Der
englische Arbeiter
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und seine Führer
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Albert Walter
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Der englische Arbeiter und seine Führer
ALBERT WALTER
Ehemal. Generalsekretär
der Internationale der Seeleute und Hafenarbeiter
Der
englische Arbeiter
und seine Führer
¥
I
H. Büttner, Berlin
SO
16Am
7.Oktober
1940und
an den darauf folgen- denTagen
fand derKongreß
der englischenTrade Union
(Gewerkschaftsbewegung) statt. Niemals vorher in der langen Geschichte dieser Organisa- tion hat einKongreß
unter solch düsteren Zeichen gestanden wie der des Jahres 1940. Die gewaltigenHammerschläge
der deutschen Nationund
ihrerBundesgenossen erschüttern die Grundfesten des britischen Empire,
und
die Furchtund
Angst vordem Kommenden
läßt Mr. Churchillund
seineMinister erzittern. Es ist
wahrKch
nicht leicht,weder
fürW.
C.und
seine Kollegen aus den Krei- sen der Tories,noch
für Ernest Bevinund
dieübrigen Arbeiterminister, die ungeheure Verant-
wortung
für die Fortführung des Krieges zu tra- gen, da diese Führer des englischen Volkes die Friedenshand des Führers aller Deutschen, Adolf Hitler, zuletzt nochim
Juli 1940 zynisch zurück- gewiesen haben. Englands Plutokraten wollten die Fortsetzung des Krieges, der bereits so grausames Elend über Millionen englischer Arbeiter gebracht hat.Auch
derKongreß
derTrade Union wußte
nichts Besseres, als Betrachtungen über den Krieg, seine Weiterführung,
und
vor allem über die5
Opfer, die
von
den englischen Arbeitern noch ge- fordertwerden
müssen, anzustellen. Die dazu ge- hörigenReden wurden von
denselben Vertretern der englischen Arbeiter gehalten, die schon auf vielenTrade
Union-KongressenReden
gehalten haben.Wie
viel ist da schon auf diesen Kongres-sen, besonders
während
des Weltkriegesvon
1914bis 1918
und dann
in all den Jahren biszum
jetzi-gen englischen Krieg, den Arbeitern Englands ver- sprochen worden,
und
wie wenighaben
sievon
allden Versprechungen gesehen.
Aber
diesmalwar
es wenig Erfreuliches, was der Vorsitzende versprechen konnte.Dafür
ist es auch einer der seltenen Fälle, daß Versprechungen eines englischen Arbeiterführers an die Arbeiter ihre Er- füllung finden.W. Holmes
hat hauptsächlichvon Opfern
geredet, die die Arbeiter für den Krieg der Plutokraten bringen sollen.Noch mehr
Opfer, als sie ohnehin schon bringen müssen. Versprechen konnte er ihnen nur, daß sie einer Zeit voll Blutund Tränen
entgegengehen, nur, daß der Krieg biszum
bitterenEnde
geführtwerden
wird.Und
die- ses Versprechen, Blutund Tränen
für die Arbeiter,ist zur grausamen Wirklichkeit geworden, weil die Arbeiterminister, mit Ernest Bevin an der Spitze, nicht daran denken, für das
Wohl
der britischen Arbeiter zu wirken. Ihr einziges Bestreben ist, den Plutokraten zu helfen, die sichwegen
des Elends der Arbeiter nicht die geringsten Sorgen machen.„Wir
sind eineNation
der Heuchler!“, so sagte der große EngländerLord
Byron;und
bekannteenglische Schriftsteller
und
Politiker wie Oscar Wilde,John
Galsworthy, Sir Walter Stricklandund
andere haben das gleiche behauptet.Und wenn
es für die englischen Arbeiter noch weiterer Beweise dafür bedarf, daß die Heuchelei zu den hervorragendsten Eigenschaften britischer Staats-männer und
britischer Regierungen gehört,dann
sollten sie
immer
daran denken, was der ehemalige Zweite Sekretär derLabour
Party,Arthur Hen-
derson,
am
26.Mai
1927 bei einer Debatteim Un-
terhaus zu sagen
gezwungen
war:„Wir
Briten sind der Judas des internationalen Lebens.Und
das Schlimmste ist, daß wir solche Heuchler sind!“ Sourteilte ein englischer Arbeiterführer über sein eigenes Volk.
