti on auf Sei te 1 5 9

„ Di e an ony me S abotage i st kei - ne For m der ge wal tfr ei en Akti - on “ steckt ei ne Absage an

H an dl u n gen, di e so wohl bei m Castor pr otest wi e auch i n der Kyri tzer H ei de oder bei Stutt- gart 2 1 i m mer wi eder vor ka- men. Das Buch l oh nt aber, z u l esen − u m i m Ori gi n al n ac hz u- l esen, wi e dog mati sch, fast r el i -

gi ös di e Ge wal tfr ei hei t i n der Pr axi s aussi eht, ver bu n den mi t i nter nen Hi er ar chi en u n d zent- r al er Steuer u n g, wi e si e i n den Texten der Fü hr u n gsfu n kti on är e J ochen Stay u n d J ör g R oh wed- der al s Zi el vor gegeben wer den.

Mi ch ael Sonthei mer

( 2 0 1 0, D VA i n Mü nchen, 2 2 4 S. , 1 9, 9 5 €)

Es gi bt i nz wi schen sehr vi el e B ücher, di e si ch al s geschi chtl i - cher Abri ss der R AF verstehen.

Daz u geh ört auc h di eses, wel - ches eher ei ne Li ght- Versi on

darstel l t. „ Ei ne kur ze Ge- schi chte der R oten Ar mee Fr ak- ti on “ hei ßt den n auc h der U n- terti tel . Das B uch l i est si ch an- geneh m u n d i st gespi c kt von Zi - taten, di e z u mi n dest su ggeri e- r en, den O- Ton der da mal s Be- tei l i gten wi eder z u geben. N ur für ei nen Tei l si n d Quel l en an- gegeben, so dass es − wi e i m mer z u di ese m The ma − sch wer i st, di e N ähe z u m tatsächl i chen Ge- schehen ei nsch ätzen z u kön nen.

Dass der Autor aber bei der Be- schr ei bu n g bl ei bt u n d si ch ni cht al s l etzter Ri chter ü ber di e Ge- schi chte aufspi el t, sc h afft i h m ei nen an geneh men Abstan d z u

manch an der en Schr ei - berl i n gen der Zu nft.

S usan Zi m mer man n ( 2 0 1 0, man del bau m i n

Wi en, 2 7 2 S. , 2 4, 9 0 €) Auf ei ne sol che Fr age- stel l u n g muss mensc h erst mal ko m men: Wel - che Wir ku n g h atten gr o ße i nter n ati on al e Refor mbe wegu n gen auf di e Stär ku n g n ati on al er Ge- r echti gkei ten u n d Gl ei ch hei ten − u n d auf di e i nter n ati on al er, al so der Lebensver h äl tni sse i m Ver- gl ei ch z wi schen N ati onen, Staa- ten oder Konti nenten ? Das steht n ä ml i ch, wi e i m B uch an ei ni - gen Bei spi el en gl obal er Kä mpfe u m Ar bei tsbedi n gu n gen, gegen S kl aver ei , Gl ei ch ber echti gu n g oder chri stl i che Mi ssi oni er u n g ( ei ne et was son der bar e Zusa m-

menstel l u n g) oft mal s i m Wi der- spr uch z uei n an der. Di e Autori n

Davi d Gr aeber ( 2 0 1 2, Ca mpus i n

Fr an kfurt, 2 0 0 S. , 1 4, 9 0 €)

Der Autor i st i nz wi- schen ei ner der Pr o- mi nenten von Occu py, bei denen ei ne Fü h- r u n g oder Stel l vertr e- tu n g ei gentl i ch fehl en sol l . Doch auf de m

B uchr ücken steht

„ Vor den ker “, vor ne „I ni ti ator “ u n d i n de m bei l i egen den „ Revo- l uti ons- G ui de “ schr ei bt er wi e sel bstverstän dl i ch ei n Vor wort.

