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Masterstudiengang „Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“ ein weiteres Jahr an der FHöVPR M-V

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für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspfl ege des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Zeitschrift der Fachhochschule

Ausgabe: Winter 2016/2017

Masterstudiengang

„Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“

ein weiteres Jahr an der FHöVPR M-V

Marcus Bramow, Christiane Schilf, FHöVPR

Erste Professorin und Professoren ernannt

Caroline Weißert, Schweriner Volkszeitung

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Liebe Leserinnen und Leser,

das neue Jahr hat begonnen, begleitet von vielen guten Wünschen, der Wunsch nach Gesundheit wird dabei besonders häufig ausgesprochen.

Gesundheit ist ein hohes Gut und beeinflusst Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Engagement nachhaltig. Deshalb spielt das Thema auch bei uns eine große Rolle – in Ausbildung, Studium und Fortbildung sowie auf Konferenzen. Und so wird im April 2017 wieder eine Gesundheitskonferenz stattfinden, dieses Mal mit dem Leitthema „New Work – Gesundheitsmanagement in Zeiten des digitalen Wandels“.

Auch die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden an der Fachhoch- schule Unterstützung dabei, sich fit und gesund zu halten. Angebote wie Nordic Walking und Yoga stehen ebenso zur Verfügung wie Trainingsmöglichkeiten in der Sporthalle, im Kraftraum und auf dem neuen Fitness-Parcours im Outdoor- bereich.

Und dass wir an der Fachhochschule besonders sportliche und erfolgreiche Kolleginnen und Kollegen haben, zeigten 2016 Hannes Ocik (Sportförder- gruppe der Polizei) und Robert Werner (Sportdozent). Hannes Ocik gewann als Schlagmann im Deutschlandachter die olympische Silbermedaille in Rio de Janeiro, Robert Werner wurde Weltmeister im Fitnesszehnkampf in Basel.

Mit diesem Heft möchten wir Sie gern an dem für uns sehr ereignisreichen und aufregenden letzten Jahr teilhaben lassen, in dem die Fachhochschule ihr 25jähriges Jubiläum feierte. Bei der Festveranstaltung haben wir den Blick in die Zukunft gerichtet und uns gefragt, welche Chancen und Perspektiven in der Verwaltung bestehen und welche Herausforderungen gemeistert werden müssen. Und wer könnte diese Fragen besser beantworten als unsere Anwär- terInnen und unsere AbsolventenInnen selbst. Unter dem Titel „Traumberuf im öffentlichen Dienst?!“ sprachen Kyra Kröger und Peter Benn über ihre Erwar- tungen an ihre künftige berufliche Tätigkeit sowie Anja Kerl und Lutz Müller über ihre Karrierewege, die mit einem Studium an unserer Fachhochschule be- gannen.

Passend zum Jubiläumsjahr war dann auch, dass wir 2016 unsere ersten Profes- soren berufen konnten. Dies ist für uns ein wichtiger Meilenstein für die weitere Profilbildung und Qualitätsentwicklung von Lehre und Forschung an der Fach- hochschule. In diesem Heft möchten wir Ihnen unsere erste Professorin und die ersten Professoren gern vorstellen.

Selbstverständlich ist im letzten Jahr noch viel mehr passiert, die Beiträge in diesem Heft sollen einige Einblicke in die verschiedenen Themenfelder geben, auf denen die Fachhochschule „unterwegs“ war. Ich wünsche Ihnen eine inte- ressante Lektüre und vor allem: Bleiben Sie schön gesund!

Herzliche Grüße Ihre

Inhaltsverzeichnis

Interdisziplinärer Erfahrungsaus- tausch zu häuslicher Gewalt

Fachtagung „Radikalisierung im In- ternet“

1991 – 2016 25 Jahre Fachhochschule Auf ein Neues! Studien- und Ausbil- dungsjahr

Der diesjährige Tag der offenen Tür als studentisches Projekt

In Führung gehen - Personalentwick- lung als Aufgabe von Führungskräften Masterstudiengang „Öffentliche Ver- waltung – Polizeimanagement“ ein weiteres Jahr an der FHöVPR M-V in Güstrow

Erste Professorin und Professoren er- nannt

Gesichter der Fachhochschule

… „wir“ sind auch Weltmeister!

Besprechung „Wörterbuch des Staats- und Verwaltungsrechts“

Die eAkte an der FHöVPR M-V Veranstaltungen

Impressum

Seite 3

Seite 4

Seite 6

Seite 10

Seite 13

Seite 14

Seite 19 Seite 22 Seite 27

Seite 28 Seite 30 Seite 36 Seite 36

Dr. Marion Rauchert

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Interdisziplinärer Erfahrungsaustausch zu häuslicher Gewalt

Der interdisziplinäre Erfahrungsaustausch (IEA) jährte sich im Oktober 2016 zum nunmehr 19. Mal. Er wurde ursprünglich durch die Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking ins Leben gerufen. In den ersten Jah- ren des IEA ging es vorrangig darum, die Fallzahlen zu häuslicher Gewalt der Polizei mit denen der Interventionsstellen abzugleichen. Die Landespolizei ist verpflichtet, bei jedem Einsatz aufgrund von häuslicher Gewalt die Daten der oder des Betroffenen an die jeweilige regional zuständige Interventionsstelle zu übermitteln, das Einverständnis der oder des Betroffenen vorausgesetzt. Über die Jahre hat sich der IEA zu einem wichtigen Ort für Austausch und Vernet- zung entwickelt, dessen Themenspektrum den bloßen Abgleich von Fallzahlen längst weit hinter sich gelassen hat. In diesem Jahr fand der IEA am 5. Oktober in der FHöVPR in Güstrow statt.

Zunächst stellte Susanne Wollenteit, Referatsleiterin in der Leitstelle für Frauen und Gleichstellung im Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung, den Landesaktionsplan gegen häusliche und sexualisierte Gewalt vor und be- richtete über den Stand der Umsetzung. Anschließend gab der leitende Polizei- direktor Herr Nils Hoffmann-Ritterbusch einen Bericht zu den Erfahrungen mit dem ODARA-Fragebogen im Polizeipräsidium Neubrandenburg. Der ODARA- Fragebogen ist ein Risikoanalyseinstrument, das Polizeibeamtinnen und -be- amten helfen soll, Hochrisikofälle zu erkennen, in denen es zu schweren und schwersten Straftaten kommen könnte. Der Fragebogen umfasst 13 Fragen, wenn von diesen acht oder mehr mit Ja beantwortet werden, liegt ein Hochri- sikofall vor. Die Verwendung des ODARA-Fragebogens bei Einsätzen aufgrund häuslicher Gewalt ist seit dem 1. Januar 2016 im Polizeipräsidium Neubranden- burg verpflichtend, bisher wurde allerdings noch kein Fall als Hochrisikofall ein- gestuft.

Frau Prof. Dr. Bockholdt, Institutsdirektorin des Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald, stellte die Arbeit der Opferambulanz in Greifs- wald vor und wies auf die steigenden Fallzahlen hin. Petra Kieckhöfer, Sachbe- arbeiterin im Bereich Prävention im Polizeipräsidium Rostock, stellte das Pro- jekt „Trau Dich!“ vor, eine vom BMFSFJ und der BZgA geförderte Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs. Frau Bernick gab als Vertreterin der Staatsanwaltschaft Rostock eine Einschätzung zum Gesetzentwurf zu § 238 StGB ab, dem so genannten „Stalkingparagrafen“. Der Entwurf sieht eine Be- weislastumkehr vor und dürfte es zukünftig erleichtern, Täterinnen und Täter aufgrund von Nachstellung zu verurteilen. Zuletzt stellte Herr Balschmiter, Lei- ter des Fachbereichs Polizei an der FHöVPR, Ergebnisse zu den Deliktbereichen häusliche und sexualisierte Gewalt aus der Dunkelfelduntersuchung der Lan- despolizei vor.

Die Landeskoordinierungsstelle CORA und die Interventionsstellen gegen häusliche und sexualisierte Gewalt in M-V bedanken sich bei allen Rednerinnen und Rednern und allen Teilnehmenden sowie besonders bei der FHöVPR für die produktive und gelungene Veranstaltung.

