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Geschichte Fachliche Orientierungen

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Academic year: 2022

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Fachliche Orientierungen

Geschichte

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Die nachstehenden Orientierungen sollen ausgewählte Akzentsetzungen des Fachlehrplans Geschichte Gymnasium aufzeigen, deren Kenntnis notwendig ist, um Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule auf den gymnasialen Bildungsgang vorzubereiten.

Autor: Dr. Siegfried Both

Herausgeber: Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt Riebeckplatz 9

06110 Halle (Saale)

www.lisa.sachsen-anhalt.de Stand: 08.03.2017

Die vorliegende Publikation, mit Ausnahme der Quellen Dritter, ist unter der „Creative Commons“-Lizenz veröffentlicht.

CC BY-SA 3.0 DE http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

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Inhaltsverzeichnis

Seite

1 Abschlussorientierte Lehrplananforderungen: Vergleich der Kompetenzmodelle ... 2

2 Hinweise zum abschlussbezogenen Umgang mit Quellen ... 4

3 Geschichte selbstständig erzählen lassen ... 5

4 Geschichtskultur stärker beachten ... 7

5 Methodenpraktika mit Blick auf Fachpraktika gestalten ... 9

6 Hinweise und Materialien ... 10

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1 Abschlussorientierte Lehrplananforderungen: Vergleich der Kompetenzmodelle

Das Kompetenzmodell für den Geschichtsunterricht der Gemeinschaftsschule (Sekundarschule) unterscheidet sich inhaltlich nicht wesentlich von dem des Gymnasiums/Fachgymnasiums. Beide Kompetenzmodelle enthalten die Kompetenzbereiche

– Interpretationskompetenz, – narrative Kompetenz und

– geschichtskulturelle Kompetenz.

Abbildung 1: Kompetenzmodell Fachlehrplan Geschichte

Sekundarschule1 Abbildung 2: Kompetenzmodell Fachlehrplan Geschichte Gymnasium2

Übergreifend und immanent zu diesen gemeinsamen Kompetenzbereichen sind drei Aspekte für Schülerinnen und Schüler wichtig, die sich auf den gymnasialen Bildungsgang vorbereiten:

1. Die Gattungskompetenz spielt im gymnasialen Bildungsgang eine deutliche stärkere Rolle als im Geschichtsunterricht, der auf dem FLP Sekundarschule beruht. Schülerinnen und Schüler sollen lernen, beim Interpretieren, Narrativieren und Erörtern im Umgang mit Geschichte gattungsspezifische Aspekte zu berücksichtigen. Dazu gehört es auch, textsortenspezifische Darstellungen anzufertigen (z. B. Darstellung, Biografie, Beitrag zu Ausstellungskatalog oder Lexikon, publizistischer Beitrag, fiktionale Geschichte, Blogbeitrag). Für Schülerinnen und Schüler, die abschlussorientiert auf das Gymnasium vorbereitet werden, sind individuelle Aufgaben zum sachgerechten Umgang mit Gattungsspezifik unverzichtbar.

2. Im Kompetenzmodell, das dem Geschichtsunterricht der Gemeinschaftsschule zugrunde liegt, wird Geschichtsbewusstsein nur mitgedacht, in dem des Gymnasiums sowohl als

1 Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt (LISA) (Hrsg.) (2016): Fachlehrplan Sekundarschule Geschichte. Magdeburg

2 Ministerium für Bildung Sachsen-Anhalt (MB) (Hrsg.) (2016): Fachlehrplan Gymnasium Geschichte.

Magdeburg

(5)

Voraussetzung als auch als Ziel ausgewiesen. Dies soll darauf aufmerksam machen, dass Schülerinnen und Schüler bereits vor dem Unterricht individuelles Geschichtsbewusstsein besitzen, das im Unterricht als Basis für seine Weiterentwicklung herangezogen werden muss und nicht ignoriert werden darf.

3. Sinnverstehen, Sinndeutungen und Sinnbildung sollen im gymnasialen Bildungsgang ein großes Gewicht erhalten. Welche Überlegungen liegen dem zugrunde? Jedem historischen Sachverhalt, historischen Gegenstand und historischen Ereignis wird von Menschen Sinn und Bedeutung zugemessen. Sinn- und Bedeutungszuweisungen differieren entsprechend der historischen Zeiten und unterschiedlicher Kulturen sehr. Was vor einhundert Jahren für Menschen als sehr sinnvoll für die Gestaltung des eigenen Lebens oder der Gesellschaft angesehen wurde, muss dies nicht unbedingt mehr heute sein. Diesen damaligen und heutigen Sinn zu verstehen, ihn aus Dokumenten oder Gegenständen herauszuarbeiten und damit das Wissen und Verständnis früher agierender Menschen zu erklären, wird im gymnasialen Bildungsgang stärker zu verorten sein als in anderen Schulformen.

