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Liste der empfohlenen Sojasorten für die Ernte 2011

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Soja

Sorten 7. 2. 1

DatenblätterAckerbau

www.agridea.ch I www.swissgranum.ch I www.agroscope.ch

Februar 2011

Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Schweizerische Eidgenossenschaft

Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra

Liste der empfohlenen Sojasorten für die Ernte 2011

Verantwortlich für die Redaktion:

Jürg HiltbRunneR

1

und Christian StReit

2

,

1

Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-tänikon ARt, 8046 Zürich

2

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, 1260 nyon

Versuchstechnische unterstützung durch Christine Herzog

1

, ulrich buchmann

1

und Vincent bovet

2

Auskünfte: Jürg Hiltbrunner, e-Mail: juerg.hiltbrunner@art.admin.ch, tel. +41 44 377 71 11

Zusammenarbeit: einzelne Sortenversuche wurden gemeinsam mit Mario bertossa, Agroscope Changins-Wädenswil ACW, und Andreas Rüsch, Strickhof lindau, durchgeführt. Die Qualitätsbestimmungen und die beurteilung bezüglich Kältetoleranz haben Carine Oberson und Geert Kleijer respektive Arnold Schori und Claude-Alain betrix, Agroscope Changins-Wädenswil ACW, vorgenommen.

Die Liste der empfohlenen Sojasorten für die Ernte 2011 enthält acht Sorten in drei verschiedenen Reifegruppen. In der frühreifen Gruppe sind die Sorten Merlin, Gallec und Aveline klassiert. Die mittelfrühe Reifegruppe umfasst Opaline und die mittelspäte Reifegruppe Am- phor, London, Protéix und Essor.

Versuchsstandorte

Die Sortenversuche wurden in Cadenazzo, Changins, Corcelles, Giez, Goumoëns, Lindau, Winterthur und Vouvry durchgeführt. Pro Ver- suchsjahr sind zwei bis sechs Versuche ausgewertet worden. Die Sor- tenbeschreibungen (Tab. 1) basieren auf den Ergebnissen der Ver- suchsjahre 2007 bis 2010.

Kriterien für die Sortenwahl

Die beiden wichtigsten Kriterien für die Sortenauswahl sind eine gute Ertragsleistung sowie eine an die schweizerischen Witterungsbedin- gungen angepasste Wachstumsdauer. Eine optimale Kombination dieser Kriterien erhöht die Ertragsleistung und verbessert die Ertrags- sicherheit in klimatischen Grenzlagen des Sojaanbaus.

Die Frühreife einer Sorte wird als Differenz in Wachstumstagen zur Referenzsorte Maple Arrow (= 0 Tage) ausgedrückt. Ihre Wachstums- dauer grenzt die mittelfrühe (000/00) von der mittelspät abreifenden Sortengruppe (00) ab. Frühreife Sorten (000) sind eine Grundvorausset- zung für den Sojaanbau in klimatisch weniger günstigen Lagen, während mittelspät abreifende Sorten nur in klimatisch günstigen Regionen sicher abreifen (Abb. 1). Kalte Vegetationsperioden und ungünstige Standort- bedingungen können die Anzahl Tage bis zur Abreife deutlich erhöhen.

Tab. 1 | Beschreibung der Sojasorten 2011

NachdenAngabenderForschungsanstaltenAgroscopeACWundART

Beurteilung der Eigenschaften:+++=sehrgut;++=gut;+=mittelbisgut;ø=mittel;–=mittelbisschwach Tausendkorngewicht:sehrhoch=>261g;hoch=231bis260g;mittel=201bis230g;tief=<200g

Züchter:AgroscopeChangins-Wädenswil/DSP(CH)fürGallec,Aveline,OpalineundProtéix;Rustica(F)fürAmphorundEssor;SaatbauLinz(A)fürMerlinundLondon SaatgutderSortenGallec,Aveline(nurBiosaatgut),Amphor,OpalineundProtéixstehtausschweizerischerProduktionzurVerfügung.

1Die Differenz in Wachstumstagen,angegebenalsDifferenzinTagenzurVergleichssorteMapleArrow(0Tage):

-6=sehrfrüheSorte;-2=früheSorte;0=Referenzsorte;SortenfürdiefürdenSojaanbaugünstigenLagen;2=späteSorten;nurfürsehrgünstigeSojaanbauregionengeeignet;

4=sehrspäteSorten;nurfürdiegünstigstenSojaanbauregionengeeignet

Reifegruppe Früh (000) Mittelfrüh (000/00) Mittelspät (00)

Sorte Merlin Gallec Aveline Opaline Amphor Protéix Essor London

Aufnahmejahr 2007 2000 2005 2009 2001 2009 1995 2007

Differenz in Wachstumstagen

1

-8 -7 -3 0 2 2 4 4

Relativer Körnerertrag

(innerhalb der Reifegruppe) ++ ++ + +++ ++ ++ ++ ++

Kältetoleranz während

der Blüte + + – + Ø Ø Ø –

Standfestigkeit + + + + ++ + + ++

Proteingehalt + + ++ – ++ ++(+) + –

Ölgehalt + Ø – + – – + +

Tausendkorngewicht tief mittel mittel mittel mittel tief hoch tief

Nabelfarbe braun farblos farblos braun braun farblos farblos braun

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART

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Dabei bleibt die Reihenfolge der Sorten bezüglich Abreife erhalten.

