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Christina Klausmann (1956-2008)

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In eigener Sache

Christina Klausmann (1956-2008)

Am 21. Oktober 2008 ist Christina Klausmann, Historikerin und langjähriges Mitglied der Redaktion der feministischen Studien, nach schwerer Krankheit ge- storben. Sie war von 1991 bis 2004 in der Redaktion tätig und anschließend im wissenschaftlichen Beirat unserer Zeitschrift. Das letzte von ihr mitherausgege- bene Schwerpunktheft (1/2000) trug den Titel »Geschlechterstreit um 1900«.

Christina Klausmann war vielfältig in der historischen Frauenforschung aktiv, in der »Frauenmuseumsgruppe« (Frankfurt), im »Archiv der Deutschen Frauenbe- wegung« (Kassel) und vor allem am Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterfor- schung (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) bei Ute Gerhard an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dort hat sie als wissenschaft- liche Mitarbeiterin zusammen mit Ulla Wischermann in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt »Zur Politik und Kultur der Frau- enbewegung um die Jahrhundertwende« geforscht, ein Projekt, das Frauenbewe- gung als Bewegungsgeschichte, als einer Geschichte der Beziehungen von Frauen innerhalb ihrer Organisationsstrukturen untersuchte. Christina Klausmann pro- movierte in diesem Projektzusammenhang mit einer Teilstudie zu Frankfurt am Main im Kaiserreich. In ihrer 1997 publizierten wegweisenden Lokalstudie verknüpfte sie das Aufsuchen konkreter Spuren der Geschichte von Orten und Objekten der Frauenbewegung mit einer erweiterten Perspektive (partei-) poli- tischer, kultureller und symbolischer Beziehungen. Ihre Spurensuche in den Ar- chiven und Nachlässen von Frauen führte sie zu neuen Erkenntnissen und auch zu quellenkritischen Einwänden, wie sie sie beispielsweise in ihrem Portrait von Bertha Pappenheim vortrug.

Mit ihrer Dissertation, aber auch durch Forschungen und Publikationen zu einzelnen Akteurinnen der Frauenbewegung, etwa zur 1848er Revolutionärin Louise Dittmar, wurde Christina Klausmann zur anerkannten Expertin der deut- schen Frauenbewegungsgeschichte.

Zudem widmete sie sich ab Mitte der 1990er Jahre der Konzeption von Mu- seumsausstellungen, zunächst an der Schirn Kunsthalle Frankfurt mit dem Aus- stellungsprojekt »1848 — Aufbruch zur Freiheit« zum 150jährigen Jubiläum der Revolution 1848/49. Danach war sie am Stuttgarter »Haus der Geschichte Ba- den-Württemberg« als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt und dort unter anderem an der ersten Ausstellung des Hauses »Landesgeschichten — der deutsche Südwesten von 1790 bis heute« verantwortlich beteiligt.

Feministische Studien (© Lucius & Lucius, Stuttgart) 1 / 0 9

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Ihre letzte größere Publikationstätigkeit war die Herausgabe eines Ariadne- Schwerpunktheftes beim Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel, ge- meinsam mit Gilla Dölle (Nr. 51, 2007). Unter dem Thema »Wechselwirkungen zwischen Zentrum und Provinz — Emanzipationsbestrebungen im 19. und 20. Jahr- hundert« wurde dort das Zusammenspiel von regionalen Traditionen und zentrali- sierenden Entwicklungen in den Frauenbewegungen verschiedener Länder vielfäl- tig und produktiv beleuchtet.

Mit Christina Klausmann haben Redaktion und Beirat der feministischen Studien eine uns wertvolle Kollegin und Freundin verloren. Wir vermissen ihre präzise und geistreiche Art, mit der sie Manuskripte diskutierte und engagiert gestritten hat, wenn sie dies für notwendig hielt. Und wir sind dankbar für das Interesse und Engagement, mit denen sie kontinuierlich der Arbeit unserer Zeitschrift ver- bunden war.

Mechthild Veil, Ulla Wischermann

Wir drucken hier, mit freundlicher Genehmigung des Ulrike Helmer Verlags, einen frühen aus dem Jahre 1995 stammenden Text von Christina Klausmann über »Aspekte weiblicher Handelstätigkeit in Frankfurt am Main zwischen 1700 und 1900« ab, der in dem Band »FrauenStadtGeschichte«, herausgegeben von der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung und WEIBH e.V. (Verein zur Förderung weiblicher Erkenntnisse im Bundesland Hessen), erschienen ist.

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