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Hilfe für Menschen mit psychischer Erkrankung

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Academic year: 2022

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Hilfe für Menschen mit psychischer Erkrankung

Der Hilfeverein „Leuchtturm 2020 e.V.“ wurde in der Gründungsversamm- lung am 21. August 2020 in Künzelsau gegründet. Er verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke, konkret die Förderung der Lebens- umstände von Menschen mit psychischer Erkrankung. Er ist selbstlos tätig und verfolgt keine eigenwirtschaftlichen Ziele.

Was sind psychische Erkrankungen?

Weltweit erkranken 10 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens psychisch. Zu den häufigsten Erkrankungen gehören Depressionen, Psycho- se, Schizophrenie, Substanzmittelmissbrauch, posttraumatische Belastung, soziale Anpassungsstörung, Verhaltensstörung usw. Der Verlauf dieser Erkrankungen stellt sich so dar, dass

1/3 der Erkrankten eine Krankheitsepisode durchlaufen und wieder vollständig gesunden

1/3 der Erkrankten mit einer Behandlung soweit stabilisiert werden können, dass ein völlig „normales“ Leben möglich ist (Familie, Beruf etc.). In der Regel weiß das soziale Umfeld dabei nichts von der Erkrankung

1/3 der Erkrankten auch mit der Behandlung keinen Status erreichen kann, der ein eigenständiges Leben problemlos möglich macht

Bei diesen Erkrankungen liegen meist messbare Veränderungen des Gehirnstoffwechsels vor. Jedoch nicht jede Veränderung des Gehirnstoff- wechsels führt zu einer psychischen Erkrankung, Entscheidend ist die Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit des Gehirns in Krisen. Vereinfacht:

emotional starke Kinder, psychisch gesunde Erwachsene.

Häufig erkranken Menschen aus belasteten sozialen Systemen oder in Lebenskrisen. Aber auch Menschen mit völlig unauffälligen Befunden können erkranken, z.B. als Folge einer Gewalttat, eines schweren Unfalls etc. Auch sonstige Erkrankungen oder Verletzungen können zu psychischen Erkran- kungen führen.

Was versteht man unter „Schizophrenie“ (endogene Psychose)?

Darunter versteht man z.B. Realitätsverlust, Wahnvorstellungen, Störungen des Denkens, der Sprache und/oder der Gefühlswelt. Schizophrene Störun- gen sind meist durch grundlegende und charakteristische Störungen von Denken und Wahrnehmung sowie durch inadäquate oder verflachte Affekte gekennzeichnet. Viele psychotisch Erkrankte haben einen stark verminder- ten Antrieb, wenig Interesse an der Umwelt, aber ein reiches inneres Erleben.

Jede Schizophrenie ist anders, weil jedes Gehirn individuell aufgebaut ist.

Deshalb ist die medikamentöse Behandlung auch so schwierig und bei jedem Erkrankten anders. Das macht auch die Forschung in diesem Bereich so kompliziert.

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Probleme, die durch eine psychische Erkrankung entstehen können

Psychisch kranke Menschen haben es in unserer Gesellschaft in mehrfacher Hinsicht schwer. Was sie häufig erleben, ist, dass viele Menschen „Psychisch krank“ mit „geistesgestört“ oder Ähnlichem verwechseln. Damit hat es jedoch überhaupt nichts zu tun. Die häufigsten Probleme, die durch eine solche Erkrankung entstehen, sind

Vereinsamung

Stigmatisierung

Ausgrenzung

Arbeitsplatzverlust

Sozialer Abstieg bzw. prekäre soziale Situation

Substanzmittelmissbrauch

Straffälligkeit

10 Prozent aller schwer psychisch Erkrankten haben bereits mindestens einen Selbstmordversuch hinter sich. Schlecht oder gar nicht behandelte psychisch Kranke haben eine etwa 20 Jahre kürzere Lebenserwartung als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Welche Behandlungsformen gibt es?

Medikamentöse Behandlung durch Psychopharmaka

Verhaltenstherapeutische Behandlung durch diverse Berufsgruppen

In der Regel werden beide Behandlungsformen kombiniert, mit individuell unterschiedlichen Gewichtungen.

Behandlungen erfolgen im akut pathologischen Fall meist während einer längeren Unterbringung der Betroffenen in psychiatrischen Anstalten. Im Anschluss gibt es diverse Einrichtungen, welche eine Rückführung in ein so weit wie möglich „normales“ Leben verfolgen. Allerdings gelingt das bei einer Vielzahl der Erkrankten nicht, sodass die Unterbringung in solchen Einrich- tungen sehr langfristig sein kann.

Die Aufgabe solcher Einrichtungen, wie zum Beispiel Diakonie oder AWO ist es, die Erkrankten in einen „normalen“ Alltag soweit wie möglich einzubinden.

