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(1)

Ägyptisch Fnh.Wj Griechisch $oivixe?.

Von Robert Eisler.

In seiner reichhaltigen und vielfach anregenden Unter¬

suchung „Phöniciens" (Paris 1920) hat Ch. Autban versucht,

die ^olviTiBs der syrischen Küste als einen erst verhältnis¬

mäßig spät*) semitisierten ui-sprünglich „ägäischen", genauer

gesagt karischen Volksstamm zu erweisen. Dabei bat jedoch

der Verfasser die grundlegende Arbeit K. Sethe's „der Name

der Phönizier bei Griechen und Ägyptern" ^) nicbt berücksichtigt,

in der, auf Grund der umfassenden Sammlungen des Berliner

Wörterbuchs endgültig die von H. Bbugsch*) gefundene, von

Pietschmann*) aus nichtigen Gründen^) angezweifelte, von

W. M. MtJLLEB mit ganz verfehlten Argumenten bestrittene

Gleichung des ägyptisch überlieferten Völkernamens Fnh.w

mit den (^oCvMsg der Griecben über jeden Zweifel binaus ge¬

sichert worden ist. Die lautliche Schwierigkeit — von Sethe

1) jLa Pli^nicie serait done en ce cas un replätrage de basse öpoque disoDs posterieur a 1200/1000 av. J. Chr." Dieses Datum ist natürlich allein schon durch die in Byblos neugefundenen Inschriften des 13. Jahr¬

hunderts in semitischer Sprache und Schrift (OLZ. 1925, 130 ff.) widerlegt.

2) Festschrift für F. Hommel, MVAG. 1916, 305—332.

3) Gesch. Ägyptens, S. 242.

4) Gesch. d. Phönizier, S. 108.

5) Das -tx- in cpolvixes soll eine griechische Endung gewesen sein (vgl. lat. Foe.nus). Umgekehrt verweist Autran S. 53, 5 auf den Suffix -IX (cf. @Qa-Lx-eg, 0gäx£g), „que le gr^c ne possede plus en propre". In Wirklichkeit ist im Lateinischen Punie-i, Poenic-i das Priraäre — wie das davon abgeleitete Punica-nus, -a, -um „phoenikisch" beweist. Poeni, Poenus könnte eine Rückbildung aus dem vermeintlich adjektivischen Poenicus in Anlehnung an griechisch q)oiv6g sein. S. aber über Poenus und (poLv6s unten S. 5 Anm. 4.

(2)

E. Eisleb, Ägyptisch JnJ.w, Griechisch 9olvi*ts 155

S. 331 f. und 829 selbst besprochen —, daß die ägyptische

Schreibung „mit einem f beginnt, die kana'anäische Sprache

aber im Anfang der Wörter, wenn sie nicht etwa auf einen

vokalischen Auslaut folgen, nach der hebräischen Punktation

nur ein nicht aspiriertes p gekannt haben soll", entfällt voll¬

kommen durch den neuestens von Kahle*) erbrachten Nach¬

wels, daß — genau wie die Samaritaner heute noch beim

Lesen der bebräiscben Tbora Bnur wie f aussprechen, und

wie die Araber ö nur als f kennen — auch die offizielle

jüdische Aussprache des Hebräischen einheitlich f gewesen

ist, während die masoretische durch Dagesch und Bafs ge¬

regelte Doppelaussprache des S eine künstliche Gelehrten-

konstruktion darstellt*).

Nun sagt Sethe S. 331 sebr richtig: „eine semitiscbe

Bezeichnung der Kanaanäer, die in dieserWeise dem ägyptiscben

Fnh. w und dem griecbischen OoCvixeg zugrunde liegen könnte,

kennen wir nun allerdings nicht, denn auch Punicus, das die

Römer auf die Karthager anwenden, ist uns nur durch sie,

nicht durcb karthagische Quellen bezeugt. Die phönikischen

und punischen Inscbriften sind aber zu gering an Zabl und

ihrer Natur nach nicht derart, daß sie viel Gelegenheit zur

Nennung einer solcben Volksbezeichnung boten*), und von

der Literatur der Phönizier und Karthager ist uns überhaupt

nichts erhalten".

