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Simulationsprojekt Simulation, Animation und

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Academic year: 2022

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(1)

Simulation, Animation und Simulationsprojekt

Thema 2:

Einführung in die Modellierung, Simulation und Animation

Dr. Henry Herper – Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg - SS 2019 Handelshochschule

Stockholm

(2)

Informatische Modellierung

Modellierung von Informatiksystemen

Entwicklung und Experimentieren mit Simulationsmodellen

(3)

Modelle in der Schule

Mathematik

Zahlen, Projektionen, Formeln

Biologie

Wachstumsmodelle, Präparate

Chemie

Bindungsmodelle

Geographie

Bevölkerungsmodelle, Ressourcenmodelle

Physik

Atommodell, Prozessmodell

Sozialkunde

Verhaltensmodelle

Informatik

Programme, Spiele

MODELL

(4)

Modelle

(5)

Modelle

… und Realität

(6)

Physikalisches Modell:

Wurfparabel:

Modelle

2 2

2

0 cos

tan 2 x

v x g

y

Aufgabenstellung:

informale Systembeschreibung mit Abstraktion auf das zur Lösung notwendige Niveau

Computermodell:

wi = alpha * Math.PI / 180;

for (xr=0; yr >= 0; xr += 1)

{ yr = Math.tan(wi)*xr-(9.81/(2 *v0*v0 * (Math.cos(wi)))*xr*xr);

System.out.println("x-Koordinate: "+xr+" y-Koordinate: "+yr);

}

Abstraktion

(7)

System und Modell

Abstraktion

(8)

System und Modell

Abstraktion

(9)

Modellbegriff -allgemein

Modell [lat.], 1) allgemein: Vorbild, Muster, Entwurf von Gegenständen, auch gedankl. Konstruktionen.

2) Mathematik und Naturwissenschaften: vereinfachende bildl. oder mathemat. Darstellung von Strukturen, Funktionsweisen oder

-M., Weltmodell.

3) Architektur: plast. Darstellung eines Bauwerks in kleinem Maßstab.

4) Bildhauerkunst

5) Malerei und Bildhauerkunst: dem Maler, Bildhauer bes. bei Menschendarstellungen dienendes Vorbild; auch Photomodell.

6) Mode: der ausgeführte Entwurf eines Modeschaffenden.

7) Logik und Mathematik: ein Bereich (meist eine Menge), dessen Elemente und deren Verknüpfungen eine durch Axiome beschriebene abstrakte Struktur besitzen.

1(c) Meyers Lexikonverlag

(10)

System  Modell

Elektronendichteverteilung im Benzolmolekül, ermittelt durch Röntgenstrukturanalyse. Die 6 C-C-Bindungen unterscheiden sich nicht voneinander.

Struktur des Benzolmoleküls

Benzolring Abstraktion

(11)

Modell im Problemlösungsprozess

(12)

Modellbegriff in der Physik

„Ein Modell ist ein von einem Subjekt für bestimmte Zwecke benutzter oder geschaffener Gegenstand oder ein theoretisches Konstrukt M der Art, dass bestimmte Elemente von M Entsprechungen in den zu

erklärenden (beschreibenden) Objekt O besitzen.“

Funktion von Modellen im Unterricht:

• Funktion durch Erkenntnisgewinnung (durch Erklärung mittels eines Modells)

• Funktion der Prognose (durch Kenntnis des Modellverhaltens)

• Funktion der Lernökonomie (durch Auswahl einer geeigneten Elementarisierungsstufe bei der Modellbildung)

Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN), 1979, Curriculum Physik für das 9. und 10. Schuljahr, Modelle des elektrischen Stromkreises, 1. Auflage. (Quelle: didaktik.phy.uni-bayreuth.de)

(13)

Modellbegriff in der Simulationstechnik

Modell: „Ein Modell ist eine vereinfachte Nachbildung eines existierenden oder gedachten Systems mit seinen Prozessen in einem anderen begrifflichen oder gegenständlichen System. Es unterscheidet sich hinsichtlich der untersuchungsrelevanten Eigenschaften nur

innerhalb eines vom Untersuchungsziel abhängigen Toleranzrahmens vom Vorbild.