Anmerkung der Redaktion: Sofern aus sprachlichen Gründen in den Texten des „Backstein“ nur eine geschlechts- bezogene Form verwendet wird, schließt diese immer auch das andere Geschlecht ein.

Theresa Brunk

Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche und sexualisierte Gewalt in M-V CORA

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Neben anderen Medien versuchen extremistische Gruppierungen auch das In- ternet für Propaganda-, Radikalisierungs- und Rekrutierungszwecke zu nutzen.

Ob Bestrebungen rechtsradikaler Gruppierungen gegen die Aufnahme und Integration von Zuwanderern nach Deutschland oder die Propagierung des Dschihad durch terroristische Organisationen wie dem „Islamischen Staat“ (IS), die Möglichkeiten, ein Zielspektrum zu erreichen, sind vielfältig.

Anliegen der Fachtagung war es, Einblicke zu Mechanismen und Kanälen, derer sich der sogenannte Islamische Staat und seine Sympathisanten im Netz be- dienen, zu geben. Die Fachtagung wollte über Medienzentren des IS, über die Nutzung von sozialen Netzwerken, über Zielgruppen anhand von Beispielen informieren sowie Erkenntnisse einer mehrjährigen gemeinsamen Forschung der Universität Köln und der Forschungsstelle Terrorismus/Extremismus des BKA zum Thema „Inszenierung und Wirkung rechtsextremistischer und isla- mistischer Internetpropaganda“ vorstellen. Auch die psychologische Wirkung von Propagandavideos wurde betrachtet. Abschließend sollten Perspektiven für den Ausstieg aus radikalem Gedankengut als Erweiterung individueller Handlungsspielräume sowie als Prozess zur Neuordnung von Ideologie- und Zukunftsvorstellungen dargestellt werden. Über 170 Teilnehmer, darunter auch Vertreter der Staatsanwaltschaften und des Innenministeriums, waren der Ein- ladung gefolgt.

Herr KD Andreas Aschenbrenner begrüßte die Teilnehmer, moderierte die Ver- anstaltung und führte in die Thematik ein.

Frau Katharina Pfannkuch, studierte Islamwissenschaftlerin und freie Journali- stin (u. a. für die FAZ, Zeit online, Spiegel Online, Cicero und die Welt) zeigte verschiedene Wege der Radikalisierung im Internet auf. Es wurde deutlich, wie professionell der IS und andere extremistische Gruppen die Medien nutzen.

Zielgruppen wurden betrachtet und Gegenmaßnahmen beleuchtet.

Danach referierte Frau Dr. Lena Frischlich, Sozial- und Medienpsychologin und seit 2016 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Mitarbeiterin an einem Projekt zur Erkennung, zum Nachweis und zur Bekämpfung verdeckter Propaganda-Angriffe über Online-Medien.

In ihrem Vortrag stellte Fr. Dr. Frischlich ihre, in mehrjähriger Forschung zu- sammen mit Prof. Bente und Dr. Rieger und in enger Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Terrorismus/Extremismus des BKA gewonnen, Erkenntnisse zur Inszenierung und Wirkung rechtsextremistischer und islamistischer Internet- propaganda vor. Der Schwerpunkt liegt auf der psychologischen Wirkung von Propagandavideos und auf der Bedeutung unterschiedlicher Einflussfaktoren auf Seiten der Videos und der Zuschauerinnen und Zuschauer.

Daran anknüpfend informierte Herr Harald Seel, BKA- Staatsschutz und seit 1997 Verwendung in den Bereichen Schwere und Organisierte Kriminalität, über die Nutzung des Internets durch die rechte Szene, über heutige aktuelle Bedrohungen sowie über aktuelle Ansätze zur Bekämpfung von rechtsgerichte- ter Kriminalität im Internet.

Fachtagung „Radikalisierung im Internet“

Eine Veranstaltung des LKA in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Polizei

am 01.12.2016 an der FHöVPR M-V

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Frau Alexandra Geilhorn, Juristin und seit 2013 bei der Bundesanwaltschaft, seit Dezember 2015 fest als StAin b. BGH, dort: Abteilung Terrorismus, Referat TE 5 „Deutscher Terrorismus rechts“, zeigte die organisierte Verbreitung volks- verhetzender Inhalte im Internet und legte eindrucksvoll die Verfolgung als kri- minelle Vereinigung am Beispiel Ermittlungsverfahren des GBA gegen die Be- treiber der rechtsextremen Internet-Plattform „Altermedia-Deutschland“ dar.

Der Frage nach Möglichkeiten des frühzeitigen Erkennens und der Verhinde- rung von Radikalisierung im Internet ging Herr Christian Heincke vom Projekt Blickwwwechsel nach. Dieses ist ein Verbundprojekt des Landeskriminalamtes M-V und der Landeszentrale für politische Bildung M-V. Die inhaltliche Dimen- sion des Projektes besteht in der Aufklärung des Einflusses der rechtsextremen Szene auf den Prozess der Radikalisierung über Soziale Netzwerke und die Ein- flussmöglichkeiten hierauf. Im Fokus des Projektes steht der verunsicherte und politisch engagierte Bürger in den Sozialen Netzwerken, der durch einen Pers- pektivwechsel befähigt werden soll, Intentionen von Fremdenfeindlichkeit bis hin zu Radikalismus frühzeitig zu erkennen und durch bedarfsgerechte Informa- tionsmaterialen mit Wissen gegen Radikalität versorgt wird, um gegebenenfalls angemessen darauf reagieren zu können.

Herr Samuel von Frommannshausen, Fachbereichsleiter Kinder-, Jugend- und Familienhilfe/Migration, Forschung und Beratung im Christlichen Jugenddorf- werk Deutschlands e.V. (CJD Nord), Leiter von JUMP, rundet die Thematik ab.

Sein Vortrag zur Vorstellung der Arbeit von JUMP zielte auf eine Perspektive, die Ausstieg als Erweiterung individueller Handlungsspielräume denkt. Ferner fungiert Ausstieg als Prozess zur Neuordnung von Ideologie- und Zukunftsvor- stellungen sowie im Sinne einer nachhaltigen Kriminalitätsprävention. Es wurde Fragen zur Zielgruppe, zu konkreten Ausstiegskriterien, -bedingungen sowie -verlaufsformen nachgegangen.

Zusammenfassend ist einzuschätzen, dass diese Veranstaltung aus verschie- denen Blickwinkeln die Thematik der Radikalisierung im Internet betrachtet hat.

Es wurde deutlich, wie hoch das Gefahrenpotential ist, aber auch, wie vielfältig von sehr unterschiedlichen Akteuren gegen diese Entwicklung vorgegangen wird und auch weiter vorgegangen werden muss. Die hohe Teilnehmerzahl zeigt das Interesse an einer Auseinandersetzung mit dieser Problematik.

Heidrun Friedl Dozentin an der

Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege

des Landes Mecklenburg-Vorpommern

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Festveranstaltung am 13. Oktober 2016

Anlässlich des 25jährigen Jubiläums fand am 13. Oktober 2016 eine Festver- anstaltung statt, welcher der Leitgedanke „Verwaltung der Zukunft“ zugrunde lag. Bei dem Thema war es folgerichtig, dass neben den Ehrengästen aus Politik und Gesellschaft, internationalen Partnern und den Mitarbeitenden der Fach- hochschule die über 300 neuen Studierenden und Auszubildenden, so viele wie nie zuvor, an der Veranstaltung teilnahmen. Sie verkörpern die Verwaltung von morgen und werden diese maßgeblich mitgestalten. Die Fachhochschule sieht sich in der besonderen Verantwortung, den Studierenden und Auszubil- denden Inhalte derart zu vermitteln, dass sie nicht nur den heutigen beruflichen Anforderungen genügen, sondern auch für die zukünftigen Aufgaben ange- messen sind. Aber was erwartet junge Menschen tatsächlich in der Verwaltung der Zukunft? Welche Chancen und Perspektiven bestehen, welche Herausfor- derungen müssen gemeistert werden? Dazu beschrieben Kyra Kröger (1. Aus- bildungsjahr) und Peter Oliver Benn (3. Studienjahr) ihre Erwartungen an die Tätigkeit im öffentlichen Dienst sowie die Absolventin Anja Kerl, Beigeordnete und 2. stellvertretende Landrätin des Landkreises Rostock, und der Absolvent Lutz Müller, Abteilungsleiter im Landeskriminalamt M-V, ihre Karrierewege.