Trotzdem nun dieses Etbnikon als solches in semitischen

Quellen zufällig nicht belegt werden kann, ist es doch sprach¬

lich vollkommen durchsichtig: fnakh (arab. liUi)*) heißt

1) ZATW., Beiheft 41, S. 170 f.

2) Die Vermutung von Ewald, Lehrgebäude § 48, daS die Masoreten

dabei der aramäischen Aussprache gefolgt sind, scheint sich durch

die von mir in der Klio 1926, S. 354 fiF. erörterte aramäisierende phönikische Inschrift in griechischen Buchstaben auf einer protokorinthischen Vase zu bestätigen, da diese D mit «, aber D mit qp wiedergibt (a. a. 0., S. 358,6).

3) Sethe hätte hier darauf verweisen können, dafi bekanntlich das Ethnikon Kana'ani selbst in diesen Inschriften ;vtcht vorkommt und fiir

das punische Gebiet nur durch eine Erwähnung des Augustin von Hippo

(Expos. Ep. ad Rom.; Enarrat. in Ps. 104,7) bezeugt ist.

4) Levy, Nhb. Wörterbuch, IV, 65 und Targumwörterb. ». v.

11«

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156 E. EiSLBK, Ägyptisch Fnh.w, Griechisch ^oivixeg

„an einem Ort stehen", „stabil sein", „festsitzen" i). Das

Partizipium *D"'33Sbedeutet also einfach die „Stabilen", die

„Festangesessenen" Leute in den Küstenstädten, bzw. Stadt¬

siedlungen überhaupt ä), zum Unterscbied von den „schweifen¬

den'' {zuzim) Viehzüchtern der Steppe und Wüste. Die Be¬

zeichnung hat denselben Sinn wie die des Stammes Joktan

oder Jiktan (LXX ieK-v8.n), des „Sohnes" des 'Ebher, d. h.

des Herumziebers*) , die scbon Feettag^) und Goldzihee*)

einleuchtend von arabisch katana „einen festen Wohnsitz ein¬

nehmen" abgeleitet haben. Da das Etbnikon in Umschrift

bei Ägyptern und Griecben erhalten ist, die mit diesen Handels¬

städten nachweisbar unmittelbaren Verkehr hatten so

muß es eine Selbst bezeichnung der Stadtleute gewesen sein,

nicht etwa ein semitiseber Name, mit dem unsemitische Hafen-

1) Die Bedeutung „galloppieren" — besser „traben" des Pael, z. B.

Targum zu Eicht. 5,22, bezieht sich auf das beim heute sog. „deutsch traben" geübte festsitzen, technisch „aussitzen" des Eeitera. Zur Be¬

deutung „jagen", vgl. deutsch „auf den Anstand gehen" ; ebenso den hergerichteten „Ansitz" und „Hochsitz" des Jägers. Arab, „substitit aliquo loco" und assiduus fuit" ergibt eine gute Bezeichnung dieser „an¬

sässigen", „Gewerbefleissigen" bzw. „-beflissenen" ; die Bedeutung mentitus fuit (Kamus) ist mit dem Sprichwort von der Punica fides zu vergleichen:

Der Bedawi fühlt sich betrogen, sobald er nur die Stadt betritt.

2) Die Voltalisieruug toivixsg für *Fonekhim (wie Moyses der Vulgata

— Mcovai'is LXX — für Möäeh des MT.) gehört zu den ältesten Zeug¬

nissen aäkenasischer Aussprache. Lat. Punic-us wie suffetes für äofet-im.

