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Qualitätsmanagement in der Phase II der Lehrerbildung für berufliche Schulen (QML) Durchführung von Individualfeedback

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ISB GA

Qualitätsmanagement in der Phase II der Lehrerbildung für berufliche Schulen (QML)

Durchführung von Individualfeedback

28. Juni 2019

In dividu alfeedback

Grundsat za bteilung

(2)

Anschrift:

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Grundsatzabteilung

Referat Qualitätssentwicklung an Schulen Dr. Heidrun Wondra

Schellingstr. 155 80797 München Tel.: 089 2170-2221 Fax: 089 2170-2205

Internet: www.isb.bayern.de

E-Mail: heidrun wondra@isb.bayern.de

(3)

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung ... 4

IF: Modulanbieter (FN) ← Referendare (FG) ... 6

1. IF-Konstellation ... 6

2. Zeitpunkt ... 6

3. Feedback-Methoden ... 6

IF: Seminarlehrkraft (FN) ← Referendare (FG) ... 8

1. IF-Konstellationen ... 8

2. Problematik der Notengebung ... 8

3. Zum Zeitpunkt ... 8

3.1 Nach der Notengebung gegen Ende des zweiten Jahres ... 8

3.2 Während der Seminarausbildung ... 9

4. Zur 1:1-Konstellation ...10

5. Durchführung des IF in der Seminargruppe ...10

5.1 Zum Umgang mit der Problematik der Notengebung ...10

5.2 Feedback-Methoden ...11

5.3 Schritte der Durchführung ...12

Schritt 1: Einholen und Auswerten des Feedbacks ...12

Schritt 2: Reflexion der Seminarlehrkraft ...12

Schritt 3: Beantwortung von Rückfragen der Seminarlehrkraft ...12

Schritt 4: Ableiten von Zielsetzungen und Information der Gruppe ...12

5.4 Möglichkeiten der Durchführung ...13

5.4.1 Verfahrensvorschläge zu Schritt 1 ...13

Zur Gruppengröße ...13

Verfahren 1: Auswertung der anonymen Feedbackbogen durch die Seminarlehrkraft ...14

Verfahren 2: Sammeln und ggf. Auswerten der einzelnen Einschätzungen innerhalb der Seminargruppe ...14

Verfahren 3: Erstellen eines gemeinsamen Feedbacks im Gruppengespräch ...15

5.4.2 Verfahrensmöglichkeiten zu Schritt 3 ...15

IF: Betreuungslehrkraft (FN) ← Referendar/-in (FG) ...17

1. IF-Konstellation ...17

2. Zeitpunkt ...17

3. Feedback-Methoden ...17 ______

Abkürzungen: IF Individualfeedback FN Feedbacknehmer

FG Feedbackgeber

Zur besseren Lesbarkeit wird im Plural der Begriff „Referendare“ verwendet, mit dem männli- che und weibliche Vertreter dieser Gruppe gemeint sind.

(4)

Vorbemerkung

Im Folgenden werden Vorschläge zur Durchführung von Individualfeedback in der zweiten Phase der Lehrerausbildung an beruflichen Schulen erläutert. Das Individualfeedback holen die an der Ausbildung der Referendare unmittelbar mitwirkenden drei Gruppen ein: Seminar- lehrkräfte, Betreuungslehrkräfte und Modulanbieter.1 Gegenstand des Feedbacks sind dieje- nigen Aufgabenbereiche, bei denen sie mit ihren potenziellen Feedbackgebern, den Refe- rendaren, unmittelbar interagieren.

Für diese Aufgabenbereiche sind im Laufe des QML-Prozesses Kriterien- und Itempools für die drei Feedbacknehmer-Gruppen zusammengestellt worden, aus denen der einzelne Feedbacknehmer auswählen kann (noch ergänzen: Verweis auf Dokument).2

Die folgenden Ausführungen gehen zum einen davon aus, dass die jeweiligen Feedback- nehmer über vertiefte Kenntnisse über das Individualfeedback einschließlich Sinnhaftigkeit bzw. Nutzen, Prozess und Methoden verfügen und selbst eine positive und offene Grundhal- tung einnehmen; zum anderen wird vorausgesetzt, dass das Thema Individualfeedback, ins- besondere die Form des Schülerfeedbacks, im ersten Ausbildungshalbjahr im Seminar be- handelt wird, so dass die Referendare vor einer Durchführung gut informiert sind und evtl.

schon selbst ein Schülerfeedback eingeholt haben.

Nachgelesen werden können entsprechende Informationen bei Bedarf:

▪ im QmbS-Handbuch, das in der Auflage von 2010 an den QmbS-Schulen vorliegt.3

im Artikel zum Individualfeedback, der im Sammelband „Mit Qualitätsmana- gement zur Qualitätskultur“ (hg. von Zöller/Frey) 2017 erschienen ist und an den QmbS-Schulen ebenfalls vorliegen dürfte:

http://www.qmbs-

bayern.de/userfiles/Unterstuetzungssystem/Material/Artikel_Individualfeedbac k_Wondra_2017.pdf

Wondra Heidrun: Wirkung im Spiegel der Realität – Individualfeedback als Chance. Ein Plädoyer für eine nachhaltige Feedback-Praxis an Schulen. S.