Auch das Buch sel bst zei gt di e Verfassthei t von Occu py ganz exe mpl ari sch: Es i st ei n Er z ähl - buch aus der Si cht des „ Vor- den kers “. Der ver al l ge mei nert sei ne Auffassu n gen z u pol i ti - schen P osi ti onen, was ko mpati - bel i st z u ei ner wei tgehen d i n- h al tsfr ei en Be wegu n g, di e l ei ch- te Beute für Be wegu n gsagentu- r en u n d - appar ate i st. Ger adez u n ai v wi r bt Gr aeber für mehr De mokr ati e u n d i nter pr eti ert di e so u nsch arf, dass er An ar- chi e für den „l ogi schen Schl uss “ der De mokr ati e h äl t ( S. 1 0 4). Mi t Kri ti ken an Kon- sens, moder nen Hi er ar chi en schei nt er si ch ni e ausei n an der- gesetzt z u h aben. Occu py l ebt davon, ganz u nversch ul det z ur Speerspi tze von Be wegu n g er- kl ärt wor den z u sei n. Gr aeber l ebt davon, n ur tei l versch ul det z u m Kopf von Occu py i nszeni ert z u wer den.

(3)

• Tatsächl i ch aber dürften sol c he Besuc he weder h äufi g n oc h das Pr obl e m sei n, son- der n di e Fr age der Defi ni ti ons mac ht: Wer besti m mt, was ei n N azi i st u n d wer desh al b r ausfl i egt? Ni cht z ufäl l i g si n d Ausgr en- z u n gsdebatten i n kontr ol l i erten R äu men bei n äher e m Hi nsehen fast i m mer Mac htkä mp- fe verschi edener Fl ü gel i m R au m.

• N azi s ausz u gr enzen, bedi ent der en Vor ur- tei l e u n d macht si e i n i hr en Zusa m men h än- gen z u H el dI n nen.

• War u m sol l es ei gentl i ch besser sei n, wen n si c h N azi s woan ders tr effen ? Al so wo „ wi r “ si e ni cht sehen, ni cht vi el l ei c ht sogar mi th ö- r en kön nen . . . ? I st da ni cht di e man gel n de

P h antasi e pol i ti scher Be wegu n g di e Mutter des Abgr enz u n gsgedan kens?

Fal l bekan nt. Das mag Zufal l sei n, aber offe- nen R äu men fehl en di e Regel n u n d, wen n es gut l äuft, auch n or mi er en de Codes. Das bedeu- tet, dass ei n S pi tzel si ch sozi al i ntegri er en muss, währ en d er i n kontr ol l i erten R äu men di e Regel n u n d Codes beachten muss − dan n i st der Weg z u al l e m fr ei . I n offenen R äu men i st al l es i m mer z u gän gl i c h, d. h. was auc h i m mer dort mal ( wei l Mensc hen Fehl er ge macht h aben) gefu n den wi r d, i st kau m kon kr eten Personen z u or dnebar. Al l e kön nen al l es ge wesen sei n.

U n d si e bi l den kei ne fest Gr u ppe − auch ei n Re- pr essi onssch utz.

Was t u n, we n n Nazi s ko m me n?

Ei ne sch öne Fr age. U n d so vertr aut, äh nel t si e doch star k den An gst mac herI n nen von BI L D- Zei tu n g u n d Aktenzei chen XY, wen n di ese ü ber r echts- oder pol i zei fr ei e R äu me her zi e-

hen. Lei der i st das auch i n pol i ti schen u n d so- zi al en Be wegu n gen wei t ver br ei tet: Wo Kon- tr ol l e fehl t, kä men N azi s, Ver ge wal ti gerI n nen oder i r gen d wel che ki n derfr essen den Al i ens. So absur d di eser Gedan ken gan g i st, so gi bt es doc h ei ni ge Ant worten.

• Regel mäßi g hi l ft ei ne Regel „ N azi s r aus “ ni c ht. Den n der Str ei t geht j a ni cht u m di e sti efel tr agen den Gl atz köpfe mi t Bo mberj a- cke u n d B asebal l schl äger, di e sch on ei nen

Meter hi nter der Ei n gan gstür ei ne S pur der Ver ni c htu n g hi nterl assen ( wol l en). Hi er wür de auch i m offenen R au m ( h offentl i ch) kei n Z wei fel an ei ner r obusten Reakti on be- stehen − schl i e ßl i ch i st di e Sel bstvertei di - gu n g der Offen hei t des R au mes mi t de m Konzept der Offen hei t ver bi n dbar. Es darf eben n ur ni c ht z ur Regel n u n d For mal i si e- r u n gen fü hr en.

wi dri gkei t oder gar Str aftat si n d u n d wi e Datensch utz u n d

Gehei mni str ägersch aft z uei n an- der stehen. Checkl i sten ver vol l - stän di gen di e Ar bei tshi l fen, de- r en An wen du n g aber doch u nter den fehl en den, ver bi n den den Er kl är u n gstexten l ei det.

