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Wald in der Rhein-Main-Ebene

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Academic year: 2022

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60 50 40 30 20 10

0 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

Rhein-Main-Ebene

Kiefer, über 60 Jahre, mittlere Kronenverlichtung in % Rhein-Main-Ebene

Land Hessen

20 24

23 33 60

50 40 30 20 10

0 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

Rhein-Main-Ebene

Buche, über 60 Jahre, mittlere Kronenverlichtung in % Rhein-Main-Ebene

Land Hessen

12 15

35 52 60

50 40 30 20 10

0 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

Rhein-Main-Ebene

Eiche, über 60 Jahre, mittlere Kronenverlichtung in %

Rhein-Main-Ebene Land Hessen 15

13

23 47

16 Uwe Paar und Inge Dammann

Nach der deutlichen Verschlechterung des Kronenzustan- des der älteren Bäume in der Rhein-Main-Ebene von 30 % (2018) auf 38 % (2019), verbleibt die mittlere Kronenver- lichtung in 2020 mit 39 % auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres. Die mittlere Kronenverlichtung der jüngeren Bäume beträgt 2020 27 %. Sie ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 6 Prozentpunkte angestiegen. Insbesondere die jüngeren Bäume zeigen in der langen Zeitreihe in der Rhein-Main-Ebene einen schlechteren Kronenzustand als in Gesamthessen.

Die Eiche zählt zu den charakteristischen Baumarten dieser Region. Sie ist an die dortigen Klimabedingungen grund- sätzlich gut angepasst.

Von 2018 auf 2019 hat sich der Kronenzustand der älteren Eiche sprunghaft verschlechtert (2018: 36 %; 2019: 46 %).

Der sehr hohe Wert des Vorjahres wird auch in 2020 mit 47 % wieder erreicht.

Die kritische Situation der Eiche in der Rhein-Main-Ebene wird besonders in einem Vergleich zum landesweiten Ei- chenergebnis deutlich. Der Kronenzustand der älteren Eiche in Gesamthessen erreicht 2020 23 %. Im Vergleich dazu ist die Situation in der Rhein-Main-Ebene um fast 25 Prozent- punkte ungünstiger. Es ist in der Zeitreihe der bislang größ- te Abstand des Eichenwertes in der Rhein-Main-Ebene im Vergleich zum Landesergebnis.

Der Kronenzustand der älteren Buche hat sich in den letzten beiden Jahren ebenfalls erheblich verschlechtert. Die mitt- lere Kronenverlichtung ist von 39 % (2018) auf 51 % (2019) bzw. 52 % in 2020 angestiegen Im Erscheinungsbild dieser Baumart besteht ein grundlegender Unterschied zwischen der Region und dem landesweiten Befund. Die Buche zeigt in der Rhein-Main-Ebene einen deutlich schlechteren Vitali- tätszustand im Vergleich zum Landesdurchschnitt.

Wie die Eiche zählt auch die Kiefer zu den Baumarten, die an die ökologischen Bedingungen der Tieflagen besonders angepasst ist oder sein sollte. Sorge entsteht 2020 vor allem aus dem Befund einer deutlichen Verschlechterung der äl- teren Kiefer seit 2018 (26 %). In 2020 liegt die mittlere Kro- nenverlichtung bei 33 %.

Bereits im Rahmen der ersten Aufnahme zum Mistelbefall an der Kiefer im Jahr 2002 wurde für rund ein Drittel der Kiefern in der Rhein-Main-Ebene Mistelbefall festgestellt.

Mittlere Kronenverlichtung in % Kiefer, über 60 Jahre

Wald in der Rhein-Main-Ebene

Mittlere Kronenverlichtung in % Buche, über 60 Jahre

Mittlere Kronenverlichtung in % Eiche, über 60 Jahre

Foto: T. Ullrich

Foto: J. Weymar

(2)

5 4 3 2 1 0

Jährliche Absterberate alle Baumarten, alle Alter in %

91-92 92-93 93-94 94-95 95-96 96-97 97-98 98-99 99-00 00-01 01-02 02-03 03-04 04-05

05-06 06-07 07-08 08-09 09-10 10-11 11-12 12-13 13-14 14-15 15-16 16-17 17-18 18-19 19-20

84-85 85-86 86-87 87-88 88-89 89-90 90-91

Rhein-Main-Ebene

Land Hessen 3,8

Seitdem erhöhte sich der Anteil von Kiefern mit Mistelbefall auf 47 %. Misteln profitieren vom Stoffhaushalt der Wirts- bäume. Ihr Vorkommen verringert die Stabilität der Kiefer gegenüber anderen Schadfaktoren.

Die Waldzustandserhebung weist für 2020 eine erneut ver- schlechterte Situation für die Rhein-Main-Ebene nach. Auch die Absterberate liegt mit 4 % deutlich über dem Mittel- wert der Zeitreihe. Eiche, Buche und Kiefer zeichnen ein be- sonders ungünstiges Bild; sowohl bei den älteren Bäumen als auch in der nachfolgenden jüngeren Waldgeneration.

Bisher ergriffene Maßnahmen waren nicht in der Lage, die Walderhaltung wesentlich zu fördern. Die Stabilisierung der Wälder in der Rhein-Main-Ebene bleibt eine weiterhin vor- rangige und anspruchsvolle Aufgabe.

Zu der Rhein-Main-Ebene liegen wissenschaftliche Befun- de vor, die auch im politischen Raum diskutiert werden. Zu nennen ist beispielsweise der Forschungsbericht „Waldent- wicklungsszenarien für das Hess. Ried“ (Ahner et al. 2013, zu beziehen über die NW-FVA). Zusammenfassend wird dargelegt, dass „die Wälder im Ballungsraum Rhein-Main zu den forstlichen Brennpunkten in Mitteleuropa gehören.

Flächenverbrauch, Zerschneidung, Stoffeinträge aus der Luft, steigender Wasserbedarf und biotische sowie abioti- sche Belastungen führen zu einer schleichenden Destabi- lisierung der Wälder und damit verbundenen Waldauflö- sungserscheinungen. Ein geordneter Forstbetrieb ist somit vielerorts nicht mehr möglich.“

Jährliche Absterberate (stehende Bäume), alle Baumarten, alle Alter in %

Wald in der Rhein-Main-Ebene

17 Foto: J. Weymar

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