281-302

1 Über diese drei Gruppen hinaus sind keine weiteren Lehrkräfte mit der Ausbildung der Referendare beauftragt.

Die Seminarvorstände interagieren mit den Referendaren in deren Ausbildung in der Rolle als Modulanbieter und holen entsprechend in dieser Rolle Individualfeedback ein.

2 Es werden bewusst keine Beispiel- oder Mustervorlagen zur Verfügung gestellt, weil der einzelne FN nach sei- nem individuellen Informationsinteresse und seinen Schwerpunkten eine Auswahl treffen soll.

3 Das QmbS-Handbuch befindet sich in Überarbeitung und wird voraussichtlich im Schuljahr 2018/19 in einer Neuauflage erscheinen.

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▪ in den ausführlichen ISB-Unterlagen zum Modellprojekt zum Schülerfeedback ein- schließlich einer Methodensammlung; auch wenn sich diese auf die Lehrkraft- Schüler-Konstellation beziehen, sind die Ausführungen allgemeiner Art oder sie sind weitgehend auf den Seminarkontext übertragbar.

http://www.isb.bayern.de/schulartuebergreifendes/qualitaetssicherung- schulentwicklung/schulentwicklung/information_schueler_feedback/

Beschreibungen der im Folgenden vorgeschlagenen Feedbackmethoden finden sich im Pra- xisteil des QmbS-Handbuchs sowie in der Methodensammlung zum Schülerfeedback- Modellprojekt (s. obiger Link)

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IF: Modulanbieter (FN) ← Referendare (FG)

1. IF-Konstellation

Bei den Feedbackgebern handelt es sich um eine große Gruppe von Referendaren, die vom Modulanbieter in der Regel nicht benotet werden; da grundsätzlich die Anonymität der ein- zelnen Feedbackgeber gewahrt werden kann, ist die Konstellation unproblematisch.

2. Zeitpunkt

IF wird durchgeführt am Ende einer einzelnen Modulveranstaltung bzw. im Laufe einer Reihe von Veranstaltungen desselben Modulanbieters. Gerade bei einer eintägigen Veranstaltung ist es wichtig, ein für den Umfang des IF angemessenes Zeitfenster einzuplanen.

3. Feedback-Methoden

Es bieten sich mehrere, auch mündliche Methoden an, die auch im Wechsel angewandt werden können, um einer Eintönigkeit beim Feedbackgeben vorzubeugen.

Schriftliche, quantitative Methoden mit anschließendem Auswertungsgespräch:

Hier werden die Rückmeldungen von allen Teilnehmern eingeholt, so dass die Ergebnisse die Meinung der gesamten Gruppe repräsentieren; ein Auswertungsgespräch ist hier emp- fohlen, in dem vor allem kritische Ergebnisse besprochen werden. Ein solches Gespräch findet bei einer eintägigen Veranstaltung im Anschluss an die Auswertung statt; bei einer Modulreihe können Einholung und Besprechung in zwei aufeinanderfolgenden Veranstaltun- gen erfolgen, damit der FN Zeit zur Reflexion der Ergebnisse hat.

a. geschlossener Fragebogen mit sofortiger Auswertung (mebis-Tool) 4

Sofern bei einer Modulveranstaltung die technischen Voraussetzungen für eine Online- Befragung gegeben sind, können die Referendare über das mebis-Tool ihre Einschätzung

4Informationen zum mebis-Befragungstool enthält die QmbS-info vom April 2018 mit dem Schwerpunkt „Individualfeed- back“ (http://www.qmbs-bayern.de/userfiles/Unterstuetzungssystem/QmbS-Newsletter/2018_04_qmbs-info.pdf); darin werden u. a. folgende wichtige Informationen gegeben:

Auf dem Infoportal von mebis finden sich eine Reihe von online-Tutorials, die eine schnelle Orientierung und Einführung in das Instrument ermöglichen. (https://www.mebis.bayern.de/infoportal/kategorie/tutorials/lernplattform-m-t/schueler- feedback/)

Auf teachSHARE ist ein Kurs zu finden, der Videotutorials, Beispiele und Links zu den theoretischen Grundlagen enthält.

(unter https://lernplattform.mebis.bayern.de/course/view.php?id=321358)

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abgeben; die Vorteile sind eine automatisierte Auswertung mit sofortigem Ergebnis und voll- ständige Datensicherheit. 5

Sind die technischen Voraussetzungen für eine Online-Befragung nicht gegeben, empfehlen sich bei eintägigen Modulveranstaltungen die Methoden b-d. Bei einer Veranstaltungsreihe kommt eine häusliche Teilnahme an der Online-Befragung zwischen zwei Veranstaltungen in Betracht. Während der Veranstaltung lässt sich ein Papierfragebogen einsetzen, der auch mehrere offene Fragen enthalten kann; dessen aufwändigere händische Auswertung erfolgt bis zur nächsten Veranstaltung, in der das Auswertungsgespräch stattfindet.

b. Zielscheibe

Diese Methode ist für Modulveranstaltungen mit kleineren Gruppen geeignet. Bei einer großenTeilnehmerzahl erscheint aus Zeitgründen eine online-Abfrage (mebis-Tool) prakti- kabler.