Mari e- L ui s Wal l r aven- Li n dl / Anton Str u nz/ Moni ka Gei ß

( 2 0 1 1, Deutsches I nsti tut für U r bani sti k i n Berl i n, 2 1 9 S. ) Ü bersi chtl i ch gegl i edert, pr a- xi sn ah geschri eben u n d mi t an- sc h aul i chen Tabel l en u n d Ab- l aufsche mata versehen, bi etet das A4- B uch ei ne gut ver wen d- bar e Ar bei tshi l fe für di e Pr axi s der Bebau u n gspl an u n g. Sc hri tt für Schri tt wer den di e Verfah- r ensabl äufe er kl ärt, an h an d von

Bei spi el en u n d kl ei nen S ki zzen erl äutert. Das Buch ei gnet si ch für al l e, di e si ch ei n mi schen

wol l en, u n d für al l e, di e di e Verfahr en sel bst betr ei ben oder davon betr offen si n d.

Fel i ci tas Weck/ Ger d Si ebecke ( 2 0 1 3, VS A i n H a mbur g, 1 0 1 S. , 7, 5 0 €)

Der VS A- Verl ag h at ei ne Rei he aufgel egt, di e de m Tr en d z ur zentr al i si erten Be wegu n gskon- zepten u n d - appar aten z u mi n- dest theor eti sch entgegen wi r ken kön nte: „ Cr ash kurs Ko m mu- ne “. Es geht u m pr akti sche H an dl u n gsopti onen i n der Ge- mei n depol i ti k, d. h. di e Bücher si n d für Ko m mu n al pol i ti kerI n- nen u n d dort akti ve I ni ti ati ven gedacht. I m Ban d 7 geht es u m For men der Öffentl i ch kei tsar- bei t. Sch wer pu n kt i st dabei di e Stei ger u n g der ei genen H an d- l u n gsfähi gkei t dur ch besser e

R hetori k, gut or gani si erte Ver- anstal tu n gen, ei gene Medi en, i nter akti ve I nter netan gebote . . . I nfogr u ppe Ban kr ott ( H rsg. )

( 2 0 1 2, edi ti on asse mbl age i n

Mü nster, 1 5 2 S. , 9, 8 0 €) Ei gentl i ch wär e das kei ne Be mer- ku n g wert, son- der n Sel bstver- stän dl i ch kei t.

Aber i n sozi al en Be wegu n gen, i n denen es stän di g

u m H ege moni e u n d Pfr ü n de geht u n d wi e si n d i n Deutsch- l an d n u n mal typi sch si n d, i st es doch ei ne be mer kens werte Aus- n ah me: I n di ese m Büchl ei n si n d u nterschi edl i che, z u m Tei l kont- r är e Ansi chten aus verschi ede- nen E cken z usa m men gestel l t.

Al l er di n gs si n d es, bi s auf ei ne abschl i e ßen de Abh an dl u n g ( di e aber auch ni cht aus ei ner deutsc hspr achi g- an ar chi sti - sc hen E cke sta m mt), Ü berset- z u n gen. So mi t fehl t ei n Bl i ck auf di e Gescheh ni sse hi er − für ei ne kri ti sche An al yse vor al l e m der U S- a meri kani schen Occu- pystI n nen i st das Buch aber sehr n ützl i ch.

( 2 0 1 1, L ai ka i n H a mbur g, 2 0 0 S. , 2 4, 9 0 €)

Ei n Lesebuch ü ber di e Tage, al s das The ma „ Gl obal i si er u n g “ en dgül ti g i n di e eur opäi sche De- batte sc h wappte − mi t vi el Bl ut u n d Tr änen( gas). Bi s 2 0 0 1 h at- ten n ur fer ne Beri chte ü ber

Aufstän de u n d Pr oteste den sel bster n an nten N abel der Wel t err ei cht − a m ehesten n och di e Befr ei u n g gr o ßer Tei l e von Chi apas i n Mexi ko dur ch di e Zapati stas. 1 9 9 9 fol gte dan n mi t den Str aßen kä mpfen von Seattl e der S pr u n g i n di e N ach- ri chten des gl obal en N or dens, aber erst Gen u a sch uf den me-

di al en Aufsti eg z u m The ma des J ahr zeh nts. I n mehr e- r en Beri chten, I nter- vi e ws so wi e i nsgesa mt sechs Fi l men auf z wei D VDs bri n gt das Buch ei nen i ntensi ven Ei n- dr uck der Tage i ns Ge- dächtni s z ur ück.