Er
steht aber nicht allein mit diesem seinem Urteil. Y. Bromley, der bekannte Sekretär des Eisenbahnverbandes, erklärteam
8.März
1921im
Unterhaus: „Ichmuß
leider feststellen, daß dieehrenwerten Mitglieder dieses Hauses Heuchler
sind. Sie sprechen heuchlerisch
von Humanität und
Christenliebe; gleichzeitig aber berauschen sie sich daran, wie sie durch einen neuen Krieg die
Men-
schen mit aller Grausamkeit
und
Brutalität ver-nichten wollen!“
Diese wenigen
Worte
ausdem Munde
bekannterenglischer Arbeiterführer
mußten
hier erwähnt werden, damit die englischen Arbeiter verstehen6 7
lernen,
warum
ihnen ihre Führer aufdem Kon-
greß der
Trade Union
nicht dieWahrheit
sagten über die Ursachen des Kriegesund
darüber,was dem
gesamten englischenVolke
bevorsteht.Außer dem
Vorsitzenden des Kongresses, Hol- mes, hielten längereReden
Walter Citrine, derSekretär der
Trade
Union, sowie Mister Attleeund
vor allem Ernest Bevin, der Vorsitzende des Trans- portarbeiterverbandes, jetzt ,ehrenwerter‘ Minister
und Werkzeug Winston
Churchills. DieRede
Ci- trine’swar
nicht anders als alle seineReden
aufKongressen.
Er
sagte, daß nach diesem Kriege auch für Englands Arbeiter eine bessere Zeit beginnensoll.
Immerhin
gab Citrine zu, daß keinGrund
dafür vorhanden sei, mit
den
Zuständen, wie sieim
plutokratischen
England
herrsdien, zufrieden zusein.
Im
Gegenteil, die Arbeiter hätten bisher die schwersten Lasten des Krieges getragenund
siehätten daher ein Recht, ihre Forderungen berück-
sichtigt
zu
sehen. Alsihm
jedoch ein Arbcitsdcle- gierter zurief:„Wir
wollen endlich bombensichere Luftschutzräume für die Arbeiter, wir wollen nicht länger Zusehen, wie die Regierung nur für die Rei- chen sorgt", dawußte Mr.
Citrine nichts andereszu
erwidern als:„Kameraden,
wirkönnen
doch nicht für jeden Arbeiter Luftschutzräume bauen.Denn
wollten wir das,dann
hätten wir noch zehn Jahrezu
grabenund
zu bauen,und
so lange darfdoch
der Krieg nicht dauern!" Die englischen Ar-beiter
können
auch aus diesenWorten
ihresTrade
Union-Sekretärs lernen, was alleReden und
Ver- sprechungen englischer Arbeiterführer wert sind.Was
der ,sehr ehrenwerte' Mr. Attlee den Ar- beitern zu sagen hatte, wird diese weniger inter- essieren, da die englischen Arbeiter überhaupt wenig Interesse fürMr.
Attlee haben. Dieser»ehrenwerte*
Herr
ist einervon
denen, wie sie der Bergarbeiterführer A. J.Cook im
Jahre 1926 in seiner Broschüre„The
nine days“ so treffend zeich- nete, als er schrieb: Es ist eine Schande sagen zu müssen,daß
die Arbeitervon
ihren Führern be- trogen werden. Diese Führer benützen die Arbei- ter nur als Krücken,um
sichmit deren Hilfe in die Ministersessel zu schwingen.—
Soviel über MisterAttlee
und
dessenAnsehen
bei den englischen Ar-beitern.
