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Entwicklungstendenzen bei den pilzwider-standsfähigen Rebsorten in der Praxis

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Academic year: 2022

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(1)

PIERREBASLER,

EIDGENÖSSISCHEFORSCHUNGSANSTALTWÄDENSWIL

D

ie Befragung betraf nicht durchwegs Voller- werbsbetriebe, aber der Weinbau ist ein namhaf- ter Bestandteil ihres Einkommens. Das Ergebnis be- ansprucht auch nicht, für die ganze Weinbaupraxis repräsentativ zu sein, es kann höchstens Tendenzen wiedergeben.

Wo sich die Antworten nicht in Zahlen ausdrücken liessen, sind sie möglichst wortgetreu wiedergegeben, um die Stimmung und den persönlichen Ausdruck der Antwortenden beizubehalten. Zur Wahrung des Per- sönlichkeitsschutzes werden keine Namen genannt;

es wird lediglich zwischen Nicht-Bio- (Nr. 1 bis 13) und Bio-Betrieben (Nr. 14 bis 22) unterschieden. Bei

den zuerst genannten gehen wir davon aus, dass sie nach IP-Normen wirtschaften. Die IP-Betriebe Nr. 12 und 13 bewirtschaften ihre interspezifischen Reben separat nach der Bioverordnung des Bundes.

Frage 1: Wie gross ist die gesamte Rebfläche Ihres Betriebs?

Sowohl die Gesamtflächen als auch die mit pilzwi- derstandsfähigen Reben bestockten Flächen und de- ren prozentuale Anteile sind in den Abbildungen 1 und 2 dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Massstäbe der beiden Grafiken nicht identisch sind, weil sich die Grössen der IP- und Bio-Betriebe stark unterscheiden. Die Sortierung ist aufsteigend nach der Fläche der pilzwiderstandsfähigen Sorten.

Frage 2: Welche interspezifischen Rebsorten mit mindestens 1 Are Anbaufläche sind auf Ihrem Betrieb vorhanden?

Entwicklungstendenzen bei den pilzwider- standsfähigen Rebsorten in der Praxis

Im Rahmen einer Umfrage ging es darum, ein Stimmungsbild über die Praxiserfahrungen mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten zu vermitteln sowie einen Blick in die Entwicklungstendenzen dieser Sorten zu tun. Die Umfrage fand bei zwanzig selbst vermarktenden Betrieben in der deutschsprachigen Schweiz und bei zwei Produzenten im grenznahen Ausland statt. Die Betrie- be bauen solche Sorten seit einigen Jahren kommerziell an und vermarkten die Weine. Im Rah- men der Umfrage wurden zwölf Fragen gestellt.

5 7

82 95

25 100

49 48

77

0 50 100 150 200 250 300 350 400

20 14 17 16 19 18 15 21 22

Nummer des Betriebs

Betriebsfläche in Aren (a)

Bio Gesamtfläche Bio Interspez. % Interspez.

2 3 4 14 12 7 7 13 21 11 6 22 17

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800

2 5 8 4 3 10 1 6 11 7 9 12 13

Nummer des Betriebs

Betriebsfläche in Aren (a)

IP Gesamtfläche IP Interspez. % Interspez.

Abb. 1: Gesamte Rebfläche von IP-Be- trieben und ihr pro- zentualer Anteil an pilzwiderstandsfähi- gen (interspezifi- schen) Sorten.

Abb. 2: Gesamte Rebfläche von Bio- Betrieben und ihr prozentualer Anteil an pilzwiderstands- fähigen (interspezifi- schen) Sorten.

Betrieb Interspezifische Sorten und Fläche < 1 Are IP 1 Maréchal Foch (10 a), Léon Millot (4 a),

Baco noir (2 a), Triumph vom Elsass (5 a), Seyval blanc (3 a), Solaris (10 a), Rondo (10 a).

IP 2 Regent (18 a).

IP 3 Seyval blanc (5,5 a), Léon Millot (29 a).

IP 4 Maréchal Foch (15 a), Regent (5 a), RAC- 3209 (5 a), Chancellor (1,5 a), Roesler (1,5 a).

IP 5 Johanniter (12 a), Regent (10 a).

IP 6 Regent (40 a), Maréchal Foch (20 a).

IP 7 Maréchal Foch (50 a), Seyval blanc (40 a), Regent (1 a).

