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Wünschenswerte Erschwernisse im Mathematikunterricht Verschachteltes Lernen mittels E-Learning

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Academic year: 2021

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Maria AFROOZ & Rita BORROMEO FERRI, Kassel

Wünschenswerte Erschwernisse im Mathematikunterricht Verschachteltes Lernen mittels E-Learning

Theoretische Grundlagen

Die meisten Unterrichtskonzepte richten sich danach, das Lernen möglichst einfach zu gestalten, indem z.B. die einzelnen Lerninhalte innerhalb eines Themenkomplexes hintereinander erarbeitet werden – das sogenannte „ge- blockte Lernen“ (Ziegler & Stern, 2014; siehe Abb. 1 links). Im Gegensatz dazu steht ein neuer Ansatz aus der kognitiven Psychologie: Das verschach- telte Lernen ist ein Beispiel für eine wünschenswerte Erschwernis, da es durch die abwechselnde Anordnung der Teilthemen einer Themeneinheit zu einer kurzfristigen Erschwernis führt (Sweller et al., 2011; siehe Abb. 1 rechts). Den Lernenden wird ein größerer Informationsfluss dargeboten, wodurch u.a. das langfristige Behalten der Lerninhalte verstärkt werden soll (Bjork & Bjork, 2011).

Abb. 1: Geblocktes Lernen vs. verschachteltes Lernen mit den Themen A, B und C

Im deutschsprachigen Raum existieren kaum bis gar keine Untersuchungen zum verschachtelten und geblockten Lernen, insbesondere bei Lernenden im Mathematikunterricht in Bezug auf das E-Learning (vgl. Taylor & Rohrer, 2010; Ziegler & Stern, 2014). Daher sollte die Forschungslage zu den Wir- kungen des geblockten und verschachtelten E-Learnings im Mathematikun- terricht unbedingt ausgebaut werden.

Ziele und Forschungsfragen

Das E-Learning ermöglicht zum einen das Lernen mit einer zeitgemäßen so- wie aktuellen Informationstechnik, zum anderen aktiviert es die Lernenden kognitiv durch das selbstständige Lernen (Helmke & Schrader, 1998).

Ziel ist es, ein E-Tutorial zu entwickeln, welches optimal in den Geometrie- unterricht integriert werden kann. In der Studie wird einerseits angenommen, dass die Lernenden unter der verschachtelten Lernbedingung signifikant bes- sere Lerneffekte erzielen als die Lernenden der geblockten Bedingung (vgl.

Ziegler & Stern, 2014). Andererseits soll untersucht werden, inwieweit ex- plizite Aufforderungen zum Vergleichen der Lerninhalte die Effekte des ver- schachtelten Lernens bei den Lernenden erhöhen können. Daraus ergeben sich die folgenden zentralen Forschungsfragen:

In Fachgruppe Didaktik der Mathematik der Universität Paderborn (Hrsg.)

Beiträge zum Mathematikunterricht 2018. Münster: WTM-Verlag 2057

(2)

Inwiefern unterscheiden sich die Leistungen der geblockt und ver- schachtelt Lernenden beim E-Learning unmittelbar nach der Lernein- heit und mittelfristig voneinander?

Inwiefern unterscheiden sich die Leistungen der verschachtelt Lernen- den mit und ohne Vergleichen der Lerninhalte beim E-Learning un- mittelbar nach der Lerneinheit und mittelfristig voneinander?

Stichprobe und Untersuchungsdesign

Die Studie ist in Planung, sodass von etwa 200 Lernenden ausgegangen wer- den kann, die auf drei Gruppen verteilt werden. Die Lernzuwächse werden mithilfe von drei Leistungstests erhoben (siehe Abb. 2). Die achtstündigen Treatments werden mittels E-Tutorials auf Tablets im Labor durchgeführt.

Abb. 2: Studiendesign

Die zwei Lerneinheiten bestehen u.a. aus den Teilthemen „Winkeleigen- schaften eines Quadrats“ und „Oberfläche eines Würfels“.

Literatur

Bjork, E. L. & Bjork, R. A. (2011). Making things hard on yourself, but in a good way:

Creating desirable difficulties to enhance learning. Psychology and the real world:

Essays illustrating fundamental contributions to society, 56–64.

Helmke, A. & Schrader, F.-W. (1998). Hochschuldidaktik. In D. H. Rost (Hrsg.), Hand- wörterbuch – Pädagogische Psychologie (2. Aufl., S. 184–190). Weinheim: Beltz.

Sweller, J., Ayres, P. & Kalyuga, S. (2011). Cognitive load theory. Explorations in the Learning Sciences, Instructional Systems and Performance Technologies. doi:

10.1007/978-1-4419-8126-4

Taylor, K. & Rohrer, D. (2010). The effects of interleaved practice. Applied Cognitive Psychology, 24, 837–848. doi: 10.1002/acp.1598

Ziegler, E. & Stern, E. (2014). Delayed benefits of learning elementary algebraic trans- formations through contrasted comparisons. Learning and Instruction, 33, 131–146.

2 Wochen 4 x 2 Zeitstunden

7. Jahrgang (ca. 200 Lernende

aus Realschulen)

Experimentalgruppe B Verschachteltes Lernen ohne Aufforderung zum Verglei- chen der Lerninhalte

Experimentalgruppe C Geblocktes Lernen

P R E T E S T

P O S T T E S T

F O L L O W

U P Experimentalgruppe A

Experimentalgruppe B Experimentalgruppe C E-Learning mit Tablets Unterrichtsthemen:

Eigenschaften der Polygone und geometrische Körper Experimentalgruppe A

Verschachteltes Lernen mit Aufforderung zum Verglei- chen der Lerninhalte

2058

Abbildung

Abb. 2: Studiendesign

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