Im Fachlehrplan für das Gymnasium werden die Kompetenzbeschreibungen nicht nur sehr viel detaillierter ausgeführt, sondern darüber hinaus auch angestrebte Niveaus für die Schuljahrgänge 5/6, 7/8, 9, 10 und 11/12 beschrieben3. Damit sind auch für schulinterne Planungsprozesse an Gemeinschaftsschulen in gewissem Sinne Orientierungspunkte gesetzt, wenn für Schülerinnen und Schüler der Blick auf die Anforderungen des Gymnasiums geöffnet werden soll.

3 Ministerium für Bildung Sachsen-Anhalt (MB) (Hrsg.) (2016): Fachlehrplan Gymnasium Geschichte.

Magdeburg, S. 5-8 und S. 10

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2 Hinweise zum abschlussbezogenen Umgang mit Quellen

Mit Abschluss der Sekundarstufe I sollen die Schülerinnen und Schüler sowohl in der Gemeinschaftsschule als auch am Gymnasium in der Lage sein, selbstständig Quellen aller Gattungen gattungsgerecht interpretieren zu können. Das Spektrum umfasst schriftliche, bildliche, gegenständliche und audiovisuelle Quellen. Für Schülerinnen und Schüler, die sich auf den gymnasialen Bildungsgang vorbereiten, sollten folgende Hinweise aus dem Fachlehrplan Gymnasium Beachtung finden:

Schuljahrgänge Anforderungen

Die Schülerinnen und Schüler können Schuljahrgänge

5/6

Quellen angeleitet gattungsgerecht interpretieren und dabei auch über Quellenkritik Erkenntnisse gewinnen,

Schuljahrgänge 7/8 und 9

Quellen selbstständig interpretieren und dabei zusätzlich über Ideologiekritik zu Erkenntnissen gelangen,

Schuljahrgang 10 Quellen aller Gattungen selbstständig interpretieren.

Wie eingangs erwähnt, spielt die Gattungsspezifik im gymnasialen Bildungsgang eine große Rolle.

Schülerinnen und Schüler, die auf den gymnasialen Abschluss vorbereitet werden, sollten sich gezielt mit gattungsspezifischen Ansprüchen an die Quelleninterpretation vertraut machen. Um dies zu erleichtern, können nachstehende Hinweise beachtet werden, die sowohl die Intentionen des Fachlehrplans Geschichte Sekundarschule als auch des Fachlehrplans Geschichte Gymnasium konkretisieren:

Interpretieren schriftlicher Quellen

Brief – die persönliche Sicht bei der Auswahl und Weitergabe von Informationen an einen bestimmten Adressaten(kreis) analysieren und bewerten – ggf. den Einfluss von Zensur oder Selbstzensur nachweisen

Publizistik – informative, unterhaltende und meinungsbildende Bestandteile eines Textes unterscheiden und verschieden gewichtet berücksichtigen Niederschrift

einer Zeitzeugen- befragung

– thematische und biographische Ausführungen unterscheiden – zwischen Darstellung und Quellenaussagen unterscheiden

– Aussagewert und -grenzen der Darlegungen für die Analyse historischer Sachverhalte aufzeigen

Interpretieren bildlicher Quellen

Historienbild – aus der Quelle die Auffassungen einer bestimmten Zeit für damals schon vergangene historische Sachverhalte entschlüsseln und die dafür

verwendeten Stilmittel herausarbeiten

Karikatur – die Quelle als satirischen Kommentar zum Zeitgeschehen erkennen – verwendete Gestaltungselemente erklären und beurteilen

– die soziale bzw. politische Perspektive herausarbeiten

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Plakat Flugblatt

– den Zusammenhang zwischen den gewählten Stilmitteln und den Handlungsaufforderungen herausarbeiten

Foto – zwischen Propaganda-, Dokumentar- und Privatfoto unterscheiden – aus der Aufnahmeperspektive beabsichtigte Wirkungen herausarbeiten Interpretieren akustischer Quellen