IP 8 Regent (17 a), Seyval blanc (7 a).

IP 9 Léon Millot (8 a), Regent (7 a), VB-Sauvignon blanc-Typen (17,4 a), VB Cabernet-Typen und VB Cabernet Jura (62,7 a).

IP 10 Regent (8 a), RAC-3209 (12 a), Vidal blanc (20 a), Chancellor (2 a).

(2)

Frage 3: Wieviele diverse Versuchssorten mit weniger als 1 Are findet man auf Ihrem Betrieb?

IP-Betrieb Nr. 9 hat ein grosses Versuchssortiment, wobei nicht nach Flächenanteil (mehr oder weniger als 1 Are) unterschieden wird (siehe auch Frage 2).

Folgende Betriebe haben zusätzliche Versuchssor- ten mit jeweils weniger als 1 Are pro Sorte: Nr. 11 (5 Sorten), 14 (10 Sorten), 15 (25 Sorten), 16 (3 Sorten), 17 (12 Sorten) und 21 (6 Sorten).

Frage 4: Warum haben Sie interspezifische Rebsorten angepflanzt?

Antwort Betrieb Nummer 1: Der Umweltgedanke.

2: Wegen zu komplizierter Spritzarbeit am Waldrand.

3: Einsparungen im Pflanzenschutz, Sortiment vergrössern, andere Weintypen machen.

4: Diversifikation des Sortiments, speziell im dunkelroten Bereich; auch Diversifikation in andere Aromaprofile.

5: Als selbst vermarktender Betrieb sind wir bemüht, auch die biologisch-ökologische Nische zu bedienen.

6: Ökologie, Alternative zum Blauburgunder.

7: Weiterentwicklung der IP, Vergrösserung des Sortenspektrums und der Weinpalette, anderer Weingeschmack.

8: Andere Sorten anbauen, wegen der Resis- tenz und einfach aus Interesse.

9: Kleinerer Verbrauch von Spritzmitteln (Umweltbelastung).

10: Zukunft eventuell ohne Pflanzenschutz; an- dere Weine im Sortiment haben. Dem Konsumenten hohe Ökologie aufzeigen.

11: Resistenz, kaum Pflanzenschutz; andere Weintypen, Vielfalt.

12: Ökogedanken fördern, extensive Bewirt- schaftung (Hocherziehung).

13: Herstellung von Wein aus biologischem An- bau.

14: Pilzresistenz.

15: Weniger Pflanzenschutz (Resistenz), mehr Weinsorten und Weincharakter.

16: Biologischer Weinbau, kein Pflanzenschutz, neue Weine.

17: Ökologische Überlegungen, Einsparung von Pflanzenschutzmitteln, Produktion von un- gespritzten Trauben.

18: Weniger Pflanzenschutz.

19: Bio-Betrieb mit Knospe, Schwierigkeiten mit Europäerreben.

20: Die Resistenz gegen Pilzkrankheiten.

21: Krankheitsresistenz.

22: 450 Tonnen Rebbau-Spritzmittel pro Jahr in der Schweiz einsparen!

Frage 5: In welchem Jahr haben Sie die ersten in- terspezifischen Rebsorten angepflanzt?

Nr. 1 bis 11 = IP, Nr. 12 und 13 = IP (Bio), Nr. 14 bis 22 = Bio.

Frage 6: Wurden gewisse Sorten schon wieder gerodet? Wenn ja, welche?

Antwort Betrieb Nummer 2: Orion und Gf.Ga-48-12.

4: Keine Rodung, aber Regent wäre so ein Fall.

9: Seyval blanc, teilweise Léon Millot.

10: VB Cabernet Jura (5-2), Johanniter, Chardo- nel, Saphira, Soleil blanc.

14: Gf.Ga-48-12, Orion, VB 32-32, VB 88-46-29, Regent, Rudelin 3.

15: Rudelin 3, Gf.Ga-48-12 (ausser 1 a), De Chaunac, Verdelet, S. 20.237, S. 4.346, S. 58.860.

18: Anteil Regent.

20: DeChaunac.

IP 11 Maréchal Foch (15 a), Regent (25 a), Léon Millot (23 a), Seyval blanc (12 a).

IP 12 (Bio) Regent (50 a), Maréchal Foch (35,1 a), Léon Millot (35 a), Vidal blanc (19,3 a), Johanniter (18,7 a).