Mündliche Methoden:

Hier repräsentiert das Ergebnis möglicherweise nicht die Einschätzung der gesamten Grup- pe, weil nicht alle Teilnehmer ihre subjektive Sichtweise einbringen und Wortführer den Pro- zess dominieren können. Aber auch diese Methoden können dem Modulanbieter aufschluss- reiche Rückmeldungen und hilfreiche Impulse bringen. Im Anschluss an das Feedback be- steht für den Modulanbieter die Möglichkeit zu Nachfragen.

c. Resonanzgruppe

Bei der Bildung der Resonanzgruppe können beispielsweise die Gruppensprecher als Bindeglied zwischen Referendaren und Modulanbietern eingesetzt werden. Die Ergeb- nisse des IF teilt die Resonanzgruppe in diesem Feedback-Kontext dem Modulanbieter am besten im Plenum mit.

d. Blitzlicht

Falls eine SemL in der Rolle als MA fungiert und ein nicht unerheblicher Teil der Veran- staltungsteilnehmer dem entsprechenden Seminar angehört, ist diese Methode weniger geeignet.

5Einen mebis-Zugang sollten die Referendare zu Beginn ihrer Seminarausbildung erhalten haben.

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IF: Seminarlehrkraft (FN) ← Referendare (FG)

1. IF-Konstellationen

Die Seminarlehrkraft kann einen einzelnen Referendar bzw. eine einzelne Referendarin aus- bilden oder eine Seminargruppe. IF im Sinne von QmbS erscheint ab zwei Referendaren durchführbar, während in einer 1:1-Konstellation eine andere Form von Feedback vorge- schlagen wird (s. Punkt 4).

2. Problematik der Notengebung

Die Referendare verlassen die Seminarschule nach einem Jahr, doch wirkt die Seminarlehr- kraft an deren Benotung bis weit ins zweite Ausbildungsjahr mit (Lehrproben, Gutachten, mündliche Prüfung): Angst vor negativen Auswirkungen auf die Notengebung kann die Of- fenheit des Feedbacks beeinträchtigen.

3. Zum Zeitpunkt

Grundsätzlich sind für ein IF die beiden folgenden Zeiträume denkbar:

3.1 Nach der Notengebung gegen Ende des zweiten Jahres

Vorteil: Offenheit der Referendare nach Abschluss der Notengebung Nachteile:

▪ Weil die Referendare an der Einsatzschule sind und nicht mehr an die Seminar- schule zurückkehren, ist der organisatorische Aufwand höher.

▪ Zwischen der Ausbildungstätigkeit der Seminarlehrkraft und dem IF liegt ein gro- ßer zeitlicher Abstand: Zum einen verblassen die Wahrnehmungen der Referen- dare auf der Ebene konkreter Handlungen der Seminarlehrkraft und die Erinne- rung wird unspezifisch und vage. Zum anderen ist der Seminarlehrkraft aufgrund der zwischenzeitlichen Betreuung eines neuen Seminars die Ausbildung des feedbackgebenden Seminars weniger präsent.

▪ Es fehlt die Möglichkeit eines klärenden Auswertungsgesprächs mit den Feed- backgebern (Herzstück des Feedbackprozesses!), weil die Referendare nicht an der Seminarschule sind; die Wirksamkeit des IF wird dadurch beeinträchtigt.

▪ Eine durch IF erzielte Veränderung im Handeln der Seminarlehrkraft wirkt sich auf die feedbackgebenden Referendare nicht mehr aus.

▪ Die Motivation der Referendare, Feedback zum ersten Ausbildungsjahr zu geben, dürfte ein knappes Jahr später am Ende des Referendariats gering sein.

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Fazit:

Die Nachteile aufgrund des zeitlichen Abstands von knapp einem Jahr und der örtlichen Streuung der Referendare erscheinen so gewichtig, dass dieser Zeitpunkt für ein IF nicht empfohlen wird.6

3.2 Während der Seminarausbildung

Nachteil: ggf. mangelnde Offenheit der Referendare wegen der Mitwirkung des FN an der Notengebung

Vorteile:

▪ Aufgrund der zeitlichen Unmittelbarkeit ist das Handeln der Seminarlehrkraft den Beteiligten präsent.

▪ Das Einholen von IF deutlich vor dem Ende der Seminarausbildung eröffnet Ver- änderungsmöglichkeiten, von denen noch das feedbackgebende Seminar profi- tiert.

▪ Die Motivation der Referendare wird in zweifacher Hinsicht erhöht: Zu einen er- höht die Perspektive der Wirksamkeit die Motivation, das IF zu geben; zum ande- ren erhöht die Erfahrung der Wirksamkeit die Motivation, sich selbst Feedback von den Schülern und Schülerinnen einzuholen.