„ALSICH 2013 FÜREIN JAHRINDIE USA GING, WARESNOCHMEINGRÖSSTER WUNSCH, JOUR-

NALISTIKZUSTUDIERENUNDEINES TAGES AUSLANDSKORRESPONDENTINZUWERDEN. DURCHVIELE GESPRÄCHEMITAMERIKANISCHEN POLIZISTENWURDEICHDAZUINSPIRIERT, MICHHIERIN GÜSTROW

FÜR DIE AUSBILDUNG ZUR POLIZEIVOLLZUGSBEAMTIN ZUBEWERBEN. SEIT DEM 1. AUGUST 2016

BINICHNUNHIER, FÜHLEMICHGUTAUFGEHOBENUNDWACHSETÄGLICHANMEINEN AUFGABEN.“

1991 – 2016 25 Jahre Fachhochschule

Auf ein Neues! Studien- und Ausbildungsjahr

Kyra Kröger

„ICHERWARTE, DASSICHKÖRPERLICHUNDGEISTIGGEFORDERTWERDE, DASSUNSDIE AUSBILDER MIT RATUND TAT ZUR SEITESTEHEN, DASSICHVONDEN ERFAHRUNGENDERÄLTEREN KOLLEGEN PROFITIERENKANNUNDAM ENDEERWARTEICHVONMIRSELBST, EINEGUTE POLIZISTINZUWERDEN,

MEIN ERLERNTESIMSPÄTEREN ALLTAGANWENDENZUKÖNNENUNDHOFFE, DASSICHNACHJEDER

SCHICHTWOHLBEHALTENNACH HAUSEKOMMENWERDE.“

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„INDER UNIVERSITÄTKANNMANALSEINZELNERUNTER 200 STUDENTENSCHNELLUNSICHTBARUND

NUREINE ZAHLIM SYSTEMWERDEN, INDER FACHHOCHSCHULEFÜHLTEICHMICHVON ANFANGAN

AUFEINEGEWISSE ARTWERTVOLL. [...] INSECHS MONATEN PRAXISKONNTEICHSCHONERSTE EIN-

DRÜCKESAMMELN. DABEIISTMIRKLARGEWORDEN, DASSDAS STUDIUMNICHTDIE VORBEREITUNG AUFALLE EVENTUALITÄTENBZW. AUFALLE RECHTSNORMENIST, SONDERNJEDERSTUDIERENDEDAS

RÜSTZEUGERHÄLT, SICHALLERELEVANTEN RECHTSFELDERSELBSTSTÄNDIGANEIGNENZUKÖNNEN.“

Peter Oliver Benn

„ARBEITINDER VERWALTUNGISTNICHTIMMERLEICHT, WENNESDARUMGEHT, EINZELNENETWAS VORZUENTHALTEN, UMDIE INTERESSENALLERZUSCHÜTZEN.“

„MEINBERUFLICHER WEGBEGANNVORZIEMLICHGENAU 22 JAHREN - IM OKTOBER 1994 - HIER INDIESEM SAAL. UNMITTELBARNACHDEM ABITURWARMIRDAMALSEHRLICHGESAGTGARNICHT RICHTIGKLAR, WAS MICHHIERAN DER FACHHOCHSCHULEUND ANSCHLIESSEND INDER VERWAL-

TUNGSOERWARTENWÜRDE [...]. DASSICHALS STELLVERTRETENDE LANDRÄTINMALHIERZU IHNEN SPRECHENWÜRDE, WÄREMIRDAMALS 1994 NICHTIM TRAUMEINGEFALLEN.“

Anja Kerl

„ABER OB NUNABSOLUTER TRAUMBERUFODER EHER PRAGMATISCHE BETRACHTUNG ALS BERUF

MITVIELEN FACETTENUNDSICHERER PERSPEKTIVE - ICHSCHÄTZEESRÜCKBLICKENDALSBESONDERS WERTVOLLEIN, DASSDER ÖFFENTLICHE DIENSTMIR IMMEREINE TÄTIGKEIT GEBOTENHAT, DIEZU

MEINERJEWEILIGEN LEBENSPHASEPASSTE.“

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„…BEIDER POLIZEIGIBTESEINE REDEWENDUNG: „DER TÄTERKEHRTIMMERWIEDERZUM TATORT

ZURÜCK!“. NICHTNURDIE FACHHOCHSCHULEFEIERTIHR 25JÄHRIGES BESTEHEN, WOZUICHHERZ-

LICHSTGRATULIERE, SONDERNAUCHICHBINSEIT 25 JAHRENIM DIENSTEDER LANDESPOLIZEI. ICH

HABEBEIDER POLIZEIMEINEN DIENSTBEGONNEN, MITDEM ZIEL, EINMAL KRIMINALKOMMISSARIN EINEMLÄNDLICHEN KOMMISSARIATZUSEIN. AUFDIESEM WEG HATMICH DIE FACHHOCHSCHULE STETSBEGLEITETUND DIVERSE MÖGLICHKEITENGEBOTEN, SEIES IN AUSBILDUNG, STUDIUMUND FORTBILDUNG SOWIEAUCH ALS DOZENT. INSOFERNDÜRFTEICHBEZUGNEHMENDAUFDIE REDE-

WENDUNGEINSOGENANNTER INTENSIVTÄTERSEIN!...“

Lutz Müller

„… NUN SEHEN SIESELBER! ICHBIN SCHUTZPOLIZIST - KEIN KRIMINALIST, BIN POLIZEIDIREKTOR

- KEIN KOMMISSAR, BINIM LANDESKRIMINALAMT - NICHT INEINEMLÄNDLICHEN KOMMISSARIAT! FAZIT: ICHBINWEITÜBERMEIN ZIELHINAUSGESCHOSSENUNDDASISTGUTSO! ESZEIGT, ESKOMMT

ERSTENSANDERSUNDZWEITENSALSMANDENKT. DASISTAUCHMEIN APPELLANDIE ANWÄRTER

INNENUND ANWÄRTER, NUTZEN SIEDIE MÖGLICHKEITEN, DIE IHNENDER ÖFFENTLICHE DIENST

UNDINSBESONDEREDIE FACHHOCHSCHULEBIETEN. WIEMEIN WEGWEITERGEHT, WEISSICHZWAR

NICHT, EINSWEISSICHJEDOCH, DIE FACHHOCHSCHULEWIRDMICHDABEIWEITERBEGLEITEN…“

Zuvor gratulierten bereits Arne Schuldt, Bürgermeister der Barlachstadt Güs- trow, sowie Dr. Mykola Bunyk, Mitarbeiter unseres langjährigen Partnerinstituts in Lemberg/Ukraine, der Direktorin und allen Kolleginnen und Kollegen zum 25.

Geburtstag. Die Festrede wurde trotz anhaltender Koalitionsverhandlungen in Schwerin vom (jetzigen) Minister für Inneres und Europa, Lorenz Caffier, gehal- ten. Er würdigte die Arbeit der Fachhochschule, die als „zentrale Ausbildungs- einrichtung der Landesverwaltung nicht mehr wegzudenken“ sei. Er erinnerte auch an die Situation nach der Wiedervereinigung, als die Landesverwaltung neu aufgebaut werden musste. „Die Fachhochschule wurde zum Zentrum für Weiterbildung für unzählige Verwaltungsmitarbeiter und Polizisten und war für den Aufbau einer rechtstaatlichen Verwaltung von unschätzbarem Wert“, so der Minister.

Nach zwei stimmungsvollen und feierlichen Stunden verabschiedete das Sin- fonische Blasorchester der Kreismusikschule Güstrow die 500 Gäste mit dem Klassiker „Thank you for the music“. Während die neuen Studierenden und Aus- zubildenden auf Einladung der „dbb jugend“ zur Begrüßungsfeier im StuK auf-

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brachen, ließen die anderen Gäste die Veranstaltung bei einem kleinen Steh- empfang ausklingen.