IP 13 (Bio) Regent (275 a).

Bio 14 VB Millot-Foch (8 a), VB 19-32 (4 a), VB 91-26-29 (3 a), VB 91-26-19 (2 a), VB 91-26-05 (2 a), VB 91-26-20,5 (1 a).

Bio 15 Seyval blanc (40 a), Maréchal Foch (19 a), Baco noir (12 a), Plantet (11 a), Saphira (16 a), Cascade (7 a), S.V. 10-271 (7 a), Chambourcin (1 a).

Bio 16 Seyval blanc (13 a), Regent (12 a), Mus- cat bleu (5 a), Léon Millot (4 a), Maréchal Foch (4 a).

Bio 17 Maréchal Foch (26 a), Bianca (7 a), Regent (4,5 a).

Bio 18 Regent (17 a), Maréchal Foch (15 a), Seyval blanc (12 a), Léon Millot (10 a), VB Millot-Foch (6 a), Birstaler Muskat (5 a).

Bio 19 Maréchal Foch (20 a), weisse Sorten ab 2003 (25 a).

Bio 20 VB Cabernet-Kreuzungen (12 a), Maréchal Foch (3 a), Chancellor (3 a).

Bio 21 Bianca (45 a), Regent (45 a), Seyval blanc (30 a), Johanniter (30 a), Muscat bleu (7 a), Léon Millot (5 a).

Bio 22 Léon Millot (60 a), Maréchal Foch (40 a), Muscat bleu (60 a), Seyval blanc (25 a), Solaris (40 a), Bianca (20 a), Excelsior (15 a), Phoenix (10 a).

Jahr 1984 1985 1987 1988 1989 1990 1991

Betrieb 18 1 15 17 22 2 21

16 20

Jahr 1992 1993 1994 1995 1997 2000

Betrieb 3 6 5 4 14 19

7 8 12 13

9 10 11

(3)

spritzten Trauben gibt; daher nur kleiner Insidermarkt.

18: Wenig bekannt und keine Lobby!! Der Bioweinmarkt (Handel) ist total vom Aus- länderwein beherrscht.

19: Noch nicht bekannt.

20: Keine besonderen Probleme.

22: Image unter den Fachleuten: Weine aus interspezifischen Sorten sind dünn. Vinifika- tion viel heikler wegen hohen pH-Werten.

Keine Probleme meldeten die IP-Betriebe Nr. 1 und 2 sowie Bio-Betrieb Nr. 21.

Frage 10: Haben Sie Forderungen und/oder Wün- sche an interspezifische Rebsorten und ihre Weine?

Antwort Betrieb Nummer

2: Keine.

3: Vollmundige Weine mit weichem Gerbstoff.

4: Mehr Komplexität, stoffiger, weichere Tan- nine, klarere Aromaprofile, intensive Farbe, mehr Zuckerleistung, weniger wuchernde Laubwände, stärkere Triebe.

5: Die Rebsorten sollten absolut pilzfest sein, damit keine Behandlung bezüglich Pflanzen- schutz durchgeführt werden muss. Die Weine sollten denen der Europäersorten sehr ähnlich sein, damit man die Kunden über den Wein an die neuen Sorten heran- führen kann.

7: Mehr Resistenz gegen Pilzkrankheiten, einschliesslich Fäulnis, mehr Lockerbeerig- keit beim Seyval blanc.

9: Die Weinqualität muss unbedingt überzeu- gen.

10: Die Weine sollen kräftig und nicht dominant im Bukett sein.

11: Gute Resistenzen mit sehr guten marktge- rechten Weintypen!

12: Müssen näher an Vinifera-Typ herankom- men, sonst Nischenprodukt.

13: Noch bessere Krankheitsresistenz als Re- gent.

14: Resistenz und Qualität.

15: Problemlösung siehe Frage 9 und Weincha- rakter ohne (interspezifisches) «Loch», das heisst mehr Fülle erwünscht.

16: Zusätzliche Rotweinsorten.

18: Mehr Resistenz.

19: Noch keine Erfahrungen.

20: Alternative zu Blauburgunder, das heisst die- sem nicht ähnlich.

22: Weine noch etwas fülliger, mehr Körper, Aroma-Nachhaltigkeit, suche noch einen Blauburgunder-Typ.

Frage 11: Wären Sie an neueren Sorten interessiert? Für Weisswein/Rotwein?

