• Keine Ergebnisse gefunden

Lesekompetenz fördern - Tipps für Eltern MANNdat

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Lesekompetenz fördern - Tipps für Eltern MANNdat"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

MANNdat

Lesekompetenz fördern - Tipps für Eltern

Was bedeutet Lesekompetenz überhaupt?

Lesekompetenz heißt nicht nur, einfach nur lesen zu können, sondern es bedeutet auch, Texte in ihren Absichten, ihren Aussagen und ihrer formalen Struktur zu verstehen und in einen größeren Zusammenhang einordnen zu können (also z. B. Inhalte wiedergeben zu können und Schlussfolgerungen aus dem Gelesenen zu ziehen) und Texte somit auch für verschiedene Zwecke nutzen zu können.

Damit ist Lesekompetenz wichtig zur Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten, der Persönlichkeit und des Wissens - und damit auch ein wichtiges Hilfsmittel, um eigene Ziele erreichen zu können.

Was können Sie tun, um die Lesekompetenz zu fördern?

Führen Sie Ihr Kind zum Buch hin - die abendliche Gute-Nacht-Geschichte kann zum gemeinsamen, liebevollen Ritual werden. Sehen Sie es nicht nur als Mittel, damit das Kind schneller einschläft, sondern stellen Sie Fragen (was meinst du..., warum hat er das getan, ... was ist er (der Held der Geschichte) für ein Mensch, wie fühlt es sich,...wie geht es weiter?). Vorlesen heißt nicht, dass man nicht kuscheln kann (das gilt übrigens für jedes Alter). Wenn Sie vorlesen, nehmen Sie Ihr Kind ruhig in den Arm, lassen Sie es mit ins Buch schauen - und es kann gleich Trost finden, wenn es arg spannend wird.

Wie überall in der Erziehung ist das Vorbild der Eltern wichtig für die Kinder. Wenn Sie also selbst gerne lesen - lesen Sie aktiv: Erzählen Sie von dem Buch, welches Sie gerade lesen, lassen Sie Ihr Kind daran teilhaben, erzählen Sie ihm ruhig, dass Sie sich auf dieses oder jenes Buch freuen. Und lassen Sie die Bücher ruhig mal (verführerisch) herumliegen.

Machen Sie Lesen bzw. Vorlesen zu einem aktiven Prozess - nehmen Sie Anteil an der Geschichte, den Daten, zeigen Sie Interesse. Vom gemeinsamen Anschauen von Bilderbüchern, über engagiertes Vorlesen bis zum gemeinsamen Reden über den Text sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Oder lassen Sie sich doch selbst einmal etwas vorlesen.

Die Bücher in der Schule sind langweilig. Durchaus verständlich - der Lehrplan geht aus verschiedenen Gründen nicht immer auf die Interessen der Kinder ein. Fragen Sie doch, warum es langweilig ist, was heute anders ist, oder was anders geschrieben werden sollte, oder versuchen Sie zu ergründen, warum ein langweiliges Buch trotzdem wichtig sein kann. Die Bücher in der Schule sind Mädchenkram - auch hier kann der Lehrer es nicht allen recht machen. Aber es kann interessant sein, zu fragen, was ein Junge denn anders machen würde, wie die Geschichte dann verlaufen würde, was die Phantasie von Jungen und Mädchen unterscheidet. Polarisieren Sie nicht und werten Sie nicht, sondern zeigen Sie Interesse an den Eigenheit von Jungen und Mädchen.

Vertiefen Sie das Gelesene. Ihr Sohn liest gerne Bücher über Dinosaurier - gehen Sie doch einmal mit ihm ins Museum. Bücher über Technik - nehmen Sie ein Radio auseinander, erklären Sie ihm Ihr Auto, lassen Sie ihn einen Blick unter die Motorhaube werfen. Sterne, Außerirdische, Science fiction - ein Planetarium, eine Sternwarte, eine Nachtwanderung führen zur Anwendung des angelesenen Wissens. Ritterromane - eine Burgruine, ein Mittelaltermarkt können das nächste Ausflugziel sein. Es ist ein leider nur zu eingefleischtes Vorurteil, dass Kinder, die lesen, zu Stubenhockern werden. Häufig ist es jedoch eher umgekehrt - nach dem Lesen von "Die Schatzinsel" z. B. ist bei meinem Sohn die Idee entstanden, gemeinsam mit seinen Freunden ein Baumhaus zu bauen - was sie den ganzen Sommer beschäftigte (und vom Lesen abhielt). Da Bücher die Phantasie anregen, wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Kind sich seltsam benimmt. Tauchen Sie mit ein in seine Welt - und warum nicht, nach dem Lesen der 3 Musketiere, mit dem Schlachtruf "Einer für alle, alle für einen!" zum gemeinsamen Abwasch aufbrechen.

Geschlechterpolitische Initiative e.V.

(2)

Und umgekehrt... Nach einem Zoobesuch noch einmal in ein Tierbuch schauen, nach den Nachrichten noch einmal gemeinsam in der Zeitung blättern oder in einem Lexikon (was ist ein Tsunami eigentlich?) zeigt Ihrem Kind, wie man Wissen aus Büchern holen und vertiefen kann, wie offene Fragen selbständig beantwortet werden können.

Ein jegliches hat seine Zeit - manchmal mag man sich zum Lesen zurückziehen, sei es, um völlig in der Geschichte aufzugehen, sei es, um einfach einmal Abstand vom Alltäglichen zu bekommen. Sie selbst werden das Bedürfnis haben, akzeptieren Sie es also auch bei Ihrem Kind. Wenn es sich den ganzen Tag in sein Zimmer einschließt, um den neusten Harry Potter zu lesen - akzeptieren Sie es, und sorgen Sie dafür, dass er nicht verhungert (was auch eine gute Gelegenheit ist, gleich nach dem Stand der Dinge zu fragen).