▪ Angesichts der Thematisierung von Schülerfeedback während der Seminaraus- bildung7 liegt es aufgrund der Parallelität der Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden äußerst nahe, dass Seminarlehrkräfte sich von ihrer „Lerngruppe“, den Referendaren, ebenfalls ein IF einholen und so ihrer Vorbildrolle gerecht werden.

▪ Die Referendare, die bei den Schülerfeedbacks die Rolle des Feedbacknehmers einnehmen, erleben den Feedbackprozess aus der umgekehrten Perspektive in der Rolle des Feedbackgebers; dieses Erleben vertieft das Verständnis des IF- Prozesses und lässt sie die Situation ihrer Feedback gebenden Schülerinnen und Schüler nachempfinden.

▪ Die beim Schülerfeedback eintretenden positiven Auswirkungen auf die Bezie- hung zwischen Lehrenden und Lernenden dürften sich grundsätzlich auf das Ver- hältnis zwischen Seminarlehrkraft und Referendaren übertragen lassen.8

Fazit:

Dieser Zeitpunkt wird aufgrund der genannten Vorteile empfohlen, auch wenn er vor der Be- notung der Referendare liegt; dem Problem dadurch bedingter mangelnder Offenheit kann man in der Seminargruppe entgegenwirken, indem man bestimmte Aspekte bei der Themati-

6 Die Möglichkeit, dass das IF über den Seminarsprecher am Ende des ersten Jahres eingeholt wird und die Feedbackbogen erst am Ende der Ausbildung im versiegelten Umschlag der SemL zukommen, ist nicht sinnvoll wegen Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der anderen oben angeführten Nachteile.

7 Nach dem Abschluss des Modellprojekts zum Schülerfeedback in der 2. Phase der Lehrerausbildung im Som- mer 2019 soll das Thema „Schülerfeedback“ flächendeckend verbindlicher Ausbildungsinhalt werden.

8 Zum Nutzen des Schülerfeedbacks für das Verhältnis zwischen Lehrperson und Schülern vgl. Punkt 3 im ent- sprechenden Dokument zum Nutzen von Schülerfeedback:

http://www.isb.bayern.de/download/19448/nutzen.pdf

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sierung aufzeigt (s. Punkt 5.1) und Feedbackverfahren anbietet, die dem erhöhten Schutz- bedürfnis der Referendare entgegenkommen (s. Punkt 5.4).

4. Zur 1:1-Konstellation

Das Problem der ausstehenden Notengebung ist bei der Ausbildung eines einzelnen Refe- rendars bzw. einer einzelnen Referendarin ein virulentes Problem, weil keine Anonymität hergestellt werden kann. Deshalb wird bei dieser Konstellation ein Individualfeedback im Sinne gebündelter Rückmeldungen nicht empfohlen. Vielmehr sollte die Seminarlehrkraft dem Referendar bzw. der Referendarin am Beginn erklären und während der Ausbildung deutlich zeigen, dass sie an Rückmeldungen interessiert ist und für Verbesserungsvorschlä- ge in der Ausbildung offen ist; ihr Interesse und ihre Offenheit unterstreicht sie durch regel- mäßiges Nachfragen.

5. Durchführung des IF in der Seminargruppe

Schon ab einer Seminargröße von 2-3 Referendaren erscheint die Durchführung von IF grundsätzlich möglich; selbstverständlich müssen gerade bei sehr kleinen Gruppen die Be- findlichkeiten der Referendare und ihre Bereitschaft zum IF berücksichtigt werden.

Während die Seminargruppe das Verfahren maßgeblich mitbestimmt (s. Punkt 5.4), liegen Überlegungen zu Häufigkeit und Zeitpunkt, zu Umfang sowie Gegenstand des IF bei der Seminarlehrkraft. IF sollte mindestens ein Mal im Seminar durchgeführt werden, wobei ein Zeitpunkt empfohlen ist, der abgeleitete Veränderungen noch für die Seminargruppe erleb- bar macht. Günstig erscheint eine zweimalige Durchführung, die sich zeitlich an die Entwick- lungsgespräche anlehnt, nämlich nach einem halben Jahr und gegen Ende des ersten Aus- bildungsjahres. Feedbackgegenstand, Methode und Verfahren können bei wiederholter Durchführung variieren.

5.1 Zum Umgang mit der Problematik der Notengebung

Im Folgenden werden Aspekte aufgezeigt, wie die Seminarlehrkraft im Vorfeld eines IF mit dem Thema der noch ausstehenden Notengebung im Seminar umgehen kann; Ziel ist es, die Problematik der Benotung abzumildern und bei den Referendaren eine größtmögliche Offenheit beim IF-Geben zu erreichen.

▪ Die Seminarlehrkraft hat – wie jeder Feedbacknehmer – wirkliches Interesse an den Rückmeldungen; sie signalisiert deutlich ihre Bereitschaft zu Veränderungen gepaart mit dem Willen zur Verbesserung der fachgebundenen Ausbildung bzw.

zu deren bestmöglicher Abstimmung auf die Seminargruppe. In ihrer Einstellung zum Feedback ist sie authentisch.