3) Vgl. dazu Sethe , a. a. 0., S. 325 über das bei der Schreibung des ägyptischen Ausdrucks i^n^.w-Lander verwendete Determinativ „Flach¬

land" , ... .: „Die Fnfj,.w werden demnach die in den Ebenen ansässige,

Ackerbau treibende Bevölkerung zum Unterschied von den in Gebirgen

und in der Wüste hausenden Nomaden gewesen sein."

4) Nebenbei möchte ich zu der vielumstrittenen Deutung von keil- Bchriftlich ffabiri, ägypt. 'prj.w = Di-iny bemerken, daß dieselben

Nomadenstämme, die die Wüste verlassen und sich den angrenzenden

Kulturstaaten als Söldner und Grenzwächter angeschlossen hatten, von

diesen offiziell sowohl foederati (Di-ian) wie OnnS" „Überläufer" genannt werden konnten, bzw. sich selbst — mit einem „Geusen"namen — ebenso¬

wohl „Banditen" wie „Überläufer" genannt haben mögen. Das eine schließt das andere nicht aus.

5) Einleitung i. d. Stud. d. arab. Sprache, S. 19.

6) Der Mythos bei den Hebräern, Leipzig 1876, S. 67, i.

(4)

R. Eisler, Ägyptisch Fn^.w, Griechisch ioivinpg 157

Stadtbewohner von seniitischen Stämmen des Binnenlandes

bezeicbnet worden sein könnten. Somit müssen die Städte

der syrischen Küste, seit der Name Fnh.w in den ägyptischen

Schriftdenkmälern nacbweisbar ist, d. h. aber seit dem Älten

Keich ^), niedrigst gerechnet seit der Mitte des 3. Jahrtausends

V. Chr. eine s e m i t i s c b spreebende Bevölkerung oder docb

wenigstens eine semitische Oberschicht gebabt haben. In

allen drei von äutean p. 58f.2) unterschiedenen Kulturperioden

der phönikischen Küstensiedlungen (3000—2500, 2500/2300—

1200/1000, 1000 bis heute) hat somit in diesen Städten eine

semitiscbe Umgangssprache geherrscht. Die von Herodot I, 1

und VII, 89; Strabon 766 und Pompeius Trogus*) berichtete Ein¬

wanderung der Pböniker von der Küste des „Roten Meeres" —

d. b. des persischen Golfs — bzw. des „Ässyrium Stagnum" —

auf die Wilhelm Döepfeld*) so viel Gewicht legt, müßte

daher so früh stattgefunden haben (um 3000 v. Chr. wenn

nicht noch früher), daß sie mit der nach Döepfeld's Ännahme

„als pbönikiscbe Kunst des 2. Jahrtausends fertig ins Mittel-

meergebiet gekommenen mykenischen Kunst" zeitlich in gar

keinen Zusammenhang gebracht werden könnte. Sethe bat

(S. 326 f.) — nacb A. Eeman's Vorgang (327,2) — sebr ein¬

leuchtend vermutet, daß das im Ägyptischen des alten Reichs

vorkommende Wort fnh „Tischler", „Zimmermann", Scbiffs-

bauer" mit dem Ethnikon der Fnh.w zusammenhängt: „Es

wäre denkbar, daß der Volksname der Fnh.w, der ja der

gleichen Zeit etwa angehören muß, ursprünglich mit diesem

Worte, das nur im alten Reiche vorzukommen scheint, zu¬

sammengehangen habe. Da die Ägypter ihr bestes Bau- und

Nutzbolz, das Zedernholz, durch die Phönizier vom Libanon

bezogen und im Bau der Seescbiffe ganz von den Phöniziern

abhängig gewesen zu sein scbeinen, so würde eine Bezeich¬

nung derselben als Tischler oder Zimmerleute in ihrem Munde

nicht unangebracht gewesen sein".

1) Aeg. Zeitschr. 45, 140; Sethe, a. a. 0., 308,4; vgl. den Nach¬

trag S. 832. 2) Naoh P. Hüques Vincent, Canaan d'apres

l'exploration rdcente, Paris 1914. 3) Justin, XVIII, 3,3.

