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Quelle: verändert nach Essl et al

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Academic year: 2022

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523 AAR14

Tabelle 3.5 Neun Moortypen und deren erwarteter Verlust unter Klimawandelbedingungen in Österreich. Quelle: verändert nach Essl et al. (2012)

Table 3.5 Nine mire types in Austria and projected loss under cli- mate change conditions. Source: modified from Essl et al. (2012)

Moor-Typ Erwarteter Verlust in %

(2080 bis 2100) B2

(+2.5 °C)

A1F1 (+4.4 °C)

saures Niedermoor 61 61

karbonatisches Niedermoor 6 6

alpines Niedermoor 79 76

Schwingmoor 86 75

Übergangsmoor 24 36

Hochmoor 60 72

Hochmoor mit Krummholz 58 65

degradiertes Hochmoor 97 100

Pioniergesellschaften auf Torf 9 10

noch längere Zeit besetzt halten werden. Eine solche Anreiche- rung wurde in Studien festgestellt, welche die Reaktion von Hochgebirgsvegetation auf die klimatischen Trends der letzten Jahrzehnte untersucht haben (Pauli et al., 2012). Längerfristig wird durch den Abtrag der entstehenden „Aussterbeschuld“

(Jackson und Saxon, 2010) die Biodiversitätsbilanz der hö- heren Gebirgslagen aber vermutlich deutlich weniger positiv ausfallen.

Wiederholungsuntersuchungen in den Alpen und in Nord- europa bestätigen bisher die in Modellstudien prognostizierte Artenanreicherung. Neukartierungen hoher Alpengipfel, deren Gefäßpflanzenbestand bereits im 19. oder im frühen 20. Jahr- hundert erhoben wurde, zeigten eine starke Zunahme der Artenzahlen (Grabherr et al., 1994, 2001; Bahn und Körner, 2003; Holzinger et al., 2008; Vittoz et al., 2008). Ganz ähnli- che Ergebnisse liegen für die Skanden (Klanderud und Birks, 2003; Kullman, 2010) und die schottischen Gebirge (Britton et al., 2009) vor. Die längste Beobachtungsreihe stammt vom Piz Linard in der Silvretta / Graubünden (1835 bis 2010), mit einer sukzessiven Zunahme von einer auf 16 Arten (Wipf et al., 2012). Auf erosionsbelasteten, schuttreichen Standorten stagnierte die Artenzahl (Gottfried et al., 1994), ebenso am touristisch stark frequentierten Piz Julier in Graubünden (Pau- li et al., 2001). Im Allgemeinen scheint die Artenanreicherung innerhalb der letzten zwei bis drei Jahrzehnte jedoch rascher abzulaufen als vor den 1980er-Jahren (Walther et al., 2009).

Vergleichsdaten von 1994 und 2004 der Art-Deckungen (d. h.

Prozentsatz der Bodenoberfläche, die von Pflanzenbiomasse bedeckt wird) in Dauerbeobachtungsflächen am alpin-nivalen Übergangsbereich des Schrankogel (Stubaier Alpen, Tirol) zeigten aber erstmals auch deutliche Rückgänge: Alle nivalen Arten verloren an ihrer Untergrenze an Deckung und gleich- zeitig erfolgte eine Zunahme von alpinen Rasenarten (Pauli et al., 2007). Diese gerichtete Veränderung lässt auf eine aktuelle Höherverschiebung des alpin-nivalen Ökotons schließen, die einer Höherverlagerung der sommerlichen Schneegrenze folgt (Gottfried et al., 2011).

Das Höhersteigen der Arten in alpinen Gipfelzonen ist ein europaweit nachweisbarer Prozess, der im Zeitraum 2001 bis 2008 allerdings zu unterschiedlichen Artenzahlver- änderungen führte: überwiegend Zunahmen im borealen und temperaten Europa, Stagnation oder Abnahmen im mediterra- nen Süden des Kontinents (Pauli et al., 2012). Letzteres könn- te insbesondere durch eine Kombination von Erwärmung und verringerter Wasserverfügbarkeit bedingt sein. Eine weitere paneuropäische Studie zeigt eine Anreicherung wärmelieben- der bzw. einen Rückgang kälte-adaptierter Arten in alpinen Pflanzengesellschaften. Diese „Thermophilisierung“ alpiner

Vegetation zeigt deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Gebirgssystemen (Abbildung 3.12) und korreliert mit der re- gional variablen Frühsommer-Erwärmung von den 1990er- zu den 2000er-Jahren (Gottfried et al., 2012).

Die allgemeine Tendenz, mit zunehmender Erwärmung höherliegende Habitate zu erschließen gilt dementsprechend auch für Baumarten. In den Alpen waren bislang Nutzungs- änderungen der wichtigste Faktor für die aktuell zu beobach- tende Waldzunahme in Gebirgslagen. Nach den Ergebnissen der Österreichischen Waldinventur ist die fortschreitende Waldflächenzunahme in Seehöhen über 1 800 m am stärksten ausgeprägt. So entfielen von den über 31 000 ha Waldflächen- zunahme zwischen 2000 und 2009 über 30 % auf diese hoch- subalpinen Bereiche (Russ, 2011). Dies kann einerseits durch die Extensivierung der Bewirtschaftung von Almflächen, ande- rerseits über günstigere Klimabedingungen erklärt werden. Ni- colussi und Patzelt (2006) prädizieren bei einem Fortbestand der gegenwärtigen Temperaturverhältnisse einen Anstieg der Baum- bzw. Waldgrenze um etwa 100–150 Höhenmeter über jener zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Untersuchungen von Dullinger et al. (2004) in den Nördlichen Kalkalpen scheinen diesen Trend zu bestätigen, doch wurden wesentlich langsa- mere Veränderungen der Waldgrenze (Pinus mugo [Legföhre]

als Waldgrenzbaumart) festgestellt, die stark von der zwi- schenartlichen Konkurrenzsituation abhängen. So könnte sich unter den Verhältnissen des Klimawandels unter den Wald- grenzbaumarten die Fichte besser etablieren als ihre beiden Konkurrenten Legföhre und Lärche (Dullinger et al., 2005).

Referenzen

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