An dieser Stelle möchten wir uns gerne bei allen Rednern und Gästen so- wie bei unserem Mensabetreiber Kochzauber und der Kreismusikschule bedanken!

Es war eine tolle Veranstaltung!

Daniela Hett

Öffentlichkeitsarbeit

Jubiläumsfeier am 20. Oktober 2016

Genau eine Woche nach der offiziellen Festveranstaltung war der Festsaal er- neut Treffpunkt, um das 25jährige Jubiläum zu feiern. Kolleginnen und Kollegen der Fachhochschule, deren Partnerinnen und Partner sowie ehemalige Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter verbrachten einen geselligen Abend zusammen.

Nach der Stärkung am Buffet wurde zunächst gequizzt – gesucht wurde die Person, die sich am besten mit der Fachhochschule auskennt. Die Gäste hatten 15 Fragen, entwickelt von der Organisatorin des Abends, Anne-Kathrin Litzen- berg, zu beantworten. Am Ende setzte sich Frau Prof. Dr. Rita Bley in einem Stechen gegen Bernd Schumacher und Peter Balschmiter durch und wurde mit einem Gutschein „belohnt“. Erstaunlich ist dabei, dass alle drei noch relativ neu an der Fachhochschule sind, aber als Kriminalisten wohl einfach das richtige Gespür haben…  Frau Litzenberg beeindruckte uns dann noch mit einer Ge- sangseinlage, bevor bis in die frühen Morgenstunden getanzt wurde.

Daniela Hett

Öffentlichkeitsarbeit

Blick in den Festsaal

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Am Samstag, dem 10.09.2016, öffnete die Fachhochschule zum wiederholten Male ihre Türen für interessierte Besucherinnen und Besucher, die sich über das Ausbildungs- und Studienangebot informieren wollten. Beteiligt an der Vorbe- reitung und Umsetzung waren in diesem Jahr auch einige Regierungsinspektor- anwärterinnen und -anwärter:

Im Rahmen des LL.B.-Studiums Öffentliche Verwaltung belegen wir Studieren- den auch ein Modul, welches Einblicke in das Projektmanagement geben soll.

Getreu dem praxisorientierten Ansatz, der an der FHöVPR verfolgt wird, konnte die Studiengruppe AV15A das theoretische Wissen direkt bei unterschiedlichen Projekten anwenden. So unterstützten manche von uns die Planungen zur Fei- erlichkeit des 25jährigen Bestehens der Fachhochschule, andere den Beitrag und Auftritt der Fachhochschule auf dem diesjährigen M-V-Tag in Güstrow und ein weiterer Teil beschäftigte sich mit der Planung des bereits erwähnten Tags der offenen Tür.

Letzteres wurde unter Anleitung von Frau Daniela Hett begleitet, die maßgeb- lich an den Vorbereitungen dieser Veranstaltungen der vergangenen Jahre be- teiligt war und somit ausführlich das dabei verfolgte Konzept erklären konnte. In mehreren Seminarstunden rückte so ein Großteil der Dinge, die dieses Projekt umfasste, ins Blickfeld und wurde zum Teil kontrovers diskutiert. Man mag sich nicht vorstellen, welche Probleme sich erst einmal auftun, wenn man nicht mehr nur über Konzepte nachdenkt, sondern es an die praktische Umsetzung geht:

Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? [hauptsächlich Ausbil- dungs- und Studieninteressierte]

Wie erreicht man diese angemessen? Welche Kommunikationskanäle bieten sich an? [sowohl klassische wie Zeitungsartikel als auch moderne, soziale Medien]

Wie kann man das Angebot und das Gelände der FHöVPR M-V so vor- stellen, dass sich Gäste zurechtfinden und zugleich alle Facetten abge- bildet werden?

Wie lassen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Ansprechpart- ner für die Gäste gut auszeichnen, damit sie leicht zu erkennen sind?

[weiße T-Shirts, zum Teil auch mit FH-Design]

Wie lässt sich für die Auswertung der Veranstaltung eine möglichst zutreffende Zählung der Besucherinnen und Besucher gewährleisten?

[klassisch durch Strichlistenzählung]

Wie umfangreich muss die Bewirtung der Gäste geschehen und soll diese selbst oder durch Externe geschehen? Wie kann die Wetterlage berücksichtigt werden?

Diese - beileibe nicht vollständige - Liste des Diskutierten machte auch uns Studierenden deutlich, worauf es beim Planen und Umsetzen von Projekten ankommt: Das Erreichen eines möglichst optimalen Verhältnisses von ein- setzbaren Ressourcen wie Zeit, Geld und helfenden Händen zu dem/-n ange- strebten Ziel/-en.

Der diesjährige Tag der offenen Tür als studentisches Projekt

Lukas Stroh Student am Fachbereich Allgemeine

Verwaltung

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Aber nicht nur auf unserer Seite ergaben sich durch dieses Projekt neue und hilfreiche Erkenntnisse: Bei einer Abschlusspräsentation aller Projektgruppen nahmen neben den Projektbetreuerinnen auch Herr Pansow, Herr Himmerkus und Frau Dr. Rauchert teil und fanden hierdurch auch für zukünftige Projekte so manche Inspiration. Ebenso wichtig war jedoch auch das Miterleben der ge- planten Veranstaltungen. Bei strahlendem Sonnenschein (welcher sich auch auf das Besucheraufkommen ausgewirkt haben mag) übernahmen wir das Zählen und Begrüßen der Gäste, halfen beim Aufbau und suchten bei einem Stations- spiel Paragraphen in unserer Gesetzessammlung.

Rückblickend kann dieser Teil unseres Studiums als gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Verbindung von Theoretischem und Praxisumsetzung dienen und wir hoffen, dass in den kommenden Jahren für nachfolgende Studierende Ähn- liches angeboten werden kann.

Lukas Stroh

Student am Fachbereich Allgemeine Verwaltung

„Sonnige Aussichten“ für Ausbildung und Berufseinstieg?

Tag der offenen Tür in Güstrow

Bei herrlichem Spätsommerwetter wurden wir von der Direktorin der Fachhoch- schule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Meck- lenburg-Vorpommern, Frau Dr. Marion Rauchert, mit der Feststellung begrüßt, es gäbe zurzeit sonnige Aussichten für die Ausbildung, den Berufseinstieg und die Karriere im öffentlichen Dienst in Mecklenburg-Vorpommern. Die Fach- hochschule werde die nächsten Jahre ihre Ausbildungskapazitäten ausbauen, und bisher seien alle Absolventinnen und Absolventen in den Landesdienst bzw. den Dienst in Kommunen und kommunalen Zweckverbänden (z. B. für die Wasserwirtschaft) übernommen worden. Die Fachhochschule Güstrow zeich- ne sich durch kleine Lerngruppen (20-25 Personen in Seminaratmosphäre statt überfüllten Vorlesungen, mit einer für Hochschulen traumhaften Quote von 80 Lehrenden für 700 Lernende), die sehr guten Sportmöglichkeiten (aus denen Olympiasieger und Weltmeister hervorgingen), die Möglichkeit des Wohnens auf dem Campus und die sehr niedrige Abbrecherquote (weniger als 10%) aus.

Innenhof der FHöVPR M-V am Tag der offenen Tür („Sonnige Aussichten“)

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Dann wurden mit Vorträgen, Fragerunden und praktischen Übungen (z. B. die echte Sportprüfung für den Polizeidienst) die Ausbildungsmöglichkeiten vor- gestellt:

Bachelor of Laws - Öffentliche Verwaltung sowie die Ausbildung zum Verwaltungswirt (Dauer: 3 bzw. 2 Jahre),

Diplom-Rechtspfleger (ein dem Richteramt in der unabhängigen Ur- teilsbildung vergleichbarer, sehr vielfältiger Beruf, Dauer: 3 Jahre), Bachelor of Arts - Polizeivollzugsdienst sowie die Ausbildung zum Poli- zeimeister (Dauer: 3 bzw. 2 Jahre).