Lesen muss aber nicht zwangsläufig Isolation bedeuten. Mehrere Leser auf einer Couch, in einem Zimmer, können gemütlich sein und geben immer mal wieder Gelegenheit, sich gegenseitig von den Geschichten zu erzählen. Schaffen Sie also eine gemütliche Leseecke, in der Lesen zu gemeinsamen Erlebnis werden kann. Oder lesen Sie gemeinsam eine Geschichte vor, oder mit verteilten Rollen. Ihr Sohn schaut lieber Fernsehen - auch hier kann man gut mit einem Buch Seite an Seite sitzen.

Schenken Sie ab und zu ein Buch - und seien Sie nicht enttäuscht, wenn er es nicht liest. Wie alles, braucht auch dieses seine Zeit, und ein Buch, das heute langweilig ist, kann morgen schon interessant sein. Zu manchen Themen findet man auch nie einen Zugang. Aber selbst, wenn mehrere Bücher ungelesen im Regal verstauben - es gibt ja diese langweiligen Tage, an denen man nicht weiß, was man tun soll ....

Bücher brauchen Platz, also gewähren Sie diesen. Ein Bücherregal im Kinderzimmer, eines im Wohnzimmer zeigen, dass Bücher in Ihrem Leben ihren selbstverständlichen Platz haben.

Akzeptieren Sie die Interessen Ihres Kindes. Es schaut lieber Fernsehen - zu vielen Filmen, Serien usw. gibt es mittlerweile Bücher. Es spielt lieber Computerspiele - auch hier gibt es einiges, von Tomb Raider bis Battletech, in Buchform. Oder - was wäre, wenn Computerpiele Realität würden. Ihr Sohn spielt gerne Fußball - wie wäre es dann mit der Buch-Reihe „Die wilden Kerle“. Das mag nicht unbedingt das sein, was Ihnen gefällt oder was Sie für wünschenswert halten, aber Ihrem Kind kann es den Einstieg in das Lesen erleichtern und helfen, seine Interessen zu vertiefen und das Gelesene anzuwenden.

Es ist nicht so wichtig, was Ihr Sohn liest, wichtig ist, dass er liest. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit, seine eigenen Interessen und wird sich die Literatur heraussuchen, die ihm entspricht.

Akzeptieren Sie dies und zeigen Sie Ihrem Kind damit, dass Sie auch seine Persönlichkeit akzeptieren.

Erleichtern Sie es Ihrem Kind, Bücher zu finden, die es interessieren. Besuchen Sie gemeinsam die örtliche Bücherei, erklären Sie ihm das Leihsystem - und lassen Sie es selbstständig Bücher aussuchen. Gehen Sie zusammen in die örtliche Buchhandlung, erkunden Sie die Regale gemeinsam, zeigen Sie, wie man Bücher auswählt (Klappentext, anlesen), wie man Bücher bestellt, nehmen Sie Kataloge mit. Streifen Sie über Flohmärkte - und vergessen Sie nicht, in den Bücherkisten zu wühlen.

Und bei allem und vor allem gilt - zwingen Sie Ihr Kind niemals zum Lesen. Lesen darf keine Strafe sein, auch kein Muss. Manchmal gibt es Phasen, in denen ein Kind oder ein Jugendlicher nicht lesen will - sei es aus Protest, sei es, weil er andere Dinge im Kopf hat. Fassen Sie sich in Geduld. Das ist nicht schlimm, wer einmal die Liebe zu Geschichten entdeckt hat, kehrt früher oder später dazu zurück.

Manndat e.V. Konto: Postbank Stuttgart Nr.: 323 35-709 (BLZ 600 100 70)

Vertretungsberechtigt: Dr. Eugen Maus (1. Vors.), Knietschstr. 5, 67227 Frankenthal Dr. Michael Kühnapfel (2. Vors.), Senefelderstr. 71B, 70176 Stuttgart • Andreas Konzelmann (Schatzmeister), Stefan Zweig Str. 4, 66424 Homburg/Saar

Internet: www.manndat.de • E-Mail: info@manndat.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

«Für viele unterneh- mer sind die riesige Palette an Optimierungsmög- lichkeiten und die schnell wechselnden Gesetzes- bestimmungen im Energie- und Ressourcenbereich

• • Die Produktion wird erschwert oder unterbrochen, wenn die Die Produktion wird erschwert oder unterbrochen, wenn die Arbeitskräfte nicht ersetzt werden können.. Das

• • Die Produktion wird erschwert oder unterbrochen, wenn die Die Produktion wird erschwert oder unterbrochen, wenn die Arbeitskräfte nicht ersetzt werden können.. Das

Hier finden Sie ein paar Tipps, wie Sie Ihrem Kind den Zugang zu Büchern und damit zum Lesen erleichtern und so die Entwicklung seiner Lesekompetenz fördern und unterstützen

In der hier präsentierten Fassung des deutschen außenpolitischen Gemein- wohls sind zwei der sechs Elemente (1 und 4) ausschließlich inhaltlicher Natur, zwei weitere

Der Zutritt auf die Weide kann ent- weder über ein Selektionstor direkt nach dem Melkroboter, oder auch über ein separates, elek- tronisches Weidetor gesteuert werden (siehe

Diese muss sich dafür eignen, sowohl Wechsel- wirkungen als auch Kontraindikatio- nen möglichst zuverlässig herauszu- finden und somit die Arzneimittel- therapiesicherheit zu

Wie viele es genau sind, wissen selbst die Forscherinnen und Forscher, Wie viele es genau sind, wissen selbst die Forscherinnen und Forscher, Aber wieso sprechen die