• Keine Ergebnisse gefunden

Rosenbergstrasse 115

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Rosenbergstrasse 115"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

M E D I E N

M E D I E N ■■ M O D E N M O D E N ■■ M E D I Z I NM E D I Z I N

Manfred Manser, der Chef der Helsana AG, im Dauerstress. Kaum hat er sich bemüht, die Kritik der FMH an den einigermassen (um nicht zu sagen völlig) willkürlichen Ärztelisten in der SAeZ «einigermassen»

süffisant und unter Verwendung eher pein- licher pseudowissenschaftlicher Begrün- dungen zu kontern, machen ihm die Schaffhauser Hausärzte das Leben mit einem offenen Brief schwer (siehe Seite 1150). Wow, tut das gut, die Hausärzte sich endlich wehren zu sehen. Mal schauen, wie sich die Helsana herauswindet, wenn die Hausärzte ihre Drohung wahr machen und den Patienten empfehlen, subito die Kasse zu wechseln (auch wenn subito leider erst nächsten Herbst sein kann).

■ ■ ■

Die Swissmedic ist da rigoros. Übertritt einer oder eine, sei er oder sie nun Pharmafirma oder freier Journalist, die Grenze zwischen Information und Werbung, dann gnade Gott. Ein Rüffel ist ihm/ihr sicher, und mit einem Verfahren, das viel Geld kostet und am Ende auf eine Busse hinausläuft, muss er/sie rechnen. Dabei: Zur Zeit weiss nicht einmal mehr der

Ombudsmann, was eigentlich erlaubt ist und was nicht. Erlaubt ist offenbar die Schaffung von Rechtsunsicherheit.

Ansonsten scheint das Meiste verboten.

Das führt dazu, dass selbst angesehene Kollegen, sogenannte Opinion Leaders, sich nicht mehr trauen, ihr Konterfei neben ein Statement setzen zu lassen, das sich in irgendeiner Weise positiv zu einem Medikament äussert. So geschehen (Originalton): «Jeder denkt, ich hätte sound- soviel Geld dafür bekommen, dass ich das gesagt beziehungsweise geschrieben habe – was ja gar nicht stimmt, aber die Sache eigentlich nur noch schlimmer macht.»

■ ■ ■

Waren Sie auch mal Fan von «24», der Kultserie aus den USA? Und wie sehen Sie das heute, nachdem die dritte und die vierte Staffel gelaufen ist? Weniger begeistert?

Gut, die Serie ist dramaturgisch dermassen abstrus, dass der «Herr der Ringe» dagegen als Dokumentarfilm durchgehen könnte.

Sicher, die Technik der CTU (für die glück- lichen TV-Muffel: die quasi allmächtige US- Abwehrbehörde) ist dermassen sophisticated, dass sie in Wirklichkeit mit Sicherheit nicht funktionieren würde. Und, zugegeben, Jack Bauer (der überirdisch clevere Geheimagent) ist in einem Ausmass heldenhaft und un- verwüstlich, dass James Bond (trotz gleicher Initialen) dagegen wie ein kleiner, irrender Angestellter wirkt. Aber solche Irrealitäten (bei daneben durchaus realistischer US- Kriegsideologie) wird doch niemandes Enthusiasmus für diese rasante TV-Fiktion schmälern. Oder doch? Vielleicht wundern Sie sich, wie häufig, wie schockierend brutal und vor allem wie selbstverständlich Folter und staatlich angeordneter Mord darin vor- kommen. Dschordschdabbelju Bushs und Ex-Verteidigungsminister Rumsfelds Anweisungen zum Umgang mit gefassten Taliban-Kämpfern wirken dagegen wie die Umgangsregeln für eine Skilager-Klasse. Ist eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, die Absetzung der Serie wegen exzessiver Gewaltverherrlichung und -dar- stellung zu verlangen? Nein? Letzte Frage:

Wundert sich noch jemand über die immer unkontrollierbarere, immer häufiger menschenverachtende Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft?

■ ■ ■

Von Schönlein (wir kennen ihn von der Purpura Schönlein-Henoch) geht die Rede,

er habe einem Patienten prophezeit, er werde nur noch drei Monate leben. Als ein Bekannter Schönlein nach sechs Monaten darauf ansprach mit dem Hinweis, der Patient sei immer noch am Leben, aber bei einem andern Arzt, soll Schönlein gemeint haben: «Dann hat ihn der Kollege eben falsch behandelt.»

■ ■ ■

Unter dem Titel «Kommunikation ist alles»

geht diese Story seit kurzem um: Grosser Aufruhr im Wald! Es geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste. Alle fragen sich, wer denn nun da drauf steht. Als erster nimmt der Hirsch allen Mut zusammen und geht zum Bären und fragt ihn: «Sag mal Bär, steh ich auch auf deiner Liste?» «Ja», sagt der Bär, «auch dein Name steht auf der Liste.» Voller Angst dreht sich der Hirsch um und geht. Und wirklich, nach zwei Tagen wird der Hirsch tot aufgefunden. Die Angst bei den Waldbewohnern steigt immer mehr und die Gerüchteküche um die Frage, wer denn nun auf der Liste stehe, brodelt. Der Keiler ist der erste, dem der Geduldsfaden reisst und der den Bär aufsucht, um ihn zu fragen, ob er auch auf der Liste stehen würde. «Ja», antwortet der Bär, «auch du stehst auf der Liste.» Verängstigt verab- schiedet sich der Keiler vom Bären. Und auch ihn findet man nach zwei Tagen tot auf. Nun bricht die Panik bei den Waldbewohnern aus. Nur der Hase traut sich noch, den Bären aufzusuchen. «Bär, steh ich auch auf der Liste?» «Ja, auch du stehst auf der Liste.» «Kannst du mich da streichen?» «Ja klar, kein Problem.»

Richard Altorfer

Rosenbergstrasse 115

ARS MEDICI 24 2006

1141

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Leseranalyse medizinischer Zeitschriften e.V. Rechts: Lächelnder Aleksandr Askol- dov, der für eine erneute Liaison von russischem und Berliner Bär sorgte. B ärim Kornfeld.

Dem Interesse Bismarcks und seiner Politik gegenüber Russland ist die deutsche Politik nach dem ersten Weltkrieg nur einmal nachgekommen: mit dem Abschluss

Der Keiler hält die Ungewissheit, wer als nächster dran sein wird, nicht mehr aus und fragt den Bären, ob er auch auf der Liste stehe.. Ja, sagt der Bär, auch du stehst auf

A „Aber Carsten Tsara kann für Herrn Schneider heute nichts mehr tun.“ Diese Aussage ist so nicht richtig. Welches Modalverb macht die

(Das Kind hat nach jedem Buchstaben eine Möglichkeit das Wort zu erraten. Falls das Wort richtig erraten wurde, darf das Kind die Rolle des Trainers übernehmen und die

Die Bienen fliegen aufgeregt um ihn herum, aber er lässt sich nicht stören, auch Stiche können ihn nicht aufhalten.. Er setzt sich mit seiner Beute gemütlich unter einen Baum und

Der TVG spielte zwar weiter sehr ge- fällig im Angriff, ging jedoch in der Abwehr nicht mehr so ag- gressiv und konsequent zur Sa- che, so dass sich auch die Gäste das eine oder

Mögliche Antworten: „Der Hase ist beim ihm.“ „Er hilft ihm.“ „Er tröstet ihn.“ Der Hase sagt: „Ich helfe dir ich bin für dich da.“. Inhaltserweiterung (nach