4) Homers Odyssee, München 1925, I, S. 318.

(5)

158 R. EisLBB, Ägyptisch Fnb.w, Griechisch $omx«s

Das Verhältnis wird dasselbe gewesen sein, wie bei der

Benennung „maestri Comacini" für die berühmten, weithin

berufenen lombardiscben Bauleute der frühromanischen Periode

oder bei dem neugriechischen Wort äXßuvi für die wandernden

„Hufschmiede" dieser Herkunft ^). Die „Pböniker" der Wald¬

gebiete der syrischen Küste*) kamen als Wanderhandwerker

und Bauleute — wie zum Tempelbau Salomonis — auch so

häufig nach dem ältesten Ägypten, daß man „Pböniker"

geradezu im Sinn von „Tischler", „Zimmerer" gebrauchte»),

sowie die Griechen ^oCvixsg als „Rotfärber" verstanden zu

haben scheinen*). Im Mittleren und Neuem Reicb mit dem

Äufblüben eines einbeimiscben Holzgewerbes verschwindet der

Äusdruck naturgemäß. Die ausgedehnte Verwendung des

Motivs der steinernen Palmbaumsäule ^) läßt deutlich den Zu¬

sammenbang der Steinarcbitektur des verhältnismäßig holz-

1) Journal of the Gypsy Lore Soc., vol. III, p. 6,3.

2) Vgl. M. RiKOELMANN, Eec. Trav. XXXII, 1910 „Essay sur l'histoire du g^nie rural en Phenicie", p. 91: „Les Phäniciens n'ont jamais poussä loin l'art de construction en pierres .. . nous verrons pai contre , que c'dtaient dexcellents charjtentiers , les premiers dignes de ce nom, qui apparaissent dans Thistoire."

3) Sethe hat umgekehrt angenommen, daß die Ägypter dem ihnen

unverständlichen Namen der Phöniker etymologisierend ein echt ägyp¬

tisches Wort fnb.w „Tischler" untergelegt hätten.

4) Sethe, a. a. 0., S. 328 und S. 306 Uber das homerische <folvi^ —

„purpurrot" (wie „Berliner-", Pariserblau", „SchweinfurtergrUn" oder noch genauer — aus dem Portugiesischen — „Indigo" (= „Indisch" [Blau]). S. 303 bezweifelt Sethe mit Recht die noch bei Boisacq, diet. ^tym. de la langue Grecque, Heidelberg 1910, S. 1032 wiedergegebene Ableitung von tfoiv6s

„blutrot" von tfövog „Mord". Ich vermute, daß die Form qpoivds, ebenso wie lat. Poemis auf eine frühe Palatalisierung des Auslauts in "J^D zurück¬

geht. Das ägyptische®^, mit dem Fnjf.w geschrieben wird, kann nach

Ebman, Gramm.' § III etymologisch einem TD entsprechen. Umgekehrt

ist griechisches ae in tpoivlaaca ursprUnglich wahrscheinlich Wiedergabe vou / (vgl. -laa-os fUr hettit. -ü) und das J in tpolvi^ war schriftgeschicht¬

lich ein 0, bevor es für die Doppelkonsonanz xa verwendet wurde.

6) Hebr. (und natürlich auch phönik.) maT: genannt (1 Köd. 6 usw.).

Uber die Palmsäule in der ägyptischen Architektur s. Th. Fischee, Die

Dattelpalme, Erg.-Heft 64 zu Petebhahn's Mitt , S. 5; Bobchabdt, Die

Pflanzensäule, S. 15.