Rede – Argumente und Argumentationslinien des Textes in Beziehung zu den Wirkungsabsichten herausarbeiten

– die Umsetzung der Vorlage analysieren (z. B. Gestik, Intonation, Pausen) – ggf. Reaktionen von Zuhörerinnen und Zuhörern deuten

Lied – die Wirkung musikalischer Elemente in Beziehung zum Text und zur Wirkungsabsicht setzen

Interpretieren gegenständlicher Quellen Sachzeugnis

Denkmal

– äußerliche Merkmale der Quelle bestimmen (z. B. Größe, Oberflächenstruktur, Material)

– ggf. die sinnlich wahrnehmbare Ästhetik der Quelle beschreiben – die Herstellung, Absichten, Verwendung, Funktionsweise sowie ggf.

spätere Umnutzungen und Umgestaltungen der Quelle als Überreste gelebter Wirklichkeit herausarbeiten

– die Bedeutung des Gegenstandes für Zeitgenossen und nachfolgende Generationen erklären

– die heutige Aufbewahrung, Erhaltung oder Nutzung der Quelle beschreiben

– die Quelle in den historischen Kontext einordnen und Einsichten in die historische Zeit ableiten

– ggf. einen Vergleich mit gleichen oder ähnlichen Quellen durchführen – die Ergebnisse der Interpretation unter Berücksichtigung der

Gattungsspezifik in einer schlüssigen und sinnvoll strukturierten Abhandlung mündlich oder schriftlich darlegen

3 Geschichte selbstständig erzählen lassen

Historische Sachverhalte werden erst dann zu Geschichte, wenn sie dargestellt werden (können).

Das eigenständige historische Erzählen in Darstellungen (Narrationen) bekommt im Unterricht aller Schulformen allerdings noch zu wenig Raum. Dort spielt vor allem das Nacherzählen eine zentrale Rolle. Inhalte aus Schulbüchern oder von Referaten bzw. Lehrervorträgen werden von den Schülerinnen und Schülern oft nur nacherzählt und einer vorgegebenen Denkrichtung reproduktiv gefolgt. Eine produktive Sinnbildung, die durch das selbstständige Erzählen einer Geschichte entstehen würde, kommt oft zu kurz. Darauf wurde im Fachlehrplan in zweifacher Weise reagiert:

– Die Schülerinnen und Schüler sollen neben dem Nacherzählen auch produktive Erzählhandlungen erlernen.4 Dazu gehören das Umerzählen, das rezensierende Erzählen, das fiktionale Erzählen und das Erzählen im ursprünglichen Sinne.

4 Ministerium für Bildung Sachsen-Anhalt (MB) (Hrsg.) (2016): Fachlehrplan Gymnasium Geschichte.

Magdeburg, S. 6

(8)

– Die Schülerinnen und Schüler lernen, textsortenspezfische Darstellungen anzufertigen. Dazu zählen z. B. Biografien, Beiträge zu Katalogen bzw. Lexika, Rezensionen oder Blogeinträge.

Schuljahrgänge Anforderungen

Die Schülerinnen und Schüler können

Schuljahrgänge 5/6 – in mündlichen oder schriftlichen Darstellungen sinnbildende Erzählhandlungen vornehmen und dabei insbesondere die

ausgewählten Sachverhalte sicher und richtig räumlich und zeitlich verorten

Schuljahrgänge 7/8 und 9

– in Darstellungen die eigenen Aussageabsichten durch

Veranschaulichungen (z. B. Fotos, Tabellen, Diagramme) verstärken, Beiträge aus Wissenschaft und Publizistik einbeziehen (ab 9. Schul- jahrgang) und Erzählhandlungen selbstständig vornehmen

Schuljahrgang 10 – selbstständig Erzählhandlungen in angemessenem Layout, mit korrekter Zitierweise sowie Verzeichnissen entwickeln

Der Hinweis auf die stärkere Hinwendung zu gattungsspezifischen Aspekten gilt auch für den Umgang mit Ergebnissen der Geschichtsschreibung, der Publizistik zu historischen Fragen und den Darstellungen, die von den Schülerinnen und Schüler anzufertigen sind. Die folgenden Hinweise untersetzen die Intentionen der Fachlehrpläne:

(eigene) Darstellungen von Geschichte Biographie,

biographische Skizze

– den damaligen sozialen und kulturellen Kontext für das Handeln historischer Personen darstellen

