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Gemeiner Seidelbast

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50 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2015 | www.pta-aktuell.de

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u den ersten Ge- hölzen, die im zei- tigen Frühjahr blü- hen und den Boden in einen Blütenteppich ver- wandeln, gehört Daphne meze- reum. Der Gemeine Seidelbast gehört zur Familie der Seidel- bastgewächse (Thymelaeaceae) und hat sein Verbreitungsgebiet in ganz Europa mit Ausnahme des äußeren Westens und Nordens. Er bevorzugt Laub- und Mischwälder sowie das Hügelland. In den Alpen findet er sich in Höhen bis zu 2500 Metern. Der circa ein Meter hohe, wenig verzweigte auf-

rechte Strauch wächst nicht nur zwischen den Bäumen, die in der frühen Jahreszeit noch genügend Sonnenlicht durch ihre Kronen hindurch lassen.

Er ist auch in Hochstaudenflu- ren, Schluchten, auf Lichtun- gen, im Felsschutt, entlang von Waldrändern und bei Flüssen und Bächen zu finden. Als de- korativer Frühblüher ist der Gemeine Seidelbast auch eine beliebte Zierpflanze in öffent- lichen Parkanlagen und Gärten.

Attraktive Blüten und Bee- ren Die kräftig rosarot gefärb- ten Blüten erscheinen von März

bis Mai noch vor dem Blatt- austrieb und duften intensiv, was langrüsselige Insekten wie Schmetterlinge zur Bestäubung anlockt. Die lanzettlichen Blät- ter entwickeln sich erst nach der Blüte in den Achseln ab- gefallener, vorjähriger Blätter und stehen in dichten Quir- len am Ende der Zweige. Ihre Blattoberseite ist hellgrün, die Unterseite graugrün gefärbt.

Die kelchförmigen Blüten sit- zen direkt an den holzigen Stängeln meist in Zweier- bis Vierergruppen. Aus ihnen rei- fen von August bis November erbsengroße, leuchtend schar-

lachrote beerenartige Früchte mit einem schwarzen Samen heran. Seltener erscheinen gelbe Früchte.

Tödliche Vergiftungen Die stark duftenden Blüten und die leuchtend roten Früchte locken gerne spielende Kin- der an. Doch Vorsicht! Alle Pflanzenteile – mit Ausnah- me des Fruchtfleisches – sind durch enthaltene esterartige Verbindungen mit einem di- terpenoiden Grundgerüst to- xisch. Die meisten Giftstoffe finden sich in der Rinde und in den Samen. Dabei handelt es sich in der Rinde vorwie- gend um Daphnetoxin und in den Früchten vor allem um Mezerein. Beide Substanzen besitzen eine stark hautrei- zende Wirkung, die zunächst eine Entzündung und Blasen- bildung, bei längerem Haut- kontakt Nekrosen hervorruft und sogar durch intakte Haut erfolgen kann. Besonders ge- fährlich ist aber die orale Auf- nahme der Giftstoffe, durch die es zu Schädigung von Nie- ren, Zentralnervensystem und Kreislauf kommt. Die Vergif-

Der Frühlingsbote

© Beat Ernst

PRAXIS GIFTPFLANZEN

Der unter Naturschutz

stehende Gemeine

Seidelbast ist hübsch

anzusehen. Er sollte aber

besser nicht in Gärten

und Parkanlagen

angepflanzt werden,

da er zu den toxischen

Gewächsen zählt.

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tung zeigt sich bereits nach kurzer Zeit zunächst durch hef- tiges Kratzen und Brennen im Mund, Lippen- und Gesichts- schwellungen, Speichelfluss sowie Heiserkeit und Schluck- beschwerden. Es folgen starke Leib- und Kopfschmerzen, Benommenheit, Brechreiz und blutige Durchfälle. Später kann es zu Fieber und beschleunig- tem Herzschlag, bis hin zum Tod durch Kreislaufkollaps kommen. Erste Anzeichen einer Vergiftung treten be- reits bei Einnahme von vier bis fünf Früchten auf, als tödliche Dosis gelten für Kinder zehn bis zwölf Beeren.

Bedeutungsvolle Namen Der Artname mezereum macht auf die toxische Wirkung des Gemeinen Seidelbast aufmerk- sam. Er ist aus dem Persischen abgeleitet und soll tödlich be- deuten. Ebenso spielt das Sy- nonym Kellerhals, das vom mittelhochdeutschen kellen stammt und quälen bedeutet, auf die reizende Eigenschaft an, die sich mit einem wür- genden und brennenden Ge- fühl im Hals äußert. Der Gat- tungsname Daphne nimmt auf die glänzenden Blätter des Seidelbastes Bezug, da sie dem Lorbeerbaum (Laurus nobilis) ähnlich sehen, den die alten Griechen als Daphne bezeich- neten. Der deutsche Name Seidel ist eine Umbildung aus dem altdeutschen Wort zidal

= Biene, und verweist darauf,

dass der Seidelbast eine der ersten Bienennahrungen ist.

Der zweite Wortteil bast steht für einen Teil der Rinde ver- holzender Pflanzen und soll auf die blasenverursachende Wirkung der Rinde des Seidel- bast deuten.

Heilkundlicher Einsatz Be- reits in der Antike erwähn- ten Dioskurides, Galen und Theophrast Seidelbastarten in ihren Schriften und nann- ten als Anwendungsgebiet die Wassersucht. Später im Mit- telalter nutzte man die scharf- schmeckende und hautreizende Wirkung des Seidelbastes als

Abführmittel, schweißtreiben- des Mittel, bei Rheuma und Gicht sowie gegen Geschwüre und als ein Mittel gegen Läuse.

Die Rinde in Essig eingelegt galt beispielsweise als ge- bräuchliches Zugpflaster. Die Volksmedizin gebrauchte die Rinde später noch als Abführ- und Brechmittel. Aufgrund der Giftigkeit der Pflanze kommt sie heute aber als Heilmittel nicht mehr zum Einsatz. Le- diglich in homöopathischen Verdünnungen spielt der Ge- meine Seidelbast bei diversen Hauterkrankungen und rheu- matischen Schmerzen eine me- dizinische Rolle. ■

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»Der Artname mezereum

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Wirkung aufmerksam.«

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