Es wird genutzt, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen, deren Durchführung mittels direkter Operationen am Original nicht möglich oder zu aufwendig wäre,

Gedankliches Modell: Modell, das noch nicht in ein Simulationsmodell umgesetzt wurde.

Experimentierbares Modell oder Simulationsmodell: Reales

Modell, das aus dem gedanklichen Modell entstand und mit dem Experimente durchgeführt werden können. “

/VDI3633 Blatt 0, Seite 9)/

(14)

Begriff Simulation

Si|mu|la|ti|on die; -, -en:

1. Verstellung.

2. Vortäuschung [von Krankheiten].

3. Nachahmung (in Bezug auf technische Vorgänge).

/Fremdwörterbuch-Dudenverlag/

simulation s

1. Vortäuschung f, Simulieren n; Heuchelei f. 2. tech. etc Simulierung f.

/<englisch> Langenscheidt/

simulator s

1. Heuchler(in), Simulant(in). 2. tech. Simulator m.

/<englisch>Langenscheidt/

simulate

1. vortäuschen, heucheln, bsd. Krankheit simulieren.

2. tech. etc simulieren. /<englisch>Langenscheidt/

(15)

Klassifikation von Simulationsmodellen

stochastisch unter Benutzung von Zufallsvariablen

deterministisch keine Benutzung von Zufallsvariablen, jeder Faktor ist

eindeutig bestimmt, sobald die Faktoren bestimmt sind, mit denen er in Beziehung steht

dynamisch die Zeit tritt explizit als Variable auf statisch die Zeit tritt nicht als Variable auf

linear Änderungen in einer Variablen verursachen nur proportionale Änderungen in anderen Variablen

nicht linear nicht-proportionale Änderungen

diskret unter Benutzung von Variablen, die sich schrittweise ändern, z.B. in Schritten von ganzen Zahlen

kontinuierlich unter Benutzung von Variablen, die sich stetig ändern, meist wird weiter vorausgesetzt, daß der Kurvenverlauf glatt, d.h.

differenzierbar, ist

qualitativ Variable werden mit Nominal und Ordinalskalen versehen quantitativ Variable werden mit Intervall- und Verhältnisskalen versehen Mikro- Modell enthält auch Individualdaten

Makro- Modell enthält nur aggregierte Daten

(16)

Ziele der (Simulations-)Modellnutzung

Unterhal- tung

Erzeugung einer künstlichen Realität in Spielen

Ersatz Ein Computer kann als Ersatz für einen nicht mehr oder noch nicht vorhandenen Computer dienen. Eine Prothese ist Er- satz für ein fehlendes oder defektes Or- gan.

Modelle im wei- teren Sinn

Training Simulatoren ermöglichen die gefahrlose und billige Ausbildung für Piloten, Anla- genfahrer und Dispatcher. Häufig ist das Training von Havariesituationen im realen System nicht möglich.

Erkennt- nisgewinn

Erkenntnisse aus Modellexperimenten werden durch Analogieschlüsse auf das Original übertragen.

Modell im en- geren Sinn

(17)

Klassifikation von Modellen in der Ausbildung – Funktionale Modelle

Funktionale Modelle:

• entsprechen in ihrer Funktion dem Input- /Outputverhalten des realen Systems

• dienen zur Veranschaulichung der

Funktionsweise von Prozessen und Strukturen

• Beispiele: Atommodell, Robotermodelle, Maschinenmodelle, Computermodelle

(18)

Klassifikation von Modellen in der Ausbildung - Prognosemodelle

Prognosemodelle (Wachstumsmodelle):

• Prognosesysteme aus dem Bereich Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft

• dienen zur Veranschaulichung von Entwicklungsprozessen

• werden mit kontinuierlichen Werkzeugen realisiert

• erfordern fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Mathematik

• Beispiele: Räuber-Beute-Modelle, Modelle zur

Beschreibung des Abkühlverhaltens von Körpern, Siedlungsmodelle

(19)

Klassifikation von Modellen in der Ausbildung – Simulationsmodelle

Zeitdiskrete Simulationsmodelle:

• Modelle einfacher Bediensysteme

• Modellbeschreibung mit einer Simulationssprache oder einem bausteinorientierten Simulator

• Beispiele: Bedienprozesse in einem Laden oder Servicebetrieb, Nachbildung kleiner logistischer Systeme

(20)

Simulationsdefinition in der VDI- Richtlinie 3633

Simulation:

„Simulation ist ein Verfahren zur Nachbildung eines Systems mit seinen dynamischen Prozessen in einem

experimentierbaren Modell, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind.

Im weiteren Sinne wird unter Simulation das Vorbereiten, Durchführen und Auswerten gezielter Experimente mit dem Simulationsmodell verstanden.

Mit der Simulation kann das zeitliche Ablaufverhalten komplexer Systeme untersucht werden.“

/VDI3633-Blatt 0, Seite 14/

(21)

Definitionen zur Simulation

Lorenz, P.

Digitale Simulation ist die Nachahmung von Verhaltensweisen eines

dynamischen Systems auf der Grundlage eines algorithmischen Modells zum Zweck der Analyse und Bewertung eines möglichen (projektierten) oder existierenden realen Systems.

Bernd Schmidt

„Unter Simulation versteht man ein Verfahren, das die Eigenschaften eines Systems zu untersuchen gestattet, indem man ein zweites System erstellt, das mit dem ursprünglichen System im Bezug auf die zu untersuchenden Größen das gleiche abstrakte Modell besitzt, jedoch leichter zu handhaben ist. Das zweite System heißt reales Modell.“

Gogg, Mott (1992)

„Simulation is the art and science of creating a representation of a process or system for the purpose of experimentation and evaluation.“

(22)

Simulatordefinition in der VDI- Richtlinie 3633

Simulator (Simulationssystem, -werkzeug, -instrument) :

„Softwareprogramm, mit dem ein Modell zur Nachbildung des

dynamischen Verhaltens eines Systems und seiner Prozesse erstellt und ausführbar gemacht werden kann. Ein Simulator beinhaltet einen

Simulatorkern, eine Datenverwaltung, eine Bedienoberfläche und gegebenenfalls weitere Schnittstellen.

Bei einem Simulator handelt es sich

im einfachsten Fall um eine Programmier- oder Simulationssprache, wobei alle erforderlichen simulationsspezifischen Funktionen als Paket

bereitgestellt werden,

um ein System, das eine Modellerstellungs- und Experimentierumgebung mit entsprechender Oberfläche bietet oder

um eine Simulatorentwicklungsumgebung.“

/VDI3633 Blatt 0, Seite 16/

(23)

Simulationsexperimentdefinition in der VDI-Richtlinie 3633

Experiment (Simulationsexperiment)„Wissenschaftliches Experiment:

Es wird ein Input festgelegt, auf den das zu untersuchende System reagiert, was sich durch einen beobachtbaren Output bemerkbar macht. Aus dem Verhältnis von Input zu Output lässt sich auf das interne Verhalten des Systems schließen.

In der Simulationstechnik versteht man unter einem

(Simulations-) Experiment die gezielte empirische Untersuchung des Modellverhaltens über einen bestimmten Zeithorizont durch wiederholte Simulationsläufe mit systematischen

Parametervariationen. “ /VDI3633 Blatt 0, Seite 6)/

(24)

Wann und warum Simulation?