Fl ori an Kessl er ( 2 0 1 3, H anser Berl i n,

2 40 S. , 1 4, 9 0 €)

„ Di e Ku nst des besser en De- monstri er ens “ wil l das B uch l aut U nterti tel ver mi ttel n. Es l i est si c h hi n gegen eher wi e das

Tagebuch ei nes Vi el - De mon- stri er ers, der ni c ht vi el vor her ü berl egt, son der n hi n geht, guckt u n d si ch so sei ne Gedan- ken macht. Di e er z ähl en vi el ü ber di e aktu-

el l e Verfasst- hei t pol i ti scher Be wegu n gen.

Doch wer n ur mi tl äuft, h at Gr enzen der Wahr neh- mu n g. Di e l i e- gen i m Fakti - schen. Was ni cht stattfi n- det ( mi tu nter i n der l an g-

wei l i gen, deutschen „ Li n ken “ auch ni cht stattfi n den darf), i st ni cht z u sehen u n d daher auch ni cht exi stent. So sch affen es Abh an dl u n gen ü ber kr eati ve Str aßen pr otestfor men ni cht ei n mal i n di e Li ter aturl i sten, gesch wei ge den n i n di e Ü berl e- gu n gen z ur Pr axi s. Lesbar i st das Buch den n och: Für al l e, di e auf De mos gehen, al s P oesi e- buch, was si e so äh nl i ch erl eben dürften. Für al l e an der en al s Ansch au u n g, wi e weni g geht.

Di e Be wegu n g beko m mt di e B ücher, di e si e ver di ent.

Bücher zu Beteiligung

P arti zi a N anz/ Mi ri a m Fri tsche ( 2 0 1 2, Bu n deszentr al e für pol i - ti sche Bi l du n g, 5 2 7 S. , 4, 5 0 €) Kapi tel wei se wer den Verfahr en beschri eben, wi e B ür gerI n nen vor al l e m l okal u n d i n der ko m-

mu n al en P ol i ti k ei n bezogen u n d betei l i gt wer den kön nen. Es geht dabei u m Befr agu n gen,

Mi tbesti m mu n g u n d Pl an u n gs- verfahr en − j edoch ni cht u m di e for mal en Aspekte, son der n di e

Meth oden, wi e sol che Pr ozesse gestal tet, di e Betei l i gten ge- won nen oder ausge wähl t, er- r ei cht u n d ei n gebu n den wer den kön nen. Bei spi el e machen di e An wen du n gsfor men deutl i cher.

Das n ützl i che Buch i st ü ber www. bpd. de z u beko m men.

Marti n Zi l kens

( 2 0 0 7, Deutsches I nsti tut für U r bani sti k i n Berl i n, 2 0 3 S. )

Das A4- gr o ße B uch beh an del t di e bei den, i m Ti tel gen an nten The men sehr u nter- schi edl i ch. N ur ei n Zeh ntel des U mfan gs wi d met si ch de m Zu gan g z u Akten, j e wei l s weni ge Sei ten enth al ten Tabel l en ü ber r echtl i - che Mögl i ch kei ten n ach U m- wel ti nfor mati ons-, Ver br au- cheri nfor mati ons- u n d I nfor ma- ti onsfr ei hei tsgesetz. Das i st z u

weni g u n d für di e Pr axi s schl i cht u n br auch bar. Besser i st es u m di e Ausfü hr u n gen z u m Datensc h utz bestel l t. Hi er fi n- den si ch vi el e Tabel l en u n d Sch au bi l der, wi e mi t Daten u m- z u gehen i st, wel che Stel l u n g Datensc h utz beauftr age h aben, wo di e Gr enzen z ur Or dn u n gs-

L an desbür o der N atursch utz- ver bän de N R W

( 2 0 0 8- 2 0 1 2 i n dr ei Bän den, L an desbür o i n Ober h ausen, j e 7 7 0- 1 0 0 0 S. , 1 49 €)

