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Teil 3: Wie effizient ist der Wärmeerzeuger?

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Academic year: 2022

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Projekt Optimierte Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern

3. Wie effizient ist der Wärmeerzeuger?

Die wichtigsten Komponenten in der

Wärmezentrale sind die Wärmeerzeuger. De- ren Wirkungsgrad bzw. Nutzungsgrad ist entscheidend für die Effizienz der gesamten Wärmezentrale. Daher ist es hilfreich, ihre Effizienz gesondert zu bilanzieren.

Arten von Wärmeerzeugern

Die in Wärmezentralen eingesetzten Wärme- erzeuger unterscheiden sich in der ihnen zugeführten Endenergie und in der Art der Umwandlung der Energie in Wärme: Während beispielsweise Heizkesseln ein Brennstoff zugeführt wird, benötigen Kompressions- wärmepumpen Umweltwärme und elektrische Antriebsenergie Entsprechend anzupassen sind die Bilanzierungen, mit denen die Effizienz- bewertung erfolgt.

Gas-Heizkessel

Abbildung 1 zeigt eine Wärmezentrale mit gasversorgtem Heizkessel. Diesem wird im Wesentlichen Erdgas oder Flüssiggas als

Brennstoff zugeführt. Zudem benötigt der Kessel als Hilfsenergie Strom. Beide Endenergieformen kann man als Aufwand zusammenfassen, wobei der Strom wegen des höheren Aufwands zur Bereitstellung höher bewertet werden muss. Der Kessel erzeugt den Ertrag in der gewünschten Energieform „Wärme zur Nutzung“ (rechts in der Abbildung). Bei jedem für das Gebäude

relevanten Wärmeerzeuger sollte der Ertrag mit einem Wärmemengenzähler erfasst werden.

Der Nutzungsgrad des Heizkessels bestimmt sich (ggf. unter Vernachlässigung des geringen Stromanteils) aus der in einem Zeitraum

gemessenen erzeugten Wärme dividiert durch die verbrauchte Endenergiemenge Gas. Diese ergibt sich aus dem gemessenen Gasvolumen

multipliziert mit dem Brennwert (Angaben vom Versorger), siehe Faktenblatt 1.

Der Jahresnutzungsgrad sollte über 80 % liegen.

Abbildung 1

(2)

Forschungsverbund:

2/2 Abbildung 2

Wärmepumpe

In Abbildung 2 ist statt des Gaskessels eine Wärmepumpe installiert. Diese benötigt

elektrische Energie, um Umweltwärme z. B. aus der Außenluft von ihrem niedrigen Temperatur- niveau auf ein zum Heizen nutzbares

Temperaturniveau anzuheben. In erster Linie treibt die elektrische Energie den Kompressor in der Wärmepumpe an, aber auch für Pumpen bzw.

Ventilatoren zur Erschließung der Umweltwärme und für die Versorgung eines elektrischen

Nachheizstabs wird Strom benötigt. Die Arbeitszahl – das ist der bei Wärmepumpen verwendete Begriff für den Nutzungsgrad – des Wärmepumpenbetriebs kann nun aus der erzeugten Wärmemenge dividiert durch den Aufwand an elektrischer Energie für die

Wärmepumpe und die Nutzung der Wärmequelle berechnet werden.

Eine Wärmepumpe mit Erdreichquelle sollte eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3,6, eine Luft- Wasser-Wärmepumpe mindestens 2,8 erreichen.

Auch hier ist ein Wärmemengenzähler unbedingt zu installieren, genauso wie ein Stromzähler.

Solarthermie

Zur Bewertung einer Solarthermieanlage, die in der Regel einen weiteren Wärmeerzeuger unter- stützt, ist der Ertrag wichtiger als der Nutzungs- grad, der in diesem Fall auch aufwändiger zu berechnen ist. Je nach Dimensionierung und Anlagentyp sind Jahreserträge von 250 kWh/m² bis über 500 kWh/m² zu erwarten. In der Wärme- zentrale ist entscheidend, dass durch die Nutzung der Solarthermie weniger Brennstoffe verbraucht werden: Eine rein solare Vollversorgung im Sommer ist schon mit relativ geringer Sonnen- kollektorfläche erreichbar, in dieser Zeit kann der Kessel ganz außer Betrieb genommen werden. Je größer die Kollektorfläche, desto länger wird die Zeit ohne Heizkessel.

Fernwärme

Liegt ein Fernwärmeanschluss vor, entfällt die Bestimmung des Erzeuger-Nutzungsgrades. Denn die Verluste der Haus-Anschlussstation, die sich an Stelle eines Erzeugers in den Gebäuden befindet, sind in der Regel sehr gering. Der Wärmemengenzähler des Versorgers misst den Aufwand, der in die Wärmezentrale einfließt.

Herausgeber Osterstr. 60, 30159 Hannover Gefördert durch:

Telefon: 0511 897039-0

Klimaschutz- und Energieagentur info@klimaschutz-niedersachsen.de Niedersachsen GmbH www.klimaschutz-niedersachsen.de

Verbundvorhaben EnOB:

FeBOp-MFH: Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern – Permanente Betriebsopti- mierung durch automatische Analyse im Feld

(FKZ 03ET1573)

Hintergrund: Das Forschungsprojekt Die hier vorgestellten Fakten basieren auf dem Verbundvorhaben FeBOp-MFH. Basis für das dort erarbeitete messtechnische Konzept sind die hier benannten Kriterien, die die Effizienz einer Wärmezentrale in Gebäuden beschreiben. Details und alle Faktenblätter dieser Serie finden Sie unter www.klimaschutz-niedersachsen.de/febop und www.isfh.de/forschung/solare-

systeme/projekte/febop/

Abbildung

Abbildung 1 zeigt eine Wärmezentrale mit  gasversorgtem Heizkessel. Diesem wird im  Wesentlichen Erdgas oder Flüssiggas als

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