Frauen in den Parlamenten
Von je 100 Parlamentsmitgliedem sind Frauen im Norwegen, f 33Y Finnland
34)' Schweden WW133Y Dänemark
318r Niederlande 26W' Deutschland nm neuen Bundestag)
25 Südafrika 23: Kuba 21 Österreich, China 19i Vietnam
X181 Schweiz 171 Uganda 1 6W' Nicaragua ARIIIIKK151 Italien
138" Polen 110e USA, Irak fflilor Rußland .9.1 Großbritannien
6! Frankreich 3 Japan 2' 2 Türkei
0 Kuwait Stand Mitte 1994, ausgewählte Länder OGlohue
Frauen, die aktiv am politischen Geschehen teilnehmen, sind in den skandina vischen Ländern eher schon eine Selbstverständlichkeit. Auch in Deutschland machen immer mehr Frauen Politik: Im neuen Bundestag ist jeder vierte Platz von einer Frau besetzt. Im arabischen Emirat Kuwait dagegen dürfen Frauen weder wählen noch sich zur Wahl stellen. Globus
POLITIK NACHRICHTEN
Arbeitskreis zur Verbesserung des Krebsregisters
MÜNSTER. Um die Ak- zeptanz des Krebsregisters zu verbessern, wurde in Münster ein „Arbeitskreis Krebsregi- ster der Ärztekammer West- falen-Lippe" gebildet. „Es muß der Öffentlichkeit und natürlich auch der Ärzte- schaft verdeutlicht werden, daß die Sammlung und Aus- wertung der Daten von Krebspatienten Forschung und Wissenschaft weiterbrin- gen", unterstrich Dr. med. In- go Flenker, Präsident der Ärztekammer.
Neben der Öffentlichkeits- arbeit sollen Schwerpunkte bei der Fortbildung sowie bei der Erarbeitung von Lösun- gen für Probleme vor Ort ge- setzt werden. So sollen zum Beispiel Schwachstellen in der Organisation des Registers analysiert werden.
Den Vorsitz des Arbeits- kreises hat die Ärztekammer Westfalen-Lippe übernom- men. Darüber hinaus sind vertreten: das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nord- rhein-Westfalen (NRW), die Gesellschaft zur Bekämpfung der Krebskrankheiten NRW, die Kassenärztliche Vereini- gung Westfalen-Lippe, der Onkologische Schwerpunkt Münster, der Onkologische Arbeitskreis im Regierungs- bezirk Münster sowie patho- logische Institute. Sp
Qualitätseinbußen durch Reformgesetz
HANNOVER. Das Ge- sundheitsstrukturgesetz hat aufgrund von Arzneimittel- einsparungen Effekte, die für die Qualität der Patientenver- sorgung nicht folgenlos sind.
Eine Studie unter wissen- schaftlicher Leitung von Prof.
Dr. med. Friedrich Wilhelm Schwartz (Hannover) zeigte, daß bei GSG-bedingten The- rapiewechseln zum Teil eine Verschlechterung des thera- peutischen Nutzens vom Arzt
in Kauf genommen wurde.
Dies konnte für die Behand- lung von Patienten mit Schwindel, Hypotonie, Mü- digkeit, Schlafstörungen und Gedächtnisschwäche ermit- telt werden. Ärzte, die bereits Vorerfahrungen mit einem Arzneimittelregreß hatten, reagierten auf die Budgetie- rung weitaus sensibler.
Die Autoren der Studie im Auftrag der Kassenärztli- chen Vereinigung Nieder- sachsen folgern: Aussagen über das angebliche Ausblei- ben von qualitätsmindernden Effekten bei politischen Steuerungseingriffen in die ärztliche Versorgung müssen durch wissenschaftliche Be- gleitstudien auf breiter Basis abgesichert werden. 1W
Synopse zum Sozialdatenschutz
BONN. Durch die Novel- lierung des Sozialdaten- schutzes im vergangenen Jahr haben sich wesentliche Ver- änderungen bei der Zulässig- keit der Erhebung, Verwen- dung und Übermittlung von Daten ergeben. Als Interpre- tationshilfe zu den einzelnen Neuregelungen hat die Ge- sellschaft für Datenschutz und Datensicherung e.V., Bonn, eine „Synopse zum So-
zialschutz nach dem Zweiten Gesetz zur Änderung des So- zialgesetzbuches" erstellt.
Exemplare der Synopse können gegen Erstattung ei- nes Kostenbeitrages von 20 DM zuzüglich Versandkosten angefordert werden bei der Gesellschaft, Irmintrudis- straße lb, 53111 Bonn. EB
Ausland
Arbeit schadet Müttern nicht
BALTIMORE. Die Sor- ge, Erwerbsarbeit von Müt- tern kleiner Kinder sei schäd- lich für ihre Gesundheit oder die ihrer Kinder, ist größten- teils nicht gerechtfertigt. Im Gegenteil: Unter bestimmten Voraussetzungen geht es be- rufstätigen Frauen und ihren Kindern gesundheitlich bes- ser als full-time-Hausfrauen mit Kindern.
Negativ beeinflußt wer- den Gesundheitszustände von Müttern kleiner Kinder nur unter besonders ungün- stigen Begleitumständen.
Diese können in der Berufs- tätigkeit selbst begründet sein (etwa belastendes Ar- beitstempo, Spätschicht, schädliche Emissionen) oder in den familiären Bedingun- gen (zum Beispiel mehrere
Kleinkinder und ein unko- operativer Ehemann). Nega- tiv wirkt es sich auch aus, wenn bezahlbare und qualifi- zierte Betreuungsangebote fehlen.
Dies ist die Essenz einer Metaanalyse einschlägiger wissenschaftlicher Studien, die in den letzten Jahren in verschiedenen nordamerika- nischen und europäischen Ländern durchgeführt wur- den. Die Analyse wurde in ei- ner der letzten Ausgaben der Zeitschrift „International Journal of Health Services"
veröffentlicht. IW
USA: Verlust beim Arzteverband
CHICAGO. Die AMA (American Medical Associa- tion) hat 1994 einen Verlust von 12,6 Millionen Dollar er- wirtschaftet. Allein acht Mil- lionen Dollar davon werden auf die Kosten von Aktivitä- ten zurückgeführt, die im Zu- sammenhang mit Präsident Clintons Gesundheitsreform entstanden.
20 Prozent der AMA- Einnahmen stammen aus Anzeigenaufträgen der Phar- maindustrie für Zeitschriften und andere Veröffentlichun- gen der Organisation. Hier waren Einbußen zu verzeich- nen, nachdem die Werbungs- ausgaben der Pharmaindu- strie in den USA seit 1992 um 40 Prozent zurückgegangen sind. Man erwartet, daß sich diese Entwicklung 1995 noch fortsetzen wird.
40 Prozent der Einnah- men stammen aus Mitglieds- beiträgen. Der seit 147 Jah- ren bestehenden American Medical Association gehören jetzt 41 Prozent der amerika- nischen Ärzte und Medizin- studenten an. Überraschen- derweise verwarf eine Dele- giertenversammlung der AMA einen Vorschlag, zum ersten Mal in der Geschichte Nicht-Ärzte als assoziierte Mitglieder aufzunehmen; da- bei hatte man an die Leiter der Verwaltungen von gro- ßen Gruppenpraxen gedacht.
gb Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 8, 24. Februar 1995 (23) A-489