▪ Ist eine Seminarlehrkraft vom Individualfeedback überzeugt, wird sie glaubwürdig vermitteln, dass Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber Einzelnen oder ge- genüber der Gruppe Reaktionen auf hilfreiches, konstruktives und differenziertes Feedback sind.

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▪ Die Seminarlehrkraft wirbt um Vertrauen in ihre Professionalität: Sie betont die Trennung zwischen der Rolle des Lehrenden und Unterstützenden einerseits und der Rolle des Notengebers andererseits. Der Feedbackprozess bezieht sich auf das Wirken in der ersten Rolle; für ihre zweite Rolle betont sie das ernsthafte Be- mühen um größtmögliche Sachlichkeit und Objektivität bei der Benotung bzw.

beim Erstellen des Gutachtens.

▪ Im Rahmen von Schülerfeedback werden die Referendare mit der Rollentrennung zwischen Unterstützer und Notengeber selbst konfrontiert und sie erproben den professionellen Umgang mit konstruktivem Feedback; sie erleben dabei, dass Rückmeldungen sich nicht nachteilig auf die Notengebung auswirken müssen und können so besser Vertrauen in die Seminarlehrkräfte entwickeln.

▪ Die Referendare kennen – auch vor dem Hintergrund des Schülerfeedbacks – die Feedbackregeln und äußern aus ihrer subjektiven Perspektive heraus konstrukti- ves, auf die Zukunft gerichtetes Feedback.

▪ Das Geben von Feedback erfolgt freiwillig; kein Seminarteilnehmer, der Bedenken wegen möglicher negativer Auswirkungen hat, braucht Feedback zu geben.

▪ Selbst wenn Seminarteilnehmer auf kritische Rückmeldungen zu einem Teil von Aspekten verzichten sollten, sind positive, bestärkende Rückmeldungen zu ande- ren Aspekten besser als überhaupt kein Feedback.

▪ Beim Einholen des IF können anonymisierte Verfahren angewandt werden, bei denen die Rückmeldungen nicht einzelnen Feedbackgebern zugeordnet werden können (s. Punkt 5.4.1).

5.2 Feedback-Methoden

Von den verschiedenen Feedback-Methoden, die beispielsweise für ein Schülerfeedback zur Verfügung stehen, kommen für den speziellen IF-Kontext im Seminar aus Gründen der Ano- nymität die beiden folgenden Methoden in Frage, die in verschiedenen Varianten bzw. Ver- fahren durchgeführt werden können (s. unten 5.4.1).

a. Fragebogen

Bei einer schriftlichen Befragung mittels eines Fragebogens ist es sehr wichtig, dass die Re- ferendare nicht nur die vorgesehenen Antwortkategorien zu vorformulierten Fragen bzw.

Items ankreuzen; sie sollten auch Raum haben für Kommentare und Erläuterungen zur Items oder Itemgruppen sowie für freie Anmerkungen, die in den Items nicht angesprochen wer- den. Solche Äußerungen sind für den Feedbacknehmer in aller Regel sehr hilfreich, weil sie Hinweise auf konkrete Wahrnehmungen bzw. Handlungen enthalten und dazu beitragen, die vorgenommenen Einschätzungen der Items besser zu verstehen. Dies kann von besonderer Bedeutung sein, wenn sich beim Auswertungsgespräch nur wenige Referendare äußern möchten (s. 5.3 Schritt 3 und 5.4.2).

b. Offenes Feedback anhand von Leitkriterien

Gut einsetzbar ist auch ein offener Katalog von enger oder weiter gefassten Kriterien zu den Aufgabenbereichen der Seminarlehrkraft gegenüber den Referendaren; zu diesen Kriterien werden die Referendare um ihre jeweilige Einschätzung bzw. Stellungnahme gebeten.

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5.3 Schritte der Durchführung

Die vorgeschlagenen Feedback-Methoden beziehen sich auf das Einholen der Rückmeldun- gen. Dies findet am Beginn eines längeren Feedback-Prozesses statt, der in diesem Kontext in vier Phasen bzw. Schritte gegliedert werden kann.9

Schritt 1: Einholen und Auswerten des Feedbacks

Jeder Referendar bzw. jeder Referendarin wird um sein bzw. ihr Feedback gebeten. Diese Rückmeldungen gehen entweder direkt an die Seminarlehrkraft, welche diese selbst auswer- tet oder sie werden innerhalb der Seminargruppe gesammelt und ggf. auch ausgewertet (zu den Verfahrensmöglichkeiten s. 5.4.1).

Schritt 2: Reflexion der Seminarlehrkraft

Die Seminarlehrkraft sichtet die Feedbackergebnisse der Gruppe, die nicht einzelnen Semi- narteilnehmern zugeordnet werden können. Sie vergleicht die Ergebnisse der Fremdein- schätzung mit ihrer Selbsteinschätzung und überlegt, bei welchen Punkten für sie Klärungs- bedarf besteht und wo sie evtl. Alternativvorschläge für Handlungsweisen einholen möchte.