Für alle Studien- und Ausbildungsgänge ist neben dem entsprechenden Schul- abschluss (MSA bzw. Abitur) ein Assessment-Center zu bestehen. In allen Stu- dien- und Ausbildungsgängen wechseln sich theoretischer Unterricht an der FH und praktische Phasen am späteren Arbeitsplatz ab - dieser duale Aufbau garantiert nicht nur perfekte Einblicke in die spätere Beschäftigung, sondern bedeutet auch, dass man während der Ausbildung bereits „Beamter auf Wider- ruf“ ist und eine Besoldung von etwa 1.000 € monatlich erhält.

Die Atmosphäre in Güstrow war sehr freundlich und offen, fürs leibliche Wohl wurde vorzüglich gesorgt und ich kehrte mit zahlreichen Informationen zurück.

Ich hoffe, nächstes Jahr kann ich eine Gruppe von interessierten Schülerinnen und Schülern zu dieser sehr gelungenen Veranstaltung mitnehmen!

Jörg Dittberner

Koordinator für Berufs- und Studienorientierung der Freien Schule Prerow

Studien- und Ausbildungsberatung am Tag der offenen Tür im Eingangsbereich der FHöVPR M-V

Jörg Dittberner Koordinator für Berufs- und Studienori- entierung der Freien Schule Prerow

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Am 23. November 2016 fand die im vergangenen Jahr an der FHöVPR M-V begonnene Tagungsreihe „In Führung gehen - interdisziplinäre Ansätze aus Wissenschaft und Praxis“ ihre Fortsetzung. Erfreulich war, dass die Zahl der Teilnehmenden aus der gesamten Landesverwaltung im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist und auch „Wiederholungstäter und -täterinnen“ zugegen wa- ren.

Der Spagat zwischen wissenschaftlichem Anspruch und praktischer Umsetzung wurde auch dieses Mal in herausragender Weise gemeistert. Die Tagung bot den Führungskräften aus Verwaltung, Polizei und Wirtschaft eine gute Möglich- keit, um sich über aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich der Personalent- wicklung zu informieren; ebenso wurden aktuelle Erfahrungen bei dem Einsatz spezieller Personalentwicklungsinstrumente vorgestellt und diskutiert.

Weiterführende Diskussionen am Rande ermöglichten darüber hinaus, ge- und erlebte Führungserfahrungen aus den verschiedensten Bereichen der Landes- verwaltung behörden- und ressortübergreifend zu reflektieren.

Welche Themen standen dieses Mal im Fokus?

„Führung und Entwicklung der Generation Y“; „Förderung von Nachwuchsfüh- rungskräften - Gestaltungsansätze für einen erfolgversprechenden Entwick- lungsprozess“; „Im Tandem stark - Mentoringprogramm in der Landesverwal- tung“; „Steuerung durch Selbstorganisation: Zur Paradoxie der kommunikativen Organisation menschlichen Verhaltens“.

Ist Ihr Interesse geweckt?

Zum Ende des ersten Quartals 2017 wird ein Sonderdruck des „Backstein“ er- scheinen, in dem zu den Vorträgen der Referentinnen und Referenten ihre Ar- tikel veröffentlicht werden. Die Präsentationen zu den Vorträgen stehen Ihnen schon jetzt zum Download zur Verfügung. Sie finden sie auf der Homepage der FHöVPR M-V unter Fortbildungsinstitut, Aktuelle Informationen (Link: http://

www.fh-guestrow.de/fortbildung/fi/aktuellfi/).

Redaktion des „Backstein“

In Führung gehen - Personalentwicklung als Aufgabe von Führungskräften

2. Fachtagung

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Polizeiratsanwärterinnen und Polizeiratsanwärter des Nordverbundes studieren gemeinsam

Masterstudiengang „Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“

ein weiteres Jahr an der FHöVPR M-V in Güstrow

Seit Dienstag, dem 01. November 2016, sind sie wieder bei uns an der FHöVPR, die Poli- zeiratsanwärterinnen und -ratsanwärter. Fünf Frauen und 19 Männer haben den Weg nach Güstrow angetreten, um den ersten Teil ihres Masterstudiums für den höheren Dienst ge- meinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Mecklenburg- Vorpommern in der Studienge- meinschaft des sog. Nordverbunds zu absol- vieren. Die studierenden Schutzpolizisten aus Hamburg und Bremen erkennt man zum Teil sofort, nicht nur an ihren Landeswappen an den Ärmeln ihrer Uniformen, sondern auch an der goldenen Litze über der Schulterschlau- fe. Die Kollegen aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hingegen sind nicht gleich zu erkennen. Zumindest verfügen sie nicht über die besagte goldene Litze. Und dann sind da ja noch die neun Kriminalbeam- ten. Sie bewegen sich gänzlich in bürgerlicher Kleidung und fallen somit „gar nicht“ ins Auge.

Ihr Studium haben die zwei Beamtinnen und drei Beamten aus Bremen, die zwei Kolleginnen und sieben Kollegen aus Hamburg, eine Kollegin und vier Kolle- gen aus Schleswig- Holstein sowie die fünf Polizeibeamten aus Mecklenburg- Vorpommern bereits am 04. Oktober 2016 begonnen, und zwar gleich an der für den Studiengang verantwortlichen Institution, der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster/Nordrhein-Westfalen. Die Ursache für diesen vierwöchigen Start im Münsterland liegt in der Curriculumsrevision des Ma- sterstudiengangs begründet. Das erste Studienjahr, das ansonsten dezentral in den Studiengemeinschaften des Bundes und der Länder durchgeführt wird, beginnt nunmehr immer mit der sog. zentralen Studieneingangsphase. Somit begegnen die Studierenden des Nordverbundes gleich zu Beginn ihres Studi- ums ihren zukünftigen Kommilitoninnen und Kommilitonen aus der gesamten Bundesrepublik. Dieser frühe, Bundesländer übergreifende Kontakt dürfte den ohnehin schon hohen Mehrwert der DHPol als Plattform für den professionellen Austausch zwischen Polizeibeamtinnen und -beamten in Deutschland weiter steigern.

Veränderungen haben sich aber nicht nur in der Struktur des Masterstudien- gangs ergeben. Auch personell stellt sich, Schritt für Schritt, ein Generationen-

Gruppe der Polizeiratsanwärterinnen und -ratsanwärter. Fünf Frauen und 19 Männer haben den Weg nach Güstrow angetreten

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Die langjährige Studienleiterin für Mecklenburg-Vorpommern, Christiane Schilf, übergab am 29. September 2016 diese Aufgabe an Polizeioberrat Marcus Bra- mow. Im Rahmen der festlichen Verabschiedung des scheidenden 1. Studien- jahres und der Begrüßung des neuen 1. Studienjahres überreichte sie ihm den Staffelstab, um sich ihrer neuen Herausforderung, der Leitung des Instituts für Fortbildung und Verwaltungsmodernisierung, zu stellen. Herr Bramow unter- richtet bereits seit dem letzten Jahr im Masterstudiengang im Modul Verkehrs- sicherheitsarbeit; nun also der nächste Schritt für ihn, verbunden mit neuen Anforderungen im Bereich Studiengangsorganisation und -koordination.

Ein ganz ähnlicher Wechsel zeichnet sich auch in Schleswig- Holstein ab. Prof.

Hartmut Brenneisen, praktisch einer der Gründungsväter des Nordverbundes für die Ausbildung zum höheren Dienst, ist bei der Suche nach einem geeig- neten Nachfolger ebenfalls fündig geworden. Wenn das erste Studienjahr im kommenden Jahr in Schleswig-Holstein durchgeführt wird, erfolgt die Studien- gangsleitung vor Ort durch eine Doppelspitze. Prof. Brenneisen möchte seinen Nachfolger, der den Masterstudiengang selbst erst vor zwei Jahren erfolgreich absolviert hat, Schritt für Schritt an die neue Aufgabe heranführen und ihn auf den ersten Wegen begleiten.

Es tut sich also einiges in der Ausbildung der zukünftigen Führungskräfte der Polizei, sowohl in Bezug auf die aktualisierten Inhalte und organisatorischen Ab- läufe als auch in Bezug auf die verantwortlichen Akteure. Das ist wichtig, denn so übernimmt nun auch die „Generation Y“ Verantwortung für die ständige Fortentwicklung des Masterstudiengangs der DHPoL.

