• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Zerstört mir meine Daten nicht!" (24.01.1992)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Zerstört mir meine Daten nicht!" (24.01.1992)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

— ZITAT

••

Uberzeugungstäter

„Ich lass' mich nicht mani- pulieren, ich bin Überzeu- gungstäter."

Dr. phil. Norbert Blüm, Bundesmi- nister für Arbeit und Sozialordnung, in einem Statement zur Verteidigung der von ihm verfochtenen sozialversiche- rungsrechtlichen Lösung der Absiche- rung des Pflegerisikos und in Ablehnung des von den Liberalen verfochtenen Pri- vatversicherungsmodells

Zerstört mir meine Daten nicht!

„Zerstört mir meine Kreise nicht . . ." sagte Archimedes zu den römischen Schergen. Da schlugen sie ihm den Kopf ab. Archimedes hatte gegen einen wichtigen Grundsatz der Wissenschaft verstoßen. Wissen- schaftliche Daten wurden in der Öf- fentlichkeit in den Sand gezeichnet und waren der Allgemeinheit zu- gänglich, wenn auch nicht verständ- lich. Moderne Datenschützer führen ein nicht minder lockeres und schar- fes Schwert.

Zur Erleichterung meiner Ana- mneseerhebung bot ich meinen Patienten einen standardisierten Fragebogen an. Ein sich als Daten- schutzbeauftragter verstehender all- gewaltiger Verwalter untersagte mir, diesen zu verwenden mit dem Hin- weis, daß ja die „Schweigepflicht durchbrochen werde, wenn der Pa- tient selbst seine Angaben nieder- legt". Eine unmißverständliche Stel- lungsnahme unseres ärztlichen Di- rektors ermöglichte mir rasch die Weiterverwendung dieses Fragebo- gens – in extenso wurde er für die Verwendung in der gesamten Klinik empfohlen.

Für einen Bericht über eine sel- tene Erkrankung schrieb ich mit mei- nem Textsystem Angaben aus der Krankengeschichte zusammen. Näm- licher Datenschützer sui legis melde- te erneut Protest an. Die Daten von Patienten einer LVA-Klinik dürften nicht mit elektronischen Medien ge- speichert werden. Dennoch erfuhr die Deutsche Gesellschaft für Rheu- matologie von meinen Beobachtun- gen.

So abstrus wie diese Beispiele auch erscheinen mögen, sie verdeut- lichen jedoch eine Problematik: Die Sensibilität für Datenschutz nimmt die Umtriebe einer Hexenjagd an.

Ärzte, die im Rahmen des offiziellen Meldewesens Angaben zu ihren Pa- tienten machen, können nicht mehr zum Profit für den jeweilig Betroffe- nen auf den gesammelten Daten- stamm im Meldezentrum zurückgrei- fen. Patienten, die nach öffentlichen Aufrufen an Zentren überwiesen werden, versacken informatorisch in diesen. Der Erstbehandler erhält

Tut mir leid, Herr Professor, ich muß die Temperaturdaten des Patienten schützen.

entweder keinen Bericht oder ein Schreiben mit null bits.

Jeder fühlt sich berufen, Daten zu schützen. Dabei kann über den Schutzwert medizinischer Daten ei- gentlich nur ein Kollege vom Fach urteilen. Außerdem bleiben Diagno- sen und Befunde geistiges Eigentum des Arztes, der sie gewinnt. Sie sind nicht ein unveräußerliches Gut des Kranken, denn dieser wußte vor sei- nem Arztbesuch nicht einmal, woran er leidet. Zudem ist es nicht einmal der Patient, der sich Sorgen um seine Individualdaten macht. Es sind viel- mehr Kontrollorgane, die ohne wei- teres den Datenschutz als niederen.

Wert einschätzen, wenn es beispiels- weise um die Einführung des elek- tronischen Krankenscheines geht.