Schritt 3: Beantwortung von Rückfragen der Seminarlehrkraft

Die Seminarlehrkraft bedankt sich bei der Seminargruppe und spiegelt ggf. die Ergebnisse, wobei sie über Art und Umfang der Spiegelung frei entscheidet. Sie greift Punkte auf, zu de- nen sie bei der Gruppe nachfragen möchte. Die Referendare erläutern die entsprechenden Rückmeldungen anhand konkreter Wahrnehmungen (zu den Verfahrensmöglichkeiten s.

5.4.2).

Schritt 4: Ableiten von Zielsetzungen und Information der Gruppe

Die Seminarlehrkraft überlegt sich, welche Handlungsweisen sie beibehalten oder ausbauen möchte und was sie an ihrem Handeln verändern möchte. Wenige priorisierte Zielsetzungen formuliert sie für sich selbst schriftlich. Über diese selbstgewählten Ziele informiert sie die Seminargruppe in geeigneter Weise mündlich.

Während die Schritte 2 und 4 ausschließlich beim Feedbacknehmer liegen, werden bei den Schritten 1 und 3 Rückmeldungen bzw. Informationen von den Referendaren an die Semi- narlehrkraft übermittelt. In Bezug auf die Problematik der Notengebung sind dies die sensib- len Phasen, auf die im nächsten Abschnitt 5.4 näher eingegangen wird.

9 Für das Schülerfeedback findet sich eine differenziertere Untergliederung in dem entsprechenden ISB- Dokument „Phasen der Durchführung des Schülerfeedbacks:

http://www.isb.bayern.de/download/19455/phasen_der_durchfuehrung.pdf

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5.4 Möglichkeiten der Durchführung

Bei den Schritten 1 und 3 gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Einschätzungen der Referendare ihren Weg zur Seminarlehrkraft nehmen. Damit sind verschiedene Grade der Anonymisierung verbunden, die möglichen Bedenken von Seminarteilnehmern und ihrem Sicherheitsbedürfnis, gegenüber der Seminarlehrkraft anonym zu bleiben, Rechnung tragen.

Für ein gewinnbringendes IF sollten der Seminargruppe die verschiedenen Möglichkeiten zur Wahl gestellt werden. In Abwesenheit der Seminarlehrkraft berät und entscheidet die Semi- nargruppe, welches Verfahren sie für die Schritte 1 und 3 praktizieren möchte, und teilt es danach der Seminarlehrkraft mit.

5.4.1 Verfahrensvorschläge zu Schritt 1

Für das Einholen des Feedbacks können die Methoden eines Fragebogens oder eines Krite- rienkatalogs für offenes Feedback angewandt werden (s. oben 5.2). Für beide Feedbackme- thoden werden jeweils zwei grundsätzliche Verfahrensmöglichkeiten vorgeschlagen: Verfah- ren 1 und 2 für den Fragebogen und Verfahren 2 und 3 für den Kriterienkatalog.

▪ Fragebogen ▪ Kriterienkatalog

▪ Verfahren 1 ▪ Verfahren 2 (2.1 und 2.2)

▪ Verfahren 3

Zur Gruppengröße

Welche Methode und welches Verfahren für das Einholen von Feedback zur Anwendung kommt, ist vor allem von der Größe der Seminargruppe abhängig, daneben spielen Faktoren wie das Verhältnis innerhalb der Gruppe, die Beziehung zur Seminarlehrkraft und die Befind- lichkeiten einzelner Referendare eine Rolle.

Für größere Gruppen bieten sich vor allem Verfahren 1 und 2 an, für kleinere Gruppen sind Verfahren 2 und 3 geeignet und für sehr kleine Gruppen wird ausschließlich Verfahren 3 mit dem größten Schutz in Bezug auf Anonymität empfohlen. Auf die Gruppengröße wird auch bei der Beschreibung der einzelnen Verfahren eingegangen.

▪ Fragebogen ▪ Kriterienkatalog

▪ Verfahren 1 ▪ Verfahren 2 (2.1 und

2.2) ▪ Verfahren 3

▪ größere Gruppe ▪ kleinere

Gruppe

▪ sehr kleine Gruppe

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Verfahren 1: Auswertung der anonymen Feedbackbogen durch die Seminarlehrkraft (Methode: Fragebogen)

Die anonym ausgefüllten Feedbackbogen gehen von den einzelnen Referendaren zur Aus- wertung direkt an die Seminarlehrkraft, z. B. über das mebis-Tool. Hier bestehen bei Refe- rendaren möglicherweise Bedenken, dass einzelne Bogen bestimmten Seminarteilnehmern zugeordnet werden könnten. Deshalb ist dieses Verfahren eher für größere Gruppen ab ca.