Ei n ri esi ges Wer k mi t dr ei pr al l gefül l ten Akten or dner n vol l er Texte u n d Bei spi el e. Aufgetei l t z u m ei nen n ach den H an dl u n gs- fel der n aner kan nter N atur- sc h utzver bän de, z u m an der en n ac h den Fach pl an u n gen, i n de- nen di ese betei l i gt wer den, bi e- tet es sehr pr äzi se I nfor mati o- nen. Di e ersten bei den Bän de erschi enen 2 0 0 9 u n d h an del ten di e Ei n gri ffsr egel u n g, U mwel t- vertr ägl i ch kei tspr üfu n g, Arten- u n d Gebi etssc h utz, Ge wässer- sc h utz, B aul ei tpl an u n g so wi e Schi enen- u n d Fl u gver kehr ab.

I m H er bst 2 0 1 2 erschi enen der dri tte B an d z u Boden abbau, Str aßenver kehr, R au mor dn u n g u n d L an dsch aftspl an u n g. Zu- sa m men sch affen si e ei nen R u n du mbl i ck r el evanter Vor- sc hri ften, pl aneri scher I nstr u-

mente u n d fachl i cher Gr u n dl a- gen. Auch r ec htl i che Fr agestel - l u n gen wer den h an dl u n gsori en- ti ert aufber ei tet; Checkl i sten u n d Ti pps für di e Stel l u n gn ah-

men l ei sten Hi l festel l u n g bei der kon kr eten Fal l bear bei tu n g.

Dur ch den U mfan g i st das Wer k ni cht n ur für di e, gegen- ü ber ei nzel nen B ür gerI n nen oder ni cht aner kan nten Gr u p- pen pri vi l egi ert an Pl an u n gen betei l i gten N atursch utzver bän- de geei gnet, son der n auch für al l e di e, di e oh ne di esen Hi nter- gr u n d akti v wer den wol l en. Di e Bän de kön nen auch ei nzel n be- stel l t wer den u n d kosten dan n 5 4 bz w. ( Ban d 3) 6 4 €. Mehr I nfor mati onen u n d Bestel l en auf www.l b- n atursch utz- nr w. de/

h an dbuchver ban dsbetei l i gu n g.

ht ml .

(4)

sexi s mus-, ni cht Sexi stI n nen-fr ei en R au m.

Es geht aber auch dar u m, dass Menschen i hr Ver h al ten u n d i hr e anti e manzi patori - schen Ü ber zeu gu n gen ver än der n − j edoch ni e dur ch Verr egel u n g, son der n dur c h Ko m-

mu ni kati on u n d Aufkl är u n g.

• R ol l enspi el e z u Abl äufen u n d Ei n mi sch u n g i n sol che Abl äufe

• I nfor mati onsver anstal tu n gen z u For men von Di skri mi ni er u n g u n d anti e manzi patori - scher Pr opagan da, i nsbeson der e auc h ver- steckte, u nsi chtbar e Arten ( z. B. : „ Wo be- gi n nt ei n r assi sti scher oder sexi sti scher Ü ber gri ff? “ oder „ Was i st ei ne r echte For m der Kapi tal i s muskri ti k? “ us w.)

• Verstecktes Theater ( z. B. Ü ber gri ffsi tu ati - on n achstel l en u n d anschl i e ßen de Aus wer- tu n g) − i m offenen R au m gen auso mögl i ch u n d oft n öti g wi e i n der Öffentl i ch kei t.

• I deensa m ml u n g für I nter venti onen ( z. B. al s Wan dzei tu n g, Or dner, Gesc hi chten buch . . . )

J a u n d nei n.

J a, wei l si e ei n gegen kul tur el l es Pr oj ekt si n d.