(6)

R. EiSLBB, Ägyptisch JHJ.to, Griechisch ^IvMsg 159

armen Nillandes, — das seine Dattelpalmen der Früchte wegen

sorgfältig schonte —, mit der Holzbauweise Arabiens und

Syriens erkennen, die in ausgedehntem Maß das Holz des von

den Griechen nach den Phönikern benannten Palmbaumes

verarbeitete*). Aucb zum Schiffbau ist Palmbolz, z. B. das

der Dattelpalme von el Hegr verwendet worden*). Im indiscben

Ozean, von dessen Küste die Phöniker nacb eigener Angabe

in ibre späteren Wohnsitze eingewandert sein wollten, fuhren

nocb in geschichtlicher Zeit arabische Schiffe aus Planken

von Kokospalmenholz, mit Holznägeln verdübelt und mit

Tauen aus Kokosnußfasern*) zusammengebalten. Auf

diese Verfestigung der Scbiffe mit einem vno^o^a bzw. einem

Sprengwerk von Tauen, die sich auch bei den ägyptischen

Schiffen angewandt findet, bat Sethe S. 327 mit Recht die

Scbreibung von Fnh.w (im Sinn von „Scbiffszimmerleute")

mit dem Deutzeicheu des Strickes ©, bzw. des Seilknotens

^ bezogen.

Die Tatsache, daß der Ägypter des A. R.'s seine Zimmer¬

leute und Scbiffisbauer schlechthin als „Pböniker" (fnh.w)

bezeicbnete und seine Seeschiffe nach der Stadt Byblos (Oehal,

Gublu) ibn. t nannte ^) — genau wie der Grieche das phö-

1) Das Verhältnis ist genau wie beim „Apfelsinenbaum" (Apfel von Sina = chinesischer Apfel), „Pfirsichbaum" (m. Persica), Persaiabaum,

„Quittenbaum" (kydonischer Baum) u. dgl. Daß das arabische balah

,,Dattel" in der von Hommel, Grundriß 83, vermuteten, bestenfalls selbst fUr die uralte akkadische Schriftsprache prähistorischen Form *banah griechischem q>olvi^ zugrunde liegen sollte, ist schwer denkbar. Die Tat¬

sache, daß die Palme heute an der phönikischen Küste kaum mehr an¬

zutreffen ist, wird sich eben aus dem übermäßigen Verbrauch dieses

Holzes zu gewerblichen Zwecken erklären.

2) E. Jennings- Beamle Y (engl. Gouverneur des Sinaigebiets) im PEF., QST. 1912, p. 67 über die Bauten in der Wüste Tih: „all the wood used as lintels came from palm trees". Rich. Bueton, Gold Mines of Midian,

London 1878, p. 137 über die Laubhütten (ushash) von Midian: „Many

are fronted with rude porches, the pillars of which are palm-trunks".

3) Jacob, Altarab. Beduinenleben, Berlin 1897, S. 229.

4) Solche Taue aus Palmfasern hießen khulub (Jacob, a. a. 0., S. 154).

5) Seth :, a. a. O., S. 3Ü7, i; Ae. Z., 45,7 flf. Auch der Name der ein¬

heimischen Nilbarke mikt.t bzw. rf^ü'-Schiflf scheint ein semitisches Wort

(7)

160 R. Eisleb, Ägyptisch FnJ.u), Griechisch ^olvixeg

nikische schnellsegelnde Segelschiff yavXog^) (= gabhlu-SchiS)

hieß*) —, genügt zur Widerlegung der ganz unbegründeten

Unterscbätzung des Älters und der Bedeutung der nautischen

Technik der Pböniker bei dem neuesten Geschichtsschreiber

des antiken Schiffsbaues*).

zu sein , denn Herodot II , 96 beschreibt die Art , wie die Ägypter ihre

„SchiflFe, darauf sie ihre Lasten fahren, aus einem Dorn bauen, der so

ähnlich aussieht wie der Lotos von Kyrene" (Zyzyphos Lotos oder nbk).

„Auch der Mast ist aus diesem Dorn." Somit ist mikt. t zu hebr. mefykak

„Dorngeflecht", äek „Dorn" zu stellen.