Die enge Zusammenarbeit zwischen der DHPol und dem Nordverbund hat Tradition

Die DHPol mit Sitz in Münster-Hiltrup ist eine Hochschule mit universitärem Status. Ihre Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat am 25. Januar 2013 war nach der Beendigung der Gründungsphase im Jahr 2008 ein weiterer Meilen- stein auf dem Weg dieser Spezialhochschule*. Träger der Hochschule sind die Innenministerien und -senate der Länder und des Bundes.

Symbolische Staffelübergabe Christiane Schilf an Marcus Bramow

Die curriculare Entwicklung des Mas- terstudiengangs erfolgte in den zu- rückliegenden Jahren im engen Zu- sammenwirken der Verantwortlichen der Hochschule in Münster mit den Studienleiterinnen/Studienleitern und Dozentinnen/Dozenten der Länder.

Zu Workshops im Rahmen der Cur- riculumsrevision und zu Modulkonfe- renzen traf man sich regelmäßig an der DHPol. Aber auch Prof. Dr. Lange, seit 2014 Präsident der DHPol machte sich auf den Weg zu den Ländern. So

besuchte er unsere FHöVPR M-V im Dr. Stefan Metzger, Anja Hamann, Bianca Borgwardt, Prof. Dr. Hans-Jürgen Lange, Dr. Michaela Wendekamm, Patrick Sturtz-Klose, Christiane Schilf (v. l. n. r.)

* www.dhpol.de/Die Hochschule (05.12.2016)

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Februar 2015. Themen waren u. a. die Bedeutung der Verwaltungswissenschaft und die Polizeiwissenschaft als Querschnittsdisziplin, die Implementierung eines Qualitätsmanagements an der DHPol und die Ergebnisse der ersten Ab- solventenstudie sowie die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit im Zusam- menwirken mit den Ländern.

Auch zukünftig werden die Studienleiterinnen und Studienleiter der Länder eng mit der DHPol zusammenarbeiten, aktuell gilt es, das neue Curriculum gemein- sam umzusetzen.

Die Zusammenarbeit im Nordverbund – eine Erfolgsgeschichte

Aufgrund einer Vereinbarung zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schles- wig-Holstein wird die Ausbildung für den höheren Polizeivollzugsdienst im 1.

Studienjahr seit 1995 gemeinsam durchgeführt. Seit 1998 ist das Land Hamburg beteiligt und seit 2005 auch das Land Bremen. Die Durchführung des Studiums erfolgt wechselweise durch die beteiligten Länder mit Ausnahme von Bremen.

Wie bereits erwähnt, nimmt aktuell Mecklenburg-Vorpommern, am Standort der FHöVPR M-V in Güstrow, die aktive Studienleitung im 1. Studienjahr (Studi- engang 2016/2018) wahr.

Die Durchführung des 1. Studienjahres für die Studiengänge 2017/2019 und 2018/2020 ist, entsprechend der jeweils zweijährigen Rotation, in Schleswig- Holstein am Standort der FH für Verwaltung und Dienstleistung in Kiel-Alten- holz geplant.

Mit dem ersten Probelauf des Masterstudienganges 2005/2007 begann ein Pa- radigmenwechsel in der Ausbildung des höheren Polizeivollzugsdienstes.

Die besondere Herausforderung bestand darin, ein Studienangebot zu realisie- ren, das den Anforderungen der Berufsorientierung ebenso gerecht wird wie dem Anspruch der Wissenschaftsorientierung. Durch die Modularisierung des Curriculums wurden Stoffgebiete zu thematischen und zeitlich abgerundeten, prüfbaren Einheiten zusammengefasst.

Besonderes Gewicht hat neben der Vermittlung von Fachkenntnissen die Entwicklung von sozialer Kompetenz und von Führungskompetenzen auf der Grundlage eines berufsethischen Wertebewusstseins.

Anspruchsvolle Lern- und Qualifikationsziele, wie sie für den Masterstudien- gang an der DHPol formuliert wurden, bedürfen Methoden des Lehrens und Lernens, die den Studierenden eine selbstgesteuerte und aktive Lernzielerrei- chung ermöglichen und so den Studienerfolg sicherstellen.

Der Transfer von Fachwissen auf die berufliche Praxis ist somit durch aktivie- rende Lernformen zu unterstützen und ein Austausch über die landesspezi- fischen Besonderheiten der Polizeien der beteiligten Länder abzusichern.

Die Vermittlung der durch das Curriculum vorgegebenen Inhalte erfolgt durch einen festen Stamm von 28 nebenamtlichen bzw. hauptamtlichen Dozentinnen und Dozenten aus den vier beteiligten Bundesländern des Nordverbundes. Alle Lehrkräfte gehören dem höheren Polizeivollzugsdienst an bzw. verfügen über akademische Abschlüsse in weiteren einschlägigen Studienrichtungen. Sie ver- fügen über mehrjährige Lehrerfahrung in der Fachhochschulausbildung und/

oder der Ausbildung zum höheren Polizeivollzugsdienst, Laufbahngruppe 2,

Polizeioberrat Marcus Bramow und Christiane Schilf, Hochschuldozentin an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung,

Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern

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Der bewährte Einsatz von nebenamtlichen Dozentinnen und Dozenten aus un- terschiedlichen Arbeitsbereichen der vier Bundesländer sichert die notwendige Verbindung von Theorie und Praxis und ist darüber hinaus Ausdruck der part- nerschaftlichen Zusammenarbeit.

Die Lehrenden im Masterstudiengang sind hochschuldidaktisch qualifiziert und ihre erfolgreiche Arbeit wird letztlich auch in den Evaluierungen sichtbar.

In den vielen Jahren der Zusammenarbeit im Nordverbund hat sich ein Netz- werk zwischen den Lehrkräften, den Studienleiterinnen und -leitern entwickelt.

Dieses ermöglicht es, auch über den Masterstudiengang hinaus, aktuelle The- men der Bildungsarbeit gemeinsam aufzugreifen, umzusetzen und sich gegen- seitig zu beraten. Ein gelungenes Beispiel länderübergreifender Zusammenar- beit.

Die Generation Y macht sich auf den Weg – Beweggründe für ein Master- studium

Masterstudent Tino Gerigk

Eine Abordnung zum Ministerium für Inneres und Sport im Jahr 2012 legte den Grundstein für diesen nun vor mir liegenden großen Karriereschritt. Die dort in knapp zweieinhalb Jahren gemachten Erfahrungen haben mir verdeutlicht, dass Führungsverantwortung neben der personalen Führung auch Organisati- onsentwicklung bedeutet. Dies war für mich Anreiz, an der Fortentwicklung der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern mitwirken zu wollen. Darüber hinaus konnte ich im Ministerium und anschließend in der Polizeiinspektion Schwerin durch den täglichen direkten Kontakt zu Führungskräften verschiedener Ebe- nen einen sehr guten Einblick in die Aufgaben von Führungskräften erhalten und lernte die unterschiedlichen Anforderungen kennen. So konnte ich mich selbst prüfen und hinterfragen, ob auch ich diesen Anforderungen gerecht wer- den würde. Dies traute ich mir zu. Es galt dann, sich dem Auswahlverfahren zu stellen und dieses erfolgreich zu bestehen. Nun hat das Masterstudium begon- nen, seit knapp zwei Monaten bin ich jetzt wieder Student. Es war die richtige Entscheidung!

Masterstudent Tobias Hinz

Für mich gab es nicht den einen ausschlaggebenden Grund für eine Bewerbung zur Qualifizierung für das zweite Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2. Vielmehr haben sich die Motive im Laufe der Zeit durch Tätigkeiten in verschiedenen Be- reichen der Landespolizei M-V sukzessive entwickelt und konkretisiert.

Ich habe in meinen bisherigen Verwendungen eng mit Führungskräften des höheren Dienstes zusammengearbeitet. Durch Gespräche sowie die tägliche Arbeit erhielt ich erste Einblicke in die weitreichenden Entscheidungs- und Ge- staltungsmöglichkeiten dieser Führungskräfte. Zudem habe ich im Rahmen von verschiedenen Verwendungen im LKA M-V, der Polizeiinspektion Wismar und in behördenübergreifenden Arbeitsgruppen selbst die Möglichkeit erhalten, strategische und organisationsbezogene Prozesse aktiv mitzugestalten sowie Einsatz- und Führungsaufgaben wahrzunehmen.

