HeBIS Verbundzentrale
Bericht für die AG der Verbundsysteme November 2018
HeBIS Verbundsystem RVK-Normdaten
In Absprache mit der FAG Sacherschließung und Recherche, wurden rund 85.000 unverknüpfte RVK-Notationen gelöscht.
Die RVK-Updates 2018/02 und 03 wurden im CBS-Produktionssystem eingespielt. Die Update- Lieferung enthielten insgesamt ca. 230.000 Korrekturen, darunter auch rund 250 neue Normdatensätze
Datenmigrationen
Im Berichtszeitraum wurden zahlreiche Migrationsprojekte für alte und neue HeBIS- Teilnehmerbibliotheken bearbeitet.
Metadatenimport für E-Book-Pakete
Es wurden routinemäßig Metadaten für E-Book-Pakete automatisiert eingespielt. Für PDA wurden regelmäßige Lieferungen von Proquest, De Gruyter, Oxford Scholarship Online, Divibib Die Onleihe, Wiley UBCM, Hanser iLibrary und Cambridge Books Online automatisiert bearbeitet.
Die UB Kassel ist neuer Teilnehmer für den regelmäßigen Import von ProQuest-Ebooks. Dafür wurde eine Grundlieferung von 80.000 Datensätzen importiert und die Bibliothek in die Importroutinen aufgenommen.
Erschließung
Die mit der RVK-basierten Signaturenvergabe verbundenen Funktionen des Wallstädt- Programms wurden als Web-Service von der Verbundzentrale neu entwickelt. Der Dienst befindet sich aktuell in der Erprobung durch Teilnehmerbibliotheken.
Das Herder-Institut nimmt im Kontext gemeinsamer bibliographischer Projekte mit der Bayerischen Staatsbibliothek künftig seine klassifikatorische Sacherschließung mit einer vereinfachten Version der DDC (BSB-DDC) vor. Hierfür wurde ein Leitfaden für die DDC- Erfassung im HeBIS-Format erstellt
In Zusammenarbeit mit der FAG Formalerschließung wurde ein weiteres Kapitel
„Schulprogramme“ im HeBIS-Katalogisierungshandbuch veröffentlicht.
Fernleihe
Die Ende Mai 2018 in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung der EU machte eine Reihe
von Maßnahmen zur Minimierung der Datenspeicherung im Bereich der Fernleihdaten und – prozesse erforderlich:
Bei den Leihscheinen wird auf Namen und Adressdaten verzichtet und nur noch die Leserausweisnummer aufgedruckt.
Die Ergebnisscheine können konfiguriert werden, womit nun jede Bibliothek selbst entscheiden kann, ob Nutzerdaten angezeigt werden.
In der verbundübergreifenden Fernleihe wird bei den Datenübertragungen auf das Übermitteln von Nutzernamen und Adressen aus dem HeBIS-Verbund verzichtet.
Persönliche Emailadressen in den Bibliotheksprofilen sollen durch Funktionsadressen ersetzt werden. Die Bibliotheken wurden diesbezüglich angeschrieben.
Vormerkungen in der Fernleihe sind nun auch für den KOBV möglich. Damit verfügen alle deutschen Verbünde über diese Funktionalität.
Da der PICA-ZDB-OPAC demnächst nicht mehr angeboten wird, wurden Fernleihabfragen auf die ZDB auf den Gemeinsamen Verbünde-Index (GVI) umgestellt.
Das Kassenbuch des Transferprogramms wurde in seinen Funktionalitäten erweitert. Nun lassen sich auch Zeiträume abrufen.
Die Verbünde nutzen zukünftig für die Übertragung von Fernleihbestellungen nur noch eine verschlüsselte Datenübertragung. Hierfür wurden in der Verbundzentrale Schnittstellen umgestellt. Tests mit dem SWB wurden erfolgreich abgeschlossen und die Datenübertragung auch für den Produktionsbetrieb umgestellt. Die Umstellung der Datenübertragung mit GBV und HBZ sind aktuell in der Testphase.
HeBIS Discovery System (HDS)
Wegen der Zusammenlegung der ILNs für Germersheim und UB Mainz musste die Indexierung in HDS an einigen Stellen angepasst und eine Neuindexierung angestoßen werden. Der primäre Server für den HDS-Index wechselte auf einen leistungsfähigeren Server im Campus Westend.
Das Ausfallsystem steht weiterhin am Standort Höchst. Dadurch kann eine verbesserte Verfügbarkeit gewährleistet werden.
Die Überarbeitung des DAIA Servers für HDS2 konnte weitgehend abgeschlossen werden. Eine bessere Darstellung von e-Medien wird in HDS2 dadurch möglich sein.
Fernleihportal
Wegen der Abschaltung des alten ZDB-OPACs inklusive der PICA-Schnittstelle musste die Fernleihrecherche in der ZDB auf den Gemeinsamen Verbünde-Index (GVI) umgestellt werden.
Das neue ZDB-Target wurde erfolgreich in Produktion genommen.