Betrieb Nr. 6 antwortete mit Nein. Betrieb Nr. 2 machte keine Angaben.

Frage 12: Gedenken Sie die Rebfläche mit interspezifischen Rebsorten auszudehnen?

Antwort Betrieb Nummer

1: Ja, 2003: 20 Aren Rondo.

4: Kommt auf die Versuche an, Ökologie ist weniger ein Thema, als dass die Weine gut und spitzenmässig sind. Wenn der Wein nicht mundet, bringt die ganze Ökologie nichts!

5: Eventuell im Rotweinbereich, zum Beispiel die neuen viel versprechenden Züchtungen des Staatlichen Weinbauinstituts in Freiburg (Pinot-Typ, Cabernet-Typ).

6: Nein, 60 Aren genügen für mich!

7: Ja, aber betrieblich bedingt erst in etwa zehn Jahren.

9: Eigentlich ja.

10: Ja, nach Prüfung der erwähnten Sorten wer- de ich diese ausdehnen.

11: Ja, es tut sich was!

12: Im Moment nicht, mit Knospenlabel wäre eventuell mehr möglich.

13 Ja, mit einer weissen Sorte, vermutlich Johanniter.

14: Ja, ich habe vier Freiburger Rotweinsorten bestellt.

16: Ist vorstellbar bei passender Gelegenheit (Betriebsvergrösserung).

17: Ja, ich möchte den Rest von rund 8 Aren Blauburgunder durch interspezifische Trau- ben ersetzen. Ebenso gedenke ich, die Bianca-Fläche zu reduzieren.

18: Wenn der Absatz vorhanden wäre, ja!

19: Ja, das heisst totale Umstellung (auf inter- spezifische Sorten).

20: Ja, eventuell die Cabernet-Kreuzungen.

21 Ja, 2003 10 bis 20 Aren (Maréchal Foch).

22 Ja, wenn alles klappt 80 Aren zusätzliche Pflanzung.

Die IP-Betriebe Nr. 2 und 3 sagten kommentarlos

«Nein», die Betriebe Nr. 8 und Nr. 15 «Ja».

Schlussfolgerungen

Die Antworten der Betriebe sind sehr unterschied- lich ausgefallen. Über alles gesehen liegen die gröss- ten Differenzen wohl zwischen den IP- und Bio-Be- trieben. Allerdings finden sich auch innerhalb der Gruppen deutliche Unterschiede. Besonders auf- schlussreich sind die Antworten auf die Frage, aus welchen Beweggründen die Betriebe interspezifische Sorten angepflanzt haben (Frage 4) und ob die Kund- schaft für Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsor- ten im Vergleich zu derjenigen von traditionellen Weinen anders sei (Frage 8).

Die IP-Betriebe sind bedeutend grösser als die Bio- betriebe (vgl. Abb. 1 u. 2). Die mit interspezifischen Rebsorten bestockte Gesamtfläche ist bei den erstge- nannten damit um rund 2 ha grösser. Hingegen ist bei Betriebstyp Rotwein Rot- und Weisswein

Weisswein IP-Betriebe Nr. 3, 4, 5, 7, 9, 10 1, 8, 11, 12 13 Bio-Betriebe Nr. 16, 20, 21, 22 14, 15, 17, 18 19

(4)

21: Gf.Ga-48-12, Orion, Saphira (2003).

22: Rudelin 3.

Frage 7: Wie vermarkten Sie Ihren Wein aus interspezifischen Rebsorten?

In %: Privatkundschaft, Restaurants, Fachhandel, Bioläden, Grossverteiler und andere.

Frage 8: Unterscheidet sich die Kundschaft der Weine aus interspezifischen Rebsorten von der Käufergruppe traditioneller Weine?

Antwort Betrieb Nummer

4: Nein, Hauptsache muss der Wein munden.

«Bio» als Marke ist schon zu übersättigt, nichts mehr Spezielles.

5: Ja, legt mehr Wert auf gesunde, biologisch erzeugte Nahrungsmittel (auch Wein), zeigt höheres Umweltbewusstsein.

7: Ja, es sind Leute, die keine traditionellen Sorten wie Blauburgunder und Müller- Thugau wollen.

10: Ja, Geschmacksrichtung von ausländischen Weinen wird gesucht, auch bei uns.

