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Auch Trennbanken können gefährlich werden

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DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter Nr. 13/2013 05. April 2013

DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Auch Trennbanken können gefährlich werden

Die Banken spielen ihr munteres Spiel weiter. Nach wie vor ist nicht sichergestellt, dass von ihren riskanten Spekulationsgeschäften keine Gefahren mehr für die Spareinlagen normaler Bankkunden ausgehen. Die Bundesregierung will das nun per Gesetz ändern. Groß- banken und Institutsgruppen soll untersagt werden, die hochspekulativen Geschäfte und das übliche Kredit- und Spareinlagengeschäft weiterhin unter demselben Dach zu betreiben. Sie müssten den riskanteren Teil ihres Geschäftes in eine wirtschaftlich und rechtlich eigen- ständige Investmentbank überführen. Ein Kreditinstitut, dessen Bilanzsumme die Grenze von 90 Milliarden Euro nicht übersteigt, darf jedoch weiter zocken wie bisher.

Statt das als Bankgeschäft getarnte Spielkasino endlich zu schließen, wird damit lediglich ein Umzug um die nächste Straßenecke gefordert.

Der Gesetzentwurf „Trennbanken“ erinnert fatal an die hilflosen Versuche vieler Kommunen, die Spielsucht da- durch einzudämmen, dass man für Automatensalons und Wettbüros immer neue Bauauflagen ersinnt. Im Gegensatz zu Bau- und Ordnungsdezernenten hätten Kanzlerin und Finanzminister aber durchaus die Mög- lichkeit, richtig durchzugreifen – wenn nur der politi- sche Wille vorhanden wäre. Eine reine Abtrennung des Einlagenkreditgeschäftes lässt bestenfalls die Kunden der betroffenen Banken etwas ruhiger schlafen. Die Ansteckungs- und Dominoeffekte bis hin zur Weltwirt- schaftskrise, wie sie im Jahr 2008 von der Pleite der US- Investmentbank Lehman Brothers ausgingen, sind aber nicht einmal im Ansatz gebannt. Denn auch Invest- mentbanken sind über Kreditgeschäfte und den Inter- bankenmarkt eng mit den Geschäftsbanken verbunden.

Stattdessen müssten endlich beherzte Schritte gegan- gen werden, um so zügig wie möglich die Bilanzen der

großen Bankkonzerne zu schrumpfen. Erst dann könnte die Gefahr verringert werden, im Falle einer Pleite eine Rettung durch den Staat zu erpressen. Auch kein noch so ausgefeiltes Insolvenzrecht für Banken führt an die- ser Notwendigkeit vorbei.

Darüber hinaus muss endlich ein Zulassungsverfahren für alle Arten von Wertpapieren und Finanzgeschäften etabliert werden. Was nicht ausdrücklich zugelassen ist, bleibt verboten. Entscheidend ist der volkswirtschaftli- che Nutzen. Zudem gilt es, Kredit- und Immobilienbla- sen frühzeitig vorzubeugen. Bankkunden muss eine bessere Beratung geboten werden. Folglich werden in den Banken deutlich mehr qualifizierte Beschäftigte in der Kreditprüfung und in der Kundenberatung benötigt.

Denn dass zwischen anschwellenden Bilanzsummen und der Anzahl von Bankbeschäftigten und Filialen kein positiver Zusammenhang besteht, zeigt eindrücklich die folgende Grafik.

Die Bundesregierung sollte sich diesen Herausforderun- gen stellen, statt politische Beruhigungspillen zu produ- zieren, die bestehende Gefahren nur verschleiern.

Veränderung von Beschäftigten, Filialen und Bilanzsumme im deutschen Kreditgewerbe 2001-2010 (2001=100)

70 80 90 100 110 120 130 140

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Bilanzsumme

Beschäftigte

Bankfilialen

Que lle : De uts che Bunde s ba nk

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