Aus Datenschutzgründen kann im Fernleihportal derzeit keine Merkliste angeboten werden.
Gemeinsamer Verbünde-Index (GVI)
Der GVI wird aktuell im HeBIS-Verbund für Fernleihrecherche im KOBV und in der ZDB genutzt.
Im GVI wurde ein neues Release in die Produktion übernommen. Dessen Vorteile sind eine bessere Indexierung der Suchfelder für den Titel, eine Aktualisierung der Import-Software und ein Indexfeld, das zur Zusammenfassung von Dubletten genutzt werden kann.
Nationaler Statistikserver
Zur Anbindung des Statistikservers an das LAS:eR Projekt wird derzeit an einem Import von Paketdaten aus der GoKB gearbeitet. Dafür ist auch eine Anpassung des Datenmodells und die Erstellung einer Oberfläche für die manuelle Konsolidierung der importierten Daten nötig.
Der Nationalen Statistikserver verzeichnet aktuell rund 280 Teilnehmer.
Infrastruktur für die Sammlung elektronischer Pflichtexemplare
Der Systemhersteller Semantics wurde mit der Durchführung von Schulungen für das ePflicht- System beauftragt. Zum Auftakt fand eine zentrale Schulung am 20. Juni 2018 in Frankfurt statt.
Ergänzend wurden im August 2018 in allen fünf hessischen Pflichtbibliotheken Schulungen für die e-Pflicht-Bearbeitung und –verwaltung in Visual Library von der Firma Semantics durchgeführt.
Die Steuerungsgruppe legte den Workflow für Zeitschriftenablieferungen über Webformulare fest. Die daraus folgenden notwendigen Systemänderungen wurden anschließend an Semantics zur Bearbeitung übermittelt. Die Gruppe erarbeitete außerdem einen Katalog von Statistikanforderungen.
Im September 2018 konnte die Meldung von neuen Zeitschriftentiteln und die Einzelablieferung von Heften über ein Formular in Produktion genommen werden. Auch die automatisierte Ablieferung von Monographien über das Hotfolder-Verfahren wurde produktiv geschaltet. Die Schnittstellen zwischen Visual Library und HeBIS-CBS wurden noch einmal geprüft und kleinere Bugs beseitigt.
Das Harvesting der für die elektronischen Pflichtpublikationen vergebenen URNs durch die DNB zur Aufnahme in das Resolvingsystem wurde angestoßen.
Das Portal http://epflicht-hessen.hebis.de/ stellt für die Ablieferer alle nötigen Informationen und Verfahrensbeschreibungen bereit. Ein Einstieg ist auch über die HeBIS-Webseiten https://www.hebis.de/de/1ueber_uns/projekte/epflicht/epflicht_index.php möglich. Für das Fachpersonal wurde von der Verbundzentrale ein Leitfaden für die Kontaktaufnahme mit den Ablieferern erstellt.
Die Auslieferung des VL Managers an die Pflichtbibliotheken wurde vorbereitet und koordiniert.
Der VL Reader als Client-Software für die rechtskonforme Präsentation von Pfllichtexemplaren wird von der Herstellerfirma Semantics aktuell überarbeitet und soll in den Pflichtteilbibliotheken ab Mitte November 2018 installiert werden.
Digitales Archiv der Hochschulen in Hessen (DAHH)
Die HeBIS Verbundzentrale übernimmt den Betrieb der Archivierungssoftware. Der Pilotbetrieb beginnt im Januar 2019.
Digitale Sammlungen
Für die Digitalen Sammlungen der HLB RheinMain, Wiesbaden wurden weitere Einspielungen vorgenommen. Die Plattform läuft im Routinebetrieb.
Die digitale Sammlung „Historical Financial Data“ des LOEWE Centers SAFE (Sustainable Architecture for Finance in Europe) wurden in den produktiven Betrieb übernommen und für die Öffentlichkeit freigeschaltet.
Neben Audioaufnahmen stellt das Konzertrepositorium der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst nun auch Videoaufnahmen bereit. Die Konzertmitschnitte können über einen integrierten Videoplayer angesehen werden.
Das Portal „1914-1918“ befindet sich im Routinebetrieb. Am 30. August 2018 eröffnete die gemeinsame Ausstellung von Stadtarchiv und Wetterau-Museum Friedberg „Kapitulation, Zusammenbruch, Novemberrevolution“. Das Portal ist mit zwei Rechercheplätzen prominent in dieser Ausstellung vertreten.
Die Arbeiten zur Präsentation des privaten Nachlasses Otto Hahn wurden gemeinsam mit dem Institut für Stadtgeschichte Frankfurt begonnen. Derzeit werden die Materialien strukturiert und eingespielt. Ein Prototyp der Präsentationsplattform ist installiert.
