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Aufklärung zum Schutz gegen Darmkrebs

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180 Bayerisches Ärzteblatt 4/2003

BLÄK/KVB informieren

Auch in diesem Jahr fand die Aktion „Darmkrebs- Monat März“ statt. 2002 wurde die Aktion zum ersten Mal durchgeführt, um der Bevölkerung mehr Bewusstsein für Prävention und Eigeninitia- tive hinsichtlich dieser Krankheit zu vermitteln.

Als Auftakt der Aktion „Darmkrebs-Monat März“, die in diesem Jahr zum zweiten Mal in Bayern stattfand, wurde zu einer Presse- konferenz am 10. März 2003 in die Räum- lichkeiten der Bayerischen Landesärztekam- mer (BLÄK) geladen. Mit von der Partie waren der Bayerische Gesundheitsminister Eberhard Sinner, die Initiatoren der Aktion

„Darmkrebs-Monat März“ und Vertreter der Medien. Ziel der Aktion ist, die Bevölkerung auf das sensible Thema Darmkrebs aufmerk- sam und mit den Präventivmaßnahmen ver- traut zu machen, denn es bestehen immer noch Hemmungen im Umgang mit diesem Thema. So werden in diesem Jahr Aktionsta- ge in allen sieben bayerischen Regierungssit- zen stattfinden, an denen sich Interessierte an Informationsständen zum Thema Darmkrebs aufklären können und dieses Mal sogar die Gelegenheit haben, eine Darmspiegelung an einem Simulationsmodell mitzuverfolgen.

Initiiert wird die Kampagne zur Darmkrebs- früherkennung vom Bayerischen Staatsminis- terium für Gesundheit, Ernährung und Ver- braucherschutz (StMGEV) von der BLÄK, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), der Bayerischen Landesapotheker- kammer, der Bayerischen Krebsgesellschaft, der Landeszentrale für Gesundheit, den Be- zirksregierungen und der Felix Burda Stif- tung sowie den Firmen Pentax Europe, Dr. Falk Pharma und Beckman Coulter.

Die richtige Ernährung macht’s Eingeleitet wurde die Pressekonferenz mit dem Statement des Vizepräsidenten der BLÄK, Dr. Max Kaplan, der auf die Wichtig- keit der frühen Darmkrebsdiagnose sowie auf die sehr guten Heilungschancen der Krank- heit hinwies: In 90 % der Fälle könne ein frühzeitig entdeckter Darmkrebs erfolgreich geheilt werden. Doch warum sterben trotz- dem jährlich etwa 30 000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung in Deutschland? Kaplan nannte als Grund:

„Darmkrebs verursacht jahrelang keine Be- schwerden. Viele Betroffene ‘bemerken’ ihren Krebs erst, wenn es bereits zu spät ist.“ Aus diesem Grund ist die frühe Diagnose sehr wichtig. Jeder ab dem 50. Lebensjahr sollte bei einer Früherkennungsuntersuchung sei- nen Stuhl auf okkultes Blut untersuchen las- sen. Es muss jedoch gar nicht erst zu einer Erkrankung kommen. Eine gesunde Lebens-

weise mit der richtigen Ernährung, das heißt wenig tierische Fette, viel Obst, Gemüse und Ballaststoffe sowie viel Bewegung, wirken präventiv gegen die Entstehung einer „Darm- krebserkrankung“, appellierte Gesundheits- minister Eberhard Sinner. Dies seien die bes- ten Präventivmaßnahmen, um sich gesund zu erhalten. „Es ist von großer Wichtigkeit, der Bevölkerung die Hemmungen vor der Darm- spiegelung zu nehmen, damit sie die Früher- kennungsuntersuchungen wahrnehmen“, er- läuterte Sinner. Jeder habe ab dem 55. Le- bensjahr Anspruch, eine Koloskopie durch- führen zu lassen. Ist der Befund unauffällig, sei erst in zehn Jahren eine Wiederholung notwendig. Werden bei der Dickdarmspiege- lung Polypen gefunden, könnten diese so- gleich entfernt werden.

Medienpräsenz ist wichtig

Die Präsidentin und Initiatorin der Felix Burda Stiftung, Dr. Christa Maar, berichtete über die Reichweite der Aktion „Darmkrebs- Monat März“ des vergangenen Jahres. Ziel der Stiftung ist, die Darmkrebs bedingten Todesfälle bis zum Jahr 2006 um die Hälfte zu reduzieren. In Zeitungsberichten, Anzei- gen und im Fernsehen wurde das Thema Darmkrebs publik gemacht.

Um der Bevölkerung zu zeigen, wie „harmlos“

eine Koloskopie ist, hatten Fernsehzuschauer im letzten Jahr die Gelegenheit, eine Darm- spiegelung, die an einer prominenten Persön- lichkeit durchgeführt wurde, mitzuverfolgen.

Nach Maar sind durch die Aktion im letzten Jahr 300 Millionen Leser und 17 Millionen Zuschauer durch die Medien mit dem Thema in Berührung gekommen. Ein großer Fort- schritt, erwähnte Maar, seien auch die Ein- zeltests auf Stuhlproben, die seit der letzten Aktion in allen Apotheken erhältlich sind.

Auch in diesem Jahr wird in zahlreichen An- zeigen und Berichten die Darmkrebserkran- kung thematisiert. Neu ist eine eigens zu die- sem Thema eingerichtete Webseite. Unter der Adresse www.darmkrebsmonat.de sind stän- dig aktualisiert alle Aktionen über Darmkrebs in Deutschland abzurufen.

Zum Abschluss der Veranstaltung zeigte Dr.

Berndt Birkner, Internist und Gastroentero- loge, an dem Simulationsmodell, das auch bei den diesjährigen Aktionstagen zur Demon- stration eingesetzt wird, eine Koloskopie. Die Angst vieler Menschen vor dem Eingriff sei unbegründet, so Birkner. Das Unangenehme an der Koloskopie sei die Darmreinigung, die in Vorbereitung auf den Eingriff stattfindet,

„die Darmspiegelung selbst wird durch die Beruhigungsspritze verschlafen und nach zehn Minuten ist das Ganze vorbei.“

Doch wie wirksam ist die Aktion „Darm- krebs-Monat März“? Steigt die Inanspruch- nahme der Früherkennungsmaßnahmen in der Bevölkerung? Die Antwort werden wir in Kürze erfahren, denn um dies zu überprüfen, wird das Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Univer- sität Bayreuth eine Evaluation durchführen.

Eva Schniering (BLÄK)

Aufklärung zum Schutz gegen Darmkrebs

Referenten: Dr. Max Kaplan, Vizepräsident der BLÄK, Eberhard Sinner, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz, Dr. Christa Maar, Präsiden- tin der Felix Burda Stiftung (v. li.).

Ein Eingriff von zehn Minu- ten: Dr. Berndt Birkner de- monstriert eine Koloskopie am Simulationsmodell.

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