Dr. med. Martin P. Wedig, Herne

LOMIFV. Zusammensetzung: 1 LOMIR . -Tablette enthält 2,5 mg Isradipin. Anwendungsgebiet: Essentielle Hyper- tonie. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff. Leberfunktionsstörungen, Hepatitis, primäre Lebererkrankungen. Herz-Kreislauf-Schock, akuter Herzin- farkt, schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min, Dialysepatienten). Vorsicht bei ausgeprägter Aortenstenose sowie Sick-Sinus-Syndrom, solange kein Herz- schrittmacher eingesetzt ist, bei Hypotension sowie dekom- pensierter Herzinsuffizienz. Kinder. Schwangerschaft und Stillzeit. Nebenwirkungen: Häufig Kopfschmerzen, Flush, Wärmegefühl, lokalisierte Ödeme. Gelegentlich verstärkter Blutdruckabfall und daraus folgend Bewußtlosigkeit (Syn- kopen). Selten Schmerzen im Bereich der Brust (Angina pectoris Symptome). Nach plötzlichem Absetzen können hypertensive Krisen oder myokardiale Ischämie durch ein Rebound-Phänomen ausgelöst werden. Gelegentlich gastro- intestinale Störungen, Gewichtszunahme, Schwindel, Müdig- keit, Hautreaktionen, Potenzstörungen. Selten Gelenk- schmerzen, Appetitlosigkeit, Dyspnoe. Sehr selten Schwitzen, Gynäkomastie, Gingiva-Hyperplasie. Gelegentlich Anstieg von Leberwerten (alkalische Phosphatase, Transaminasen, Bilirubin). Die Leberwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden. In Einzelfällen Blutbildveränderungen wie Anämie, Leukopenie, Thrombopenie und thrombozytopenische Pur- pura. In seltenen Fällen - insbesondere bei Diabetikern - wurde eine Erhöhung des Blutzuckers beobachtet, so daß eine Kontrolle des Blutzuckerspiegels empfohlen wird. Bei Verdacht auf Hypophysenfunktionsstörungen sollten wäh- rend des ersten Behandlungsjahres 1/2jährlich entspre- chende Hormonkontrollen erfolgen. Bei krankhaften Verän- derungen (z.B. der Schilddrüse oder der Schilddrüsenhor- monparameter, Testosteron- und LH-Plasmaspiegel), die auf Änderungen der Hypophysensekretion hinweisen, sollte LOMIR' abgesetzt werden. Die Hypertoniebehandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen- verkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beein- trächtigt werden, in verstärktem Maße bei Behandlungs- beginn und Präparatewechsel sowie in Zusammenwirkung mit Alkohol. Wechselwirkungen: Wechselwirkungen mit anderen Kalziumantagonisten, blutdrucksenkenden Arznei- mitteln, Antiarrhythmika, Herzglykosiden, trizyklischen Anti- depressiva, H-2-Blockern, Tuberkulostatika, Narkosemitteln, Antikonvulsiva, Cyclosporin, Theophyllin. Dosierung: 2 x 1 Ta- blette täglich, bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung nach 4 Wochen Zugabe eines weiteren Antihypertensivums oder Steigerung auf 2x2 Tabletten. Ältere Patienten sowie Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance

> 30 ml/min): BeginnYnit 2x 1/2 Tablette täglich. Bei gleich- zeitiger Verabreichung von LOMIR' und Cimetidin Halbierung der LOMIR'-Dosis. Packungsgrößen: Originalpackungen zu 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten DM 31,74, DM 48,83 und DM 89,50. Weitere Hinweise: siehe Gebrauchsinformation oder Fachinformation. Stand der Information: November 1991.

[WANDER]

PHARMA

Wander Pharma GmbH • 8500 Nürnberg

A1

-

186 (36) Dt. Ärztebi. 89, Heft 4, 24. Januar 1992

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Werden Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet, so haben Sie das Recht Auskunft über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten zu erhalten (Art.. Sollten unrichtige

Sobald nach der Geburten- meldung eine Rückmeldung über eine Screeninguntersuchung vorliegt oder spätes- tens nach 12 Wochen werden die Daten gelöscht.. Ein Rechtsanspruch

Wenn Sie in die Datenverarbeitung eingewilligt haben oder ein Vertrag zur Datenver- arbeitung besteht und die Datenverarbeitung mithilfe automatisierter Verfahren durch- geführt

Werden Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet, so haben Sie das Recht Auskunft über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten zu erhalten (Art. Sollten unrichtige

Ihre Daten werden nach der Erhebung beim Landratsamt Erding so lange gespeichert, wie dies unter gesetzlichen Aufbewahrungsfristen für die Bearbeitung und Dokumen- tation

Wenn Sie in die Verarbeitung durch das Landratsamt Erding durch eine entsprechende Erklärung eingewilligt haben, können Sie die Einwilligung jederzeit für die Zukunft wi- derrufen.

Werden Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet, so haben Sie das Recht Auskunft über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten zu erhalten (Art.. Sollten unrichtige

Wenn Sie in die Verarbeitung durch das Landratsamt Erding durch eine entsprechende Erklärung eingewilligt haben, können Sie die Einwilligung jederzeit für die Zukunft wi- derrufen.