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Archiv "Mercedes-Langzeittest: Schon die Fahrweise kann viel Benzin einsparen helfen" (15.09.1995)

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Autos sollen sparsamer werden

Durchschnittsverbrauch von Neuwagen aus deutscher Produktion*

in Liter je 100 Kilometer

Veränderung 1990 zu 1978

-19%

2005 zu 1990

-25%

Ziel der deutschen Automobilindustrie

1978 1990

Quelle: VDA .Pkw einschließlich Kombi

2005 ei..

95 04 117

VARIA AUTO UND VERKEHR

Mercec es-La ngzeittest

S

eit 1981 wurden 1 200 Testpersonen durch das ECO-Fahrertraining in Untertürkheim und Sindel- fingen geschleust, in dem es einzig und allein um wirt- schaftliche Fahrweise ging.

Die Bilanz laut Mercedes:

Die Testfahrer erzielten am Steuer identischer Fahrzeuge bei einer gesamten Fahrlei- stung von 117 Millionen (!) Kilometer durch entspre- chende Fahrweise eine Ben- zineinsparung von 1,25 Mil- lionen Litern. Zugleich gin- gen die Schadstoffemissionen um 35 000 Tonnen zurück.

Sparen durch zügiges Fahren

Mercedes behauptete gar, daß die Langzeitstudie eines klar bewiesen hätte: Zügiges Anfahren und flottes, kon- stantes Tempo bringen den geringsten Verbrauch. Alle 1 200 Probanden, die an dem ECO-Fahrtraining teilge- nommen hatten, mußten zu Beginn und am Ende ihres Kurses einen Vier-Kilometer- Testparcours absolvieren.

Die Unterschiede zwischen der bisherigen „normalen"

Fahrweise und dem an- schließend einstudierten ECO-Drive: Der Benzinver- brauch reduzierte sich insge- samt um 42 Prozent.

Dabei galt es, einen alten Meinungsstreit zu entschei- den. Wer bei jeder roten Am- pel den Motor abstelle, lautet eine weitverbreitete Auffas- sung, verbraucht weit mehr Benzin als mit (leer-)laufen- der Maschine. Die andere Meinung: den Motor abzu- stellen lohnt allemal. Die Er-

gebnisse von Hunderten von Untersuchungen bei Merce- des belegten jetzt, daß letzte- res wohl zutrifft.

In einem Versuch mit der neuen E-Klasse wurden zwei identische Modelle auf die Probe gestellt. Der eine Wa- gen lief eine Minute durch, der andere wurde unablässig abgeschaltet und neu gezün- det - 30mal in dieser Minute.

Das Ergebnis, hochgerechnet auf eine Stunde: Der Sechszy- linder-Benziner, der durch- lief, verbrauchte in 60 Minu- ten 1,45 Liter; die ständig an- gehaltene Maschine kam da- gegen auf 0,85 Liter Ver- brauch.

In einem Diesel sind die Werte für den „abgestellten Motor" sogar noch günstiger.

Der Leerlauf kostete pro Mi- nute 0,95 Liter Diesel, die Ausschalt-Variante hingegen nur einen halben Liter, also nur etwas mehr als die Hälfte.

Dem Argument, daß häu- figes Einschalten des Motors dem Anlasser schade, begeg- net Mercedes mit einer simp- len, aber einleuchtenden Rechnung. Im Durchschnitt verträgt die Lebensdauer ei- nes Anlassers rund 200 000 Starts. Bis diese erreicht sind, habe der Fahrer des Wagens 2 778 Stunden vor roten Am- peln gestanden. Würde er die

Maschine dabei ständig abschalten, könne er im Laufe der Zeit 3 084 Liter Kraftstoff einspa, ren. Die Repara- turkosten eines Anlassers, so das Fazit der Merce- des-Forscher, stün- den also in keinem Verhältnis zu den eingesparten Ben- zinkosten. Stau- und Stadtfahrten sind alltäglich für Tausende von Au- tofahrern. Nach Untersuchungen des Kraftfahrtbun- desamtes liegt die Durchschnittsge- schwindigkeit im Berufsverkehr bei vier Kilometern pro Stunde.

Der hochgerechnete Ver- brauchsunterschied laut Mer- cedes-Test: Die durchlaufen- de Maschine schluckte im so- genannten Stop and Go auf einer festgelegen Strecke in einem bestimmten Zeitraum 51,4 Liter Benzin; bei ständi- gem Motorabschalten und denselben Rahmenbedingun- gen aber nur noch 36,8 Liter.

Ein anderer Versuch mit einem 200er Diesel sah drei Fahrten mit unterschiedli- chen Bedingungen vor:

1. Vollgas bis Tempo 60, maximal erlaubte Umdre- hungszahl 4 000 U/min.

2. Gleiche Werte, aber nur halb durchgetretenes Gaspedal.

3. Wiederum Vollgas, aber hochschalten bei späte- stens 2 000 U/min.

Hier ergaben sich folgen- de Verbrauchswerte, hochge- rechnet auf 100 Kilometer:

Vollgas bis 4 000 U/min: 16,7 Liter; Halbgas bis 2000 U/min und längere Beschleunigung:

15,6 Liter; Vollgas und frühes Hochschalten: 15 Liter.

Frühes

Hochschalten

Getestet wurden daneben die Verbrauchswerte bei noch früherem Hochschalten - mit untertouriger Fahrwei- se. Wieder war der 200er Die- sel der Testkandidat, und wieder gab es überraschende Resultate. Bei Tempo 40 im dritten Gang, die wohl durch- aus übliche Fahrweise, wur- den 5,5 Liter auf 100 km ver- braucht; im fünften Gang da- gegen, und drehzahlmäßig hart an der Grenze, gingen 3,4 Liter Diesel durch die Verbrennungskammern. Fa- zit der Mercedes-Tester:

„Der geringste Verbrauch ist immer nur im höchsten noch ruckelfrei fahrbaren Gang zu erzielen."

Ein weiterer Aspekt: die Reifen. Wer ständig mit ge- ringerem Luftdruck als tatsächlich möglich fährt, ver- braucht mehr Benzin, weil der Rollwiderstand größer ist. Auch hier gab es einen Versuch. Mercedes-Techni- ker stellten zwei gleiche Mo- delle auf eine Ablauframpe.

Die Reifen des einen waren mit 2,0 bar gefüllt, die des an- deren mit 3,0 bar. Beide Fahr- zeuge rollten dann im Leer- lauf ab. Der Wagen mit gerin- gerem Luftdruck stand nach 13,3 Metern, der andere erst jenseits der 17-Meter-Marke.

Im anschließenden Fahrtest ergab sich auf 100 Kilometern eine Spriteinsparung von 1,4 Liter - und das nur durch den Luftdruck. Guido Hecker

Schon die Fahrweise kann viel Benzin einsparen helfen

Nicht mehr als drei Liter Benzin auf 100 Kilometer massive Benzineinsparungen bringen kann, ver- zu verbrauchen, davon träumen wohl die meisten suchte das Forschungsinstitut von Mercedes-Benz Autofahrer. Daß aber schon allein die Fahrweise in einem Langzeit-Versuch unter Beweis zu stellen.

A-2422 (72) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 37, 15. September 1995

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