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Kleine Verletzung – schwere Folgen

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82 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2018 | www.diepta.de

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in Erysipel, landläufig auch als Wundrose be- kannt, ist eine bakterielle Haut- und Lymphweger- krankung der Dermis (Lederhaut), die dadurch entsteht, dass Bakterien über einen Defekt im Epithelgewebe, auch Eintrittspforte genannt, in den Körper eindringen. Dies können kleine Risse bei trockener Haut oder auch Fußpilz sein. SL01, „Haut“,

„Wundrose“, beschreibt diesen Vor- gang unter „Ursachen und Auslö- ser“. Bei den Erregern handelt es sich um Streptokokken, die im Regelfall unter der Behandlung mit Penicillin relativ sicher bekämpft werden kön- nen. Eine Garantie für eine dauer- hafte Beseitigung ist dies jedoch nicht, da es von großer Wichtigkeit ist, den Hautdefekt zu beseitigen.

Geschieht dies nicht, kann die Er- krankung immer wieder aufs Neue ausbrechen – sogar binnen kurzer Zeit nach dem letzten Ausbruch. Üb- rigens wird das Wort Erysipel auf dem letzten „e“ betont.

Kann jeder ein Erysipel bekom- men? Grundsätzlich ist es möglich, dass jeder Mensch sich mit einer Wundrose infiziert, da sie anste- ckend ist und somit auch von einem Menschen zum anderen übertragen werden kann. Besonders wenn das Immunsystem geschwächt ist, wie es zum Beispiel auch bei älteren Perso-

nen häufig der Fall ist, haben es die Erreger leicht, bis zum Lymphsystem zu gelangen und dort ihre Reise durch den Körper entlang der Lymphspalten und Lymphgefäße unterhalb der oberen Hautschichten zu beginnen. Ferner gibt es be- stimmte Risikofaktoren, die eine In-

fektion begünstigen. Dazu zählen unter anderem Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen, chroni- sche Lymphödeme und auch Alko- holismus. Ausführlich beschreibt dies SL02, Suche „Wundrose“,

„Wundrose-Ursache“.

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Leichte Hautrisse heilen meistens schnell wieder ab. Hat man aber Pech und es kommt eine Infektion dazu, kann sich daraus ein Erysipel, eine bakterielle Hauterkrankung mit dramatischen Symptomen, entwickeln.

Kleine Verletzung – schwere Folgen

© dalaprod / stock.adobe.com

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2018 | www.diepta.de

Woran ist ein Erysipel zu erken- nen? Nachdem die Streptokokken in die Haut eingedrungen sind, ver- richten sie ihre Arbeit relativ zügig und lösen schon bald die ersten Symptome aus. Die Wundrose hat ad hoc kein spezifisches Krankheits- bild. Vielmehr können die Symp- tome wie plötzlich auftretender Kopfschmerz, Fieber und Schüttel- frost auch auf andere Erkrankungen schließen lassen. Relativ rasch nach der Infektion kommen jedoch ein- deutige Anzeichen hinzu, die in der Kombination auf Erysipel schließen lassen, was Sie unter SL03, Suche

„Wundrose“, studieren können. Zu diesen Anzeichen zählen lokal auf- tretende, leuchtend rote Schwellun- gen, Überwärmung, heftiger Druck- schmerz, Übelkeit, Erbrechen und geschwollene Lymphknoten. Beson- ders charakteristisch sind zungen- artige Ausläufer, die sich entlang der Lymphbahnen bilden. In vielen Fällen kann es zu mehr oder min- der starken Wasseransammlungen (Ödemen) und sogar zur Blasenbil- dung kommen. Das Erysipel tritt häufig am Bein auf, aber auch das Gesicht ist vielfach betroffen. Hier spricht man von einer Gesichtsrose.

SL04, „Krankheiten A-Z“, „E“, Erysipel“, geht darauf näher ein.