Tino Gerigk

Tobias Hinz

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Auch die Teilnahme an der Potenzialanalyse, gezielte Fortbildungsmaßnahmen sowie regelmäßige Feedbacks durch meine Vorgesetzten stellten wichtige Bau- steine dar, um mich intensiv mit den Anforderungen und der Erwartungshal- tung an eine Führungskraft des höheren Dienstes zu befassen und diese mit meinen persönlichen bzw. beruflichen Motiven abzugleichen und noch ausste- hende Lernbedarfe zu erkennen.

Die gesammelten Erfahrungen, der Wunsch sich beruflich selbst zu verwirkli- chen und die Kenntnis der eigenen Kompetenzen führten im Jahr 2015 dazu, dass ich mich auf die Zulassung zur Qualifizierung für das zweite Einsteigsamt der Laufbahngruppe 2 des Polizeivollzugsdienstes bewarb.

Masterstudent Ronny Steffenhagen

„Seit meiner Zeit an der FHöVPR im damaligen „g. D.-Studium“ in den Jahren 2003 bis 2006 habe ich zumindest theoretisch mit dem Gedanken gespielt, mich irgendwann in ferner Zukunft für das Auswahlverfahren zum höheren Dienst zu bewerben. Viele Jahre habe ich auf verantwortungsvollen Positionen Führungsverantwortung mit all ihren guten aber auch schlechten Seiten ken- nengelernt. Die anschließende Tätigkeit als Sachbearbeiter Einsatz hat mir da- rüber hinaus einen tieferen Einblick in die Hintergründe polizeilicher Aufgaben- wahrnehmung sowie der Einsatzplanung und -bewältigung gegeben.

Damals wie heute war es jedoch insbesondere der Wunsch nach mehr Gestal- tungsmöglichkeit, der mich zur Bewerbung zum Auswahlverfahren brachte. Si- cher spielt auch die Wahl des Studienortes – Ausrichter des diesjährigen Ma- sterstudienganges ist das Land M-V mit dem Bildungsstandort FHöVPR – eine entscheidende Rolle, schließlich bin ich inzwischen zweifacher glücklicher Vater und lebe mit meiner Frau und den Kindern in meinem Haus in Rostock. Daher ist es für mich selbstverständlich von entscheidender Bedeutung, dass ich im 1.

Studienjahr täglich zu meiner Familie heimkehren kann. Im 2. Studienjahr werde ich neben dem intensiven Theoriestudium, der zu schreibenden Masterarbeit, die DHPol in Münster als Plattform für den professionellen Austausch zwischen Polizeibeamtinnen und -beamten aller Bundesländer nutzen können. Darauf freue ich mich und meine Familie wird mich sicher vor Ort besuchen kommen.“

Ronny Steffenhagen

Luftbild der DHPol in Münster

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Die Direktorin der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege M-V, Dr. Marion Rauchert, begrüßte die Ernennung von Dr. Hol- ger Franke, Dr. Holger Roll und Dr. Rita Bley als positiven Impuls für Forschung und Lehre an der FHöVPR und in der Barlachstadt.

Ende August wurden drei Professoren an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege M-V in Güstrow ernannt – erstmals in der Geschichte der Fachhochschule. Gerade im Jahr 2016 stehe die Fachhoch- schule in Güstrow vor großen Herausforderungen, da hier mehr als 300 junge Frauen und Männer ein Studium oder eine Ausbildung beginnen – so viele wie nie zuvor, hieß es hierzu in einer Erklärung des Innenministeriums.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern und die kommunalen Gebietskörper- schaften des Landes als spätere Arbeitgeber der Absolventen sind auf das sehr hohe Niveau des Studiums und der Ausbildung angewiesen, da hierdurch der Weg für eine hervorragende berufliche Aufgabenerledigung geebnet wird.

„Die jetzigen Berufungen leisten einen wichtigen Beitrag, um die Qualität der Lehre und die Betreuung der Studierenden weiter zu verbessern“, sagte Innen- minister Lorenz Caffier zu der Ernennung der drei Professoren. „Damit einher geht auch eine steigende Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Fach- hochschule in Güstrow als Ausbildungs- und Studienstandort und eine Festi- gung ihrer Schlüsselfunktion für die Personalentwicklung im öffentlichen Dienst des Landes Mecklenburg-Vorpommern“, ergänzte Caffier weiter.

Ernannt wurden die langjährigen Fachhochschul-Dozenten Dr. Holger Franke als Professor für Öffentliches Recht und Dr. Holger Roll als Professor für Krimi- nalwissenschaften, Kriminalistik und Kriminologie. Mit der Kriminologin Dr. Rita Bley gehört nun auch ein neues Gesicht zum Lehrstuhl des Fachbereichs Polizei.

Die 50-jährige Niedersächsin hat sich extern für die Professur beworben und durch ihre Vita und Lehrproben überzeugt. Am Tag der Ernennung resümierte Direktorin Dr. Marion Rauchert: „Heute ist ein guter und wichtiger Tag für For- schung und Lehre an unserer Fachhochschule.“

Der gebürtige Bremer Holger Franke ist seit 1993 an der Güstrower Fachhochschule tätig, er zeichnet u. a. für die Zusammenarbeit mit der Partnereinrichtung in der Ukraine verantwortlich.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Kiel und der University of Surrey, England, promovierte er in Kiel. Seine jüngsten Veröffentlichungen beschäftigen sich mit den Neuregelungen bezüglich der Baugenehmigungen von Flüchtlingsunterkünften so- wie der medial vieldiskutierten Problematik von Ferienwohnungen in Wohngebieten.

Um Theorie und Praxis besser zu verzahnen, ließ sich Franke in den ver- gangenen Jahren häufiger in die Verwaltung abordnen. So arbeitete er

Erste Professorin und Professoren ernannt

Holger Franke ist seit 1993 in Güstrow, eine Abordnung führte ihn bis nach Brüssel.

Caroline Weißert

Schweriner Volkszeitung, Redakteurin beim Güstrower Anzeiger

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in der Staatskanzlei des Landes M-V, in der Europäischen Kommission in Brüssel und im Bauamt des Landkreises Rostock. Wurzeln habe der 55-Jährige aber an der Fachhochschule in Güstrow geschlagen. „Es war die erste Stelle, auf die ich mich beworben habe und ich habe seither eine enge Verbundenheit zur Fach- hochschule“, sagt Holger Franke. Besonders schätze er den engen Kontakt zu den Studierenden und die familiäre Atmosphäre. „Dass wir viel mehr in Semi- nargruppen unterrichten als Vorlesungen zu geben, schätze ich“, sagt er weiter.

Als Fachbereichsleiter des Fachbereichs Allgemeine Verwaltung und als stell- vertretender Direktor der Bildungseinrichtung war Franke maßgeblich an der Weiterentwicklung der Studiengänge – insbesondere der Umstellung der Di- plomstudiengänge auf Bachelorstudiengänge – beteiligt. Zudem zeichnet der Jurist auch für die internationale Zusammenarbeit mit der Partnereinrichtung in der Ukraine verantwortlich. „Zweimal im Jahr bin ich dort und es ist jedes Mal eine Bereicherung“, sagt Franke über diesen Austausch.

Den Ausgleich zum Alltag findet Holger Franke zum Beispiel im Güstrower Kampfkunstverein „Jion“, wo er als Träger des schwarzen Gürtels das Jugend- und Erwachsenentraining leitet.