– die Einflussnahme historischer Personen auf den Handlungskontext verdeutlichen

Lexikonartikel, Ausstellungs- katalog

– den Begriff oder das Ereignis mit historischen Sachverhalten erklären – ggf. verschiedene Deutungen anführen

Rezension – äußere Merkmale und Inhalt des zu rezensierenden Werkes beschreiben

– die Gestaltung des zu rezensierenden Werkes erklären – immanente Beziehungen herausarbeiten (z. B. Bezüge zur

Entstehungszeit, Verbindungen zwischen Problemen bzw. Figuren) – Faktizität und Fiktionalität des Dargestellten begründet beurteilen – anhand einer begründeten und kommentierenden Auswahl typischer

Stellen das eigene Urteil zum Werk verdeutlichen wissenschaftliches

Poster

– das Anliegen eines Posters umsetzen, d. h., über das Wesentliche eines historischen Problems informieren, Besonderheiten hervorheben und zur Diskussion anregen

(9)

4 Geschichtskultur stärker beachten

Schulformspezifische Unterschiede werden besonders bei der geschichtskulturellen Kompetenz deutlich. Im Fachlehrplan Gymnasium werden – anders als im Fachlehrplan für die Sekundarschule – verschiedene Formen der Geschichtskultur ausgewiesen, mit denen die Schülerinnen und Schüler umgehen sollen:

– Erinnerungskultur

– Inszenierungen von Geschichte

– künstlerische Verarbeitungen von Geschichte – Geschichtspolitik

– wissenschaftliche (Geschichtsschreibung) und publizistische Beiträge

Diese recht detaillierte Aufschlüsselung ist kein Selbstzweck, sondern verkörpert einen schul- formspezifischen Anspruch, der zugleich Anspruch abschlussbezogenen Unterrichts ist. Den Schülerinnen und Schülern, insbesondere denen, die später einen gymnasialen Bildungsweg gehen wollen, soll deutlich werden, in welchen Facetten unsere Gegenwart mit ihrer Ver- gangenheit umgeht, wie dabei zu interpretieren und zu erörtern ist und welche Schlussfolgerungen für den eigenen Umgang mit Geschichte zu ziehen sind.

Die verstärkte Aufmerksamkeit für die geschichtskulturelle Kompetenz hat durchaus Folgen für den abschlussbezogenen Geschichtsunterricht an der Gemeinschaftsschule: Es ist sowohl in der Breite als auch in der Tiefe stärker als bisher danach zu fragen, was die behandelten historischen Sach- verhalte mit unserer Gegenwart zu tun haben und wie unsere Gegenwart mit Geschichte umgeht.

Das Aufzeigen der o. g. Formen im Fachlehrplan Gymnasium Geschichte, die dort auch beschrieben werden, soll möglichst viele Facetten unserer Geschichtskultur zum Gegenstand des Unterrichts werden lassen. Es ist sicher sinnvoll, im Zuge der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern geschichtskulturell orientierte Arbeitsaufträge speziell zu den o. g.

Formen zu vergeben und damit den Unterricht auf der Grundlage des Fachlehrplans Sekundarschule zu ergänzen.

(10)

Schuljahrgänge Abschlussorientierte Anforderung Die Schülerinnen und Schüler können Schuljahrgänge

5/6

– Objektivationen der Geschichtskultur beschreiben und nachvollziehbar beurteilen

Schuljahrgänge 7/8 und 9

– Objektivationen der Geschichtskultur begründet bewerten

Schuljahrgang 10 – Darstellungen der Geschichtsschreibung unter Anleitung erörtern, d. h.

abwägend prüfen und beurteilen

Um die stärkere Hinwendung zu gattungsspezifischen Aspekten zu erreichen, sollten die folgenden Hinweise beachtet werden, die die Intentionen der Fachlehrpläne untersetzen:

(eigene) Erörterungen von Geschichtskultur

Erinnerungskultur – den interessengeleiteten gegenwärtigen Umgang Einzelner oder sozialer Gruppen mit Erinnerungen nachweisen, deuten und bewerten (z. B.