Bedeutend ernster aber müssen die englischen Arbeiter die
Ausführungen von
Ernest Bevin be-trachten. Dieser gilt bei ihnen
immer
als der beste Vertreter ihres Standes.Und
m.s ist eine Tatsache,daß Bevin in all den Jahren seiner Tätigkeit als
Sekretär der Transportarbeiter es verstanden hat, sich den Anschein zu geben, als sei er nur
um
dasWohl
der Arbeiter besorgt.Daß
die englischenPlutokraten trotz dieser angeblichen Sorge des E. Bevin
um
dasWohl
dei Arbeiter weiter jährlichDividenden bis zu 50 Prozent
und mehr
verteil-ten, wird den Arbeitern gewiß nicht
zum
Schadensein,
wenn
sie darüber ihre Betrachtungen an- stellen. ErnestBevin hat sichnun
auf diesemKon-
greß als der typische Vertreter englischer Heuche-
lei, wie sie namhafte Engländer selbst kennzeich- neten, aufgeführt. Seine ganze
Rede war
nichts anderes als der Versuch, die englischen Volks- massen zu belügen. Bevin hat sich als sehr gelehri- ger Schüler seines Misters Churchill gezeigt. Ja, esfehlte nicht an Versuchen, diesen noch zu über- £ treffen.
Vielleicht fühlte er sich ja Churchill gegenüber
verpflichtet.
Denn
auf besonderes Verlangen des- selbenwurde
E.Bevin Arbeitsminister. Churchill weiß, daß er sich auf ihn verlassen kann,wenn
es gilt, die englischen Arbeiter dazu zu bewegen, für diesen sinnlosen Krieg weiter zu bluten.Nun
wissen ja die englischen Arbeiter in den Betrieben sowohl wie
im Waffenrock am
besten, wie die Re- gierungChurchill mit denArbeiterministern für sieund
ihre Familien sorgt. Täglichwerden
traurige Kapitel über die unzureichende Unterstützung der Angehörigenvon
Soldaten in der Presse behandelt.Und
dieNot und
das Elend derWohnungslosen
ist eine schreiende
Anklage
gegen die gesamte Regierung.Von
den Arbeiternwerden immer
größere
Opfer
gefordert,während
die Dividendender Plutokraten
immer
fetter werden.Hundert-
4,tausende
von
englischen Arbeitern mit ihren Fami-lien wissen nicht,
wo
sie sichvon
schwerer Arbeit 10ausruhen sollen,
während
die Plutokraten in ihren Palästenund
in bombensicheren Kellern schwelgen.Das
Elend unter den Kindern der Arbeiter istnamenlos, weil die »sehr ehrenwerte* Regierung mit den Arbeiterministern keine Zeit hat, sich
darum
zukümmern.
Zeit genug hatte diese Regierung nur für die Plutokratenund
deren Kinder. Diewurden
zur rechten Zeit nach Übersee in Sicherheit gebracht. Ja, so lange auch selbst E.Bevin in der Regierung sitzt, die sogenanntenAnderson
Shelterswurden
nur in denLondoner
Stadtteilen des Westensund
inSoho
gebaut. Die HafenarbeiterLondons
aber, deren fürsorglicher* Sekretär Ernest Bevin sein will, müssen in den fürchterlichenUn-
tergrundbahnanlagen die traurigen Nachte ver- bringen.Und
trotz dieserAnklagen
wagte Ernest Bevin aufdem Kongreß
die Behauptung: In Eng- land sei alles besser alsim
Nazideutschland.Er
versicherte den Arbeitern mit echter Heuchelei, daß England das
Land
der Menschenrechte seiund daß
die englischen Arbeiter die größte Freiheit haben,wogegen
es in Deutschland nur Sklaven gäbe.Mit keinem Wort
konnte er den Arbeitern sagen,was denn nun
sofort zu geschehen habe,um
wenigstens die größte
Not
zubeheben.Dafür
ver- tröstete er seineHörer
auf die ganzwunderbare
Zukunft,und
versprach ihnen ein Paradies.Wört-
lich heißt es in seiner Rede:
„Wir werden
mit 11unsern Gewerkschaften ganz andere Resultate für die Arbeiter erzielen als Hitler mit seiner
Gewerk-
schaft für die deutschen Arbeiter!“ Schließlich meinte Bevin noch, die englischen Arbeiter sollten die letzte
Unze
Kraft hergeben,um Bomben und
Kanonen
zu schaffen.Denn
mitBomben und Kanonen müßte
Deutschlandund müßten
alleDeutschen bearbeitet werden. Das sei die einzige Sprache, die diese verstünden.
