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Zukunftswald Rohr – bayernweit größtes Waldumbauprojekt

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Academic year: 2022

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Landesfachgeschäftsstelle  Bauernfeindstr. 23  90471 Nürnberg  Tel. 0911/81 87 8‐0  Fax 0911/86 95 68 

lfg@bund‐naturschutz.de  www.bund‐naturschutz.de   

Nürnberg, 11.12.2014  PM 120‐14/LFG  Wald 

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online: 

Zukunftswald Rohr – bayernweit größtes Waldumbauprojekt  

Waldbesitzer, Jäger und Förster: gemeinsam für naturnahe, stabile Wälder   

Rohr, Landkreis Roth. Vor drei Jahren haben über 30 Privatwaldbesitzer süd‐

westlich von Rohr das bislang größte Waldumbauprojekt in den Privatwäl‐

dern Bayerns auf den Weg gebracht. Auf Einladung der BN Ortsgruppe Rohr  und der Jagdgenossenschaft Rohr sowie des Amtes für Ernährung, Landwirt‐

schaft und Forsten Roth machten sich Bürgermeister Felix Fröhlich und Mit‐

glieder des Rohrer Gemeinderates sowie zahlreiche interessierte Bürger ein  aktuelles Bild vom Waldumbauprojekt „Zukunftswald Rohr“. Auf über 60  Hektar wurden in die Kiefernwälder mehr als 220.000 Bäumchen, zumeist  Buchen gepflanzt, die sich auf großen Flächen auch ohne Zaunschutz sehr gut  entwickelt haben. Daraus sollen künftig Mischwälder entstehen, die an die  Klimaerwärmung angepasst sind. 

 

Bayernweit im Privatwald größtes Waldumbauprojekt „Zukunftswald Rohr“ 

Die Förster Christoph Kassian und Peter Helmstetter erläuterten die Entste‐

hung des zukunftsweisenden Waldumbauprojektes. Vorrangiges Ziel dabei war  es Mischwälder großflächig und weitgehend ohne Zäune nachzuziehen. Peter  Helmstetter war es als hauptverantwortlichen Beratungsförster frühzeitig ge‐

lungen, die Vertreter der Waldbesitzer und die verantwortlichen Jäger für den  großflächigen, zaunfreien Waldumbau zu gewinnen: so wurde auf über 60  Hektar die immense Pflanzenzahl von über 200.000 Buchen gepflanzt, die vom  Rehwild nicht so stark verbissenen werden. Vor der Pflanzaktion fand auf den  meisten Flächen noch eine Durchforstung statt. Dadurch bekommen in den  zuvor dichten Wäldern die verbleibenden Bäume mehr Platz und die jungen  Pflanzen das notwendige Licht zum Wachsen. Waldbesitzer Erwin Lämmer‐

mann hatte sich wie über 30 weitere Waldbesitzer an den Pflanzungen betei‐

ligt. Er erläuterte die durchgeführten Pflanzmaßnahmen und die danach er‐

folgten Pflegearbeiten. Die Teilnehmer des Waldbegangs konnten sich davon  überzeugen, dass sich die gepflanzten Buchen auf dieser und den benachbar‐

ten Flächen ohne Zäunung sehr gut entwickelt haben. Kassian lobte das Projekt 

„Zukunftswald Rohr“ als vorbildlich. Das aktuell größte Waldumbauprojekt im  Privatwald in Bayern wird mittlerweile von vielen interessierten Waldbesitzern  und Förstern aus ganz Bayern besucht. Denn in vielen Privatwäldern Bayerns  bereitet es nach wie vor große Schwierigkeiten Anpflanzungen ohne Zaun‐

schutz aufzuziehen. Für Waldbesitzer rechnet sich ein derartiges Waldumbau‐

projekt auch finanziell – in mehrfacher Hinsicht. Zum einen werden Einnahmen  aus dem Holzverkauf erzielt, zum anderen werden die Pflanzkosten von staatli‐

cher Seite finanziell gefördert und auf den teuren Zaun kann in den meisten  Fällen verzichtet werden.  

   

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Landesfachgeschäftsstelle  Bauernfeindstr. 23  90471 Nürnberg  Tel. 0911/81 87 8‐0  Fax 0911/86 95 68 

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Nürnberg, 11.12.2014  PM 120‐14/LFG  Wald 

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Gute Zusammenarbeit zwischen Waldbesitzern und Jägern als Erfolgsfaktor  Die verantwortlichen Jäger erhöhten in den betroffenen Teilen der Jagdreviere  Rohr, Gaulnhofen und Seitendorf die Abschusszahlen beim Rehwild, damit die  Pflanzungen weitgehend ohne Zaunschutz hochwachsen können. Ralf Strauß‐

berger unterstrich dabei als einer der verantwortlichen Jäger, dass die Jäger  dafür große Anstrengungen unternehmen müssen, um den Rehwildbestand so  anzupassen, dass die kleinen Waldpflanzen gedeihen können. Georg Burger,  Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Rohr, lobte das gute Verhältnis zwischen  Waldbesitzer und Jäger als entscheidende Grundlage für den erfolgreichen  Projektverlauf. 

 

Klimawandel bedroht Wälder 

Der Waldreferent des BUND Naturschutz Bayern Ralf Straußberger erläuterte  die Hintergründe, warum ein „Umbau“ der Kiefern‐ oder Fichtenwälder not‐

wendig wird. Beide Nadelbaumarten sind an kaltes Klima Skandinaviens bzw. 

der Gebirge angepasst, aber nicht an die Klimaerwärmung. Denn der Klima‐

wandel führt zu einem deutlichen Anstieg der Temperaturen, mehr und länge‐

ren Trocken‐ und Hitzeperioden sowie mehr und heftigeren Stürmen. Die rund  um Rohr verbreiteten Kiefernwälder und vor allem die in vielen anderen Ge‐

bieten vorherrschenden Fichtenwälder sind dem Klimawandel deshalb nur  schlecht gewachsen. Die Forstverwaltung und der BN werben deshalb bei  Waldbesitzern dafür, ihre Wälder mit Baumarten, wie Buchen, Eichen oder  Weißtannen anzureichern, die besser an die heutigen und künftigen Klimabe‐

dingungen angepasst sind. So können die Wälder fit gemacht werden für den  Klimawandel, was auch finanziell honoriert wird. Straußberger wies aber auch  auf die Notwendigkeit hin, die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen: 

dafür muss eine Bürger‐Energiewende mit mehr Energieeinsparen, Energieeffi‐

zienz und erneuerbare Energien vorangebracht werden. Wenn hier keine deut‐

lichen Fortschritte erzielt werden, sind die heimischen Wälder massiv bedroht  und auf die Waldbesitzer kommen immense Kosten und Mehrarbeiten zu. 

 

Für Rückfragen: 

 

Dr. Ralf Straußberger  BN‐Waldreferent  0171 / 738 17 24   

 

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