7 Referendaren geeignet.

Verfahren 2: Sammeln und ggf. Auswerten der einzelnen Einschätzungen innerhalb der Seminargruppe

(Methode: Fragebogen oder offenes Feedback anhand von Leitkriterien)

Bei diesem Verfahren mit den Varianten 2.1 und 2.2 werden alle Einzeleinschätzungen der Feedbackgeber erfasst. Die Seminarlehrkraft erhält jedoch nicht – wie bei Verfahren 1 – die Feedbackbogen in Gänze, sondern die Einschätzungen werden nach Items bzw. Leitkriterien gebündelt an die Seminarlehrkraft übermittelt. Dies gewährt den Teilnehmern höheren Schutz vor einer möglichen Identifizierung.

Die Varianten dieses Verfahrens sind für alle Gruppengrößen ab ca. 4 Referendaren gut ge- eignet.

Verfahren 2.1: Sammeln und Auswerten der Feedbackbogen durch ein Auswertungsteam

Die ausgefüllten Bogen der einzelnen Referendare gehen an mindestens zwei Seminarteil- nehmer; diese bündeln die Einschätzungen zu den Leitkriterien bzw. nehmen die Auswer- tung der Fragebogen vor, wobei Anmerkungen zu einzelnen Items oder Itemgruppen an den entsprechenden Stellen zusammengetragen werden.

Die ausgefüllten Bogen können dem Auswertungsteam in Papierform oder auf digitalem Weg übergeben werden; mittels USB-Stick kann auch beim digitalen Sammeln Anonymität inner- halb der Gruppe gewahrt werden.

Verfahren 2.2: Gemeinsames Zusammentragen der Einzeleinschätzungen in der Gruppe

Hier werden die Einschätzungen der einzelnen Referendare in schriftlicher Form an einem Ort in der Gruppe zusammengetragen; die Anonymität innerhalb der Gruppe kann weitge- hend oder vollständig gewahrt werden.

a. Fragebogen

Bei dieser Methode kann der Fragebogen stark vergrößert aufgehängt oder ausgelegt wer- den. Die Seminarteilnehmer setzen ihre Kreuzchen in Form von Strichen; Anmerkungen werden handschriftlich eingetragen und später abgetippt oder gleich in getippter Form als Streifen aufgeklebt.

Auch die nacheinander erfolgende Bearbeitung eines digitalen Fragebogens ist vorstellbar.

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b. offenes Feedback anhand von Leitkriterien

Bei dieser Feedbackmethode bietet es sich an, dass die Seminarteilnehmer zu den numme- rierten Leitkriterien zu Hause mit Nummern versehene Einschätzungen tippen und diese ausgedruckt und zerschnitten in die Seminargruppe mitbringen.

Die Antwort-Streifen können auf einem Plakat zu den Leitkriterien geklebt werden oder ledig- lich nach Kriterien sortiert der Seminarlehrkraft übergeben werden.

Verfahren 3: Erstellen eines gemeinsamen Feedbacks im Gruppengespräch (Methode: offenes Feedback anhand von Leitkriterien)

Dieses Verfahren weist den höchsten Grad an Anonymität gegenüber der Seminarlehrkraft auf, weil die einzelnen Einschätzungen der Seminarteilnehmer in einem gemeinsamen Feedback der gesamten Gruppe aufgehen und nicht mehr als Rückmeldungen eines Einzel- nen greifbar sind.

Für sehr kleine Gruppen von 2-3 Referendaren wird dieses Verfahren empfohlen; es ist grundsätzlich für alle Gruppengrößen geeignet, doch kann die Repräsentativität bei größeren Gruppen aufgrund von Meinungsführern abnehmen; für größere Gruppen empfehlen sich deshalb die beiden anderen Verfahren.

Wie bei der Methode der Resonanzgruppe tauscht sich die Seminargruppe zu den einzelnen Kriterien aus. Das Diskussionsergebnis wird zu jedem Kriterium schriftlich festgehalten;

durch Vorlesen wird in der Gruppe sichergestellt, dass die Formulierungen konsensfähig sind. Danach werden die Rückmeldungen in getippter Form der Seminarlehrkraft übergeben.

5.4.2 Verfahrensmöglichkeiten zu Schritt 3

Dieser Schritt, bei dem der Feedbacknehmer nach der Spiegelung der Ergebnisse den Feedbackgeber zu bestimmten Punkten um Klärung und ggf. um Alternativvorschläge bittet, findet üblicherweise im Gespräch statt, dem sog. Auswertungsgespräch als Herzstück eines Feedbackprozesses. Vor allem bei geschlossenen Fragebogen ist es für den Feedbackneh- mer sehr hilfreich, wenn anhand von Beispielen der Bezug zur konkreten Handlungsebene hergestellt wird.

In den Feedbackergebnissen des Seminars dürfte dieser Bezug zum konkreten Handeln schon weitgehend gegeben sein: Die freien Rückmeldungen zu Kriterien sind in dieser Hin- sicht aussagekräftig, beim Fragebogen sind die Items schon auf einer relativ konkreten Ebe- ne angesiedelt und die Einschätzungen werden ggf. durch Anmerkungen erläutert.