Englische
und
deutscheHumanität
Es
muß
für jeden englischen Arbeiter wichtig sein,zu
wissen, wiedenn
seineKameraden
inandern Ländern über ihn
und
die Verhältnisse, unter denen er lebtund
arbeitet, denken. Die Ar-beiter in außerenglischen Ländern sind nicht ge- willt, die Phrasen englischer Gewerkschaftsführer auf Kongressen als
Maßstab
für dasWohlbefinden
der englischen Arbeiter zunehmen. Um
einendeutschen Arbeiter
davon
zu überzeugen, daß England dasLand
derHumanität und
der Freiheitist, wie
Mr.
Bevin so schön aufdem Trade Union- Kongreß
sagte,bedarf es eherner Tatsachen.Denn
nichts ist besser dazu geeignet, Arbeiter
von
einer Idee oder einer Sache zu überzeugen, als ganz ein- facheund
konkrete Tatsachen.Und
da wollen wir deutschen Arbeiter nicht glauben, daß die Arbeiter Englands sich mit ihren Arbeiterministern solidarisieren.Denn würden
sie es tun,dann müßten
wir ihnen denselbenVorwurf
der Heuchelei machen, wieHenderson und Brom-
ley ihn
im
Parlament gegenüber den ehrenwerten M.P.s erheben. E.Bevin hatdavon
gesprochen, daß England dasLand
derHumanität und
derFreiheit sei,
und
Deutschland dasLand
der Barba-rei.
Aber
was für eine ArtHumanität
ist es denn.12 13
die hunderttausende britischer Arbeiter in
dem
reichsten
Land
der Erde inWohnhÖhlen
leben zulassen, die selbst für die Kulis in Schanghai zu
schlecht sind, wie ein britischer Regierungsausschuß
selbst zugeben
mußte? Oder
zeugt esetwa von
einer Spur
von
Humanität,wenn
in Jamaika, in Indienund
in Afrika britische Untertanen tatsäch- lieh verhungern müssen, weil sie nicht soviel ver- dienen,um
leben zu können,und
die Plutokraten oft über 100 Prozent Dividende beanspruchen?Wir
wollen nicht glauben, daß auch die eng- lischen Arbeiter dieMeinung
vertreten wie ihre Plutokraten, daß die kolonialen Arbeiter nur dazu da sind,um
bis aufs Blut ausgebeutetund
gequält zu werden.Mit Humanität und
Menschenrecht hat solcheBehandlung von
farbigen Arbeitern jedoch nicht das Geringste zu tun.Und
wie will England, seine Regierungund
vor allem, wie wollen Eng- lands Arbeiterminister die Kinderarbeit in Indien mit ihrer angeblichenHumanität
in Einklang brin- gen? Diese Arbeiterminister, an ihrer Spitze Ernest Bevin,unternehmen
nichts dagegen, daß ausdem
Blutgeld indischer Kinderarbeit Indiens Vizekönig
und
seine Helfer zurUnterdrückung
des indischen Volkes die höchsten Gehälter beziehen.Denn
200 000
Pfund
für den Vizekönigvon
Indienim
Jahr ist wahrhaftig kein „angemessenes" Entgelt für die „Arbeit", die dieser ehrenwerte
Gentleman
verrichtet.
c'
V
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1
So bleibt uns deutschen Arbeitern nichts weiter übrig, wir sind angesichts der nüchternen
und
überzeugenden Tatsachen englischer Herrschaft über seine kolonialen Arbeiter, sowohl wie über dieim
Mutterland der einmütigen Auffassung, daßein solches
System
je eher desto besser, beseitigtwerden muß,
ja, wir behaupten sogar, daß eskeinen Arbeiter in der
Welt
gibt,ob
in Amerika, Europa, Asien, Australien oder Afrika, der auch nur eineTräne
vergießen würde,wenn
dieses britischeEmpire
verschwände.Wir
deutschen Ar-beiter wissen es.