Simulationsmodelle galten in früheren Jahrzehnten im

Vergleich mit anderen Modellen als Notlösung, die man nur dann wählen sollte, wenn

• andere Modelle nicht verfügbar oder konstruierbar oder

• andere Modelle zwar konstruierbar, aber numerisch nicht lösbar

erschienen.

(25)

Anwendungsgebiete und Ziele der Simulation

Produktion und Logistik

Planungsbewertung, Entscheidungsunterstützung

Unfallsimulation

Rekonstruktion von Unfällen

Trainingssimulatoren

Ausbildung von Piloten, auch unter kritischen Bedingungen

Prognosemodelle

Berechnung von Wetterlagen und Wasserständen

Computerspiele

Unterhaltung, Training?

Materialtest

Crashtests bei Autos, Flugzeugen bzw.

Baugruppen

Emulatoren

Chip-Entwicklung, Hardwareentwicklungs-

begleitende

Softwareentwicklung

(26)

Anwendungsgebiete und Ziele der

Simulation - Trainingssimulatoren

(27)

Anwendungsgebiete und Ziele der

Simulation - Trainingssimulatoren

(28)

Anwendungsgebiete und Ziele der

Simulation - Materialtest

(29)

Anwendungsgebiete und Ziele der

Simulation – Produktion und Logistik

(30)

Anwendungsgebiete und Ziele der Simulation – Emulatoren

Chiparchitektur

Softwaresimulator Hardwaresimulator

Maskenfertigung

Chipfertigung

Softwareentwicklung

(31)

Anwendungsgebiete und Ziele der

Simulation – Personaleinsatzplanung

Gussputzerei

Ein Simulationsmodell stellt den Auftragsdurchlauf durch eine Gussputzerei dar. Außer der Auslastung der Maschinen werden die Belastungen der Werker erfasst und mit

arbeitswissenschaftlich begründeten Methoden bewertet

(32)

Anwendungsgebiete und Ziele der

Simulation – Personaleinsatzplanung

(33)

Anwendungsgebiete und Ziele der Simulation - Fabrikplanung

Kupferraffinerie in Salt Lake City

In einer Kupferraffinerie soll ein neuer Kran installiert werden. Der mit diesem Kran zu erwartende

Produktionszuwachs ist an einem Modell zu untersuchen.

Es ist zu klären, ob der erwartete Produktivitätsgewinn den Verlust aus der zeitweiligen Stillegung der Fertigung

ausgleicht.

(34)

Anwendungsgebiete und Ziele der Simulation – Prognosemodelle

Zuverlässigkeit:

Die 24-Stunden-Vorhersage erreicht eine Eintreffgenauigkeit von gut 90 %. Die Treffsicherheit für die kommenden 3 Tage beträgt etwas mehr als 75 %.

Drei Ursachen für Unzuverlässigkeit:

• der unvollständigen Kenntnis des tatsächlichen Geschehens in der Erdatmosphäre

• dem chaotischen (nicht vorhersehbaren) Anteil im Wettergeschehen

• der unzureichenden Genauigkeit der rechnerischen Modelle

/Quelle:www.wetter-online.de/

(35)

Stresstest – Was sagt Wikipedia?

Mit Stresstest wird bezeichnet:

Lasttest (Computer): einen Test bei der Informatik, welcher das

Verhalten eines Systems unter hoher Last überprüft, z. B. die Reaktion der CPU auf hohe Anforderungen.

Stresstest (Finanzwirtschaft): in der Wirtschaftswissenschaft eine Simulation der Veränderung eines Investitions-Portfolios, z. B. von Kreditinstituten, Fonds oder Versicherungsgesellschaften bei

veränderten Kapitalmarktparametern.

Stresstest (Kernkraftwerk), die nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima in Deutschland durchgeführte und in der Europäischen Union geplante Überprüfung bestehender Kernkraftwerke auf ihre Sicherheit nach bestimmten Kriterien.

• eine im Zusammenhang mit dem Bahnprojekt Stuttgart 21 durchzuführende Eisenbahnbetriebssimulation.

/Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stresstest /

(36)

Erkenntnisgewinn durch Simulation

Der Erkenntnisgewinn durch Simulation ist immer ein Analogieschluss.

Er gehört in den Bereich der induktiven Schlüsse.

Man kann nur hoffen, dass die gewonnenen Erkenntnisse richtig sind. Die Hoffnung stützt sich auf die Erwartung,

dass die Ähnlichkeit zwischen Modell und Original weiter reicht, als man es mit Sicherheit weiß.

Für die Bewertung der Simulationsresultate ist umfangreiches Fachwissen auf dem

Anwendungsgebiet erforderlich!

(37)

Nachteile der Simulation

Häufig ist der Zeitbedarf für eine Simulationsstudie zu groß. Die Durchführung der einzelnen Experimente benötigt viel Rechenzeit.

Die Preise sind oft für eine Simulationsstudie zu hoch.

Die Verfügbarkeit der Simulationstechnik könnte größer sein.

Häufig sind für die Lösung von Problemen Teams aus Anwendungs- und Simulationsspezialisten erforderlich.

Simulation wird als High-Tech-Rechtfertigungsmittel missbraucht.

Simulationsstudien werden von Anbietern als objektives System genutzt, um ihre Produkte als ideale Lösung zu präsentieren. (Anpassung der Resultate an die benötigte Lösung)

(38)

Nachteile der Simulation

Bei vielen Anwendern muss eine Akzeptanzschwelle

überwunden werden. Besondere Schwierigkeiten treten in der Regel bei der Datenerfassung in Produktionssystemen auf, da hier der Produktionsprozess transparent wird.

Simulationsmodelle werden teilweise eingesetzt, obwohl die Lösung mit einem einfachen analytischen Methoden erreicht werden kann.

Eine besondere Fehlerquelle der Anwendung der Simulation liegt in der Fehlinterpretation von Simulationsresultaten. Jeder

Anwender muss die Zuverlässigkeit und Grenzen der von ihm ermittelten Resultate kennen.

Mit der Simulation findet man keine (nachweisbar) optimale Lösung.

(39)

Animation

Wortbedeutungen

Animation ist in der Welt des Guten angesiedelt, was die folgenden Auszüge aus Wörterbüchern belegen:

anima lateinisch Atem, Seele, Leben animer franzö-

sisch

Seele einhauchen, beleben, Mut fassen, erröten animation Beseelung, Belebung

animar spanisch beseelen, beleben, leben, wohnen animieren deutsch beleben, anregen

Animator Puppenführer bei der Trickfilmproduktion

animate englisch breath life into, give appearence of movement by using quick succession of gradually varying drawings

(40)

Animation

Animation ist synthetische oder künstliche Visualisierung dynamischer Systeme. Simulation ist die Konstruktion und Nutzung von Modellen dynamischer Systeme.

Dynamisch heißt hier zeitlich veränderlich.

(41)

Animation

Gründe für die Animation

Animationskomponenten von diskreten, ereignisorientierten

Simulationssystemen sind auf Erkenntnisgewinn, Präsentation und Schulung orientiert. Sie dienen der Aufdeckung von

Modellierungsfehlern, der Analyse und Interpretation des Systemverhaltens, und damit zur Aufdeckung von

Konfliktsituationen, Engpässen und Deadlocks, der Kommunikation zwischen Simulationsspezialisten und

Auftraggebern zur besseren Erläuterung von Prozessverläufen, der Erklärung und Präsentation komplizierter Prozesszusammenhänge und Simulationsresultate und dem Training und der Schulung

(Wenzel 1992) . Die Animation auf konkretem, geometrisch

ähnlichem Niveau ist zeitaufwendig und kann statistische Analyse nicht ersetzen.