11: Nein, aber Kunden, die neuen Sorten eher kritisch gegenüberstehen, sind von der Qualität angenehm überrascht.

12: Ja, ökologischer Gedanke.

13: Ja, Läden mit Bio-Ecke. Leute, die umwelt- bewusst sind.

14: Ja, keine «VINUM-Kunden».

15: Ja, haben weniger Kenntnisse von Parker oder Johnson.

17: Kaum, eher umweltinteressierte Leute.

20: Ja, stark ökologisch orientiert.

21: Ja, meistens Neueinsteiger, die noch keinen Blauburgunder-Gaumen haben.

22: Ja, sie sucht gute, (betont) andere Weine.

Die IP-Betriebe Nr. 1, 2, 3, 6, 8, 9 antworte- ten kommentarlos mit «Nein». Ebenso der Bio-Betrieb Nr. 18. Betriebe Nr. 16 und 19 machten keine Angaben.

Frage 9: Gibt es Probleme mit interspezifischen Sorten und ihren Weinen?

Antwort Betrieb Nummer

3: Seyval blanc ist zu säurebetont, hat keinen Körper.

4: Rehfrass durch zu wenig Spritzmittelbelag;

Weine zu skelettig, zu wenig voll, holprig,

«untypische» Aromen, zu wenig Profil, Namen unbekannt oder kompliziert.

5: Mit Johanniter keine Probleme; Regent nicht oidiumresistent (zwei- bis dreimalige Sprit- zung um die Blüte absolut notwendig). Die Vermarktung der Weine ist sehr erklärungs- bedürftig, deshalb keine Abnehmer in Gastronomie und Fachhandel. Begrenztes Publikumsinteresse an interspezifischen Sorten.

6: Nicht hundertprozentig resistent!

7: Mengenregulierung beim Seyval blanc schwierig; eventuell ungenügende Fülle bei den Weinen.

8: Kelterung mit neuen Sorten muss erlernt werden; beim Seyval blanc Ganztrauben Pressung und auch den Ertrag regulieren!

Regent ist nicht so resistent, aber dafür über- raschend gut nach drei bis vier Jahren.

9: Seyval blanc wurde gerodet wegen der Weinqualität; wir konnten keinen einwand- freien Wein keltern!!

10: Kellertechnisch muss noch mehr sortenbe- zogen geforscht werden.

11: Zu wenig Anbau- und Kelterungserfahrun- gen vorhanden. Mehr Zeit(aufwand) im Ver- kauf, um den Kunden neue Sorten näher zu bringen.

12: Je nach Sorte unterschiedlich, je nach Nähe zum Vinifera-Typ; bei Weisswein bessere Akzeptanz als bei Rotwein; Maréchal Foch wuchert, hat grüne Beeren und muss vollreif sein.

13: Teure Zertifizierung (Bio) in Reben und Kellerei.

14: Diacetyl, flüchtige Säure, Oxidation.

15: Sortenreinheit, Aufplatzen der Beeren, Fäulnis, Vogelschutz, Harmonie zwischen Wuchs, Laub, Trauben, Arbeit sehr unter- schiedlich.

16: Regent gibt Probleme beim Pflanzenschutz;

ich würde ihn gerne ersetzen.

17: Traubensorten und Weine sind weitgehend unbekannt. Selbst in Fachhandelskreisen hat man keine Ahnung, dass es Weine aus unge- Betrieb- Privatkund- Restaurants Fachhandel Bioläden Gross-

Nr. schaft % % % % verteiler %

1 100 –– –– –– ––

2 20 80 –– –– ––

3 100 –– –– –– ––

4 98 2 –– –– ––

5 100 –– –– –– ––

6 75 25 - –– –– ––

7 50 50 –– –– ––

8 95 5 –– –– ––

9 80 20 –– –– ––

10 70 20 10 –– ––

11 95 2 3 –– ––

12 50* 50* –– –– ––

13 60** –– 20 10 10

Durchschnitt IP 76,4 19,5 2,5 0,8 0,8

14 89 1 –– 10 ––

15 55 15 20 10 ––

16 40 20 20 20 ––

17 80 10 –– 10 ––

18 20 70 –– 10 ––

19 100* –– –– –– ––

20 100 –– –– –– ––

21 80 10 –– 10 ––

22 70 5 –– 25 ––

Durchschnitt Bio 70,4 14,6 4,4 10,6 0,0

* geplant / vorgesehen ** inklusive Fluggesellschaft

(5)

tiert; sie scheint sich gegenüber Konventionellem auch abgrenzen zu wollen.