Des Weiteren Motivation und Begleitung bei der Alltagsbewältigung und Erar- beitung von Strategien zur Krankheitsbewältigung.

Ein großes Problem dabei ist allerdings so gut wie immer, dass für Therapien mit dem Ziel der Wiedereingliederung in ein „normales“ Leben die Mittel sehr begrenzt sind. Dies reduziert für die Betroffenen, sofern sie nicht Hilfe von außen bekommen, die Chancen zur Rehabilitation enorm. Das ist ein wesent- licher Grund, warum wir die Notwendigkeit zu privater Unterstützung durch diesen Hilfeverein gesehen haben.

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Was wünschen sich psychisch Erkrankte?

„Gesund“ und „normal“ zu sein. Dieser Gedanke impliziert oft, dass es allen nicht psychisch Kranken in jeder Hinsicht besser geht als den Erkrankten selbst. Das ist allerdings ein Trugschluss. Kleinverdiener, Alleinerziehende, Frührentner etc. haben zum Teil deutlich schlechtere Lebensbedingungen.

Als Mensch mit Erkrankung angenommen und in die „normale“ Gesellschaft eingebunden zu sein, ohne einen Erwartungsdruck erfüllen zu müssen.

Dieser kommt aber fast immer irgendwann: „Stell‘ dich nicht so an, bemühe dich, es muss doch bessere Tabletten für dich geben, du bist nur zu faul usw.“.

Ein fast nicht erfüllbarer Wunsch, weil ja jede soziale Interaktion mit Erwar- tung verknüpft ist.

Nicht stigmatisiert werden. Wenn jemand neben einem steht und verzweifelt sein Herz sucht, das gerade unten herausgerutscht ist, wie reagiert man dann? Oder wie beantwortet man die Frage, ob Jesus einen liebt oder ob einen der Teufel holt? Zumal, wenn der Fragesteller sich dann auf den Boden wirft und zu Gott schreit? Was tut man, wenn man jemanden bittet, die Tür zu schließen und die Person einen fulminanten Wutanfall hinlegt, mit Möbeln wirft und allem?

Aber der wohl wichtigste Wunsch: Dass akzeptiert wird, dass eine psychische Erkrankung eine Stoffwechselstörung des Gehirns und keine Schande ist.

Zweck und Konstitution des Hilfevereins „Leuchtturm e.V.“

Auch bei psychisch Erkrankten treffen wir unterschiedliche Situationen an und daher will auch unser Verein differenziert unterstützen. In vielen Fällen geht es darum, die Lebenssituation von Betroffenen einfach zu verbessern helfen und ihnen ein Stück mehr Lebensfreude zu schenken. Dazu gibt es vielfältige Möglichkeiten.

Jedoch gibt es auch durchaus Erkrankte, für die eine weitgehende Rehabili- tation, also eine Rückkehr in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben realistisch ist, die dies auch möchten und Schritt für Schritt dafür arbeiten. Ein gutes Beispiel ist ein ehemaliger Schulkamerad. Nach ersten Kontakten und Unterstützung sind innerhalb von zwei Jahren enorme Fortschritte zu sehen.

Dies gab auch den Impuls, den Hilfeverein zu gründen.

Der Verein ist selbstlos tätig und verfolgt keinerlei eigenwirtschaftliche Ziele, sondern ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Dies sind die Förderung der Lebensumstände und, wo möglich, der Wiedereingliederung psychisch kranker Menschen in ein so weit wie möglich selbstbestimmtes und unabhängiges Leben. Der Zweck wird insbesondere verwirklicht durch Förderung von Maßnahmen, welche den Betroffenen helfen, ihre Lebens- qualität durch materielle oder immaterielle Unterstützung derer nicht kranker Menschen anzunähern.

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Was kann unser Hilfeverein leisten?

Die Möglichkeiten zur Unterstützung sind vielfältig. Zum einen tragen die Mitglieder durch ihren jährlichen Beitrag zur Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Betroffenen und der Einrichtungen, in denen sie leben, bei.

Unser Verein verbürgt sich dafür, dass alle Zuwendungen, finanziell oder immateriell, direkt und ohne Abstriche wirklich dort ankommen, wo sie benötigt werden und wirksam sind.

Des Weiteren können Mitglieder durch eigene aktive Mitarbeit beitragen und somit auch über die Verwendung der Mittel mitbestimmen. Passive Mitglieder werden regelmäßig über alle Aktivitäten und über die Verwendung der Mittel informiert und können im Rahmen der Mitgliederversammlung ebenfalls mitbestimmen.

Eine sehr sinnvolle Möglichkeit ist auch für jedes Mitglied oder für alle sonstigen Helfer, psychisch Kranke gelegentlich in den eigenen Alltag (mit den eigenen Problemen) mitzunehmen, ohne das (meist ganz gut funktionie- rende) System des Erkrankten zu ändern. Der Erkrankte ändert dann selbst etwas, wenn er „reif“ dafür ist.