Wie
aberdenken
die englischen Arbeiter darüberund was
erwarten sievon
ihren Plutokraten?Es dürfte ihnen nicht schwer fallen, sich ein rich- tiges Urteil über englische
Humanität und
deutsche.Barbarei*
zu
bilden,wenn
sie sichdavon
über- zeugen wollten, was Adolf Hitlerund
der Natio- nalsozialismus für die deutschen Arbeitergetan
hat.
Auch
hier sind wir deutschen Arbeiter der Meinung,daß
konkrete Tatsachen die beste Über- zeugung schaffen. Grundsätzlichund
allen lüg- nerischenBehauptungen
englischer Minister, eng-lischer Arbeiterführer
und
der englischen Presse entgegen, behaupten wir deutschen Arbeiter, daß wir es als einen Rückschritt in die Barbarei bezeich- nenwürden,
sollten jemals deutsche Arbeiter ge-zwungen
werden, unter ähnlichen, unglaublichen,menschenunwürdigen
Zuständen zu leben, wie eng-14 15
fische Arbeiter es müssen.
Aber
daß es in Deutsch- land dazu niekommen
wird, dafürbürgtder Füh-rer der deutschen Nation, Adolf Hitler, der, selbst ein Arbeiter, durch seine hervorragenden Taten bewiesen hat, daß
ihm
dasWort
Sozialismus keine Phrase ist.Wir
deutschen Arbeiter wissen auch, daß die Deutsche Arbeitsfront, unsereTrade
Union, unsere Interessen mit ganzanderem Nach-
druckwahrnimmt,
als es die englischenTrade Unions
jemals getan haben, noch gewillt sind, es inZukunft
zu tun. Als Beispiel wollen wir die Für- sorge der Deutschen Arbeitsfront für die deutschen Seeleute anführen.Den
englischen Hafenarbeiternwäre
es ein leich- tes gewesen, in den Jahren nach 1933 sichdavon
zu überzeugen, wie für die deutschen Seetransport- arbeiter gesorgt wird. Sie hätten nur Vergleiche anstellen brauchen zwischen den vorbildlichenWohnräumen
deutscher Seeleute auf deutschen Schiffenund
den häßlichenund
unhygienischen Forcastles auf den Schiffen der reichsten Nation der Erde, den englischen,um
den gewaltigenUn-
terschied zwischen britischer Kultur
und
sogenann-ter deutscher Barbarei festzustellen. Die Deutsche Arbeitsfronthat auch
den
deutschen Seeleuten nie- mals zugemutet, in eine Herabsetzung derHeuern
einzuwilligen, wie es die Führer der englischen See- leute, allen voran der verstorbene J.
Havelok
Wil-son, wiederholt getan haben.
Unter
derFührung
16
der Deutschen Arbeitsfront
haben
die Besatzungen deutscher SchiffeHeuern
erhalten, wie sievon
eng- lischen Seeleuten vergeblich gefordert wurden.Wo
bleibt da E. Bevin mit seiner Phrase
von
der besse- ren Leistung englischerTrade
Unions für ihre Ar-beiter?