Welche Therapien gibt es? Un- terschiedlich starke Ausprägungen der Wundrose erfordern unter- schiedliche Therapieansätze. Leichte Formen sind mit Antibiotika in den Griff zu bekommen. Kühlende Um- schläge und Bettruhe begünstigen überdies den Heilungsverlauf. Diese Therapieform kann vom Patienten zu Hause durchgeführt werden.

Kommt es hingegen zur Blasenbil- dung und / oder zu einem blasenbil- dend-blutigen Erysipel, werden die Patienten meist in ein Krankenhaus eingewiesen. In solchen bullösen be- ziehungsweise bullös-hämorrhagi- schen Fällen ist nur in der Klinik eine konsequente Beobachtung und Behandlung möglich. Eine hochdo- sierte intravenöse Antibiotikathera- pie mit einem Penicillin oder Cepha-

losporin ist in diesen Fällen angesagt.

Mehr dazu finden Sie unter SL05,

„Lymphödem“, „Lymphödem, „Ery- sipel“.

Gibt es Komplikationen? Neben den oben bereits bezeichneten schwereren Fällen kann es zu einem gangränisierenden Erysipel kom- men. Hierbei treten irreversible Ver- faulungen des Gewebes auf. Auch Hirnhautentzündungen, Hirnvenen- thrombosen, Entzündungen der Au- genhöhle oder Erysipel am Ohr sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Letztere führen zu Entzün- dungen des Ohrläppchens und der unmittelbar an das Ohr angrenzen- den Gesichtshaut, wie SL06, Suche

„Erysipel“, Link „Erysipel“ darlegt.

Was dagegen unternommen werden kann, beschreibt SL07, „Empfeh- lungen“, „HNO-Bereich“. „Erysipel“.

Wiederkehrendes Erysipel Die Behandlung mit Antibiotika ver- spricht in den meisten Fällen rasche und dauerhafte Heilung. Es gibt je- doch Patienten, bei denen sich die Erkrankung manifestiert und immer wieder zum Ausbruch kommt. Sol- che so genannten Rezidive zeigen häufig keine der allgemeinen Symp- tome oder diese nur in abgeschwäch- ter Form. Schäden der Lymphbah- nen mit heftigen Lymphödemen sind indes häufige Begleiter chronischer Verläufe. Um erneuten Ausbrüchen vorzubeugen, wird nicht selten zu

einer prophylaktischen Antibiotika- behandlung geraten. Dabei muss das Medikament bis zu zwölf Monate lang täglich eingenommen wer- den. SL08, Suche „Wundrose und Phlegmone“, „Was Studien sagen“, beschreibt die Methode ausführlich.

Einige der in diesem Artikel weiter- hin aufgeführten Quellen setzen sich ebenfalls intensiv mit dem Thema auseinander.

Eine zusammenfassende und klare Übersicht über die relevanten As- pekte dieser Erkrankung liefert SL09, „Erysipel“, Erysipel A46“.

Zahlreiche Begriffe zum Thema wer- den hier unter weiteren Stichpunk- ten aufgelistet. So belastend diese an- steckende Erkrankung für die Betroffenen und damit für einige Ihrer Kunden sein mag, so wichtig sind Informationen bezüglich Vor- sorge, Hygiene, SL10, Suche „Ist Wundrose ansteckend“, und Be- handlung. Machen Sie Mut und hel- fen Sie mit Rat und Tat!  n

Ursula Tschorn, Apothekerin Wolfram Glatzel, Autor und Redakteur

Übersicht Links

SL01 https://derma.plus/haut SL02 https://www.praxisvita.de SL03 http://www.medizinfo.de SL04 https://www.onmeda.de SL05 http://www.lymphnetzwerk.de SL06 https://www.dr-gumpert.de SL07 http://www.infektliga.de

SL08 https://www.gesundheitsinformation.de SL09 https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de SL10 https://www.netmoms.de

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