Man kann Erkrankte besuchen, zum Geburtstag oder an Weihnachten, und vielleicht gemeinsam niederschwellige Aktivitäten machen, Kaffee trinken gehen, Mittagessen, gemeinsam Boule spielen, ein Museum besuchen, ins Kino gehen usw. Oder eine Patenschaft für einen Erkrankten übernehmen, der keine sozialen Bezüge außerhalb der Einrichtung hat, in der er lebt.

Des Weiteren kann unser Verein diverse Aktivitäten ermöglichen. Am Beispiel der AWO Mosbach wäre das etwa der Besuch der Greifvogelwarte Gutten- berg, ein Ausflug nach Eberbach oder Heidelberg, Kauf neuer Gesellschafts- spiele, Beschaffung von Gymnastikgeräten usw. Oder wir können einer Ein- richtung, einer Wohngruppe oder auch Einzelnen Sach- und/oder Geld- spenden zweckgebunden zukommen lassen.

Im Vorstand und Vereinsrat sind auch Betroffene selbst vertreten sowie fachlich geeignete Menschen, die in der Therapie und Pflege psychisch kranker Menschen ausgebildet sind und arbeiten, gerade um sicherzustellen, dass die Mittel zielgerichtet und nutzbringend eingesetzt werden.

Finanzielle Situation von Betroffenen

In einem Heim wie z.B. der AWO hat ein Bewohner aktuell pro Monat 116,64

€UR Taschengeld zur Verfügung. Davon bezahlt er Tabak (fast alle Erkrankten rauchen stark, um ihre Anspannung zu reduzieren), Köperpflegemittel, Medikamenten-Zuzahlung, Hobbies (soweit vorhanden), Fahrkarten z.B. für Arztbesuche, Geschenke für Kinder oder Eltern, Handy, Abstottern von Schulden u.v.m. Bereits bezahlt sind Miete, Strom, Wasser, Müll und Betreuung. Zusätzlich gibt es eine monatliche Kleidungspauschale.

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Viele Menschen in Deutschland spenden Jahr für Jahr an diverse Hilfs- Organisationen. Meistens wissen sie aber überhaupt nicht, ob und wie direkt diese Spenden bei den Bedürftigen auch ankommen. Bei unserem Hilfeverein

„Leuchtturm“ ist dies absolut der Fall und das wird den Mitgliedern und Spendern auch transparent gemacht. Daher würden wir uns sehr freuen, wenn auch Sie diese Initiative unterstützen.

Informationen zur Einrichtung AWO Mosbach

Die AWO Mosbach unterhält stationär einen Wohngruppenverbund für Men- schen mit psychischer Erkrankung (überwiegend aus dem schizophrenen Formenkreis), Es sind derzeit 13 Wohngruppen.

1993: 3 Bewohner ● 2012: 49 Bewohner ● 2020: 63 Bewohner

Des Weiteren ambulante Betreuung von Klienten, die bei der Familie oder in sonstigen Wohngruppen leben, die stundenweise betreut werden.

1993: 20 Klienten ● 2020: 46 Klienten Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Kontakt Bankverbindung

Leuchtturm 2020 e.V.

c/o Norbert Böttigheimer Rosenstraße 34

74653 Künzelsau Mobil: +49 171 865 3404

Homepage: www.leuchtturm2020ev.de E-Mail: kontakt@leuchtturm2020ev.de E-Mail: norbert.boettigheimer@gmx.de

Sparkasse Hohenlohekreis Leuchtturm 2020 e.V.

IBAN: DE91 6225 1550 0220 0408 64

(Bei gewünschter Spendenbescheinigung bitte die Anschrift im Verwendungszweck angeben, wenn Sie kein Mitglied sind).

norbert.boettigheimer@gmx.de

Viele weitere Informationen hier: www.leuchtturm2020ev.de Daten zum Verein

Vereins-Nummer VR 724820

Eintragung 07.10.2020

Registergericht Stuttgart Anerkennung der Gemeinnützigkeit

(Körperschaft des öffentlichen Rechts) 26.10.2020

Finanzamt Öhringen

Sitz Künzelsau

Anschrift Leuchtturm 2020 e.V.

Rosenstraße 34 74653 Künzelsau

Vertreten durch Norbert Böttigheimer, Vorsitzender Mitgliedsbeitrag pro Jahr Ab 20.- €UR (Min.-Beitrag) frei wählbar Gründungs-

Versammlung 21.08.2020 in Künzelsau-Gaisbach,

Rosenstraße 34 Gläubiger-ID Mandatsreferenz DE78ZZZ00002363134

Referenzen

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