Di e Er ken ntni s „ Es gi bt ni chts Ri chti ges i m Fal sc hen “ gi l t hi er i n beson der e m Maße. Di e Menschen schl eppen i hr e Zuri chtu n gen, den Al l tagsstr ess u n d das Den ken i n i hr en N or men mi t i n den R au m. Je n ach Ausgestal tu n g wer- den si e n ur mehr oder weni ger star k mi t den dort ge wol l ten, an der en Ori enti er u n gen kon- fr onti ert. So besteht di e Gefahr, dass si c h herr- sch aftsför mi ge Ver h al tens wei sen ( z u n äc hst) offen ausl eben. Gr ö ßer e Pr obl e me ber ei ten heute oft di e Ori enti er u n gsl osi gkei t u n d di e man gel n de Befähi gu n g, si ch i m ei genen Al l tag sel bst z u or gani si er en. Da i m offenen R au m di e H an d fehl t, di e mensch l ei tet, fährt das mi tu n- ter daz u, dass kei n oder n ur ei n sch wac her I m- pul s z u m ei genen H an del n bl ei bt. Der offene R au m wi r d z u m Ort des Abh än gens u n d Konsu- mi er ens. Al l das i st kei n Fehl er des offenen R au mes, son der n das Dr a ma der Au ßen wel t, wel che i n den u n ger egel ten Ber ei c h hi n- ei n dr üc kt − oft al s l etzte Zufl ucht für Menschen, di e dr au ßen an den R an d ge- dr än gt si n d oder i n an der en R äu men r ausgesch mi ssen wur den.

Doch das i st n ur di e h al be Ant wort. Den n auch ei n „ N ei n “ i st al s Ant wort ri chti g, wei l . . .

• Gegen kul tur i st offensi ve pol i ti sc he Akti on. Es geht ni c ht n ur u m di e Ver- wi r kl i ch u n g ei nes kon kr etes Pr oj ektes, son der n auch i m mer u m ei ne Ver- schi ebu n g von Di skursen, Wahr neh-

mu n gen us w. Di eses kan n auc h dan n dur ch di e gut ver mi ttel te I dee ei nes offenen R au mes gel i n gen, wen n der R au m sel bst (i r gen d wan n mal ) schei - tert. E manzi pati on i st ei n Pr ozess; der

Versuch i n ei nen e manzi patori schen Pr ozess Si cher hei t z u pr oji zi er en bedeutet dessen E n de.

• An der e Zei ten, an der e Er gebni sse: Ni c ht i m mer war der Tr en d der Zei t so auf Mi t- l äuferI n nentu m, N utz u n g vor geferti gter

Sch abl onen ( Stu n den pl an, Wahl en, Ler n- modul e, An gebot &N ac hfr age, Apps . . . ) aus- geri chtet wi e heutz utage, z u mi n dest i n den I n dustri en ati onen. Es gab Zei ten, i n denen sel bstor gani si erte u n d offene I nfr astr u ktur an gesagter war al s heute, z. B. Anfan g der 90er J ahr e mi t den da mal s z ahl r ei chen U m- wel t- u n d Pr oj ekt wer kstätten. Auch heute l i egen i n etl i chen Konzepten di e P otenti al e für mehr − von den Sel bsthi l fe wer kstätten ü ber G ueri l l agar deni n g oder sol i dari sche L an d wi rtsch aft bi s z ur Open Sour ce.

• Sel bst heute gi bt es offene Pr oj ekte, z. B.

Akti onspl attfor men, G ärten, Wer kstätten, di e fu n kti oni er en. Z war entpu ppen si e si c h bei n äher e m Hi nsehen i m mer auch al s tei l - geschei tert. Aber mi tu nter r ei chen ei n paar

Menschen, u m di e I dee z u r eani mi er en − ge- r ade wei l si e i n der L ogi k h an del n, dass n ur das gute Fu n kti oni er en des Gesa mten auch i h nen ei ne H an dl u n gspl attfor m bi etet.

Ei n l än ger er Text, der auch er gänzt wer den kan n u n d müsste, steht auf www. deu.

an ar c h opedi a. or g/Offener _R au m- Pr obl e me.

I deen z u Do mi n anz abbau u n d kr eati ve Gr u p- pen meth oden fi n den si c h auf

www. hi er ar ch ni e. de. vu.

Ei nl ad u n g:

Zu m Konze pt der „ offe ne n Räu me “, de n Sc h wi eri g kei te n u n d Lösu n gs mög-

li c h kei te n fi n det a m vi erte n Adve nt ( 20. - 22. Deze mber 2013) ei n Se mi nar i n

der Pr oj e kt wer kstatt i n Saase n statt.

I nf os u n d An mel d u n g ü ber www. pr oj e kt wer kstatt. de/ter mi ne!