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Deshalb dürfte sich die Klärung im Wesentlichen auf einzelne Verständnisschwierigkeiten beschränken und – wenn die Seminarlehrkraft dies möchte – auf Vorschläge zu alternativem Handeln.

Für die Beantwortung von Rückfragen wird das Gespräch mit der Seminargruppe empfohlen:

Es erlaubt zu Antworten ein erneutes Nachfragen mit der Möglichkeit eines längeren Dialo- ges oder – wenn sich mehrere einbringen – einer Diskussion. Die fehlende Anonymität dürfte hier unproblematisch sein, weil sich die freiwilligen Äußerungen der Referendare auf Beispie- le zur Klärung oder auf mögliche Handlungsalternativen beziehen.

Für den seltenen Fall, dass die Seminargruppe oder die Seminarlehrkraft den mündlichen Austausch über ausgewählte Ergebnisse nicht möchte, besteht die Möglichkeit einer schriftli- chen Beantwortung von Rückfragen; hierfür besprechen sich die Referendare am besten in der Gruppe und halten ihre gemeinsamen Antworten schriftlich fest.

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IF: Betreuungslehrkraft (FN) ← Referendar/-in (FG)

1. IF-Konstellation

Zwischen FN und FG besteht ein1:1-Verhältnis, auch wenn die Betreuungslehrkraft zwei oder mehr Referendare betreut; denn das Feedback bezieht sich auf die Erfahrungen der individuellen Betreuung, welche den einzelnen Referendaren jeweils getrennt voneinander zukommt. Ein anonymes Feedback ist in dieser Konstellation nicht möglich.

2. Zeitpunkt

Aufgrund der fehlenden Anonymität sollte das IF erst nach der Mitwirkung der Betreuungs- lehrkraft an der Benotung erfolgen; wenn es bald danach eingeholt wird, kann es noch für die Betreuung dieses Feedbackgebers wirksam werden. Es wird empfohlen, den Referendar bzw. die Referendarin in die Festlegung des Zeitpunkts einzubeziehen und die Möglichkeit zu eröffnen, das IF erst am Ende der Ausbildung durchzuführen.

3. Feedback-Methoden

In diesem Feedback-Kontext wird empfohlen, dem Referendar bzw. der Referendarin die Wahl zu lassen zwischen den beiden folgenden Methodenvorschlägen:

a. Gespräch anhand von Leitkriterien

Der Referendar bzw. die Referendarin erhält im Vorfeld Leitkriterien mit untergeordneten, differenzierteren Aspekten, die der inhaltlichen Orientierung dienen. Er bzw. sie macht sich Gedanken und Notizen dazu und bringt ggf. auch eigene, zusätzliche Punkte ein.

Im Gespräch werden die Rückmeldungen mündlich mitgeteilt. Zunächst wird das konkrete, objektiv wahrnehmbare Verhalten der Betreuungslehrkraft beschrieben, danach die subjekti- ve Wirkung auf den Feedbackgeber. Dabei ist dem Referendar bzw. der Referendarin immer bewusst, dass es sich um seine bzw. ihre subjektive Perspektive handelt. Die Betreuungs- lehrkraft kann bei Verständnisschwierigkeiten bzw. Klärungsbedarf nachfragen.

b. Gespräch auf der Grundlage eines ausgefüllten Fragebogens

Das Gespräch kann auch anhand eines Fragebogens erfolgen, den der Feedbackgeber im Vorfeld ausfüllt. Hier ist ein Fragebogen empfehlenswert, der Raum bietet für persönliche Anmerkungen, Konkretisierungen oder Erklärungen zu einzelnen Items oder Itemgruppen.

Auf solche Notizen kann im Gespräch mit dem Feedbacknehmer zurückgegriffen werden, um die Einschätzung bestimmter Items zu erläutern.

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In dieser Feedback-Konstellation hat der Fragebogen folgenden Vorteil: Die vorgegebene Antwortskala hilft dem Feedbackgeber, sich seine Einschätzung zu den einzelnen Items be- wusst zu machen bzw. sie zu schärfen und sich mit der schriftlichen Fixierung festzulegen.

Diese Festlegung kann es insbesondere zurückhaltenden Referendaren erleichtern, der Be- treuungslehrkraft die konkreten Einschätzungen vis-a-vis klarer mitzuteilen.

Dem Feedbackgeber bleibt überlassen, wie er mit dem ausgefüllten Fragebogen umgeht:

Ihm wird empfohlen, ihn lediglich für sich als Gesprächshilfe zu verwenden oder ggf. der Be- treuungslehrkraft während des Gesprächs Einblick zu gewähren. Eine Aushändigung an die Betreuungslehrkraft hätte den Vorteil, dass diese in Ruhe über die Rückmeldungen reflektie- ren kann. Allerdings wird von einer Aushändigung grundsätzlich abgeraten und der Referen- dar bzw. die Referendarin sollte dazu nicht aufgefordert werden; damit wird eine Entkoppe- lung des ausgefüllten Fragebogens vom gesprochenen Wort vermieden und einer missver- standenen Interpretation vorgebeugt.

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