Opferverbände, Berufsgruppen)

– den Unterschied zwischen erinnerter und erforschter Geschichte herausarbeiten

– den Wert von Erinnerungen Einzelner und sozialer Gruppen für die eigene Lebenswelt und die von anderen verdeutlichen

Geschichts- inszenierung

– die gegenwärtige Rückbesinnung auf Geschichte durch die Inszenierung von Geschichte deuten und bewerten

– den Realitätsgehalt von Geschichtsinszenierungen an Beispielen untersuchen

– die Motive von Geschichtsinszenierungen für den Einzelnen und die Gesellschaft verdeutlichen

Geschichtspolitik – Bemühungen politisch-gesellschaftlicher Gruppen um eine bestimmte Sicht auf Geschichte nachweisen, deuten und bewerten

– gegenwärtige Zeugnisse von Geschichtspolitik untersuchen (z. B.

Gedenktage, Gedenkstätten, Denkmäler)

– den gegenwärtigen Umgang mit Vergangenheit nach einem System- wechsel herausarbeiten (z. B. Nationalsozialismus, DDR, Sowjetunion) Wissenschaft

und Publizistik

– nach einer Interpretation wissenschaftlicher oder publizistischer Texte deren Spezifik in eigenen Deutungen berücksichtigen:

• Geschehen wird im Nachhinein und unter Kenntnis der folgenden Geschichte konstruiert

• quellenbasierte Aussagen werden in einer bestimmten Art und Weise miteinander verknüpft

• es wird aus einer Fülle von Ereignissen, Prozessen und Strukturen sowie Handlungsträgern ausgewählt

– wissenschaftliche und publizistische Beiträge kritisch untersuchen und erörtern

– ggf. eine Darstellung mit einer anderen zum gleichen oder ähnlichen Inhalt vergleichen und Kontroversen herausarbeiten

– die Ergebnisse der Erörterung in einem abwägenden Urteil mündlich oder schriftlich darlegen

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5 Methodenpraktika mit Blick auf Fachpraktika gestalten

Die stärkere Fokussierung auf die Gestaltung von Anforderungssituationen zeigt sich in besonderer Weise in den erstmals eingerichteten Fachpraktika, die vom 5. bis 10. Schuljahrgang verpflichtend durchzuführen sind. In ihnen werden Kompetenzen dadurch weiter entwickelt, dass nach einem – von der Lehrkraft zu bestimmenden – Kompetenzschwerpunkt dieser erneut aufgegriffen und vertieft wird. Die Arbeit in diesen Kompetenzschwerpunkten zeichnet sich durch einen hohen Grad selbstständigen Handelns von Schülerinnen und Schülern aus. Die Fach- praktika führen zu erkenn- und abrechenbaren Ergebnissen.

Methodenpraktika im FLP Sekundarschule

Fachpraktika im FLP Gymnasium

5

Geschichte in Sachzeugnissen

Gegenständliche Quellen aus der

Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler untersuchen

6 Mittelalterliche Geschichte Sachsen-Anhalts

anschaulich darstellen 7

Geschichte in Sachtexten

Mit Geschichte für Sachsen-Anhalt werben

8 Bezüge unserer Gegenwart zum 19.

Jahrhundert finden und erklären 9 Geschichte im digitalen Medium Eine Geschichtsdokumentation prüfen 10 Geschichte in einer Ausstellung Geschichtskultur zur Zeitgeschichte

untersuchen und eigenen Vorschläge entwickeln

Die Zusammenstellung der Methodenpraktika (Sekundarschule/Gemeinschaftsschule) und der Fachpraktika (Gymnasium) macht anschaulich, dass diese in der Regel in ähnlicher Weise angelegt sind, so dass die Fachpraktika zur Gestaltung der Methodenpraktika durchaus herangezogen werden können. Dies trifft allerdings nicht auf das Fachpraktikum im Schuljahrgang 8 „Bezüge unserer Gegenwart zum 19. Jahrhundert finden und erklären“ zu. Schülerinnen und Schüler, die später einen gymnasialen Bildungsweg gehen wollen, könnten im Sinne dieses Fach- praktikums binnendifferenziert Beiträge für den Unterricht in den Kompetenzschwerpunkten

„Nationalbewegung und Nationalstaatsbildung in Deutschland“ bzw. „Die Entstehung der Industriegesellschaft“ erbringen (z. B. Präsentation zur Verwendung nationaler Symbole des 19.

Jahrhunderts in der Gegenwart“, Adaption/Missbrauch historischer Lieder, Verweise auf „deutsche Tugenden“ in Sport und Kultur).