„ Sc h utzr au m“ u n d „ Defi ni ti ons mac ht “ wür de n auf ge ge be n

Das sti m mt − aber n ur aus for mal er Perspekti - ve. Den n Sch utzr au m u n d Defi ni ti ons mac ht si n d, j edenfal l s i n der ü bl i chen, for mal i si erten Art, Regel n − n oc h daz u wel c he, di e mi t den zentr al en Di skursen von Wahr hei t u n d Aus- schl i e ß u n g operi er en. Der U mgan g mi t di skri - mi ni er en den u n d ü ber gri ffi gen Ver h al tens wei - sen bezi eht si c h z u de m mei st auf di e so h an- del n den Personen u n d ni cht auf das Ver h al ten.

Zi el i st, di e Person fer nz u h al ten u n d ni c ht ei - nen di skri mi ni er u n gsfr ei en R au m her z ustel - l en. Letzter es kan n sogar al s Zi el aus den Au- gen verl or en wer den, wen n di e „J agd “ auf ei n- zel ne Personen abl en kt von de m Be mü hen u m ei ne al l tägl i che Pr axi s.

Dabei sagt doc h sch on di e ü bl i che Kri ti k an den Konzepten der Regi er en den, dass Si cher hei t ei ne Il l usi on i st. So z u tu n, al s kön nten Hi er ar- chi en, Pl en a, Regel n oder sonst et was Ü ber- gri ffe ver hi n der n, i st gen auso ei ne Täusch u n g wi e der Gl au be an P ol i zei u n d J usti z. Daher i st es − auc h i n Bez u g auf offene R äu me − ni c ht si n nvol l , z u versuc hen Si c her hei t z u su ggeri e- r en, son der n offen z u nen nen, dass es ei ne sol - che ni c ht gi bt. Desh al b u n d auch al s wi r ksa ms- tes Mi ttel , Di skri mi ni er u n gen u n d Ü ber gri ffe aus ei ne m R au m fer n z u h al ten, br aucht es der Akti vi er u n g al l er Menschen i m R au m. . Hi l f- r ei ch si n d di e Stär ku n g von Wahr neh mu n gs- u n d H an dl u n gsfähi gkei ten, Or gani si er u n g u n d Ver netz u n g, gegensei ti ger U nterstütz u n g, Re- fl exi ons- u n d Str ei t meth oden.

• Wor ksh ops u n d Tr ai ni n gs z ur Fr age „ Was si n d Di skri mi ni er u n gen u n d Ü ber gri ffe? Wo fan gen si e ber ei ts an ? Wi e kan n i ch si e er-

ken nen ? “ u n d „ Wel che H an dl u n gs mögl i ch- kei ten bestehen: Di r ekte I nter venti on, Sc h utz mögl i c h kei ten, Tr anspar enz . . . ? “

• H erstel l u n g u n d Darstel l u n g al s di skri mi - ni er u n gs- u n d da mi t an gstfr ei er R au m, d. h.

di e I dee der di r ekten I nter venti on muss so offensi v dar gestel l t wer den, dass si e bei al - l en al s wi chti ge Gr u n dl age wahr gen o m men wi r d. Dan n kan n erstens di e Ber ei tsch aft z ur Anei gn u n g von H an dl u n gs mögl i ch kei ten entstehen u n d z u m z wei ten das Vertr auen i n den di skri mi ni er u n gsfr ei en R au m wachsen, da mi t Personen mi t sol chen Än gsten i h n auch betr eten wol l en.

• Sc h affu n g von Di skussi onsr äu men dar ü ber, ob Auf mer ksa mkei t u n d di r ekte I nter venti - on r ei chen, d. h. ob Än gste abgebaut wer den kön nen u n d ei n an gstfr ei er R au m entsteht.

Di eser entsteht dadur ch, dass Menschen er- l eben, dass der di skri mi ni er u n gsfr ei e R au m

akti v her gestel l t wi r d − al so i m Al l tag, i n der kon kr eten Si tu ati on.

• Offensi ve Darstel l u n g der Offen hei t für al l e Menschen, aber ni cht für al l e Ver h al tens- wei sen − das gen auer benen nen ei nschl i e ß- l i c h der U mgehens wei se. Es geht al so i n erster Li ni e u m ei nen faschi s musfr ei en, ni cht Faschi stI n nen-fr ei en R au m, u m ei nen

Rea der „H ierarch N I E “: Vol l er Tipp s fü r krea tive Gru pp en m eth od en u n d D om in a n zab ba u − m it Kap itel zu

„offen en Rä u m en“.

www.a ktion sversa n d .de.vu

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