• Keine Ergebnisse gefunden

Gelungene Umverteilung beiden Medikamenten

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Gelungene Umverteilung beiden Medikamenten"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Jahrelang hatte man uns gepredigt, dass der Ersatz von Originalpräparaten durch Generika ein geradezu gigan- tisches Sparpotenzial besitze. Die Schätzungen zu den möglichen Einsparungen gingen zunächst ohne Weiteres in die Gegend von 300 bis 450 Millionen Franken. Schon im September 2005 war dann noch von etwa 250 Milli- onen die Rede, als BAG, Interpharma, Intergenerika und die Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz (vips) mit dem Plan zu umfassenden Preissenkungen vor die Me- dien traten. Die letztgenannte vips berichtet uns jetzt in einer Medienmitteilung vom «Nachhaltigen Sinkflug der Medikamentenpreise» und macht auf Basis neuester Zahlen zum Ende des Jahres 2006 noch einige weitere interessante Anmerkungen.

Die Bemühungen vieler Beteiligter im Schweizer Ge- sundheitswesen – wozu sicher auch die hemdsärmeligen Interventionen des zuständigen Bundesrats zu zählen sind – haben zu einem markant abgeschwächten Wachs-

tumstrend im Medikamentenmarkt geführt. So sank der durchschnittliche Herstellerabgabepreis für rezeptpflich- tige Präparate von Ende 2005 bis Ende 2006 um 3,8 Prozent. Das wertmässige Wachstum des Gesamtmark- tes belief sich auf «moderate» 1,9 Prozent, wobei aber die Anzahl verkaufter Medikamentpackungen um 3,2 Pro- zent zulegte. Diese 1,9 Prozent entsprechen einem Zu- wachs von 80 Millionen Franken.

Zunächst ist also festzuhalten, dass die Medikamenten- ausgaben im Schweizer Gesundheitsmarkt insgesamt keineswegs ab-, sondern weiter zugenommen haben.

Denn es ist zu einer gewissen Umverteilung gekommen.

Während das Verkaufsvolumen rezeptpflichtiger Arznei- mittel in den Vertriebskanälen Apotheken und Praxis- ärzte mit 2,756 Millionen praktisch auf dem Vorjahres- niveau verharrte (plus 0,6%), ist im Spitalsektor –

«erwartungsgemäss», wie die vips schreibt – ein über- durchschnittliches Wachstum von 7,3 Prozent zu ver- zeichnen.

Was steht dahinter? Eine Umverteilung von preislich recht erfolgreich niedergedrückten, alten Basismedika- menten zu neuen, innovativen Arzneimitteln vor allem im Onkologiebereich, die jetzt den hohen Forschungs-

und Entwicklungsaufwand trotz geringer Volumina erst einmal «einspielen» müssen.

Es ist also – wohl gemerkt als Zwischenresultat – eine rundum gelungene Erfolgsgeschichte zu erzählen: Jeder Franken, der mittels Generika eingespart wurde, wird jetzt für besonders teure Spezialmedikamente ausgege- ben. Jenseits aller Kostendiskussionen macht das für die normalverbrauchende Bevölkerung – alles prospektive Patientinnen und Patienten – möglicherweise einen plausiblen Sinn: Lieber jetzt bei den relativ «banalen» ge- sundheitlichen Problemen mit billigen Medikamenten sparen, damit es später hoffentlich für die extrem teuren Wundermittel reicht, wenn es bei einer Krebserkrankung um Leben oder Tod geht.

Halid Bas

ARS MEDICI 3 2007

97

E d i t o r i a l

Gelungene Umverteilung bei

den Medikamenten

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Schreib' einfach ein Mail an die betreffende Person - informier Dich bei den Sprech- stunden des Referates oder schau bei Deiner Studienrichtungsvertretung vorbei.. HTU Vorsitz

Roland Reicher Bettina Münzer Markus Imlinger Philipp Ederegger Patrick Strasser Bettina Schriefl Silvia Allerbauer Claus Plasenda Suarez Elisabeth Primschitz Hannes Zollner

Daniela Steinwender Goran Vojvodic Reinhard Gradl Manuel Morcos Michael Bayer Roland Reicher Bettina Münzer Markus Imlinger Philipp Ederegger Bettina Schrien Silvia Allerbauer

Anmerkung: Die Bearbeiter müssen erkennen, dass trotz des tatsächlich eingetretenen Körperverletzungserfolges hier rechtlich von einer nicht vollendeten Tat

Das vom Bundesrat und EDI fest - gelegte Verfahren zur Festlegung der Wechselkurse für die Preisfestset- zung und die Überprüfung der Arz- neimittel, Massnahmen zu

Danach wird das Ergebnis auch öffentlich bekanntgegeben. Wer dabei sein möchte, ist im Gemeindesaal willkommen, um mit einem Glas Sekt oder Saft mit allen anzustoßen, die die

Hat sich nicht jedes Kind schon einmal gefragt, was der Weihnachtsmann den Rest des Jahres macht.. Die überschaubaren Texte und die lustigen Bilder motivieren auch

Noch arbeiten wir im Institut Arbeit und Technik mit BIS-LOK 3.1; wir haben keine Absichtserklärung für Aleph abgegeben; wir hoffen auf der Tagung berichten zu können, wie es uns