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Bund Naturschutz erneuert Kritik an unverantwortlicher Massentierhaltung

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Pressemitteilung

Nürnberg, 07. September 2007 PM 121-07/LFGS Landwirtschaft

Verdacht auf Vogelgrippe und Massentötung im Land- kreis Schwandorf

Bund Naturschutz erneuert Kritik an unverantwortlicher Massentierhaltung

BN fordert einen Ausstieg aus der industriellen Massen- tierhaltung zur Billigfleischproduktion sowie schärfere Gesetze und Prüfung der Zusammenhänge zwischen Vo- gelgrippeinfektion und Massentierhaltung

Mit der Tötung von 205.00 Mastenten, die in zwei Tochterbetrieben des Entenmastbetriebes der Firma Wichmann Enten GmbH wegen des Verdachts der Vogelgrippeinfektion derzeit durchgeführt wird, hat der bayerische Massentierhaltungsskandal einen neuen Höhe- punkt erreicht. „Die Dimension der Tiertötung ist apokalyptisch.

Sie zeigt wie verantwortungslos in einem christlich-sozial regier- ten Land mit Mitgeschöpfen umgegangen wird“, kritisiert Prof.

Hubert Weiger, Landesvorsitzender des Bundes Naturschutz und agrarpolitischer Sprecher des BUND. Nachdem die Massentierhal- tung und die Tiertransporte trotz der Kritik der Umwelt-und Tier- schutzverbände in den letzten Jahrzehnten per Gesetz sogar noch erleichtert worden sei, erhalte man nun die Quittung.

„Statt der versprochenen Förderung der bäuerlichen Landwirt- schaft werden Massentierhaltungsanlagen und die industrielle Landwirtschaft verstärkt subventioniert. Schlachthöfe expandieren und Fleischfabriken boomen. In Deutschland wurden in der ersten Jahreshälfte 2007 im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres sechs Prozent mehr Fleisch produziert, immer mehr Fleisch drängt auf den Markt, verstärkte Kontrollen gibt es aber nicht,“ so Weiger.

Landesfach- geschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg

Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Die Massentierhaltung der Familie Wichmann hat in der Vergan- genheit schon öfter zu Kritik durch den Bund Naturschutz geführt.

"Diese Form der Massentierhaltung ist nicht nur tierquälerisch, sie

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2 ist auch ethisch nicht zu verantworten", so Richard Mergner, Lan- desbeauftragter des BN. Selbst das Landgericht Nürnberg bestä- tigte 2001, dass der Bund Naturschutz die "gepro-

Geflügelproduktion", den Vorläuferbetrieb der Fa. Wichmann En- ten GMBH eine 'tierquälerische Massentierhaltung'" nennen durfte.

1998 starben zwei Mitarbeiter der Geflügelschlachterei Wichmann an der Papageienkrankheit.

"Wir fordern Bundesminister Horst Seehofer und den für den Ge- sundheitsschutz zuständigen Landesminister Dr. Werner Schnap- pauf auf, endlich statt Zugvögeln auch die mit der industriellen Massentierhaltung, den internationalen Tiertransporten und dem internationalen Futterhandel zusammenhängenden möglichen Ü- bertragungswege zu untersuchen und gegen die Massentierhal- tung vorzugehen", so Hubert Weiger.

Die in den letzten Jahren in Südostasien aufgetretenen Fälle zeigen, dass Zugwege und Flugrouten der Wildvögel nicht mit den Ausbrei- tungswegen der Seuche übereinstimmten. Weder innerhalb Asiens noch von Asien nach Europa gibt es Zugrouten zwischen den betroffe- nen Gebieten. Andere Übertragungswege wie der Handel mit Geflügel und Wildvögeln, aber auch mit Geflügelprodukten und die Nutzung von Geflügelkot als Dünger, können den Verlauf der Seuchenausbreitung besser erklären als die Zugvogelhypothese, zumal im Sommer kaum Vogelzug erfolgt. Das Virus ist wochenlang im Kot und anderem organi- schen Material überlebensfähig - laut Welternährungsorganisation bei niedrigen Temperaturen 30-35 Tage.

„Da von den maßgeblichen Stellen immer wieder Zugvögel als mutmaß- liche Überträger genannt wurden, ist offenbar nach anderen, viel wahr- scheinlicheren Übertragungswegen kaum gefahndet worden“, so Mergner.

Bei der Suche nach Ursachen und Übertragung stehen lediglich Wild- vögel im Fokus. Andere bekannte Übertragungswege wie legaler und illegaler Handel, internationale Transporte von Bruteiern und Gülle blei- ben jedoch unberücksichtigt. Dabei ist die Ausbreitung der Vogelgrippe nachweislich auch über den Handel erfolgt.

Für Rückfragen:

Richard Mergner, Landesbeauftragter, Tel.: 0171-6394370

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