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Erwiderung — erdkunde

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Berichte und kleine Mitteilungen 213 Einen bedeutenden Teil der Abhandlung Mortensens

nimmt eine zustimmende Erorterung der von den Wasserbauern aufgestellten These ein, dafi ?die Aus

gleichskurve humider Gebiete nicht einfach aus der flufi abwarts zunehmenden Wassermenge, sondern aus der Korngrofie der Flufigesehiebe im Verhaltnis zu Wasser menge und Gefalle" sich erklare; und zwar ?verlangt bei

sonst gleichen Verhaltnissen grobes Flufigeroll ein steileres Gefalle, um abtransportiert zu werden, als feineres Ge

roll oder gar Sand oder Schlick". ?Der Flufi strebe an jeder Stelle dahin, dasjenige Gefalle anzunehmen, das gerade ausreicht, um die jeweils dort vorhandenen und angelieferten Flufigesehiebe abzutransportieren." Die Korn grofie der Flufigesehiebe ist ein sehr beachtenswerter Fak

tor der Flufitatigkeit, der friiher, auch von mir, nicht genugend beachtet worden ist. Der Zusammenhang von Gerollgrofie und Gefalle ist freilich ? was von Mortensen

nicht erwahnt wird ? auch umgekehrt: nicht blofi das Gefalle ist die Folge der Gerollgrofie, sondern die Geroll

grofie einer Flufistrecke ist die Folge des Gef alles; denn je grofier das Gefalle, demnach die Fliefigeschwindigkeit, desto grofiere Geschiebe konnen zur Stelle gebracht wer den. Und ich frage, wieso die M e n g e der zu transpor tierenden Last hierbei nicht berucksichtigt wird, sondern nur die Korngrofie? Den Einflufi der Last auf den Ero sions vorgang habe ich in meiner Theorie (z. B. ?Grund ziige" II, 2, 2. Aufl. S. 154) hervorgehoben. Dieser Ein

flufi ist aber ortlich und zeitlich bedingt und an jeder

Stelle sowie im ganzen Flufisystem wechselnd. Alles dies betrifft zwar die aktuelle, der Entwicklung unterliegende Tatigkeit des Flusses, nicht aber den Begriff und die Ge stalt des Endzieles, der Terminante; denn bei der An naherung an diese im ganzen Flufisystem, wobei gleich

zeitig die Abspiilung sich dem Endziel (Einrumpfung)

nahert, wird die zu transportierende Last immer geringer und hort schliefilich ganz auf. Der in der Terminante fliefiende Flufi hat kein Sediment mehr zu befordern.

Dauernd zur Ruhe gebrachte Flufiablagerungen verhalten sich als Widerstand der Tiefenerosion gegenuber nicht anders wie ein anderes Gestein. ? So verzichte ich hier auf weitere Erorterung dieses Gegenstandes, da er mit meiner, von Mortensen angegriffenen Terminante nichts

zu tun hat. ?

Die verwirrte und verwirrende Polemik Mortensens gegen meine Erosionstheorie ist hinfallig und iiberfliissig;

die in seiner Abhandlung enthaltenen sachlichen Angaben konnen neben meiner Theorie ihren Platz finden.

Ich mufite daher im Interesse der Klarheit in unserer Wissenschaft diese Verwirrung zu losen suchen ? obwohl

alles, was ich hier gesagt habe, schon in meinen ?Grund ziigen der Allg. Geographie" II, 2 zu lesen ist. Morten

sens scharfe Ablehnung meiner Erosionstheorie, die er in seiner Schlufibemerkung geradezu als Hemmnis fiir die Wissenschaft hinstelk, war mir um so uberraschender, als er in einer eingehenden Besprechung der 2. Auflage meiner ?Grundziige der Allgemeinen Geographie** (im

?Geographischen Anzeiger" 1933) meine Morphologie sehr gelobt und dabei keine Bedenken .gegen meine Erosionstheorie geaufiert hatte. A. Philippson

Erwiderung

Der Unterschied der Auffassungen zwischen Pbilippson und mir beruht, wie mir seine vorstehenden wichtigen Ausfiihrungen zeigen, in der Hauptsache auf einem ver schiedenen Blickwinkel. Pbilippson beansprucht (vgl. ins besondere Absatz 6 seiner Ausfiihrungen) die Richtigkeit

seiner Erosionstheorie offenbar nur fiir die eigentliche Terminante; die dazu fiihrenden Entwicklungsstadien

(Absatz i) scheinen ihm weniger wichtig zu sein. Das war mir entgangen und ist auch, vermutlich infolge seiner

Ausfiihrungen Grundziige II, 2 S. 157 ff., von anderen nicht berucksichtigt worden. Da mit Annaherung an den Endzustand die Unterschiede der Korngrofie verschwinden und ich dann ebenfalls die Wassermenge fiir allein ent

scheidend halte (vgl. meine Flufierosion, S. 47, vorletzte Zeile, bis S. 48, Zeile 2), besteht hier also keine Diffe

renz mehr. Auf die wirkliche Terminante selbst kam es mir jedoch kaum an.