Die Protein- und Ölgehaltsbestimmungen charakterisieren den Verarbeitungswert als Futter- und Ölpflanze. Sojabohnen bieten auch vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in der Lebensmittelverarbei- tung. Die Nabelfarbe ist zusätzlich zum Proteingehalt eine wichtige Qualitätseigenschaft (Tab. 1). Für die Tofu-Herstellung ist zum Beispiel ein farbloser bis hellbrauner Nabel erwünscht, da der Eiweisskuchen sonst eine Grauverfärbung aufweist.

Sortenbeschreibungen

Die Liste der empfohlenen Sojasorten enthält acht mehrjährig geprüfte Sorten (Tab. 1), die in der Praxis grösstenteils bekannt sind.

Die Sorten sind in drei Reifegruppen eingeteilt.

Frühe Sorten (Reifegruppe 000)

Die Sorten Merlin, Gallec und Aveline weisen alle eine interessante Kom- bination von gutem Kornertrag und früher Abreife auf (Abb. 2). Merlin reift im Mittel der Jahre acht Tage, Gallec sieben Tage und Aveline drei Tage früher als die Referenzsorte Maple Arrow ab. Somit ermöglichen alle diese Sorten einen erfolgreichen Anbau in klimatischen Grenzlagen.

In ihren agronomischen Eigenschaften sind sie sehr ähnlich (Tab. 1). Ave- line reagiert aber empfindlich auf Kälte während der Blüte.

Hinsichtlich der Qualität gibt es jedoch Unterschiede: Während sich Aveline durch den höchsten Proteingehalt in den Körnern aus- zeichnet, weist Merlin den höchsten Ölgehalt auf (Abb. 3). Bohnen der Sorten Aveline und Gallec eignen sich für die Tofuherstellung, da ihre Nabelansatzstellen farblos sind.

Mittelfrühe Sorten (Reifegruppe 000/00)

Opaline ist die einzige Sorte dieser Reifegruppe. Sie erzielte in den Versuchen sehr hohe Erträge (Abb. 2) und dürfte dank ihrer Frühreife auch für klimatisch weniger günstige Standorte interessant sein. Die guten Werte bei der benötigten Vegetationszeit bei gleichzeitig gutem Ertrag sind ein Zeichen für die bei dieser Sorte erzielten Züch- tungsfortschritte.

Mittelspäte Sorten (Reifegruppe 00)

Für die klimatisch günstigsten Lagen der Schweiz sind die Sorten der mittelspäten Reifegruppe geeignet: Amphor, London, Essor und Protéix. Die Ertragsunterschiede zwischen diesen Sorten waren gering (Abb. 2). Amphor und London waren standfest. Aufgrund ihrer ver- gleichsweise späten Abreife und der geringen Kältetoleranz während der Blüte wird die Sorte London vor allem für die günstigsten Lagen empfohlen. Die Kältetoleranz während der Blüte ist bei den anderen drei Sorten dieser Reifegruppe vergleichbar und mit mittel eingestuft.

Hinsichtlich Qualität fielen Amphor und Protéix mit einem hohen Proteingehalt und London mit dem höchsten Ölgehalt auf (Abb. 3). Die Sorte Protéix eignet sich aufgrund ihres farblosen Nabels und sehr hohen Proteingehaltes gut für die Tofuproduktion.

Vertragsmengen für die Ernte 2011

Der schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) hat mit der Vereinigung der Ölwerke (SwissOlio) eine Übernahmemenge von 1500 Tonnen vereinbart. Zusätzlich sind für die Deckung des Bedarfs in anderen Absatzmärkten wie Futtermittel und Humanernährung 1500 Tonnen vorgesehen.

Die detaillierten Versuchsresultate können unter der Internetadresse http://www.agroscope.ch in der Rubrik

«Praxis» eingesehen werden.

90-100%

80-90%

00-Sorten (1545°TG)

000-Sorten (1435°TG)

60-70%

m.ü.M. > 600 m

70-80%

< 60%

Rendement net à 11% H2O

Merlin

Gallec

Aveline

Protéix Essor Opaline

Amphor London y = 0,3211x + 34,043

R² = 0,44

24 26 28 30 32 34 36 38

-12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6

Differenz in Wachstumstagen im Vergleich zur Referenzsorte

Kornertrag (dt/ha)

Merlin

Gallec Aveline

Protéix London

Opaline

Amphor Essor

y = -0,3987x + 34,954 R² = 0,73

16,0 16,5 17,0 17,5 18,0 18,5 19,0 19,5 20,0

39 40 41 42 43 44 45

Proteingehalt (% TS)

Ölgehalt (% TS)

Abb. 3 | Beziehung zwischen Öl- und Proteingehalt (Prozent Trocken- substanz TS) der Sojasorten; Mittelwerte der Versuchsjahre 2007 bis 2009 aus Kleinparzellenversuchen an zwei bis sechs Standorten pro Jahr mit vier Wiederholungen.

Abb. 1 | Eignung der Anbaugebiete für Sojasorten unterschiedlicher Reifegruppen. Die Anbaugebiete wurden festgelegt aufgrund der Häufigkeit (Prozent) der vollständigen Abreife vor dem 15. Oktober.

TG = Tagesgrade mit Basis 6 °C.

Abb. 2 | Beziehung zwischen dem Kornertrag (dt/ha, 11 % Feuchtigkeit) und der Differenz in Wachstumstagen von Sojasorten im Vergleich zur Referenzsorte Maple Arrow (= 0 Tage); Mittelwerte der Versuchsjahre 2008 bis 2010 aus Kleinparzellenversuchen an zwei bis sechs Standorten pro Jahr mit vier Wiederholungen.

Agrarforschung Schweiz 2 (2): 2011

Referenzen

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