(42)

Simulationswerkzeuge /-modelle

Beispiele:

• SIMCITY

• ANNO 1602

• CATAN

• Holiday Island

Computer- spiele

kontinuierliche Simulatoren

diskrete Simulatoren

Beispiele:

• DYNASIS

• STELLA

• MODUS

• Vensim

funktionale Simulatoren

Beispiele:

• TRYSIM (SPS- Modelle)

• LEGO-Dacta

Beispiele:

• WinGPSS / WebGPSS

• GPSS/World

• GPSS/H

(43)

Diskrete und stetige Modelle?

Stetig oder kontinuierlich nennt man Modelle, deren

Modellvariablen stetige Funktionen der Simulations- oder Modellzeit sind. Treten sprunghafte Wertänderungen

dieser Variablen auf, so heißt das Modell diskret. Modelle mit nichtlinearen stetigen und unstetigen

Zustandsvariablen nennt man kombiniert.

(44)

Werkzeuge zur (diskreten) Simulation

Simulation unter Nutzung höherer Programmiersprachen

• keine Algorithmen und Anweisung vorhanden, die die Modellierung unterstützen

• Verwaltung der Ereignislisten und Systemuhr wird durch den Programmierer realisiert

• keine Einschränkungen bei der Gestaltung des Modells und der Wahl des Abstraktionsgrades Implementierungssprachen: C, C++, Java, VisualBasic, FORTRAN, Delphi

(45)

Werkzeuge zur diskreten Simulation

Simulation mit Simulationssprachen und -paketen

• Unterstützung der Modellerstellung durch leistungsfähige Anweisungen

• Verwaltung der Ereignislisten und Systemuhr wird durch interne Steuerung

• Verfügbarkeit von Anweisungen zur Unterstützung der Nachbildung zeitparalleler Abläufe

• Integrierte Routinen zur Resultatdatenaufbereitung

• Unterstützung der Durchführung von Experimentfolgen

Implementierungssprachen: z.B. GPSS, SIMULA, SIMAN, SLAM

(46)

Werkzeuge zur diskreten Simulation

Simulation mit bausteinorientierten Simulatoren

• Simulatoren für spezielle Anwendungsgebiete mit graphischer Benutzeroberfläche

• Abstraktionsgrad des Modells wird weitgehend durch die verwendeten Bausteine bestimmt

• Umfangreiche Routinen zur Resultatdatenaufbereitung und Animation

• Schnittstellen zur Standardsoftware

Implementierungssprachen: z.B. WITNESS, Taylor, PROMODEL

(47)

Zeit als Modellvariable

Simulationsmodelle bilden die reale Zeit auf eine Simulations- oder Modellzeit ab.

Die Simulationszeit ist eine Variable, die wie die reale Zeit steigende Werte annimmt. Diese Variable wird auch als Simulationsuhr bezeichnet.

Während die reale Zeit stetig wächst, kann die auf einen Computer dargestellte Zeit nur sprunghaft wachsen.

Dies wird auch durch die endliche Menge der Zahlen begründet. Diese Sprünge können von gleicher Länge sein und zu äquidistanten Zeitpunkten führen, oder sie können sich an den Zeitpunkten orientieren, wo

sprunghafte Wert- oder Zustandsänderungen stattfinden, die man als Ereignisse (Events) bezeichnet.

(48)

Simulationsuhr - Zeitlupe und Zeitraffung

Das Lauftempo der Simulationsuhr im Vergleich zur Realzeit hängt von der Rechengeschwindigkeit, von der Effektivität des Simulationsprogramms und anderen Faktoren ab. Zeitraffung liegt vor, wenn die simulierte Zeit schneller als die reale läuft.

Sonst spricht man von Zeitlupe.

In klassischen Simulationsmodellen und -systemen verlaufen reale und simulierte Zeit nicht proportional.

(49)

Simulationsansätze – Ereignissimulation

Bei der Ereignissimulation wird die Simulationszeit bei jedem Sprung auf den Zeitpunkt des nächsten folgenden

Ereignisses eingestellt (diskrete-event-simulation).