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6 Hinweise und Materialien

Im Folgenden werden für Kompetenzschwerpunkte des Fachlehrplans Sekundarschule (SKS) Geschichte der Schuljahrgänge 7/8 Hinweise auf bereits veröffentlichte Planungsbeispiele (Pb) oder niveaubestimmende Aufgaben (nbA) gegeben, die für Differenzierungen besonders geeignet sind. Aufgenommen wurden auch die vom Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) veröffentlichten niveaubestimmenden Aufgaben, die sich auf den Fach- lehrplan Gymnasium (GYM) Geschichte beziehen, um so Anregungen für Differenzierungen und für abschlussbezogenen Unterricht zu geben.

Kompetenzschwerpunkt (FLP SKS)

Kompetenzfördernde Aufgabenbeispiele

Entdeckungsfahrten und der Beginn des

europäischen Zeitalters

LISA (Hrsg.) (2012): Eine Wandzeitung zur Entdeckung Amerikas anfertigen. In: Niveaubestimmende Aufgaben für die Sekundarschule, S. 22. URL: https://shrt.es/sks-nba-wandzeitung (15.02.2017)

LISA (Hrsg.) (2016): Niveaubestimmende Aufgabe für das Gymnasium: Eine Sammelmappe zum Thema „Die europäische Entdeckung der Welt“ anfertigen.

URL: https://shrt.es/gym-nba-entdeckung (16.02.2017) Reformation als Beginn

der Konfessionalisierung

LISA (Hrsg.) (2010): Geschichte Sachsen-Anhalts im Zeitstrahl.

Martin Luther. URL: https://shrt.es/zeitstrahl-luther (15.02.2017) Zusammenwirken von

Aufklärung und Absolutismus am sachsen-anhaltischen Beispiel

LISA (Hrsg.): Geschichte Sachsen-Anhalts im Zeitstrahl. Aufgeklärter Absolutismus. URL: https://shrt.es/zeitstrahl-absolutismus

(15.02.2017)

LISA (Hrsg.) (2012): Planungsbeispiel zum Lehrplan Sekundarschule:

Welterbe selbst darstellen. URL: https://shrt.es/sks-pb-welterbe (15.02.2017)

Die Französische

Revolution als Aufbruch in die bürgerliche

Gesellschaft

LISA (Hrsg.) (2012): Einen Zeitstrahl zur Französischen Revolution entwickeln. In: Niveaubestimmende Aufgaben für die

Sekundarschule, S. 25.

URL: https://shrt.es/zeitstrahl-frz-revolution (15.02.2017) LISA (Hrsg.) (2012): Die Herrschaft der Jacobiner für Geolino

darstellen. In: Niveaubestimmende Aufgaben für die Sekundarschule, S. 28. URL: https://shrt.es/sks-nba-jacobiner (15.02.2017)

Nationalbewegung und Nationallstaatsbildung in Deutschland

LISA (Hrsg.) (2012): Planungsbeispiel zum Lehrplan Sekundarschule:

Was heißt es, national zu sein?

URL: https://shrt.es/sks-pb-national (16.02.2017)

LISA (Hrsg.) (2016): Niveaubestimmende Aufgabe für das

Gymnasium: Einen Zeitungsbericht zum Kampf um den deutschen Nationalstaat anfertigen.

URL: https://shrt.es/gym-nba-zeitungsbericht (16.02.2017)

(13)

Die Entstehung der Industriegesellschaft

LISA (Hrsg.) (2012): Umweltverschmutzung an der Mühle beschreiben.

In: Niveaubestimmende Aufgaben für die Sekundarschule; S. 30 URL: https://www.bildung-

lsa.de/pool/RRL_Lehrplaene/Niveaubestimmende_Aufgaben_SKS/201 2/pdf/nba_gesch_lbs_m.pdf (16.02.2017)

LISA (Hrsg.) (2010) Geschichte Sachsen-Anhalts im Zeitstrahl:

Industrialisierung Mitteldeutschlands. URL: http://www.bildung- lsa.de/index.php?historyback=1&KAT_ID=4249 (16.02.2017) Methodenpraktikum:

Geschichte in Sachtexten

LISA (Hrsg.) (2011): Planungsbeispiel zum Lehrplan Sekundarschule.

Sprengstoff mit Zeitzünder. URL: https://www.bildung-lsa.de/files/

9684564abb5e677712807496853c9733/PB_Ge_8_MP_Sachtexte.pdf (16.02.2017)

Referenzen

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