Bei den Problemen mit den Sorten (Frage 9) fielen die Antworten auch innerhalb der beiden Gruppen recht unterschiedlich aus; zum Teil wurde die Pilzresi- stenz oder die Qualität der Weine als ungenügend kri- tisiert. In beiden Gruppen weist man auf ungenügen- de Erfahrungen bezüglich Vinifikation hin. Die Wün- sche an die Sorten (Frage 10) reflektierten gewisser- massen deren Mängel, einschliesslich dem Wunsch nach mehr sortenspezifischer Forschung in der Wein- bereitung. Beim Interesse für neue Sorten (Frage 11) liegen die Rotweinsorten etwas mehr im Trend, aber auch Weissweinsorten sind gefragt. Die Mehrheit der befragten Betriebe möchte in näherer oder fernerer Zukunft weiter robuste Reben anpflanzen (Frage 12), vor allem die Bio-Betriebe. Generell scheinen die IP- Betriebe den interspezifischen Sorten gegenüber kriti- scher zu sein; dagegen experimentieren die Bio-Be- triebe mit mehr Sorten, mit Ausnahme von IP-Betrieb Nr. 9, der sehr viele Sorten angepflanzt hat.

den Bio-Betrieben die Zahl interspezifischer Sorten sowie der prozentuale Flächenanteil höher und er- reicht in einem Fall sogar 100%. Dass Bio-Betriebe ei- nen grösseren Flächenanteil mit interspezifischen Sorten anpflanzen ist nahe liegend, da man sich im Bio-Anbau in der Auswahl der Pflanzenschutzmittel stark einschränkt. Die Biobetriebe begannen meis- tens früher, interspezifische Sorten zu pflanzen (Fra- ge 5). Bis jetzt wurden nur wenige Sorten vorzeitig gerodet; ihr Anteil liegt bei den Bio-Betrieben etwas höher (Frage 6).

Bezüglich Vermarktungskanälen dominiert so- wohl bei den IP- als auch bei den Bio-Betrieben die Privatkundschaft, an zweiter Stelle folgen die Restau- rants. Mit den Bioläden und dem Fachhandel haben die Biobetriebe eine etwas breitere Absatzbasis (Fra- ge 7). Die IP-Betriebe stellen bezüglich Kundschaft von Weinen aus interspezifischen Sorten und derje- nigen von herkömmlichen Weinen keine Unterschie- de fest. Dagegen ist laut den Bio-Betrieben die Kund- schaft für die neuen Weine mehr ökologisch orien-

Tendances de développement des cépages résistants aux champignons dans la pratique

Dans le cadre d'une enquête sur les tendances de développement des cépages résistants aux champi- gnons, douze questions ont été posées à 22 exploitations viticoles (IP et/ou bio) de taille variable. Les réponses ont été très divergentes, les plus grandes différences étant apparues entre les entreprises IP et bio. Les commentaires sur la question de savoir si la clientèle affectionnant les vins produits à partir de cépages résistants aux champignons était différente et sur les raisons conduisant à planter des cé- pages interspécifiques ont été particulièrement instructifs.

Les exploitations IP ayant participé au sondage sont nettement plus grandes que les entreprises bio.

Les superficies des vignobles interspécifiques y sont également plus importantes. En revanche, le nombre et le pourcentage de cépages interspécifiques est supérieur dans les exploitations bio et peut aller jusqu'à 100%. Concernant les canaux de commercialisation, la clientèle privée prédomine dans les deux types d'exploitations, suivie des restaurants.

Au sujet des problèmes que posent les nouveaux cépages, les deux groupes ont donné des réponses dissemblables : les critiques portaient en partie sur la résistance effective aux champignons, mais aus- si sur la qualité des vins. Dans les deux groupes, on souligne le manque d'expérience au niveau de la vinification. Quant à l'intérêt que suscitent les nouveaux cépages, la balance penche un peu en fa- veur de ceux qui donnent des vins rouges. La plupart des exploitations sondées déclarent vouloir continuer à planter des cépages résistants dans un avenir plus ou moins rapproché.

R

ÉSUMÉ

Seyval blanc, eine in der Praxis zur Zeit häufig angebaute Rebsorte.

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