Meine Ausfiihrungen dienten, was ich auch zum Aus druck gebracht zu haben glaube, der Abwehr des i. J.

1938 verfafiten Angriffs des hollandischen Cielehrten Sandberg gegen unsere gesamten morphologischen Erosi onsvorstellungen, die Anschauungen Philippsons mit ein geschlossen. Dabei schien es mir notig zu zeigen, dafi die fiir die Terminante zutreffenden Uberlegungen nicht auch wie

selbstverstandlich fiir die Flufierosion lange vor Erreichen der Terminante angewendet werden sollten. In den mor phologischen Lehrbuchern geschah das bisher. Im Laufe der Jahre (vgl. meine Flufierosion, S. 36) war mir immer klarer geworden, dafi die Erosionsvorgange an den meisten heutigen Fliissen durch Heranziehen und Weiterentwickeln der wasserbaulichen Anschauungen

leichter und widerspruchsloser zu erklaren seien. Diesen nunmehr auch von Philippson sehr scharf herausgearbei teten Unterschied zwischen der ?aktuellen, der Entwick lung unterliegenden Tatigkeit des Flusses" (Absatz 6) und dem nur gedanklich erfafibaren ?Begriff und der Gestalt des Endzieles, der Terminante4' (a. a. O.) unterstrich ich dadurch, dafi ich in meinen Ausfiihrungen neben die

?Terminante" die jeweils anders definierten, Ausdriicke t.?Gleichgewichtsproflilt< und ,?Ausgleichsgefalle" setzte.

Vergl. die Definition in meiner Flufierosion, z. B. S. 48 f.

Auch nach Philippson ist neuerdings (Absatz 6) ?die

Korngrofie der Flufigesehiebe ein sehr beachtenswerter Faktor der Flufitatigkeit, der friiher, auch von mir (d. h.

Philippson) nicht genugend beachtet worden ist", und gegen Schlufi seiner Ausfiihrungen (Absatz 7) sagte er,

?die in seiner (d. h. Mortensens) Abhandlung enthaltenen sachlichen Angaben konnen neben meiner (d. h. Phi lippsons) Theorie ihren Platz finden", so dafi er also meine Ausfiihrungen keineswegs in ihrer Gesamtheit ab

lehnt. Damit ist einer der Zwecke meines seiner zekigen Aufsatzes, namlich die wasserbaulichen Erosions t anschauungen und ihre Weiterentwicklung in die Mor phologie einzufiihren und die wissenschaftliche Erorterung iiber den Fragenkomplex der aktuellen Flufierosion nach langer Pause wieder in Gang zu bringen, erreicht. Vor nunmehr iiber 60 Jahren hat Herr Geheimrat Philippson

als erster die wissenschaftliche Theorie der Flufierosion begriindet und damit die geographische Morphologie in einem ihrer wichtigsten Ausschnitte entscheidend gefordert.

Ich freue mich, dafi gerade er? selbst es ist, der nun den Faden dieser Diskussion wiederum als erster weiterspinnt.

Diese Freude wird auch durch die temperamentvolle Form seiner Ausfiihrungen nur wenig getrubt.

H. Mortensen

Geographica Helvetica

Ein Bericht iiber den gegenwartigen Stand der Geographie in der Schweiz

U'nter dem Titel ^Geographica Helvetica" gibt die Geographisch -

Ethnographische Gesellschaft Zurich seit 1946 unter der Redaktion von Dozent Dr. E. Winkler Ziirich das neue zentrale Fachorgan der schweizerischen Geographie und EthnolAgie im Verlag von Kiimmerly u.

Frey-Bern heraus. In ihm sind zwei bisherige Publika tionen aufgegangen, die ?Mitteilungen der Geographisch Ethnographischen Gesellschaft Zurich" und ?Der Schweizer

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