Wichtig sei ihr insbesondere die Verknüpfung von Theorie und Praxis. „Ich ste- he für Kriminalwissenschaften, die Wissen schaffen, habe ich in meiner Antritts- rede gesagt und dazu stehe ich“, sagt Bley weiter. Dazu passt auch einer ihrer Forschungsschwerpunkte: die Viktimologie, also die Opferforschung. „Jeder Polizeibeamte hat nahezu täglich mit Opfern zu tun. Das macht diese Forschung so wichtig“, ergänzt Rita Bley. Oft würden sich ihre Studenten anfangs fragen, wofür sie die Kriminologie überhaupt bräuchten – das ändere sich in ihrem Un- terricht schnell. „Polizisten brauchen Kriminologie“, sagt Bley, denn die Krimi- nologie frage nach den Ursachen und der Prävention. Das möchte sie nun auch den Güstrower Studenten vermitteln. „Ich bin sehr gespannt“, sagt sie. In den kommenden zwei Jahren werde sie noch zwischen ihrer Heimat Oldenburg und Güstrow pendeln. Wenn ihre Kinder das Abitur in der Tasche haben, werde sie ihren Wohnsitz nach Mecklenburg-Vorpommern verlagern.

Im Oktober 2016 hatte Rita Bley ihre erste Lehrveranstaltung als Pro- fessorin an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege M-V. Die Kriminologin bereichert von nun an den Fach- bereich Polizei. Es ist die erste Stelle als Professorin für die 50-Jährige.

Die Niedersächsin, die bei Oldenburg zu Hause ist, hat 20 Jahre als Kriminalbeamtin gearbeitet, bis sie in die Lehre ging. Das war vor zehn Jahren. Seither hat sie an zahlreichen Hochschulen des Landes Krimi- nalistik und Kriminologie gelehrt. Die Professur an der Güstrower Fach- hochschule hatte sie gleich gereizt, denn sie war mit der geforderten fachlichen Ausrichtung exakt auf ihr Profil zugeschnitten. „Ich hatte eine deutliche Präferenz für Norddeutschland, aber viel entscheidender war die Fächerkombination Kriminalistik und Kriminologie. Diese Professur passt auf mich“, erklärt Rita Bley, die sich als Kriminologin versteht. „Ich bin von Herzen Kriminologin“, betont sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

Die Kriminologin Rita Bley ist das neue Gesicht an der Güstrower Fachhochschule.

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Nach Güstrow kam er, als die Bildungseinrichtung in Berlin nach der Wende abgewickelt wurde. Inzwischen fühle sich der gebürtige Cottbuser hier ange- kommen und heimisch. Seine Fachgebiete sind die Kriminalistik und die Krimi- nologie. Gemeinsam mit Rolf Ackermann und Horst Clages verfasste Roll das

„Handbuch der Kriminalistik“ – heute ein Standardwerk.

„Besonders beschäftige ich mich mit der Kriminaltaktik – hier geht es darum, effektiv bei Vernehmungen und Tatortuntersuchungen vorzugehen“, erklärt Holger Roll. Auch spezielle Bereiche der Kriminalistik, wie Brand-, Sexual- und Diebstahlsdelikte stehen bei ihm im Fokus. Zu seinen Forschungsschwerpunk- ten gehören das „Brandstifter-Informations- und Analysesystem“, die Dunkel- feldstudien des Landes M-V sowie der Einsatz eines Handscanners bei der Tat- ortarbeit. „Wir wollen damit unter Laborbedingungen testen, inwiefern man Handscanner in der Praxis anwenden und die Ergebnisse belastbar auswerten kann“, gibt Holger Roll einen Einblick in seine Arbeit.

Ab 1992 baute Holger Roll den Fachbereich Polizei an der Güstrower Fachhochschule mit zwei weiteren Mitstreitern auf. „Wir haben die Studienordnung und das Curriculum entwickelt, hatten viele neben- amtliche Dozenten – das war schon ganz anders als heute“, erinnert sich Holger Roll. Die Dozenten kamen oft aus der Landespolizei. Der enge Kontakt zu den Beamten sei gut gewesen, sagt Roll, der aus Berlin nach M-V wechselte, rückwirkend.

Der heute 54-Jährige ist studierter Diplom-Kriminalist und arbeitete bei der Kriminalpolizei in Berlin-Prenzlauer Berg. „Man hat mir dann die Möglichkeit geboten an der Humboldt-Universität zu promovie- ren und da war ich dann auch erstmals in die Lehre eingebunden“, berichtet Holger Roll. 1988 musste sich der Kriminalist entscheiden – Polizei oder wissenschaftliche Karriere. „Ich hatte mit meiner Dis- sertation schon angefangen und wollte weitermachen, blieb also als Zivilist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität“, sagt Roll.

Holger Roll ist das Urgestein am Fachbereich Polizei, ab 1992 baute er den Fachbereich an der Fachhochschule mit auf.

Mit Dr. Marcel Schöne wurde in der Folge ein vierter Professor an der Güstrower Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege ernannt. Er verstärkt den Fachbereich Polizei als Professor für Kriminalwissenschaften, Kriminalistik und Kri- minologie. Erstmals seit dem Bestehen der Bildungseinrichtung wurden damit im Jahr 2016 vier Professoren ernannt.

Innenminister Lorenz Caffier und Marcel Schöne anläßlich der Ernennung

Bildquelle:

Caroline Weißert, Schweriner Volkszeitung, Redakteurin beim Güstrower Anzeiger

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1. Sie studieren seit September am Fachbereich Rechtspflege an der kleinsten Hochschule in Mecklenburg-Vorpommern. Wie sind Sie auf den Studiengang Rechtspflege und damit auf uns aufmerksam geworden? Welche Vorteile sehen Sie in einem Studium an dieser Fachhochschule?

Frau Simon:

Meine Mutter arbeitet bereits in der Justiz und schon als Kind habe ich sie dort besucht und ihr oft geholfen, dadurch wurde mein Interesse geweckt. Außer- dem habe ich in der Schulzeit noch Praktika absolviert und dann war mir klar, dass ich in diesem Bereich würde arbeiten wollen. Nach meinem Abitur habe ich die Ausbildung zur Justizfachangestellten absolviert, zwei Jahre in diesem Beruf gearbeitet und dadurch natürlich auch den Beruf des Rechtspflegers ken- nengelernt, der mich sehr interessiert hat. Deshalb habe ich mich beworben und wurde zum Glück auch genommen. Ich wollte aber gerne in Mecklenburg- Vorpommern bleiben und deshalb kam für mich auch nur die Fachhochschule hier in Güstrow in Betracht.

Frau Arendt:

Meine Eltern sind Beamte und haben mich auf diesen Beruf des Rechtspflegers aufmerksam gemacht, nachdem ich ihnen erzählt hatte, dass ich etwas in die- sem Fachgebiet machen möchte. Und für mich kam auch nur diese Fachhoch- schule in Betracht, weil auch ich in Mecklenburg-Vorpommern bleiben möchte.

2. Den meisten Bürgern sind zwar juristisch geprägte Berufe, wie die der Rich- terin bzw. des Richters, der Notarin bzw. des Notars sowie der Rechtsanwältin bzw. des Rechtsanwalts bekannt, nicht hingegen das Berufsbild des Rechtspfle- gers. Was hat Sie dazu bewogen, sich für diesen Studiengang zu entscheiden und nicht einen anderen Studiengang im Bereich des öffentlichen Dienstes zu wählen?

Frau Arendt:

Ich habe mich schon früher sehr für Rechtswissenschaften interessiert und wollte Jura studieren. Bei dieser Fachhochschule hat mich sehr gereizt, dass sich sowohl theoretische als auch praktische Studienabschnitte abwechseln, so kann ich mehr Erfahrungen sammeln. Zudem ist die Studienzeit auch etwas kürzer als bei einem vergleichbaren Jurastudium.

Frau Simon:

Durch die vorhergehende Ausbildung zur Justizfachangestellten war mir klar, dass ich unbedingt in der Justiz bleiben möchte und da kam für mich auch nur der Studiengang der Rechtspflege in Betracht, auch aufgrund seines dualen Charakters, nämlich der Verbindung von Theorie und Praxis. Ein Jurastudium wäre für mich nicht in Frage gekommen, allein wegen der Länge der Studien- zeit.

3. Vor Aufnahme des Studiums mussten Sie sich einem mehrstufigen Auswahl- verfahren stellen. Können Sie kurz schildern, wie dieses Verfahren ablief und wie Sie die einzelnen Elemente erlebt haben? Wie bewerten Sie aus heutiger

Gesichter der Fachhochschule

Interview mit zwei Studierenden des Fachbereichs Rechtspflege

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