Und
noch eine ernsteFragemüssen wir den englischen Arbeitern stellen.Warum wurde
den deutschen Schiffen der Organisation „Kraft durch Freude“ das Anlaufen englischerHäfen
nicht ge- stattet?Doch
sicher nicht aus dejn Grunde, weil zu wenig Platz in britischenHäfen vorhanden
war.Wäre
dies derGrund, dann können
wir deutschen Arbeiter nicht verstehen,warum denn
die vielenLuxusyachten
und
Vergnügungsschiffe der Pluto- kratenimmer
bereitwilligeAufnahme
in britischenHäfen
fanden. Englands Machthaber haben die prächtigen deutschen Erholungsschiffe der deut- schen Arbeiter deshalb nicht gern gesehen, damit die englischen Arbeiter nicht durch eigenenAn-
schauungsunterricht die große Kluft zwischen eng- lischer
und
deutscher Kultur kennen lernen sollten.Um
noch weitere Beispiele anzuführen wollen wir nicht vergessen, die englischen Arbeiter aufzu- fordern, doch einmal ihre Slums mit den gesundenund
schönen deutschenArbeiterwohnungen
zu vergleichen.Oder
die vorbildlichen Freizeiträumc deutscher Betriebe mit den Zuständen in den eng- lischen Industrien, besondersim
Bergbau.Wir
sinddavon
überzeugt, daß beieinem
solchen Vergleich\7
auch der fanatischste englische Arbeiter, der in
seinem
Empire und
dessen Einrichtungen das Voll-kommenste
sieht, eingestehenmuß, daß
das Deutschland Adolf Hitlers wirklichen Sozialismus aufbaut, dagegen die englischen Plutokraten nur daran denken, ihre Dividenden zu erhöhen.Es
wäre
nichtzum
Schaden der englischen Ar-beiter gewesen,
wenn
ihre Führer, allen voran Ernest Bevin, aufdem Kongreß
derTrade Union
diese Unterschiede zwischen den
Taten
der Deut- schen Arbeitsfrontund
ihren eigenen Phrasen zur Diskussion gestellt hätten. Die deutschen Arbeiter wissen jedenfalls, was sievon
englischer Kulturund
englischer Freiheit zu halten haben.
Und
weil siecs wissen,
darum
stehen sie als eine eherne Pha-lanx, ihren Führer, Deutschland
und
den deutschen Sozialismus beschützend.Nach dem
KriegeFür die Völker dieser Erde,
und
in erster Linie für die Arbeiter ist esvon
der größten Bedeutung, heute schon zu erfahren, wie sich die neue Welt-ordnung
gestalten wird.Da
hören wirnun
die uns deutschen Arbeitern somerkwürdig
bekannten Sirenenklänge ausdem
englischen Lager, die allerWelt
einen Frieden der Gerechtigkeit versprechenund
den Arbeitern eine Artvon
Paradies. Dieses Paradies wollen die englischen Arbeiterführer mit der gütigen Erlaubnis ihrer Plutokraten nicht nur für englische Arbeiter schaffen. Es sollen auch die Arbeiter anderer Länder daran teilhaben.Nur
eine kleine Bedingung
knüpfen
sie an dieses Ver- sprechen: die Arbeiter der ganzenWelt
sollen erst mithelfen, damit England den Krieg gewinnt.Diese englischen Arbeiterführer
haben
ein solch robustes Gewissen, daß ihnen derJammer und
das Elend ihrer eigenen Arbeiter noch nicht genug ist.Auch
Millionen fremder Arbeiter sollen sichfür die britische „Kultur" opfern. Siewerden
durch eine heuchlerische Propaganda britischer Arbeiterführer aufgefordert, das gleiche zu tun wie sie es in den Jahren 1914—
1918 schon einmal getan haben. Ein treffender Beweis für diese, unsereBehauptung
ist18 19
die Sitzung des englischen Unterhauses
vom
15.
Oktober
1940.Während
der Debatte dieser Sitzung sagte der M.P. Davidson (Labour):Wenn
wir den Völkern der andern
Länder
nicht schonjetzt sagen, daß sie durch unsernSieg alle gewinnen werden,
dann werden
sie uns nicht helfen. Ich bin der Meinung, daß wir hier eine große Propaganda treiben sollen; es darf auf ein paar MillionenPfund
nicht
ankommen. —
In derselben Sitzung forderte der Labour M.P. Stokes: Die britische Propa- gandamuß
geändert werden.Den
Arbeitern derWelt
müssen wir sagen,daß
wir nicht für dieGrenzen
unseresEmpire
kämpfen, sondern für sieund
für ihr Wohlergehen!Auch Mr. John
Hill, der ehemalige Sekretär des Verbandes der Kessel- schmiede ist der Meinung, daß es notwendig ist,eine Million
Pfund
für die britischePropaganda
unter den Arbeitern aller Länder auszugeben.Wir
deutschen Arbeiterwundern
uns nur, daßdie englischen Arbeiter nicht auf den
Gedanken kommen,
ihren ehrenwerten Führern zu sagen, siemöchten
tausendmal lieber fordern, daß mit denvielen Millionen Pfund, die für eine verlogene Pro- paganda ausgegeben
werden
sollen, den hungern- denund
obdachlosen Arbeitern geholfen wird.Denn
es ist doch diese gefordertePropaganda
nichts anderes, als eine
Wiederholung
alter Phra- sen, wie sie schon einmal zur Irreführung der Ar-beiter benutzt wurden.