1) Herodot 3, 136; 6, 17; 8, 94; VIII, 38 Hesych. „xal ra qpotvtxixo:

nXoia yavlot xaXoüjrai"; Epicharm.b. Athen. 320 c. ,yavloiei iv cpoiviKmolg' . 2) Autran, p. 2, 3. Das ist um so wichtiger, als Beloch, Die Phöniker

am ägäischen Meer, Rhein. Mus. 1894, XLIX darauf hingewiesen hat,

dafi die Griechen ihre eigenen nautischen Ausdrücke nioht von den

Phönikern entlehnt haben.

3) Aug. Köster, SchiflFahrt und Handelsverkehr des östlichen Mittel¬

meeres im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr., Beih. z. Alt. Orient, Heft 1,

Leipzig 1924, S. 7. Die kurzsichtige Anzweiflung der Mittelmeerfahrten

Sargons des Alten konnte nur deshalb im Jahr 1924 noch gedruckt er¬

scheinen, weil E. Forbbr's 1921 vollendete ausgezeichnete Arbeit über

die Feldzüge Sargon's I. von Assur und die Eroberung von Kaptara (=

Kaftor) durch widrige Umstände bis heute noch nicht erscheinen konnte.

Auf die Art, wie hei Köster, S. 33, i der von Jondet entdeckte altägyp¬

tische Riesenhafen vor der Pharosinsel bei Alexandria ohne Begründung in die „hellenistische" Zeit herabgedrückt wird — unter Berufung auf

das Buch von Jondet, der gerade das Gegenteil behauptet — werde ich

demnächst in der „Klio" bezw. im Journal Asiatique zurückkommen.

Vgl. einstweilen ZDMG. 78 (1924), S. LXV.

(8)

Vom Gestaltwandel des rgvedischen Dichtstils.

Von Waither Wüst.

Vorbemerkung. „ Zeit ist Scbicksal, ein unentrinnbares

Schicksal", deutet Feitz Strich in seinem jüngst erscbienenen

Stefan-George-Aufsatz und schafft damit jenes Sinn-Zeichen,

unter dem die folgenden, auf dem diesjährigen Erlanger Philo¬

logentag vorgetragenen Ausführungen gerne gelesen wären.

Denn die Zeit ist es allerdings und ihre Voraussetzungen, unter

denen die ältesten, indischen Sänger den Rgveda so geschaffen

baben, wie er uns nun vorliegt, und die Zeit ist es nicht minder,

kraft deren Eigenmächtigkeit wir in der Gegenwart zu eben

diesem Rgveda in einem eindeutig bestimmten Verhältnis stehen.

K. F. Geldner's Übersetzungsband veranschaulicht diese Wand¬

lung zum Vertrauteren, Künstlerischen am klarsten, am ge¬

schlossensten. Eine darüber nocb hinaus liegende Möglichkeit

an Betrachtungsweise, nämlich an stilistischer, zu umschreiben

war die Absiebt. Auch sie nur ein Sektor, ein Ausschnitt aus

dem Kreis der Gegenstände, auch sie nur eine Wirkung jenes

Gesetzes der Zeit.

Thema. Wie man den Rgveda, das vorderband immer nocb

älteste Denkmal der großen indogermanischen Sprachgemein¬

schaft, deute und übertrage, darauf baben bestimmend, wenn man

von den notwendigerweise unzulänglichen Anfängen seiner Erfor¬

scbung absieht, zwei kraftvoll geschlossene Gruppen eingewirkt:

eine erste, die sicb dem Namen Rudolf Roth's verbündete und

andere wie Benfey, Grassmann, Kaegi, den frühen Geldneb

in sicb begriff, und eine zweite, die mit dem Erscbeinen der

„Vedischen Studien" im Jahre 1889 programmatisch bervor¬

tritt, die Pischel's, Geldner's, Sieg's.

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