Die Ereignissimulation zerlegt den nachzubildenden Prozess in eine Folge zeitlich aufeinander folgender Ereignisse.

Ein Ereignis ist definiert als Änderung des Prozesszustandes, die im Modell durch Wertänderung von Modellvariablen dargestellt wird.

Die Ereignisse werden nach wachsenden Ereigniszeitpunkten in eine Ereignisliste eingegliedert. Das bedeutet, dass zeitlich

parallele Teilprozesse auf eine sequentielle Struktur abgebildet werden.

(50)

Modelldaten

Computermodelle werden durch Daten beschrieben.

Modelldaten sind auf ein Modell bezogene konstante oder veränderliche Größen, die durch einen Zahlenwert, einen logischen Wert oder eine textliche Bezeichnung bestimmt sind.

Bezüglich ihrer Stellung während der Nutzung eines Modells kann man Modelldaten in folgender Weise klassifizieren:

(51)

Modelldaten - Eingangsdaten

Eingangsdaten

sollen alle Modelldaten genannt werden, deren konstante oder anfängliche Werte sich auf einfache, dem Nutzer leicht zugängliche Weise festlegen oder modifizieren lassen. In

Verbindung mit einer speziellen Applikation des Modells kann man sie in Modellbeschreibungsdaten und

Experimentierparameter unterteilen.

(52)

Modelldaten -

Modellbeschreibungsdaten

Modellbeschreibungsdaten

dienen der Anpassung eines universellen Modells an eine gegebene Problemstellung.

Beispielsweise werden konstante Maße einer Fertigungshalle, Anzahl und Dauer der Schichten oder feststehende

technologische Daten einmalig eingegeben und bleiben dann während einer Serie von Experimenten unverändert.

(53)

Modelldaten – Experimentierdaten und Modellvariable

Experimentierdaten

sind diejenigen Eingangsdaten, deren Modifikation bei der Planung der Experimente vorgesehen ist oder bei der

Ausführung der Experimente erfolgt.

Modellvariable

heißen alle Modelldaten, die während eines Simulationslaufes ihren Wert verändern.

(54)

Modelldaten - Resultatdaten

Primäre Ausgangs- oder Resultatdaten

heißen alle Werte von Modelldaten, die während eines Simulationslaufes oder danach angezeigt oder in

dauerhaft lesbarer Form gespeichert werden.

Sekundäre Resultatdaten

werden aus den primären Daten durch Berechnungen

abgeleitet, die man zeitlich und logisch vom Simulationslauf trennen kann.

(55)

Kontrollfragen

1. Charakterisieren Sie die Begriffe Modell und Simulationsmodell. Nennen Sie einige Klassen von Modellen und geben Sie Beispiele dafür an. Welche

Vorteile hat der Einsatz von Modellen gegenüber dem von Originalen?

Welches Grundprinzip des Erkenntnisgewinns nutzt die Simulationstechnik?

2. Erklären Sie die Begriffe Simulation und Simulationsexperiment. Nennen Sie 5 Einsatzgebiete der Simulationstechnik und die damit verbundenen Ziele.

Welches Grundprinzip des Erkenntnisgewinns nutzt die Simulationstechnik?

3. Nennen Sie geeignete Simulationsmodelle für den Schulunterricht und

klassifizieren Sie diese. In welchem Zusammenhang wird in der Schule der Modellbegriff genutzt?

4. Was versteht man unter Animation? Worin besteht der Unterschied

zwischen Simulations- und Animationsmodellen? Welche Vor- und Nachteile hat der Einsatz von Animationsmodellen?

5. Klassifizieren Sie Simulationswerkzeuge und geben Sie Beispiele an.

Vergleichen Sie die Verwendung von Programmiersprachen,

Simulationssprachen und bausteinorientierten Simulatoren zu Entwicklung von Simulationsmodellen.

Referenzen

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