Heute
weiß jeder außer-englische Arbeiter, was britische Versprechungen wert sind.
Und
wir deutschen Arbeiter dürfen uns nur an Versailles erinnern,um
für alle Zeiten gegen englischePropaganda immun
zu sein.Doch
in ihrer großen
Not und
derimmer
großer wer-denden Angst
vor der endgültigenAbrechnung
versuchen Englands Plutokratenund
ihre bereit- willigen Helfer, die Arbeiterführer, alleHebel
inBewegung
zu setzen,um
durch Lüge, Heucheleiund
falsche Versprechungen an die Arbeiter,dem
unvermeidlichen Schicksal zu entrinnen.
Daß
ihnen diesesMal
alle diegewohnten Methoden
nicht helfen werden,und
daß britische Heucheleiund
Welttyrannei durch diesen Krieg ein für allemal ausgemerzt werden, das hat der Führer aller Deut-schen, Adolf Hitler, mit ernsten
und warnenden Worten
einer aufhorchendenWelt
bekannt ge- geben.Und
Englands Arbeiter sollten sich keinen weiteren Illusionen hingeben; sie solltenzum min-
desten vermeiden, die imperativen
Worte
AdolfHitlers mit
dem
leeren Phrasenschwall ihrer eige-nen Arbeiterminister oder den prahlerischen
Lügen
W.
Churchills zu verwechseln.Was immer
Adolf Hitlerdem
deutschenVolke und
besonders seinen Arbeitern versprach, denWorten
folgten dieTaten
unmittelbar. Deutsch- land hatte fast sieben Millionen Erwerbslose, alsHitler die
Führung übernahm.
Eswar
seine größte Sorge, diesenhungernden
Millionen Arbeitund
20 21
Brot zu schaffen.
Er
erklärte: Die Arbeitslosigkeit wird schnellstens beseitigt!Und
in wenigen Jahren gab es keinen arbeitslosen deutschen Arbeiter mehr.Und
so wie dieses größteund
schwersteProblem
gelöst wurde, so ist es in DeutschlandSchritt für Schritt vorwärts gegangen,
zum Wöhle
des Volkes
und
in erster Linie der Arbeiter.Was
aber hat das reiche
England
für seine Arbeiter ge- tan? Die hunderttausende englischer Arbeiter, die heute noch unter der Geißel der Erwerbslosigkeitdem
Elend preisgegeben sind,können
darauf die besteAntwort
geben.Zum
mindesten aber sollte es ihnen möglich sein, alle die Versprechungen, die ihnenvon
ihren Führern gemacht wurden, als das zu erkennen, was sieimmer waren und
auch inZukunft
sein werden, als Betrugund
Täuschung.'
Jetzt ist eine neue, eine bessere
Welt im Wer-
den. Die Herrschaft der englischen Plutokraten wird zerschlagen, damit alle Völker ihren Platz an der
Sonne
erhalten.Wir
deutschen Arbeiter, sei esim Waffenrods
oder in den Betrieben, wirwerden
dieses
Werk
unter derFührung Adolf
Hitlers voll- enden. Unsere englischen Arbeitskameraden aber sollten nicht beiseite stehen. Langegenug
seid Ihr,Arbeiter Englands, getäuscht
und
betrogen wor- den;und
jetztmüssen
noch unzähligevon Euch
in diesem grausamen Krieg, den Eure Plutokraten mit der Absicht zur Vernichtung Deutschlands ver- breitetund
erklärt haben, ihrLeben
lassen für einSystem, das
von
jedem Arbeiter gehaßtund
ver- achtet wird. Die Leiden, die Ihr, Eure Frauenund
Eure Kinder zu tragen habt,werden
mit jedemTag
größer!Wie
lange noch wollt Ihr dies dulden?22
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