Projekte
Projekt: AMAD (Archivum Medii Aevi Digitale)
Ziel des Projektes ist eine interdisziplinäre Open Access-Publikationsplattform für Erst- und Zweitveröffentlichungen von mediävistischen Arbeiten mit einem Blog als Qualitätssicherungs- und Impact-Instrument. Die Verbundzentrale fungiert als technischer Dienstleister. Die offizielle Projektphase begann am 1.Oktober 2018. Die Verbundzentrale hat bereits das Repositorium der Publikationsplattform als Prototyp aufgesetzt. Ein Harvesting von Einträgen im Blog mittelalter.hypotheses.org ist realisiert.
DFG-Projekt FiF (Forschungsdateninfrastruktur für Finanzdaten)
Nationalbanken Europas automatisiert gesammelt und aufbereitet. Das Modul befindet sich aktuell in der Testphase.
DFG-Projekte LAS:eR und NatHosting
In der LAS:eR-Pilotphase wurde schwerpunktmäßig das Eintragen von Lizenzen getestet.
Von der HeBIS Verbundzentrale wurde ein Konzept zur Integration von LAS:eR und NatHosting entwickelt. Paket- und Rechteinformationen aus LAS:eR können so für das NatHosting-Projekt im Bereich der Zugriffssteuerung auf Archivexemplare genutzt werden können.
LHEP-Projekt „Mobil und digital“
Mehrere Treffen der Projektgruppe „mobil und digital“ und der Entwicklergruppe für die in diesem Projekt genutzte Software StApps fanden statt. Alle beteiligten Projektmitarbeiter wurden mit dem aktuellen Stand der Arbeiten an der Studenten-App vertraut gemacht. Darüber hinaus konnte eine testweise Integration eines HeBIS-Shibboleth-IDP konfiguriert werden, um diese Art der Authentifizierung mit der StApps zu testen.
LHEP-Projekt Hessische Forschungsdateninfrastrukturen (HeFDI)
Die Verbundzentrale konzentriert sich im Projekt auf die weitere Ausarbeitung einheitlicher Erschließungsverfahren auf Grundlage interoperabler Datenmodelle, auf die Entwicklung und Implementierung von Schnittstellen an die Repositorien sowie auf die Integration der Repositorien in Systeme der übergreifenden indexbasierten Suche. Mit dem DFG-Projekt GeRDI (German Research Data Infrastructure) fanden Gespräche zur gemeinsame Nutzung von Indexdaten statt.
LHEP-Projekt Langzeitverfügbarkeit an hessischen Hochschulen (LaVaH)
Im Vordergrund steht die Beschaffung und Implementierung der technischen Infrastruktur, insbesondere der Archivierungssoftware. Die datenschutzrechtliche Beurteilung ist mittlerweile mit einem positiven Votum des Justitiariats der Goethe Universität abgeschlossen.
Zeitschriftenserver THEA
Die Sichtung der Archivdaten des Konsortiums ist weitgehend abgeschlossen. Die Daten liegen auf verschiedenen Speichermedien vor und werden zunächst einheitlich auf Platte gesichert, um dann später indexiert und unter einer Suchoberfläche angeboten werden zu können.
FOLIO
Der HeBIS Verbund ist mit Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding dem FOLIO- Projekt der Open Library Environment (OLE) beigetreten.
Die HeBIS Verbundzentrale arbeitet mit einem IT-Mitarbeiter in der SIG Resource Management - ERM Sub Group mit.
Die konstituierende Sitzung der AG FOLIO fand am 14. September 2018 statt.
Öffentlichkeitsarbeit
Die CMS-Software der HeBIS-Webseiten wurde auf die aktuelle Version gebracht und gleichzeitig das Betriebssystem auf Linux gewechselt. Außerdem sind die Webseiten auf einen leistungsfähigeren Server umgezogen.
Die internen Produkt- und Lizenzinformationen des HeBIS-Konsortiums werden in Zukunft nicht mehr im HeBIS-Webangebot, sondern in einem neu geschaffenen Bereich des HeBIS-KID für die Teilnehmerbibliotheken zur Verfügung gestellt. Der Umzug ist weitestgehend abgeschlossen.
Aus Datenschutzgründen werden die Online-Anmeldungen zu den HessFort-Veranstaltungen ab 2019 ebenfalls im HeBIS-KID gespeichert. Die notwendigen Vorbereitungen wurden im Berichtsquartal abgeschlossen.
Für den geplanten Relaunch des HeBIS-Webangebotes wurden Konzeptworkshops mit Webagenturen durchgeführt. Danach erstellten die Agenturen erste Skizzen für den neuen Webauftritt und Angebote.
Am 20. September 2018 fand die 5. HeBIS-Verbundkonferenz an der Justus-Liebig-Universität in Gießen statt. Das Gießener Organisationsteam hatte die Vorbereitungen übernommen und sorgte für eine gelungene Veranstaltung mit einem vielfältigen Vortragsprogramm. Hauptredner war Dipl.-Ing. Norbert Sinning (Sinning Architekten, Darmstadt), der das von ihm verantwortete Konzept für den Neubau der UB Marburg vorstellte und allgemeine Tendenzen im aktuellen Bibliotheksbau erläuterte.